Berufliche Bildung von Migrantinnen und Migranten. Ein vernachlässigtes Potenzial für Wirtschaft und Gesellschaft
In: Migrations- und Integrationsforschung in der Diskussion, S. 257-288
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In: Migrations- und Integrationsforschung in der Diskussion, S. 257-288
In: Kinderarmut: einführendes Handbuch für Forschung und soziale Praxis, S. 161-180
Nach dem Zehnten Kinder- und Jugendbericht (BMFSFJ 1998) wird in der Öffentlichkeit und Fachdiskussion nicht nur die "Infantilisierung" der Armut thematisiert, sondern auch besonderes Augenmerk auf die Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund gerichtet. Die Zahl der einkommensschwachen Haushalte liegt bei ausländischen Familien mit ca. 25% etwa doppelt so hoch wie bei den deutschen Familien. Der Beitrag befasst sich mit den Ursachen erhöhter Armutsquoten von Migrationsfamilien (Arbeitslosigkeit, hohe Kinderzahl, Asylstatus) und beschreibt die Lebenslagen der Kinder und Jugendlichen in vier Dimensionen: Einschränkungen im Wohnen, in der Kleidung und beim Taschengeld, schwierige Ausgangsbedingungen für Bildung, Unterversorgung im sozialen Bereich sowie schlechte Bedingungen in der gesundheitlichen Versorgung. Zusätzlich wirkt sich das Aufwachsen in sozial deprivierten Stadtteilen und Regionen aus, die zu "sozialen Brennpunkten" werden. Damit die Lebensbedingungen dieser Kinder verbessert werden, ist die kommunale Planung gefordert, für Migrantenkinder gleichwertige Bedingungen zu schaffen, insbesondere im Bereich der Bildung und interkulturellen Angebote. (ICH)
In: SPW: Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, Heft 172, S. 18-24
ISSN: 0170-4613
In: Kompetenzen stärken, Qualifikationen verbessern, Potenziale nutzen: berufliche Bildung von Jugendlichen und Erwachsenen mit Migrationshintergrund, S. 7-29
Der Beitrag zur Ausbildungssituation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Deutschland beschreibt zunächst die aktuellen maßgeblichen Schwierigkeiten hinsichtlich der beruflichen Bildung für diese Gesellschaftsgruppe. Es gibt drei Hürden für Jugendliche beim Übergang in den Beruf: (1) eine Ausbildungsstelle zu finden; (2) die Ausbildung erfolgreich abzuschließen; (3) eine Arbeitsstelle nach Ausbildungsende zu erhalten (so genannte 'zweite Schwelle'). Die Negativbilanz im Hinblick auf die berufliche Bildung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund lässt sich in allen drei Punkten prägnant beschreiben und ist unstrittig. Vor diesem Hintergrund werden im zweiten Schritt die Gründe für das schlechte Abschneiden von jungen Menschen mit Migrationshintergrund bei der beruflichen Qualifizierung erörtert. Die wissenschaftliche Diskussion folgt drei Erklärungssträngen. Sie setzt sich mit dem humankapitaltheoretischen Ansatz auseinander, prüft die Arbeitsmarktdiskriminierung und ermittelt den Einfluss der Arbeitsmarktsegmentation. Für die Bestätigung aller drei Ansätze gibt es in den Untersuchungen empirische Belege. Die Unterrepräsentanz in Ausbildung, die schlechteren Chancen beim Übergang von der Ausbildung in einen Beruf sowie beim innerbetrieblichen Aufstieg kann sowohl durch fehlende Humankapitalausstattung als auch durch Diskriminierung erklärt werden. Auch die Segmentierung des Ausbildungsstellenmarktes spielt eine Rolle. Der dritte Schritt nennt Maßnahmen zur möglichen Erhöhung des Anteils von jungen Menschen mit Migrationshintergrund in allen Positionen und Segmenten sowie auf allen Ebenen des Berufssystems. Dabei müssen für verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Voraussetzungen unterschiedliche Strategien entwickelt und in ihren Erfolgen geprüft werden. Im vierten Schritt wird abschließend auf die Notwendigkeit der Ausschöpfung von Ausbildungspotenzialen der Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Hinblick auf die demografische Alterung der Gesellschaft hingewiesen. Eine alternde Gesellschaft, die bereits in den nächsten Jahren vor einschneidenden demografischen Veränderungen steht, kann es sich nicht leisten, auf dieses Qualifizierungs- und Arbeitsmarktpotenzial zu verzichten. (ICG2)
