Neubeginn in der ostdeutschen Geschichtswissenschaft. Bilanz nach dem Zusammenbruch der DDR
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 42, Heft 17+18, S. 3-13
ISSN: 0479-611X
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In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 42, Heft 17+18, S. 3-13
ISSN: 0479-611X
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 42, Heft 17-18, S. 3-13
ISSN: 0479-611X
World Affairs Online
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 17-18/92
ISSN: 0479-611X
In: Die deutsche Identität und Europa, S. 27-42
Der Beitrag nennt wichtige Rahmenbedingungen und -vorstellungen für DDR-Bewußtsein in Vergangenheit und Gegenwart, die in einem wiedervereinigten Deutschland von elementarer politischer Bedeutung bleiben werden: Die Erfahrung von Faschismus und Antifaschismus, die Erfahrung des realen Sozialismus, Abgrenzung, gegenseitige politische Auseinandersetzungen, Wechsel von Spannung und Entspannung. Bürgerlich-demokratische Traditionen (Berlin, Thüringen, Sachsen) neben obrigkeitsstaatlichem Denken (Brandenburg, Mecklenburg) und starkem Regionalbewußtsein bilden politischen Konfliktstoff. Vor dem Hintergrund der sich zwangsläufig ergebenden politischen und sozialen Spannungsfelder in einem wiedervereinigten Deutschland aufgrund des Zusammentreffens zweier in unterschiedlichen politischen Systemen herangewachsenen Bevölkerungsteile, fordert der Autor eine Verantwortungsgemeinschaft aller Deutschen im Hinblick sowohl auf die zukünftige binnenpolitische Entwicklung als auch auf die gesamteuropäische Entwicklung, um einen verhängnisvollen und belastenden deutschen Sonderweg zu vermeiden. Primär- und Sekundärquellen wurden verwertet. (ICB)
In: Utopie kreativ: Diskussion sozialistischer Alternativen, Heft 3, S. 6-13
ISSN: 0863-4890
In: Machtpolitischer Realismus und pazifistische Utopie: Krieg und Frieden in der Geschichte der Sozialwissenschaften, S. 153-178
"Die Abhandlung skizziert Lenins Imperialismus-Theorie im Zusammenhang mit seiner Konzeption der demokratischen und sozialistischen Revolution als Basis für die historisch-vergleichende Analyse des Krieges von 1914 und der Kriege überhaupt. Kernstück dieser Konzeption ist, daß die Volksmassen von sich aus nicht am Kriege interessiert sind, daß aber in der antagonistischen Klassengesellschaft innere und äußere Kriege bzw. Anwendung militärischer Gewalt unvermeidlich sind. Erst die sozialistische Revolution schaffe die Voraussetzungen für eine wirkliche Sicherung des Friedens. Gegen den imperialistischen Krieg helfe daher wirksam nur dessen Umwandlung in den revolutionären Bürgerkrieg. Weber geht vom unvermeidlichen Kampf der Kulturen und ihrer Wertvorstellungen in der Geschichte aus. Der Imperialismus ist für ihn eine allgemeine Erscheinung, Kapital unter Kriegs-, Raub- und Kolonial- und anderen an Gewalt und Staat fixierten Methoden zu verwerten. Krieg sei unter diesen Bedingungen auf Dauer eine wahrscheinliche Begleiterscheinung, aber nicht unbedingte Existenzbedingung des Kapitals. Indem er die bürgerliche Gesellschaft nach innen reformfähig und stabil halten will, kommt er vor allem nach 1918 zu nüchternen Einschätzungen und friedensfähigen Positionen." (pmb)
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft: ZfG, Band 34, Heft 2, S. 116-119
ISSN: 0044-2828
