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Traditionelle afrikanische Gesellschaften kennen keine Autobiographien. Die Geschichte der afrikanischen Autobiographie beginnt mit dem Sklavenhandel, wobei die Autobiographie einerseits der 'Selbstfindung der Autoren', andererseits als Propagandainstrument der Antisklaverei-Bewegung diente. Es folgen Autobiographien, die individuelle Akkulturationsprozesse deutlich oder die Unbegründetheit afrikanischer Minderwertigkeitskomplexe betonen. Der Rekonstruktion traditioneller afrikanischer Gesellschaften dienten von Ethnologen und Anthropologen gesammelte Autobiographien. Die moderne afrikanische Autobiographie stellt zumeist das 'Leben der nationalen Führer' als nachahmenswertes Beispiel dar. Der Funktionswandel afrikanischer Autobiographien ist 'Ausdruck der zunehmenden Individualisierung und Differenzierung der afrikanischen Gesellschaften'. (IB)

An den Beispielen von Negritude, am afrikanischen Sozialismus und am Beispiel der Black-Consciousness-Bewegung in Südafrika, untersucht der Autor die Verbindung von Ideologien nicht-afrikanischen Ursprungs mit afrikanischen Traditionen. Die Negritude-Bewegung ist eine Abwehr gegen die völlige Überfremdung durch französisches Denken und französische Kulturauffassung. Ihr Vertreter ist der Präsident Senegals, Leopold S. Senghor. Der Autor stellt die Positionen Senghors vor und kommt zu dem Schluß, daß die Negritude im Senegal ein verhältnismäßig friedliches Zusammenleben zwischen Islam, Christentum und traditioneller afrikanischer Religion ermöglicht. Das Konzept des afrikanischen Sozialismus wird am Beispiel Tansanias vorgestellt, repräsentiert durch Julius K. Nyerere. Diese Konzeption geht davon aus, daß der Weg zum Sozialismus in Tansania afrikanische Traditionen aufnehmen muß, die schon sozialistische Elemente enthielten. Die im Apartheidsstaat Südafrika entstandene Black-Consciousness-Bewegung hat sich zum Ziel gesetzt, afrikanisches Selbstbewußtsein wiederherzustellen und gleichzeitig die Befähigung zu erlangen, ein modernes, industrialisiertes Staatswesen zu regieren und zu verwalten, die Macht von den weißen Herrschern zu übernehmen. Dies bedeutet auch eine Abkehr von Traditionen, die in Südafrika dazu beigetragen haben, die schwarze Bevölkerung von der Beteiligung an der Macht auszuschließen. (BG)

Summaries in English and French.

For a long time 'emancipation' in Africa meant solely liberation from European rule. But when 17 African states became independent in 1960 and when from 1956 to 1966 32 countries finally attained national sovereignty, the continent, in part, emancipated itself from this type of colonial rule. Only in Southern Africa is it impossible to speak of emancipation in international legal terms. This state of affairs has engendered a strong sense of solidarity among independent African nations vis-à-vis the 'unresolved' area of the continent, as reflected in every conference of the Organisation of African Unity, as well as in many United Nations resolutions. However, it soon became clear to those who equated emancipation with legal sovereignty, with governments run by Africans with national flags and national anthems, that true emancipation must mean something else.