In: Berufsbildung: Zeitschrift für Theorie, Praxis, Dialog, Band 60, Heft 3, S. 3-7
ISSN: 0005-9536
Der Beitrag unternimmt eine Bestandsaufnahme der beruflichen Ausbildungssituation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, differenziert nach Jugendlichen mit ausländischem Pass und solchen mit einem deutschen Pass. Jugendliche mit Migrationshintergrund und einem deutschen Pass schneiden tendenziell besser ab als solche mit einem ausländischen Pass, aber auch bei dieser Gruppe bleibt der Abstand zu deutschen Jugendlichen groß. Auch innerhalb der Gruppe der Jugendlichen mit ausländischer Staatsangehörigkeit gibt es Unterschiede je nach nationalem Hintergrund (Ausbildungsquote von Jugendlichen mit spanischem Pass: 60 Prozent, von Jugendlichen mit türkischem Pass: 38 Prozent). Junge Frauen haben in allen Gruppen eine geringere Ausbildungsquote. Zur Erklärung der Schwierigkeiten von Jugendlichen mit Migrationshintergrund beim Übergang in berufliche Ausbildung werden drei theoretische Ansätze diskutiert: der Humankapitalansatz, die Arbeitsmarktdiskriminierung und der Einfluss der Arbeitsmarktsegmentation. Um Bedingungen zu schaffen, die jungen Menschen mit Migrationshintergrund den Zugang zu qualifizierten Berufen in gleicher Weise sichern wie deutschen Jugendlichen, werden Vorschläge zur Bekämpfung der Benachteiligung auf verschiedenen Ebenen entwickelt, unter anderem die Verbesserung der schulischen Voraussetzungen, Hilfen für Marktbenachteiligte, die interkulturelle Öffnung zur Vermeidung ethnischer Diskriminierung sowie die nachhaltige Aufarbeitung von Benachteiligung durch Nachqualifizierung. (IAB)
In: Berufsbildung: Zeitschrift für Theorie, Praxis, Dialog, Band 60, Heft 97/98, S. 3-7
ISSN: 0005-9536
In: Kinderarmut, S. 161-180
In: Kinderarmut. Einführendes Handbuch für Forschung und soziale Praxis., S. 161-180
Nach dem Zehnten Kinder- und Jugendbericht (BMFSFJ 1998) wird in der Öffentlichkeit und Fachdiskussion nicht nur die "Infantilisierung" der Armut thematisiert, sondern auch besonderes Augenmerk auf die Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund gerichtet. Die Zahl der einkommensschwachen Haushalte liegt bei ausländischen Familien mit ca. 25% etwa doppelt so hoch wie bei den deutschen Familien. Der Beitrag befasst sich mit den Ursachen erhöhter Armutsquoten von Migrationsfamilien (Arbeitslosigkeit, hohe Kinderzahl, Asylstatus) und beschreibt die Lebenslagen der Kinder und Jugendlichen in vier Dimensionen: Einschränkungen im Wohnen, in der Kleidung und beim Taschengeld, schwierige Ausgangsbedingungen für Bildung, Unterversorgung im sozialen Bereich sowie schlechte Bedingungen in der gesundheitlichen Versorgung. Zusätzlich wirkt sich das Aufwachsen in sozial deprivierten Stadtteilen und Regionen aus, die zu "sozialen Brennpunkten" werden. Damit die Lebensbedingungen dieser Kinder verbessert werden, ist die kommunale Planung gefordert, für Migrantenkinder gleichwertige Bedingungen zu schaffen, insbesondere im Bereich der Bildung und interkulturellen Angebote. (ICH). Die Untersuchung enthält quantitative Daten.
