Typische Sozialisationsverläufe in der DDR. Einige qualitative Befunde über vier Generationen
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 26-27/93
ISSN: 0479-611X
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In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 26-27/93
ISSN: 0479-611X
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 26, S. 37-44
ISSN: 0479-611X
"Vorläufige Ergebnisse einer noch nicht abgeschlossenen empirisch-qualitativen Untersuchung (erzählte Biographien und Gruppendiskussionen) zur Sozialisation in vier Generationen der DDR-Gesellschaft (die um 1940, 1950 und 1970 geborenen) zeigen, daß die im SED-Staat erfolgte Persönlichkeitsentwicklung keineswegs den formellen Zielen des sozialistischen Bildungssystems entsprach. Sie muß differenzierter beschrieben werden. Dabei sind u.a. die folgenden Befunde über Sozialisationsbedingungen und -folgen zu berücksichtigen: Die Ausbildungs- und Berufskarriere in der DDR war durch ein hohes Maß an Fremdbestimmung bzw. Vernachlässigung individueller Wünsche gekennzeichnet. Die zahlreichen Probleme und Mängel des sozialistischen Gesellschaftssystems wurden von den Menschen tagtäglich wahrgenommen und so gut es ging individuell gelöst." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 26/27, S. 37-44
ISSN: 0479-611X
"Vorläufige Ergebnisse einer noch nicht abgeschlossenen empirisch-qualitativen Untersuchung (erzählte Biographien und Gruppendiskussionen) zur Sozialisation in vier Generationen der DDR-Gesellschaft (die um 1940, 1950, 1960 und 1970 Geborenen) zeigen, daß die im SED-Staat erfolgte Persönlichkeitsentwicklung keineswegs den formellen Zielen des sozialistischen Bildungssystems entsprach. Sie muß differenzierter beschrieben werden. Dabei sind u.a. die folgenden Befunde über Sozialisationsbedingungen und -folgen zu berücksichtigen: Die Ausbildungs- und Berufskarriere in der DDR war durch ein hohes Maß an Fremdbestimmung bzw. Vernachlässigung individueller Wünsche gekennzeichnet. Die zahlreichen Probleme und Mängel des sozialistischen Gesellschaftssystems wurden von den Menschen tagtäglich wahrgenommen und so gut es ging individuell gelöst. Diese Erfahrung hatte jedoch keinen Einfluß auf die grundsätzliche Identifikation mit Idee und Anspruch des Sozialismus als Ideologie; zu einer kritischen Einstellung zum politischen System führten erst offene Widersprüche zwischen theoretischem Anspruch und selbst erfahrenen konkreten Maßnahmen der Staatsgewalt. Die Mitgliedschaft in der SED scheint eine kritisch-differenzierende Sicht eher gefördert zu haben, das West-Fernsehen dagegen nicht. Die am häufigsten auftretende Einstellung gegenüber dem System besteht in der Annahme, daß die offenbaren Mängel auf Inkompetenz und zu hohes Alter der Führungsspitze zurückzuführen seien, nicht auf die Grundlagen bzw. Widersprüche des Systems selbst. Es zeigen sich charakteristische Unterschiede zwischen den vier Generationen, die damit zusammenhängen, daß die älteste Generation den Staat aufgebaut hat, die nächste in seine Aufbauphase hineingeboren wurde und die darauffolgenden zunehmend die Probleme und Mängel des Systems erfahren und diskutiert haben." (Autorenreferat)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B26-27, S. 37-44
ISSN: 0479-611X
In: 25. Deutscher Soziologentag "Die Modernisierung moderner Gesellschaften": Sektionen, Arbeits- und Ad hoc-Gruppen, Ausschuß für Lehre, S. 39-41
In: Kindheit: neue Realitäten und Aspekte, S. 162-172
