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Liefern am Limit. Wie die Plattformökonomie die Arbeitsbeziehungen verändert ; Handing over until hangover. How the plaform economy is changing labour relations
Infolge der Digitalisierung durchlaufen Arbeitsbeziehungen einen fundamentalen Wandel. Besonders ist dies im Feld der plattformvermittelten Dienstleistungen und speziell der digital koordinierten und kontrollierten Kurierarbeit der Fall. Als neue Branche sind hier noch keine Strukturen etabliert, die die Beziehungen zwischen Arbeit und Kapital anleiten. Damit erlangen Auseinandersetzungen auf der Ebene der Mikropolitik besondere Bedeutung. Der Beitrag analysiert diese mikropolitischen Konflikte zwischen Ridern und Plattformen in den zentralen Spielfeldern: Raum, Umwelt, Informationen und Kommunikation. Dabei zeigt sich, dass die Rider trotz ausgeprägter Heteronomie über Handlungsressourcen verfügen und sogar einige Betriebsräte wählen konnten. Zugleich wehren sich die Plattformen gegenüber weiteren Institutionalisierungen der Arbeitsbeziehungen und versuchen den für sie vorteilhaften Status quo beizubehalten und die ungeregelte Machtasymmetrie zu ihren Gunsten zu nutzen. ; As a result of digitalization, industrial relations undergo a fundamental change. This is especially the case in the field of platform-mediated services and digitally coordinated and controlled courier work. As a new industry, no structures have so far been established guiding the relationship between labor and capital. As a result, conflicts at the level of micropolitics are particularly important. The article analyzes these micropolitical conflicts between couriers and platforms in the central playing fields: space, organizational environment, information and communication. It shows that despite pronounced heteronomy, drivers have access to action resources and were even able to install two works councils. At the same time, the platforms resist against further institutionalization of industrial relations and try to maintain their favorable status quo and use the unregulated power asymmetry in their favor.
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Liefern am Limit: Wie die Plattformökonomie die Arbeitsbeziehungen verändert
In: Industrielle Beziehungen: Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Band 27, Heft 2, S. 120-140
ISSN: 1862-0035
Infolge der Digitalisierung durchlaufen Arbeitsbeziehungen einen fundamentalen Wandel. Besonders ist dies im Feld der plattformvermittelten Dienstleistungen und speziell der digital koordinierten und kontrollierten Kurierarbeit der Fall. Als neue Branche sind hier noch keine Strukturen etabliert, die die Beziehungen zwischen Arbeit und Kapital anleiten. Damit erlangen Auseinandersetzungen auf der Ebene der Mikropolitik besondere Bedeutung. Der Beitrag analysiert diese mikropolitischen Konflikte zwischen Ridern und Plattformen in den zentralen Spielfeldern: Raum, Umwelt, Informationen und Kommunikation. Dabei zeigt sich, dass die Rider trotz ausgeprägter Heteronomie über Handlungsressourcen verfügen und sogar einige Betriebsräte wählen konnten. Zugleich wehren sich die Plattformen gegenüber weiteren Institutionalisierungen der Arbeitsbeziehungen und versuchen den für sie vorteilhaften Status quo beizubehalten und die ungeregelte Machtasymmetrie zu ihren Gunsten zu nutzen.
