Die Netze der Frauen - eine Quantite negligeable?
In: Zeitschrift für Frauenforschung, Band 16, Heft 4, S. 90-104
ISSN: 0946-5596
Der Netzwerkbegriff hat Hochkonjunktur, doch wird oft übersehen, daß mit den Netzwerken auch Zugangsbarrieren geschaffen und Ungleichheit verstärkt werden. Speziell Frauennetzwerke sind unerforscht. Demgegenüber wird ein empirisches Forschungsprojekt "Frauennetzwerke und Solidarität" vorgestellt. Hierbei geht es um berufsbezogene, erwerbsnahe und/oder institutionell-politische Zusammenschlüsse von Frauen. Auf der CD-ROM "Frauennetze 98/99" werden 268 berufsbezogene Frauennetzwerke erfaßt und kategorisiert. An den Grafiken wird sichtbar, daß "die quantitative Verbreitung dieser Zusammenschlüsse mit einer themenspezifischen Spezialisierung und Bandbreite von Organisationsformen und -bezeichnungen einhergeht". Entsprechend werden die Ziele und Dienstleistungen sowie der soziale Status der Mitarbeiterinnen beleuchtet. Dabei läßt sich die Heterogenität der berufsbezogenen Frauennetzwerke auf keinen statistischen Durchschnittstyp reduzieren. Als Gemeinsamkeit wird einzig die frauenpolitische Orientierung festgehalten. Frauennetzwerke dienen generell der Herstellung von Macht und der Schaffung von Zugängen in Männerdomänen. (prf)