Politisch-militärischer Erfolg zählt seit jeher zu den wesentlichen Bemessungskriterien für die kulturelle Zuschreibung 'Historischer Größe'. Gerade Friedrichs II. Etikettierung als "der Große" verdankt sich wesentlich seinen militärischen Erfolgen in den Schlesischen Kriegen. Anhand der Figur des roi connétable werden daher ausgehend von der zeitgenössischen Wahrnehmung und Selbststilisierung Friedrichs verschiedene Bedeutungsebenen militärischer Größe herausgearbeitet: der König als strategischer Denker und Lenker, der König als aktiv unter seinen Soldaten Kämpfender und der König als die gängigen Normen der Kriegführung überschreitender 'Feldherr der Widersprüche'. Eine militärhistorische Bewertung tatsächlicher Leistungen wird dabei bewusst vermieden zugunsten einer historiographiegeschichtlichen Rekonstruktion der zahlreichen Wertungen und Umwertungen von Friedrichs militärischer Größe, die von strategischen Debatten unter Militärs bis zur grundsätzlichen Infragestellung militärischer Größe als solcher reichen.
Politisch-militärischer Erfolg zählt seit jeher zu den wesentlichen Bemessungskriterien für die kulturelle Zuschreibung 'Historischer Größe'. Gerade Friedrichs II. Etikettierung als "der Große" verdankt sich wesentlich seinen militärischen Erfolgen in den Schlesischen Kriegen. Anhand der Figur des roi connétable werden daher ausgehend von der zeitgenössischen Wahrnehmung und Selbststilisierung Friedrichs verschiedene Bedeutungsebenen militärischer Größe herausgearbeitet: der König als strategischer Denker und Lenker, der König als aktiv unter seinen Soldaten Kämpfender und der König als die gängigen Normen der Kriegführung überschreitender 'Feldherr der Widersprüche'. Eine militärhistorische Bewertung tatsächlicher Leistungen wird dabei bewusst vermieden zugunsten einer historiographiegeschichtlichen Rekonstruktion der zahlreichen Wertungen und Umwertungen von Friedrichs militärischer Größe, die von strategischen Debatten unter Militärs bis zur grundsätzlichen Infragestellung militärischer Größe als solcher reichen.
"Der Begriff der Aneignung stellt einen Schlüsselbegriff der Sozial- und Kulturgeschichte dar. Ausgehend von der Rekonstruktion seiner unterschiedlichen Entstehungskontexte wird nach theoretischen Erweiterungspotentialen der Sozialgeschichte gefragt. Dabei lassen sich kollektive Aneignungsprozesse und Transferleistungen von Formen individueller subversiver Aneignung unterscheiden. Ausgehend von den Arbeiten Michel de Certeaus und Alf Lüdtkes werden die heuristischen Möglichkeiten des Aneignungsbegriffs im Sinne als eines produktiven Handelns innerhalb von Machtverhältnissen diskutiert. Aneignung bildet eine der grundlegenden Figuren im Denken de Certeaus, die in der Kunst des Handelns (1980) in die analytische Unterscheidung zwischen Strategien und Taktiken mündet. Einer der wesentlichen Unterschiede besteht in der unterschiedlichen Verfügung über den Raum. Die Strategie kontrolliert den Raum, der Taktiker kann sich immer nur situativ in vorgegebenen Verhältnissen einrichten. Mit Hilfe dieser Unterscheidung kann die teilweise amorphe Rede von der Aneignung theoretisch präzisiert und für aktuelle historiographische Fragen fruchtbar gemacht werden." (Autorenreferat)