Internationales Konflikt- und Krisenmanagement: Grundprobleme und innovative Ansätze
In: Globale Herausforderungen - globale Antworten: eine wissenschaftliche Publikation des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport, S. 307-322
"Zweifellos - das Internationale Konflikt- und Krisenmanagement (IKKM) Befindet sich angesichts der negativen Erfahrungen im Irak, in Afghanistan, in Darfur (Sudan) und an anderen Orten in einer kritischen Situation. Dennoch wird kein Weg daran vorbeiführen, da die Herstellung von Sicherheit und Frieden angesichts Dutzender fragiler Staaten, zahlreicher innerstaatlicher bewaffneter Konflikte, Terrorismus in Verbindung mit der Verbreitung extremistischen Gedankengutes, demografischer und klimatischer Umbrüche immer mehr zum internationalen sicherheitspolitischen Gebot wurde. Innovative Ansätze, die ein synergetisches und komplementäres Engagement aller Akteure bewirken und den Erfolg in den unterschiedlichsten Missionen ermöglichen sollen, stehen dabei im Vordergrund der Überlegungen. Allerdings gilt es dabei, viele Differenzen, Missverständnisse, das Konkurrenzdenken und falsche, teils völlig überzogene Erwartungen zu beseitigen. Demokratisierungsanhänger stehen dabei Stabilisierungsbefürwortern gegenüber, außerdem bestehen unterschiedliche Auffassungen darüber, ob ein Engagement zeitlich befristet sein oder der Rückzug von definierten Ergebnissen abhängen soll. Internationale Organisationen wie die VN oder die EU stehen dabei genauso auf dem Prüfstand wie einzelne Staaten oder zivile Hilfsorganisationen. Erste konstruktive Ansätze sind sowohl auf politisch-strategischer als auch auf taktischer Seite in den Einsatzräumen zu erkennen. Das 'Human Terrain' wird zum entscheidenden Feld, das über Erfolg oder Misserfolg entscheidet - eine Erkenntnis, die sich wie ein roter Faden durch alle Konzepte durchzieht, vielerorts allerdings noch der Realisierung harrt." (Autorenreferat)