Der Autor beschäftigt sich mit Forschungsperspektiven hinsichtlich des Wandels von Sozialisationsbedingungen. Anhand grundlagentheoretischer Überlegungen beschreibt er Vor- und Nachteile verschiedener Forschungsansätze, die den Sozialisationsprozeß als Vermittlung subjektiven Handlungspotentials verstehen, das in historischer Sicht den sozialen Wandel determiniert. Methodisch problematisch ist das Erfassen des Verhältnisses subjektiver Sozialisationsbedingungen und der langfristigen sozialen Entwicklung. Als vorzuziehendes Forschungskonzept schlägt er eine differenzierte, extrapolierte Betrachtung verschiedener Sozialisationsbereiche in Einzelprognosen vor, die zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu einem gesellschaftlichen Gesamtbild zusammenzufügen sind. Dieses Vorgehen erlaubt im Gegensatz zu hypothetischen Ansätzen eine stärkere Orientierung an Fakten und im Vergleich zur phänomenologischen Methode eine ganzheitliche Sicht qualitativer Veränderung. (HD)
In: Übergänge: Zeitgeschichte zwischen Utopie und Machbarkeit ; Beiträge zu Philosophie, Gesellschaft und Politik ; Hellmuth G. Bütow zum 65. Geburtstag, S. 71-82
Der Verfasser fragt nach dem utopischen Element in der herrschenden soziologisch-funktionalistischen Handlungstheorie. Er zeigt, daß das im Modell vom Gesellschaftsvertrag in der Aufklärung enthaltene utopische Moment in der Weiterentwicklung zur funktionalistischen Handlungstheorie verlorengegangen ist. Vor diesem Hintergrund wird diskutiert, ob die im Konformitätsmodell verlorengegangene utopische Dimension in dessen Negation, im "abweichenden Verhalten", wieder eingeholt werden kann. Der Verfasser macht deutlich, daß abweichendes Verhalten, sofern es überhaupt einer utopischen Perspektive folgt, nicht als privates politisch relevant werden kann, sondern nur wieder als soziales, auf Intersubjektivität oder Konsens setzendes Handeln in der gegebenen Realität. (ICE2)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 39, Heft 4, S. 816-818
ISSN: 0023-2653
World Affairs Online
In: Der Mensch als soziales und personales Wesen 20
Die Diskussion über Sozialisation ist ungebrochen aktuell. Die einschlägige Literatur boomt und das Paradigma erscheint erklärungskräftig. Übereinstimmend wird der Sozialisationsbegriff zur Bezeichnung der Epigenese menschlicher Subjekte in ihrer komplexen Interaktion mit den materiellen, sozialen und kulturellen Bedingungen der jeweiligen gesellschaftlichen Umwelt verwendet. Gleichwohl gibt es Auffassungsdifferenzen hinsichtlich der Begrifflichkeit und Methodologie. Klärungsbedürftig ist noch immer, was genau sich an der "Schnittstelle" von Subjekt und Umwelt abspielt, welche psychogenetischen Faktoren und Dynamiken und welche gesellschaftlichen Bedingungen dabei wirksam sind. Bisher vorliegende Forschungsarbeiten sind meist disziplinär begrenzt und lassen einen genuin interdisziplinären Ansatz oder eine entsprechende Kooperation vermissen. Dies ist die Ausgangsproblematik des vorliegenden Bandes. In ihm sind unter dem programmatischen Titel "Sozialisationstheorie interdisziplinär" Beiträge bestens ausgewiesener Autoren versammelt, die sowohl die Aktualität dieser Forschungsperspektive dokumentieren als auch die Vielfalt der für das Thema relevanten Problem- und Fragestellungen reflektieren. Auf diese Weise wird deutlich, wie breit das Thema gefächert ist, aber auch, dass wir von einer übergreifenden, integrierenden Theorie der Sozialisation noch weit entfernt sind.
In: IWK: internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 35, Heft 2, S. 303-304
ISSN: 0046-8428
In: 25. Deutscher Soziologentag 1990. Die Modernisierung moderner Gesellschaften, S. 35-41
In: Technik und sozialer Wandel: Verhandlungen des 23. Deutschen Soziologentages in Hamburg 1986, S. 581-582
In: Lebenswelt und soziale Probleme: Verhandlungen des 20. Deutschen Soziologentages zu Bremen 1980, S. 537-556