Biographical note: Alexander Brand (Dr. phil.) arbeitet am Lehrstuhl für Internationale Politik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie als Lehrbeauftragter am Zentrum für Internationale Studien der Technischen Universität Dresden. Seine Forschungsschwerpunkte sind Mediatisierung internationaler Politik, US-amerikanische Außen- und Weltpolitik, Entwicklungspolitik und Fragen globaler politischer Ökonomie sowie das Verhältnis von Fußball und Politik.
Beeinflussen Massenmedien den Gang der internationalen Politik? Alexander Brand gibt hierauf eine differenzierte Antwort, die Medien weder zu Sündenböcken für fehlgeschlagene politische Projekte macht noch deren eigenständige Wirkmächtigkeit abstreitet. Auch widerspricht er einer technologiefixierten Lesart, wie sie bei der Rede vom "CNN-Effekt" oder der "Twitter-Revolution" dominiert. Auf der Basis eines modifizierten konstruktivistischen Ansatzes für die Internationalen Beziehungen erläutert die Studie, wo genau sich Medieneffekte in internationalen politischen Dynamiken niederschlagen - und zeigt, dass dies weder einseitig gerichtet noch mit durchweg erwartbaren Konsequenzen geschieht.
In: Wissen, Wissenschaft und Global Commons: Forschung zu Wissenschaft und Politik jenseits des Staates am Beispiel von Regulierung und Konstruktion globaler Gemeinschaftsgüter, S. 317-347
Der Beitrag geht dem Verhältnis der Disziplin "Internationale Beziehungen" (IB) zur Problematik des Wissens in den internationalen Beziehungen und damit letztendlich auch dem durch die Disziplin hervorgebrachten IB-Wissen nach. Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass in den IB hauptsächlich über Wissen diskutiert wird, das dem Betrachter extern gegenübersteht. Deutlich wird dies etwa in den auch politikwissenschaftlich begleiteten Debatten um Wissensökonomien und Grundzüge einer informationsbasierten Gesellschaft, um Fragen der Regulierung geistigen Eigentums sowie Aspekte der Informationskontrolle. Ein in diesem Sinne zuverstehendes globales Gemeinschaftsgut Wissen wird somit aus der Breite der Disziplin IB heraus als exogen oder objektiviert verstanden. Vor dem Hintergrund der konstruktivistischen Wende in den IB lässt sich ein genuines Erkenntnisinteresse der Konstruktivismus an Wissen als globalem Gemeinschaftsgut insofern ausmachen, dass Prozesse der Herstellung geteilter global akzeptierter Bedeutungsgehalten die dahinter liegenden Infrastrukturen und die sich daraus ergebenden Implikationen ins Zentrum rücken. Es geht dann weniger um Fragen des Zugangs zu Wissensbeständen, sondern um den Status des Wissens als solchem. Der Beitrag unterscheidet zwischen einem proto-konstruktivistischem Strang (intuitives Wissens-Verständnis), einem moderaten Konstruktivismus, der den Prozessen der Wissensproduktion geringere Aufmerksamkeit beimisst, sowie jüngeren Ansätzen, die sich in der Tradition der Wissenssoziologie explizit mit dem Status von Wissen beschäftigt. (ICE2)
Beeinflussen Massenmedien den Gang der internationalen Politik? Der Autor gibt hierauf eine differenzierte Antwort, die Medien weder zu Sündenböcken für fehlgeschlagene politische Projekte macht noch deren eigenständige Wirkmächtigkeit abstreitet. Auch widerspricht er einer technologiefixierten Lesart, wie sie bei der Rede vom "CNN-Effekt" oder der "Twitter-Revolution" dominiert. Auf der Basis eines modifizierten konstruktivistischen Ansatzes für die Internationalen Beziehungen erläutert die Studie, wo genau sich Medieneffekte in internationalen politischen Dynamiken niederschlagen - und zeigt, dass dies weder einseitig gerichtet noch mit durchweg erwartbaren Konsequenzen geschieht.
"In current development debates it has become a staple for policymakers to see development policy through a security lens. Whether or not official German development efforts confirm this assessment, however, is debatable. In this article, recent dynamics and trends in German development cooperation are analyzed from the perspective of such an alleged 'securitization'. The focus is an five dimensions of securitization and its effects: 1. shifts in developmental discourse; 2. local patterns of the allocation of development funds; 3. sectoral patterns of resource allocation; 4. eventual security-related implications of institutional reforms in the development sector; and, 5. authority shifts among agencies and bureaucracies. That is, the concept of securitization has been broadened to encompass changes in political action and, at the structural level, shifts in thinking. In the German case, the results indicate that securitization taking the form of 'militarization' has, so far, been sporadic at most. This is likely because of the long-term and incremental nature of shifts in perception, which have preceded (and enabled) forms of civil-military cooperation in the development sector, however, future developments will have to be watched closely. The current experiences in Afghanistan will help decide the contours of future official development policy in this regard." (author's abstract)
The speeches of the authors from the environment of the Tonissteiner circle leaves the reader somewhat irritated. After the reading, what & to what purpose something is demanded, whether the offered solutions solve the stipulated problems, & what increased value a renunciation of the 'politically correct doctrine" offers remains open & questionable. Not the best start for a plea. Adapted from the source document.