Auf Basis einer breit angelegten Literaturanalyse u. a. mit Sekundäranalysen aus Repräsentativdatensätzen wird ein aktueller Überblick über Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen in Österreich erarbeitet. Das abzudeckende Themenspektrum reicht von Beschäftigungsformen, Arbeitszeiten, Einkommen, Arbeitsorganisation, Gesundheit, Weiterbildung bis hin zu subjektiven Einschätzungen der Arbeitsqualität. Darüber hinaus erfolgt eine Einordnung Österreichs im europäischen Vergleich. Die Studie ist als Follow-up des 2010 publizierten Bandes 4 der Sozialpolitischen Studienreihe des BMASK angelegt. Im besonderen Fokus stehen die Entwicklung seit Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise und damit einhergehende Veränderungen bei Arbeitsbedingungen.
Mit 1. Mai 2011 erhielten Staatsangehörige der 8 Mittel- und Osteuropäischen EU 8-Länder, die der europäischen Union am 1. Mai 2004 beitraten (die EU 8-Länder), uneingeschränkten Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt. Für Österreich war dies nach dem EWR-/EU-Beitritt eine weitere große Änderung im Zuwanderungsregime, da dadurch die Arbeitsaufnahme einer Zuwanderungsgruppe, die zuletzt laut Wanderungsstatistik rund 15 % der Gesamtzuwanderung nach Österreich ausmachte, vollkommen liberalisiert wurde. Ziel des vorliegenden Projektes ist es, das Ausmaß der Zuwanderung seit dem 1. Mai 2011 abzuschätzen und die dadurch möglicherweise verursachten Arbeitsmarktprobleme zu untersuchen. Besonderes Augenmerk wird dabei – neben dem Niveau der Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte aus den EU 8-Ländern auf den österreichischen Arbeitsmarkt – der Veränderung ihrer Struktur gewidmet. Außerdem werden auch mögliche personengruppenspezifische sowie regional und sektoral differenzierte Auswirkungen der Zuwanderung untersucht.
Im Rahmen einer Evaluierung des im Jahr 2005 beschlossenen österreichischen Behindertengleichstellungspaketes wurden Vorschläge und Empfehlungen für folgende Fragestellungen der Behindertengleichstellungspolitik zusammengetragen: • Welche zusätzlichen Rechtsinstrumente sind sinnvoll, um die Behindertengleichstellung weiter zu entwickeln? • Wie kann der Zugang zum Behindertengleichstellungsrecht erleichtert werden? • Wie kann man bei privaten Versicherungen und Finanzdienstleistungen etwaige Benachteiligungen wegen einer Behinderung verhindern und der Rechtsschutz verbessert werden? • Wie kann das Instrument der Verbandsklage effizienter gestaltet werden? • Ist eine Adaptierung des Schlichtungsverfahrens erforderlich? Sind beim Schlichtungsverfahren Sanktionen möglich und sinnvoll? • Wie ist das Verhältnis der Diskriminierungsverbote im BGStG und BEinstG zum Gebot der "angemessenen Vorkehrungen" für ArbeitgeberInnen in § 6 Abs 1a BEinstG? • Wie kann die Einrichtung der Behindertenanwaltschaft verbessert werden? Soll der Behindertenanwalt/die Behindertenanwältin zusätzliche Befugnisse bekommen? • Sollten für den Behindertenanwalt/die Behindertenanwältin Regelungen getroffen werden über die Bestellung, die Bezahlung sowie über seine Vertretung im Fall vorübergehender Verhinderung?
