Suchergebnisse

Als der heutige Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, den beschaulichen Marburger Bund in eine gewerkschaftliche Kampfmaschine verwandelte, war die Arbeitswelt in den deutschen Krankenhäusern nicht wiederzuerkennen.

Die umstrittene vorgezogene Altersrente mit 63 Jahren wird stärker in Anspruch genommen, als die Große Koalition bei ihrer Einführung prognostiziert hat.

Vertragsfreiheit, Vernetzung, Versorgungsqualität: Unter dieser Überschrift hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag <DIHK> gegen Ende des vergangenen Jahres ein programmatisches Papier zu notwendigen Reformen der Gesundheitspolitik beschlossen. Es ist nicht alltäglich, dass sich ein Spitzenverband der deutschen Wirtschaft mit einer solchen Materie befasst. Unternehmer und andere Berufsträger aus allen Sektoren der Gesundheitswirtschaft haben die Vorschläge im zuständigen DIHK-Ausschuss unter Leitung des ehemaligen DIHK-Präsidenten und Unternehmers Ludwig Georg Braun erarbeitet.

Die Verweildauer von Vorständen und Geschäftsführern in ihren Leitungspositionen war in der deutschen Wirtschaft traditionell höher als zum Beispiel in den USA.

Zehn Empfehlungen auf vierzehn Seiten, die unmissverständlich deutlich machen, welche akuten und strukturellen Probleme die Gesundheitspolitik in Bund und Ländern anpacken muss: Diese liefert das Jahresgutachten 2014 des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR). Als "besorgniserregend" werden darin die "Fehlverteilungen der Kapazitäten" eingestuft: zwischen ländlichen und städtischen Regionen und zwischen hausärztlicher Grund- und ambulanter fachärztlicher Versorgung. Und außerdem: ein "Überangebot" im stationären Bereich.

Keine andere Branche der deutschen Volkswirtschaft verzeichnet einen Umsatz von 300 Milliarden Euro im Jahr und beschäftigt fünf Millionen Menschen. Trotzdem ist die Gesundheitswirtschaft kein Markt wie jeder andere. Die Patienten haben keine uneingeschränkte Konsumentensouveränität; ein großer Teil der Dienste und Produkte ist gesetzlich hoch reguliert.

Gesundheitswirtschaft ist ein relativ junger Begriff. Bis in die neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts waren Gesundheitsthemen Domäne der Experten des "weißen Bereichs", vor allem der Ärzte.

Die Nachfrage nach Angeboten der Gesundheitswirtschaft ist stabil. Die Alterung der Bevölkerung, verbunden mit relativem Wohlstand und gesetzlich regulierter Krankenversicherung, sorgen für eine verlässliche Branchenkonjunktur. Da diese Rahmenbedingungen nicht nur in Deutschland gelten, profitiert die leistungsfähige deutsche Gesundheitsindustrie von ihrer Exportstärke.

Als die Fachleute von Union und SPD unter Leitung von Jens Spahn und Karl Lauterbach das Kapitel Gesundheitspolitik aushandelten, rechneten viele Beobachter damit, dass einer von beiden Gesundheitsminister würde.

Der Krankenhaus-Ratingreport 2013 beleuchtet ein interessantes Phänomen: Unter den Kliniken in kommunaler Trägerschaft hatten jene in wohlhabenden Kommunen das höchste Insolvenzrisiko.

Am 22. September wählt Deutschland einen neuen Bundestag. Wähler orientieren sich aber an der Leistungsbilanz von Politikern in der 17. Wahlperiode.

Dieser Tage wurde eine vergleichende Untersuchung der OECD veröffentlicht, die für Deutschland einen Spitzenplatz in der Dimension der stationären gesundheitlichen Versorgung ausweist:

Wer im deutschen Fernsehen die Werbung vor und nach den Abendnachrichten sieht, gewinnt den Eindruck, dass die Deutschen sehr krank sind und viel Geld für ihre Gesundheit ausgeben.

Es war und ist legitim, im Gesundheitswesen Geld zu verdienen.

Der Deutsche Bundestag geht in die Sommerpause; danach bleibt rund ein Jahr bis zur Bundestagswahl 2013.