Dieser Bericht stellt ausgewählte Ergebnisse der Thünen-Baseline 2013 - 2023 sowie die zugrunde liegenden Annahmen dar. Für die Erstellung der Thünen-Baseline wurden eine Reihe von Modellen im Verbund eingesetzt: das allgemeine Gleichgewichtsmodell MAGNET, das partielle Gleichgewichtsmodell AGMEMOD, das regionalisierte Programmierungsmodell RAUMIS, das Betriebsgruppenmodell FARMIS sowie die einzelbetrieblichen Modelle TIPI-CAL und TYPICROP. Das Zieljahr der Projektion ist das Jahr 2023. Die Thünen-Baseline stellt keine Prognose der Zukunft dar, sondern beschreibt die erwarteten Entwicklungen unter bestimmten Annahmen zur Entwicklung exogener Faktoren und Politiken. Die Darstellung der Ergebnisse konzentriert sich hauptsächlich auf die Entwicklungen des deutschen Agrarsektors. Die Projektionen beruhen auf den Ende 2013 vorliegenden Daten und Informationen zur weltwirtschaftlichen Entwicklung sowie den im Frühjahr 2014 bekannten Eckpunkten zur Umsetzung der EU-Agrarreform. Die Thünen-Baseline geht von einer Beibehaltung der derzeitigen Agrarpolitik bzw. der Umsetzung bereits beschlossener Politikänderungen aus. Für die Thünen-Baseline 2013 - 2023 bedeutet dies im Wesentlichen die Umsetzung der 2013 beschlossenen Reform der Europäischen Agrarpolitik und ihrer nationalen Umsetzung entsprechend des Beschlusses der deutschen Agrarministerkonferenz. Dies beinhaltet die Reduzierung, Umverteilung und das sogenannte "Greening" der Direktzahlungen, sowie das Auslaufen der Milch- und Zuckerquotenregelungen. ...
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Dieser Bericht stellt ausgewählte Ergebnisse der Thünen-Baseline 2013 - 2023 sowie die zugrunde liegenden Annahmen dar. Für die Erstellung der Thünen-Baseline wurden eine Reihe von Modellen im Verbund eingesetzt: das allgemeine Gleichgewichtsmodell MAGNET, das partielle Gleichgewichtsmodell AGMEMOD, das regionalisierte Programmierungsmodell RAUMIS, das Betriebsgruppenmodell FARMIS sowie die einzelbetrieblichen Modelle TIPI-CAL und TYPICROP. Das Zieljahr der Projektion ist das Jahr 2023. Die Thünen-Baseline stellt keine Prognose der Zukunft dar, sondern beschreibt die erwarteten Entwicklungen unter bestimmten Annahmen zur Entwicklung exogener Faktoren und Politiken. Die Darstellung der Ergebnisse konzentriert sich hauptsächlich auf die Entwicklungen des deutschen Agrarsektors. Die Projektionen beruhen auf den Ende 2013 vorliegenden Daten und Informationen zur weltwirtschaftlichen Entwicklung sowie den im Frühjahr 2014 bekannten Eckpunkten zur Umsetzung der EU-Agrarreform. Die Thünen-Baseline geht von einer Beibehaltung der derzeitigen Agrarpolitik bzw. der Umsetzung bereits beschlossener Politikänderungen aus. Für die Thünen-Baseline 2013 - 2023 bedeutet dies im Wesentlichen die Umsetzung der 2013 beschlossenen Reform der Europäischen Agrarpolitik und ihrer nationalen Umsetzung entsprechend des Beschlusses der deutschen Agrarministerkonferenz. Dies beinhaltet die Reduzierung, Umverteilung und das sogenannte Greening der Direktzahlungen, sowie das Auslaufen der Milch- und Zuckerquotenregelungen. [.] ; This article presents selected results of the Thünen-Baseline as well as the assumptions upon which these results are based. The Thünen-Baseline is established using and combining several models of the Thünen model network: The general equilibrium model MAGNET, the partialequilibrium model AGMEMOD, the regionalized programming model RAUMIS, the farm group model FARMIS, and the farm-level models TIPI-CAL and TYPICROP. The target year of the projection is 2023. The Thünen-Baseline is not a forecast about the future. Rather, the baseline describes expected developments should the current agricultural policy be continued in accordance with specific assumptions about the development of exogenous influences. It provides a reference scenario for the analysis of the impacts of alternative policies and developments. The projections focus on the German agricultural sector, and are based on data and information available as of winter 2013/14. The baseline assumes a continuation of the current policy framework and the implementation of already decided policy changes. For the Thünen-Baseline 2013-2023, this implies the implementation of the EU-CAP reform decided in 2013 and its national implementation according to the decisions made at the German Ministers of Agriculture conference. This includes the reduction, redistribution and greening of direct payments, and the end of the milk and sugar quota regimes. [.]
