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Der vorliegende Beitrag untersucht, ob es in Europa zwischen den Ländern Deutschland, Frankreich und Russland zu neuen konstruktiven Beziehungen kommen kann. Die Beziehungen zwischen Deutschland, Frankreich und Russland haben historisch den europäischen Kontinent geprägt. Die Beziehungen zwischen den drei Staaten war nie unkompliziert. Oft erschienen Frankreich und Russland als Waffenbrüder gegen den gemeinsamen Feind Deutschland und erst der mit dem Ausbau des russischen Großmachtstrebens verbundene "Kalte Krieg" hat die französische Bedrohungsanalyse geographisch vom Rhein an die Elbe verlagert. Mit dem Ende des Ost-West-Gegensatzes und dem Zerfall des Sowjetimperiums bietet sich eine neue Gelegenheit der Zusammenarbeit zwischen den drei Staaten. Während deutsche Positionen vor allem durch wirtschaftliche Interessen bestimmt werden, ist Frankreich stets geneigt, seine Russlandpolitik im Rahmen eines Strebens nach einer "multipolaren Weltordnung" zu formulieren, auch wenn diese Ansätze durch die massive Kritik am Tschetschenien-Konflikt seitens der französischen Presse und durch französische Intellektuelle temporär blockiert wurden. Der Autor geht auf die Perzeptionen und Strategien von Paris und Berlin ein und stellt die Veränderungen in Russland dar, die sich seit 1998 ergeben haben. Abschließend erfolgt ein Überblick über die Russlandpolitik der Europäischen Union. (ICD)