Prekäre Demokratie? Zu den Auswirkungen atypischer Beschäftigung auf die betriebliche Mitbestimmung ; Precarious democracy? The effects of atypical employment on plant-level co-determination
Die demokratische Mitbestimmung von Arbeitnehmern entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts fast durchweg positiv. Das zeigte sich, wie T.H. Marshall dargelegt hat, insbesondere in der Zunahme ihrer Staatsbürgerrechte. Im vorliegenden Text wird jedoch gezeigt, dass diese positive Entwicklung seit Ende des 20. Jahrhunderts entscheidenden Veränderungen unterworfen ist. Die politische Konstellation der Postdemokratie lässt sich auch für das Feld der Industriellen Beziehungen und konkret für die Entwicklung der Mitbestimmung analysieren. Zwar bleiben die Ausdifferenzierungen und Institutionen der Staatsbürgerrechte von Arbeitnehmern formal stabil. Aber durch die Zunahme von prekärer Beschäftigung werden die Staatsbürgerrechte neu stratifiziert. Anhand empirischer Untersuchungen der Leiharbeit und einer Fallstudie zum Einsatz von Werkverträgen wird gezeigt, wie Leiharbeiter und Werkvertragsnehmer mitunter gravierenden staatsbürgerlichen Defiziten im Vergleich zu Stammbeschäftigen in einem Normalarbeitsverhältnis unterliegen und dadurch die betriebliche Mitbestimmung von innen erodiert. ; Democratic employee participation has improved during the second half of the 20th century. According to T.H. Marshall, the increase of civil, political and social rights is a clear indicator for this development. In this paper we argue that fundamental changes have taken place since the end of the 20th century. The political constellation of post-democracy is currently shaping industrial relations and the area of co-determination in particular. Formally the differentiation of rights and their institutions remain robust, but the increase in precarious employment is leading to a new stratification as our empirical research on temporary work and contract work in their corporate contexts indicates. Here, temporary and contract workers are confronted with serious deficits in civil rights compared to the permanent workforce – endangering co-determination from the inside.
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Prekäre Vollbeschäftigung als Zukunftsmodell?
In: Die Ökonomisierung der Politik in Deutschland: eine vergleichende Politikfeldanalyse, S. 131-150
Prekäre Vollbeschäftigung als Zukunftsmodell?
In: Die Ökonomisierung der Politik in Deutschland, S. 131-150
Postdemokratie, Mitbestimmung und industrielle Bürgerrechte
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 54, Heft 3, S. 506-533
ISSN: 1862-2860
Zwischen Krise, Krisenkorporatismus und Organizing: strategische Neuorientierungen der Gewerkschaften
In: Organisieren am Konflikt: Tarifauseinandersetzungen und Mitgliederentwicklung im Dienstleistungssektor, S. 186-201
Postdemokratie, Mitbestimmung und industrielle Burgerrechte
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 54, Heft 3, S. 506-533
ISSN: 0032-3470
The text analyses to what extent the diagnoses of post-democracy (Crouch 2008) can be applied to the field of co-determination in German industrial relations. The main thesis is that co-determination remains stable in formal terms, but is eroding endogenously. Co-determination is organized through democratic procedures; however, a company is not ruled by democracy. For this reason the concept of "industrial citizenship" (T.H. Marshall) is employed to analyze the patterns of democratic participation rights. Using the example of temporary agency work, the changing patterns of industrial citizenship are examined. Afterwards it is shown empirically that the strategic use of temporary agency work and service contracting affects resources and range of co-determination negatively. Adapted from the source document.
Krise und strategische Neuorientierung der Gewerkschaften
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft 13/14, S. 21-29
ISSN: 0479-611X
"Es bedurfte nicht erst der Finanz- und der Wirtschaftskrise, damit sich die deutschen Gewerkschaften ihrer Krise als Organisationen bewusst wurden. Wie können sie verhindern, in eine 'strategische Lähmung' zu verfallen?" (Autorenreferat)
Hybride Beteiligungsformen am Beispiel sachkundiger Arbeitnehmer
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 59, Heft 2, S. 86-91
ISSN: 0342-300X