Die theoretischen Leitbegriffe für diese Untersuchung wurden folgendermaßen definiert: Als Lebensqualität soll die Gesamtheit der Lebensbedingungen einer jeweiligen Generation gelten. Diversität scheint zum einen zwischen den einzelnen Generationen auf und zum anderen in Hinblick auf die individuellen Ausprägungen der Personen bezüglich ihrer Lebensqualität. Eine weitere Form der Diversität wird durch die räumliche Perspektive geschaffen, durch die Einbettung der Untersuchung in den Raum, in Form der Dimension Stadt/Land, dadurch wird es möglich, neue Aspekte von Generationenbeziehungen und Lebensqualität zu beleuchten. Zusammenfassend kann intergenerationelle Diversität durch soziostrukturellen und kulturellen Wandel sowie durch unterschiedliche individuelle Lebensereignisse und zeitgeschichtliche Hintergründe charakterisiert werden. Nach der demografischen Analyse lebt ein hoher Anteil der alten Menschen in gering besiedelten Gebieten, wobei dieser Anteil zukünftig noch steigen wird. Die empirischen Analysen konzentrierten sich auf die subjektiven Dimensionen der Lebensqualität: materielle Lebensbedingungen, Wohnbedingungen und Wohnumfeld, Infrastruktur und Mobilität, Partizipation und soziale Unterstützung, subjektives Wohlbefinden und Gesundheit. Wie die Auswertungen zeigen, bestehen systematische, infrastrukturbedingte Differenzen bezüglich der subjektiven Dimensionen der Lebensqualität. Das eigentlich interessante Ergebnis ist jedoch, dass die regional unterschiedliche Bevölkerungsdichte in den meisten Fällen Differenzen besser erklären kann als das Alter, das Geschlecht oder die Bildung. Eine Ausnahme bildet die Gesundheit: Hier liefert klarerweise das Alter eine höhere Effektstärke, in weiterer Folge auch der Bildungsabschluss. Es konnten folgende benachteiligte Personengruppen identifiziert werden: in dicht besiedelten Gebieten lebende Personen (hinsichtlich materieller Lebensbedingungen und Wohnbedingungen), in gering besiedelten Gebieten lebende Personen (Infrastruktur und Mobilität), alte Menschen und Personen mit geringer Bildung (Gesundheit), alte Menschen in gering besiedelten Gebieten (Infrastruktur und Mobilität), Frauen in dicht besiedelten Gebieten (Sicherheit der Wohngegend nach Einbruch der Dunkelheit). Für diese Gruppen wurden Handlungsempfehlungen formuliert.
Die Einführung einer Ausbildung bis 18 ist bei einer in Österreich seit Jahrzehnten bestehenden Schulpflicht von neun Schuljahren ein großer Einschnitt, sodass damit ein nationales Programm von bedeutender Dimension in Angriff genommen wird. Es wird das Ziel verfolgt, den Anteil der Bildungsabschlüsse auf der oberen Sekundarstufe zu erhöhen. Insofern handelt es sich um eine bedeutende nationale Initiative gegen frühen Schulabbruch. Der Bericht stellt die Ergebnisse der wissenschaftlichen Grundlagenanalysen dar, die im Auftrag von BMASK, BMBF und BMWFW durchgeführt wurden. Er umspannt quantitative Analysen zu Ausmaß und Ursprung von frühem Bildungsabbruch, qualitative Analysen zu Hintergründen, Problemlagen und Ressourcen von betroffenen Jugendlichen sowie Analysen der bereits existierenden Angebote im Bereich der Prävention gegen frühen Ausbildungsabbruch sowie entsprechender kompensatorischer Angebote. Zielgruppe der Ausbildung bis 18 sind rund 16.000 Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren. Dabei unterscheiden sich die Lebenssituation, der Grad der Systemferne und der Unterstützungsbedarf der Jugendlichen. Trotz einer großen Bandbreite von Ursachen für frühen Ausbildungsabbruch zeichnet sich als Gemeinsamkeit ab, dass schulischer Erfolg bzw. Misserfolg in hohem Maße von Problematiken und der Verfügbarkeit von Unterstützung im außerschulischen Umfeld der Jugendlichen abhängt. Dies wird in einem System, das auf Selektion der Besseren basiert, zusätzlich verstärkt. Österreichweit werden bereits beträchtliche Aktivitäten im Bereich der Kompensation eines fehlenden Abschlusses und der Systemintegration gesetzt. Um die Ausbildung bis 18 zu realisieren, ist es jedoch notwendig, den Bereich der Prävention auszubauen. Dies reicht von einer generellen Reduktion der Selektivität des Bildungssystems über einen Ausbau des Unterstützungssystems an Schulen bis hin zu einer gezielten Verteilung von Ressourcen an Schulstandorte, wo sich Problematiken häufen.