Die Thünen-Baseline 2013 bis 2023 ist eine auf den deutschen Agrarsektor fokussierte modellgestützte Projektion der erwarteten Entwicklungen auf der Grundlage der im Winter 2013/14 vorliegenden Daten und Informationen. Sie stellt eine Referenzsituation für die Analyse von Auswirkungen alternativer Politiken und Entwicklungen dar. Die Thünen-Baseline geht von einer Beibehaltung der derzeitigen Agrarpolitik bzw. der Umsetzung bereits beschlossener Politikänderungen aus. Für die vorliegende Baseline bedeutet dies im Wesentlichen die Umsetzung der 2013 beschlossenen Reform der Europäischen Agrarpolitik und ihrer nationalen Umsetzung entsprechend des Beschlusses der deutschen Agrarministerkonferenz. Insgesamt zeichnet die Thünen-Baseline 2013 bis 2023 das Bild einer wettbewerbsstarken Landwirtschaft in Deutschland, die sich gut an die Veränderungen der jüngsten Agrarreform anpasst und die Möglichkeiten zur Produktionsausdehnung, insbesondere im Milchbereich, wahrnimmt. Auf der anderen Seite zeigen die Projektionen, dass sich unter den getroffenen Annahmen und unveränderten politischen Rahmenbedingungen die Probleme, die sich aus der intensiven Tierproduktion ergeben können, nicht im Zeitablauf "von selbst" lösen, sondern im Gegenteil angesichts der projizierten Rentabilität der Veredlungsproduktion weiter an Bedeutung gewinnen könnten. ; This article presents selected results of the Thünen-Baseline as well as the assumptions upon which these results are based. The Thünen-Baseline is established using and combining several models of the Thünen model network. It provides a reference scenario for the analysis of the impacts of alternative policies and developments. The projections are based on data and information available as of winter 2013/14. The baseline assumes a continuation of the current policy framework and the implementation of already decided policy changes. For the Thünen-Baseline 2013 to 2023, this implies the implementation of the EU-CAP reform decided in 2013 and its national implementation according to the decisions made at the German Ministers of Agriculture conference. Overall, the Thünen-Baseline 2013 to 2023 draws a picture of a competitive agricultural sector in Germany, which adapts well to the changes of the latest policy reform and seizes the opportunities for expanding production, especially in the dairy sector. On the other hand, the projections also highlight that – under the assumptions made and with unchanged policy conditions – the problems that may accompany intensive livestock production will not simply dissolve. In contrast, in view of the projected high profitability of intensive pig and poultry production the related challenges could increase.
Das Verbundforschungsvorhaben untersuchte regional differenzierte Änderungen agrarrelevanter Extremwetterlagen in Deutschland und deren Auswirkungen auf die Landwirtschaft einschließlich Sonderkulturen und Forstwirtschaft. Auswertungen der Stationsdaten von 1961 bis 2013 des Deutschen Wetterdienstes sowie Daten aus 21 Klimamodellläufen bis zum Jahr 2100 zeigten unter anderem einen Anstieg extremer Hitzetage, die auch in Zukunft häufiger werden sollen. Ferner wurde in den letzten 20 Jahren eine Zunahme der Tage ohne Niederschlag im März und April sowie eine Zunahme extrem trockener Tage im Sommer beobachtet, wobei letztere zukünftig weiter zunehmen sollen. Zunehmende Hitze und Trockenheit beeinträchtigen vor allem die Ertragsbildung bei einigen Ackerkulturen, wie z.B. beim Weizen. Im Wald ist die Verjüngungsfähigkeit vor allem unter Fichte und Kiefer gefährdet. Bei einigen Extremwetterlagen, die insbesondere im Acker- und Sonderkulturanbau hohe Schäden verursachen, wie z. B. Hagel, Starkniederschläge und Spätfröste, besteht wegen fehlender Beobachtungsdaten bzw. nicht eindeutiger Wechselwirkungen weiterer Forschungsbedarf. Nach den Ergebnissen besteht angesichts vielfältiger Anpassungsoptionen in der Land- und Forstwirtschaft keine unmittelbare Notwendigkeit, Risikomanagementsysteme staatlich verstärkt zu unterstützen. ; The collaborative project analysed regional differentiated changes of extreme weather events in Germany and their impacts on agriculture including specialised crops and forestry. Analyses of weather station data from 1961 to 2013 of the German Weather Service as well as results of 21 climate model runs until 2100 show i. a. an increase of days with extreme heat which are expected to become more frequent in the future. Furthermore, an increase of days without precipitation in March and April as well as an increase of days with extreme drought in summer were observed. The latter are expected to increase in the future. Increasing heat and drought adversely affect in particular growth and crop harvest of arable cultures e. g. winter wheat. Extreme drought impairs especially the regeneration capacity in spruce and pine forests. For some extreme weather events that cause severe damages in particular in arable and specialised crops such as hail, extreme precipitation and late frosts further research need was identified due to missing observation data or unclear interactions between weather and vegetation. According to the results and in the light of various adaptation options there is currently no further necessity for governmental support of risk management systems.
Das Verbundforschungsvorhaben untersuchte regional differenzierte Änderungen agrarrelevanter Extremwetterlagen in Deutschland und deren Auswirkungen auf die Landwirtschaft einschließlich Sonderkulturen und Forstwirtschaft. Auswertungen der Stationsdaten von 1961 bis 2013 des Deutschen Wetterdienstes sowie Daten aus 21 Klimamodellläufen bis zum Jahr 2100 zeigten unter anderem einen Anstieg extremer Hitzetage, die auch in Zukunft häufiger werden sollen. Ferner wurde in den letzten 20 Jahren eine Zunahme der Tage ohne Niederschlag im März und April sowie eine Zunahme extrem trockener Tage im Sommer beobachtet, wobei letztere zukünftig weiter zunehmen sollen. Zunehmende Hitze und Trockenheit beeinträchtigen vor allem die Ertragsbildung bei einigen Ackerkulturen, wie z.B. beim Weizen. Im Wald ist die Verjüngungsfähigkeit vor allem unter Fichte und Kiefer gefährdet. Bei einigen Extremwetterlagen, die insbesondere im Acker- und Sonderkulturanbau hohe Schäden verursachen, wie z. B. Hagel, Starkniederschläge und Spätfröste, besteht wegen fehlender Beobachtungsdaten bzw. nicht eindeutiger Wechselwirkungen weiterer Forschungsbedarf. Nach den Ergebnissen besteht angesichts vielfältiger Anpassungsoptionen in der Land- und Forstwirtschaft keine unmittelbare Notwendigkeit, Risikomanagementsysteme staatlich verstärkt zu unterstützen.