"Der Beitrag behandelt zwischen repräsentativer Mitbestimmung und direkter Partizipation zu verortende Beteiligungsform, die unter Bezugnahme auf den novellierten Paragrafen 80 Abs. 2 Satz 3 BetrVG durchgeführt werden. Neu an diesen Beteiligungsformen ist die formale Einbeziehung von Beschäftigten in die Arbeit des Betriebsrats, die diesem als betriebliche Auskunftspersonen zur Seite stehen. Von der rechtlich abgesicherten Kooperation zwischen Beschäftigten und Betriebsrat, so die bisherige Erfahrung mit dem neuen Paragrafen, profitieren beide Seiten: Die Beschäftigten vermögen auf diese Weise ihre Interessen besser durchzusetzen, während der Betriebsrat in seiner Arbeit entscheidend unterstützt wird und insgesamt an Akzeptanz gewinnt." (Autorenreferat)
Die neue Unternehmerkultur: zum Leitbild des "Intrapreneurs" und seinen Implikationen
In: Endspiel des kooperativen Kapitalismus?: institutioneller Wandel unter den Bedingungen des marktzentrierten Paradigmas, S. 136-168
Die Verfasser legen dar, dass sich mit dem Intrapreneur, dem "Unternehmer im Unternehmen", ein mögliches neues konzeptives Rollenmodell für Beschäftigte herausschält, das die vom früheren Leitbild des "fordistischen Normalarbeiters" zurückgelassene Leerstelle ausfüllen möchte. Die Vertreter dieses Ansatzes, der in einigen Managementphilosophien mittlerweile eine prominente Rolle spielt, propagieren offensiv Freiheitsversprechen "internen Unternehmertums" gegen bürokratische Verkrustungen und beschwören innovative win-win-Konstellationen für Beschäftigte und Unternehmen. Die Autoren deuten den Ansatz dagegen als spezifische Variante organisationaler Marktgrenzenverschiebung und zeichnen seine Entstehungsgeschichte, Grenzen, Zumutungen und Widersprüche, wozu geradezu groteske Rollenanforderungen, Risikoverlagerungen und Entmachtungsprozesse gehören, kritisch nach. Es wird argumentiert, dass die Vergemeinschaftungsphantasien sich als vollends untauglich erweisen, wenn sie ihre Stoßrichtung in einer voluntaristischen Übertragung des Modells vom Unternehmen auf die Gesellschaft erweitern und ein vom Wirtschaftsliberalismus gespeistes, reduziertes Demokratieverständnis generalisieren wollen. Man könnte eher das Gegenteil vermuten: Die Befürchtung, dass die allgegenwärtige Flexibilitätsforderung in soziale Desintegration mit entsprechenden Folgen für demokratische Teilhabe einzumünden droht, scheint zumindest für einige Berufsgruppen bereits realistisch - unabhängig davon, ob man sie schon als Intrapreneure oder als flexibilisierte Lohnabhängige definiert. Es wird die These vertreten, dass möglicherweise seine Verallgemeinerung tatsächlich zu einer Politisierung führt, wenn auch - anders als es die Vertreter des Ansatzes vorgesehen haben - zu einem Widerstandseffekt: Es kann die These Recht behalten, derzufolge Anstöße zur politisierenden Interessenvertretung vermutlich nicht allein aus dem Innenleben des nachfordistischen Produktionsmodells kommen können, sondern aus dessen Verflechtungen mit der ganzen Gesellschaft. (ICG2)
Finanzmarkt-Kapitalismus: Triebkraft eines Flexiblen Produktionsmodells?
In: Finanzmarkt-Kapitalismus; Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie Sonderhefte, S. 85-116
Vertrauen bei Internet-Auktionen: Eine kritische Stellungnahme
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 55, Heft 3, S. 557-565
ISSN: 1861-891X
Vertrauen bei Internet-Auktionen
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 55, Heft 3, S. 557-565
ISSN: 0023-2653
Der Text diskutiert den Beitrag von Diekmann und Wyder aus Heft 4, Jg. 54, 2002 der KZfSS, in dem die Autoren "Vertrauen und Reputationseffekte bei Internet-Auktionen" zum Thema machen. Probleme der theoretischen Abgrenzung und des Verhältnisses der Kategorien Vertrauen und Reputation werden kritisiert. Diekmann und Wyder bedienen sich eines unterkomplexen Indikators, um die Frage nach einer Reputationsprämie zu beantworten. Sie fallen hinter das Differenzierungspotenzial der Internet-Plattform und bei ihrem Indikator auch hinter vorliegende Vorschläge zurück. Sie unterbewerten zudem die Bedeutung der negativen Bewertungen, insbesondere der "critical incidents"; schließlich unterschätzen sie die Relevanz der Begründung, der Pflege und der Modifikation der marktregulierenden Institutionen. Es ist deshalb fraglich, ob dieser Markt so dynamisch gewachsen wäre, wenn sich die Plattformwirklichkeit nichtiterativer Transaktionen so darstellte, wie dies in der Analyse von Diekmann und Wyder skizziert wird.