L&R Sozialforschung führte im Jahr 2002 in Kooperation mit dem Institut für Staatswissenschaften der Universität Wien und im Auftrag des BMASK eine umfassende Grundlagenstudie zur Beschäftigungssituation und sozialen und materiellen Absicherung von geringfügig Beschäftigten in Österreich durch. Die Erkenntnisse aus der Studie sollen u. a. dazu beitragen, das Informationsangebot für geringfügig Beschäftigte bedarfsorientierter zu gestalten. In der Studie finden sich detaillierte Erhebungen zur Frage der Arbeitszufriedenheit und zur Arbeitsbelastung. Zusätzlich wurde auch auf eine Darstellung der Branchen und Wirtschaftsbereiche der Arbeitsplätze geringfügig Beschäftigter im Jahresvergleich geachtet. Des Weiteren ist auch eine Erhebung zu arbeitsrechtlichen Problemen im Zusammenhang mit geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen und zum Stand der Information der geringfügig Beschäftigten über ihre rechtlichen Ansprüche enthalten.
Veränderungen am österreichischen Arbeitsmarkt im Zuge der Arbeitsmarktliberalisierung – Qualitative Einschätzungen aus Expertinnensicht. Die Veränderungen im Zuge der Arbeitsmarktöffnung werden als moderat beurteilt, so der allgemeine Tenor verschiedenster ExpertInnen. Eine besondere Dynamisierung am österreichischen Arbeitsmarkt beispielsweise durch eine Verdrängung inländischer Arbeitskräfte durch Neuzugewanderte aus dem EU-8 Raum wird seitens der ExpertInnen nicht im größeren Maße beobachtet. Österreich stellt im europäischen Vergleich ein wichtiges 'Empfängerland' für Entsendungen von ArbeitnehmerInnen dar. Laut einer europaweiten Studie werden deutlich mehr ArbeitnehmerInnen nach Österreich entsandt, als von Österreich aus in andere Arbeitsmärkte. Die Nettobilanz der Entsendungen ist für Österreich negativ und lag im Jahr 2009 bei etwa -26.000. Die Bekämpfung von Lohn- und Sozialdumping in Österreich erhielt mit Mai 2011 mit dem Lohn- und Sozialdumpingbekämpfungsgesetz (LSDB-G) eine neue gesetzliche Grundlage. Im Zentrum dieser Neuregelung steht der Verwaltungsstraftatbestand der Unterschreitung des Grundlohns.
Das österreichische Modell der Pflegevorsorge steht durch den demografischen Wandel sowie die verstärkte Individualisierung der Gesellschaft vor einer immer dringlicher werdenden Herausforderung. Einerseits ist durch die steigende Alterung der Bevölkerung eine wachsende Belastung der öffentlichen Budgets zu erwarten. Andererseits kann durch die steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen sowie aufgrund des Rückgangs der Kinderanzahl eine Erhöhung der Nachfrage nach außerfamiliären Pflegeleistungen erwartet werden. Pflegebedürftig zu werden, stellt ein Risiko dar, welches vor allem BezieherInnen von geringeren Pensionen finanziell überfordern kann. Die Daten über die soziale Struktur der PflegegeldbezieherInnen zeigen, dass das Pflegegeld vor allem an BezieherInnen niedriger Pensionen ausgezahlt wird. Diese Studie zielt auf die Analyse der Finanzströme der österreichischen Pflegevorsorge ab. Der erste Teil stellt eine Status-quo-Erhebung des österreichischen Pflegesystems dar. Dabei werden der Finanzierungsaufwand sowie die Finanzierungsstruktur der Langzeitpflege in Österreich erfasst. Der zweite Teil der Studie beschäftigt sich mit der mittel- und langfristigen Kostenentwicklung der Pflegevorsorge aufgrund der derzeit geltenden Regelungen. Im dritten und letzten Teil der Studie werden Pflegesysteme dreier europäischer Länder untersucht: Deutschland, Dänemark und die Niederlande.