In: Die Familie im Spannungsfeld globaler Mobilität, S. 53-79
In: Frauen und Mädchen in der Migration: Lebenshintergründe und Lebensbewältigung, S. 17-43
Die Autorin beschreibt zunächst die Konflikte zwischen den deutschen Vorstellungen und der Lebenswelt muslimischer Mädchen in der Bundesrepublik, welche z.B. beim Kopftuchtragen, bei der Verweigerung der Teilnahme am koedukativen Sportunterricht, bei der Ablehnung des Sexualkundeunterrichts in der Schule und bei der Form der Eheschließung deutlich werden. Im zweiten Teil beleuchtet sie die Art und Weise, wie die Mädchen türkischer Herkunft durch stereotype Bilder und Alltagsdeutungen zu Außenseiterinnen gemacht werden. Im dritten Teil ihres Aufsatzes untersucht die Autorin die Frage, inwieweit der Islam als Ursache für die Konflikte zwischen der deutschen Gesellschaft und den türkisch-muslimischen Frauen und Mädchen anzusehen ist. Sie weist darauf hin, dass die stereotypen Kulturvorstellungen des Westens vor allem auf einem unreflektierten Grundverständnis beruhen, welches Gegensätze zwischen Christentum und Islam, orientalischem und okzidentalischem sowie zwischen traditionellem und (post-)modernem Denken konstruiert. (ICI)
In: 'Fremdes' oder 'Eigenes'?: Rassismus, Antisemitismus, Kolonialismus, Rechtsextremismus aus Frauensicht, S. 165-184
In diesem Beitrag werden zunächst Stereotypen benannt, mit denen Türkinnen in dieser Gesellschaft belegt werden. Die Autorin ordnet diese dann in den allgemeinen Zusammenhang der Stigmatisierung von Türken als Problemgruppe ein und veranschaulicht anschließend an zwei Lebensbereichen, dem Berufswahlprozeß und der Frage der psychischen Erkrankungen bzw. Störungen, in welcher Weise Mädchen türkischer Herkunft hiervon besonders betroffen sind. Die Verfasserin bringt hierzu vielfältiges Faktenmaterial, alternative Erklärungsansätze sowie vergleichende Daten zu anderen ethnischen Minderheiten ein und macht deutlich, daß es für viele Zuschreibungen keine empirischen Belege gibt bzw. widersprüchliche Untersuchungen vorliegen. (ICE)
In: Das Manifest der 60: Deutschland und die Einwanderung, S. 164-179
"Die Wanderung, deren Folgen wir hier diskutieren, war als Arbeitsmigration gedacht und wurde von allen Beteiligten zunächst nur als vorübergehender Aufenthalt einzelner Erwerbstätiger verstanden. Das Nachholen der Ehepartner und Kinder war eine ungeplante Nebenerscheinung. Daß auch die Flüchtlinge zu einem großen Teil im Familienverband kommen, wurde und wird ebenfalls oft nicht wahrgenommen. Auf die Einwanderung von Familien mit ihren spezifischen Bedürfnissen - an Wohnraumversorgung, sozialer Betreuung und Bildungsangeboten - war und ist das deutsche Gesellschafts- und Bildungssystem nicht vorbereitet. Es wird weder den Kindern und Kindeskindern der einst angeworbenen Arbeitswanderer noch den Kindern der Flüchtlinge und Aussiedler gerecht." (Autorenreferat)
In: 25. Deutscher Soziologentag "Die Modernisierung moderner Gesellschaften": Sektionen, Arbeits- und Ad hoc-Gruppen, Ausschuß für Lehre, S. 115-117
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 40, Heft 23-24, S. 16-25
ISSN: 0479-611X
World Affairs Online
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 23/24, S. 16-25
ISSN: 0479-611X
"Obwohl viele ausländische Familien nunmehr schon seit über 30 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland leben und arbeiten, haben sie sich in wesentlichen Bereichen nicht integriert, wenn darunter die Orientierung auf das kulturelle und soziale Leben hier und die wechselseitige Akzeptanz von Deutschen und Ausländern verstanden wird. Für die erste Generation wird anhand der Wohnsituation unter Diskussion der Vor- und Nachteile eines Lebens im Getto, der fehlenden privaten Kontakte zwischen Ausländern und Deutschen, der Beibehaltung einer Rückkehroption - obgleich die Zahlen der hier alt werdenden Ausländer zunehmen - dargelegt, daß diese erste Ausländer-Generation nach wie vor in einem Provisorium lebt. Aber auch für die zweite Generation - die hier aufgewachsenen Kinder und Jugendlichen - ist dieses Land noch nicht zur Heimat geworden. Dieses läßt sich vor allem aus ihren schulischen und vor allem beruflichen Benachteiligungen ablesen. Es gibt auch unter dieser nachgewachsenen zweiten Ausländer-Generation leider einen großen Teil, der keine privaten Kontakte zu deutschen Gleichaltrigen unterhält, Diskriminierungen wahrnimmt und der auch deswegen keine Rückkehr in die Zukunftsplanung einbezieht - selbst dann, wenn es immer wahrscheinlicher wird, daß es nicht zu einer solchen Rückkehr kommt. Eine Änderung dieser Spannungssituation könnte erreicht werden, wenn sich die Bundesrepublik Deutschland als ein Einwanderungsland verstehen würde, das ausländischen Familien, ohne von diesen Vorleistungen zu verlangen, politische Partizipation und rechtliche Sicherheit sowie den Jugendlichen bessere Bildungs- und Arbeitschancen bietet." (Autorenreferat)