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'Die Vielfalt emotionaler Aspekte nationaler Identität werden in Untersuchungen zum Nationalstolz selten erschöpfend diskutiert. So wurden negative Emotionen zwar in theoretischen Überlegungen thematisiert, empirisch bisher aber in Ermangelung geeigneter Instrumente nicht systematisch untersucht. Wir stellen hier die Entwicklung eines Meßinstrumentes vor, welches als ein erster Ansatzpunkt für derartige systematische Untersuchungen dienen könnte. Dazu wurde zunächst mittels einer offenen Frage das Peinlichkeitsgefühl gegenüber der eigenen Nation erhoben. Aus den Antworten wurde dann ein geschlossenes Meßinstrument zur Erfassung dieser Emotion entwickelt. Zur externen Validierung des Instrumentes wurden zwei Telefonbefragungen durchgeführt. Die Analysen ergeben ein vierfaktorielles Peinlichkeitsmodell. Die externe Validierung zeigt, daß negative Emotionen gegenüber der eigenen Nation als ein eigenständiger Aspekt nationaler Identität zu betrachten sind.' (Autorenreferat)

Abstract
This picture-type analysis of front covers of the German magazine Der Spiegel starts from the premise that the magazine's front covers convey history narratives that might play an important role in history education. Pupils can learn from them which history narratives dominate public discourse or cultural memory. The article provides a quantitative overview of the frequency with which Der Spiegel visually or verbally frames current political events in a historical context. Knowledge of this framing process can be used to teach how the media use history events to pursue "memory politics" or "politics for the past." Some front covers, which refer to historical events, serve to legitimate or delegitimate current policies or politicians. Others show the extent to which Der Spiegel is involved in coming to terms with the National Socialist past.

Die Verfasser setzen sich theoretisch und empirisch mit vier zentralen Themen im Rahmen der Diskussion um nationale Identität auseinander. Sie entwickeln ein Messmodell nationaler Identität, das Nationalismus und Patriotismus als spezifische Erscheinungsformen nationaler Identität von dieser konzeptionell abgrenzt. Klassische Ansätze der Autoritarismus- und Anomietheorie und der Theorie sozialer Identität werden mit handlungstheoretischen Überlegungen zusammengeführt und zu einem integrierenden Erklärungsmodell nationaler Identität verknüpft. Darüberhinaus wird die Bedeutung des gesellschaftlichen Rückbezugs auf die nationale Vergangenheit für die Entwicklung nationaler Identität erörtert. Schließlich wird die Problematik der zeitlichen Stabilität von nationaler Identität auf intraindividueller Ebene sowie im Ost-West-Vergleich empirisch untersucht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass von einer "inneren Einheit" Deutschlands in absehbarer Zeit nicht die Rede sein kann. (ICE2)

Wie wird Demokratie sichtbar? Trotz aktueller intensiver Bildforschung ist ungeklärt, ob und welche bildlichen Vorstellungen mit Demokratie verknüpft sind. Diesem Thema widmen sich die sechs Beiträge in diesem Band. Es geht zunächst um die Bilder in den Köpfen der Menschen, die Perspektive der Befragten auf Demokratie als Herrschaftssystem und die theoretische Klärung des Stellenwerts von Symbolen in ihr. Am Beispiel der Bundestagskuppel werden die Lesarten Transparenz (Glas) und Ausschließung (Spiegelung) einander gegenübergestellt. Ein weiterer Beitrag widmet sich Dresscodes für Politikerinnen und Politiker. Ihre Art, sich zu kleiden, gibt ein Bild über ihre Haltung zur Demokratie ab. Zwei Beiträge schließlich befassen sich mit Visualisierungen von Demokratie durch die Medien. So inszenierte DER SPIEGEL zum einen auf seinen Covern Donald Trumps Präsidentschaft als Katastrophe, um die Gefährdung der Demokratie zu verbildlichen. Zum anderen nutzt das Magazin Kompositkörper von Diktatoren als Antibild der Demokratie.

Die Kontroverse um Art, Umfang und Folgen der Involvierung einzelner wissenschaftlicher Disziplinen und Fachvertreter in die nationalsozialistische Herrschaft wird seit den 1980er-Jahren geführt. Dabei geht es einerseits um die Beurteilung des Handelns zwischen 1933 und 1945, andererseits um Frage des Wirkens nach 1945 und in der Bundesrepublik Deutschland. Die Politikwissenschaft hat diese Diskussion erst mit der Debatte um Theodor Eschenburg vor einem breiten öffentlichen Forum nachgeholt.Der Band präsentiert Vorträge einer Tagung des DVPW-Arbeitskreises "Politik und Geschichte", die sich mit der schwierigen Kontinuitätsfrage in Politik- und Geschichtswissenschaft auseinandersetzen. Im Mittelpunkt stehen dabei folgende Fragen: Gab es nach 1933 eine Politikwissenschaft und, wenn ja, inwieweit hat sie sich auf das Regime eingelassen? Welche Kontinuitäten lassen sich nach 1945 feststellen?Mit Beiträgen von:Sonja Begalke, Matthias Berg, Claudia Fröhlich, Gerhard Göhler und Helmut König

A collection of essays by prominent scholars from many disciplines on the construction of public memories. The study of public memory has grown rapidly across numerous disciplines in recent years, among them American studies, history, philosophy, sociology, architecture, and communications. As scholars probe acts of collective remembrance, they have shed light on the cultural processes of memory. Essays contained in this volume address issues such as the scope of public memory, the ways we forget, the relationship between politics and memory, and the material practices of memory. Stephen Browne's contribution studies the alternative to memory erasure, silence, and forgetting as posited by Hannah Arendt in her classic Eichmann in Jerusalem. Rosa Eberly writes about the Texas tower shootings of 1966, memories of which have been minimized by local officials. Charles Morris examines public reactions to Larry Kramer's declaration that Abraham Lincoln was homosexual, horrifying the guardians of Lincoln's public memory. And Barbie Zelizer considers the impact on public memory of visual images, specifically still photographs of individuals about to perish (e.g., people falling from the World Trade Center) and the sense of communal loss they manifest. Whether addressing the transitory and mutable nature of collective memories over time or the ways various groups maintain, engender, or resist those memories, this work constitutes a major contribution to our understanding of how public memory has been and might continue to be framed.