Ende des Jahres 2012 wurde eine Studie – beauftragt vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (Sozialministerium) – veröffentlicht, die erstmalig in Österreich auf die Situation pflegender Kinder und Jugendlicher aufmerksam machte. Damit rückte eine Gruppe ins öffentliche Interesse, die bisher als solche noch nicht wahrgenommen wurde. Laut dieser Studie leben in Österreich über 40.000 Kinder und Jugendliche, die regelmäßig im Sinne der Langzeitpflege Verantwortung für ein chronisch krankes Familienmitglied übernehmen. Die damit verbundenen Tätigkeiten sind vielfältig und gehen hinsichtlich ihrer Art und Intensität häufig über das hinaus, was für das Alter und die Entwicklung der Betroffenen angemessen ist (Nagl-Cupal et al. 2012). Dies hat zur Folge, dass Pflege durch Kinder und Jugendliche in direktem Zusammenhang mit negativen gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen steht. Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht somit in der Entwicklung eines Rahmenkonzepts als Grundlage zur Unterstützung von Young Carers und deren Familien. Damit wird aufgezeigt, durch welche konkreten Maßnahmen Hilfe für diese Gruppe geleistet werden kann. Gleichzeitig gibt das Rahmenkonzept eine Orientierung für jene Institutionen, die zielgruppen- und bedürfnisorientierte Unterstützungsmaßnahmen für Young Carers implementieren wollen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht somit in der Entwicklung eines Rahmenkonzepts als Grundlage zur Unterstützung von Young Carers und deren Familien. Damit wird aufgezeigt, durch welche konkreten Maßnahmen Hilfe für diese Gruppe geleistet werden kann. Gleichzeitig gibt das Rahmenkonzept eine Orientierung für jene Institutionen, die zielgruppen- und bedürfnisorientierte Unterstützungsmaßnahmen für Young Carers implementieren wollen.
Die Studie diskutiert unterschiedliche Organisations- und Finanzierungsvarianten für die Pflegevorsorge in Österreich. Die Analyse der ökonomischen Wirkungen einer Steuer- versus einer Beitragslösung zeigt, dass sowohl die Verteilungswirkungen als auch die Wirkungen auf Wachstum und Beschäftigung eine Steuerlösung nahe legen. Bei einer unzureichenden Ergiebigkeit der Steuerfinanzierung wäre ein Mischsystem denkbar. Aus organisatorischer Sicht wird auf die Notwendigkeit einer weiteren Angleichung der unterschiedlichen Systeme in den Bundesländern hingewiesen. Die verwaltungstechnische Problematik der Heranziehung des Vermögens der zu Pflegenden könnte mit vermögensbezogenen Steuern ausgeglichen werden. Können sich Bund und Länder auf eine Vereinfachung der Organisation einigen und werden unterschiedliche Kanäle der Finanzierung herangezogen, bietet sich als organisatorischer Überbau für Geld- und Sachleistungen eine Fondslösung an, die hinsichtlich Ergiebigkeit, Volatilität, Verteilungseffekte und anderer ökonomischer Effekte optimiert und an sich ändernden Bedingungen angepasst werden kann.
Die verschiedenen Schulungsmaßnahmen des Arbeitsmarktservice Österreich stehen nicht zuletzt wegen der Frage nach ihrer nachhaltigen Wirkung zur Arbeitsmarktintegration im besonderen öffentlichen Interesse. Gesichtspunkte wie die Struktur der verschiedenen Maßnahmen, ihre Wirkung hinsichtlich Aufnahme einer neuen Beschäftigung, Arbeitsplatzqualität oder Einkommen sind sowohl für die Kundinnen und Kunden wie auch ihre BeraterInnen des Arbeitsmarktservice sowie ihre potenziellen zukünftigen ArbeitgeberInnen von zentralem Interesse. Die Arbeitsmarktpolitik muss sich permanent der Herausforderung stellen, in welchem Umfang die investierten Mittel die geplante Zielerreichung sichern und dabei ein positives Verhältnis zwischen Schulungsaufwand und -ertrag gewährleisten. Diesen Fragestellungen ist die Firma Synthesis-Forschung hinsichtlich der Wirkungen länger dauernder Schulungsmaßnahmen nachgegangen. Ihre Forschungsergebnisse werden im aktuellen Band 14 der Sozialpolitischen Studienreihe einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Sie untermauern einmal mehr empirisch die in der arbeitsmarktpolitischen Zielsetzung verfolgte Ausrichtung, via spezifische Qualifizierungsmaßnahmen die nachhaltige Arbeitsmarktintegration zu fördern. Sie zeigen darüber hinaus, dass sich der Aufwand – den in den Folgejahren erzielten Erträgen gegenübergestellt – für die relevanten öffentlichen Haushalte mehr als rechnet.