"Ein weiterer 'Diskussionsbeitrag' für die Historiographie-Kommission auf dem Internationalen Kongreß der Geschichtswissenschaften in Stuttgart. Die marxistische Geschichtswissenschaft sei nicht antinarrativ, aber sie sehe in der Erzählung kein genuines Erkenntnisprinzip. Die Muse Klio habe sicher Kompentenz für die Geschichtsschreibung, für die Vermittlung und Verbreitung von Geschichte, aber die Regeln der Wissenschaftlichkeit hätten den unbedingten Primat. Auch dürfe die Annäherung von Geschichte und Sozialwissenschaften nicht in Frage gestellt werden. Der historische Materialismus gehe von von dialektischen Wechselbeziehungen zwischen Struktur und Prozeß, Bewegung und Entwicklung, Systemstabilität und Strukturwandel in der Evolution und Revolution der Gesellschaft aus. Wichtig sei der Wechsel von Narratio und Strukturbeschreibung, von Prozeß- und Systemrekonstruktion. Die Narrativitätsdebatte sei auch für marxistische Historiker eine methodologische Herausforderung, weil sie deutlicher als zuvor die Frage der spezifischen Erkenntnisziele der Geschichtswissenschaft aufwerfe." (IGW-Referat)
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft: ZfG, Band 33, Heft 10, S. 899-915
ISSN: 0044-2828
"Überarbeitete Fassung eines Vortrags, der vor der Forschungsgruppe 'Vergleichende Revolutionsgeschichte der Neuzeit' an der Sektion Geschichte der Universität Leipzig am 28.9.1984 gehalten wurde. Der reformerische Typ bürgerlicher Umwälzungsprozesse sei eine besondere Variante des Formationswechsels vom Feudalismus zum Kapitalismus und bedeutete, daß trotz mancher revolutionär-demokratischer Vorstöße die transformatorischen Reformen von oben überwiegen. Die 'Revolution von oben' sei ein Element des reformerischen Weges und habe als dessen konsequente Durchsetzung und Abschluß zu gelten. Die bürgerlichen Umwälzungen des 19. Jahrhunderts stünden in einem gesamtgeschichtlichen Zusammenhang des Formationsübergangs vom Feudalismus zum Kapitalismus und der kapitalistischen Formationsentwicklung." (IGW-Referat)
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft: ZfG, Band 33, Heft 3, S. 238-246
ISSN: 0044-2828
"Der Verfasser bemüht sich um eine exakte klassenstrukturelle Einordnung des Junkertums, und zwar vor allem unter dem Gesichtspunkt der allgemeinen Klassenkonstellation bürgerlicher Umwälzungen, und geht auch auf die Entwicklung der Junker nach 1871 und beim Übergang zum Imperialismus aus der Sicht des Epochenvergleichs ein. Die Bestimmung des Begriffs Junker richtet sich nach der jeweiligen Ausprägungsform gutswirtschaftlicher oder kapitalistischer Agrarverhältnisse. Die Junker werden daher während der bürgerlichen Ümwälzung als "Übergangsklasse in der entstehenden kapitalistischen Gesellschaft" bezeichnet, woraus ihr "Charakter als kapitalistische Nebenklasse" abgeleitet wird." (Autorenreferat)
In: 1789 und der Revolutionszyklus des 19. Jahrhunderts: dem Wirken Walter Markovs gewidmet, S. 125-131
Gestützt auf Aussagen Lenins zur bürgerlichen Revolution in Rußland werden einige Aspekte des Verhältnisses von Revolutionsgeschichte und Formationsentwicklung im 19. Jahrhundert erörtert. Unter dem Gesichtspunkt des Übergangs vom Manufakturkapitalismus zum Industriekapitalismus der freien Konkurrenz werden die beiden möglichen Wege bürgerlicher Umwälzung - revolutionär-demokratischer oder reformerischer - diskutiert. Der Verfasser betont die Bedeutung der Revolution von 1789-1795, die die Ausgangsbedingungen für den Charakter der nachfolgenden Revolutionen schaffte. Diese Ausgangsbedingungen wurden durch die industrielle Revolution wesentlich modifiziert und neu bestimmt. (ES)
In: Bauern und bürgerliche Revolution, S. 273-287
Der Autor untersucht die Rolle der Bauern in bürgerlich-demokratischen Revolutionen in der Epoche des Imperialismus am Beispiel des Revolutionszyklus in Rußland zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung der Revolutionstheorie und -typologie Lenins. Im Agrarbereich befand sich Rußland seit den Reformen von 1861 auf dem Wege zum Kapitalismus und zur bürgerlichen Umwälzung. Allerdings war die Situation auf dem Land auch um die Zeit der Revolution von 1905 noch weitgehend bestimmt durch feudale Strukturen. Die Bourgeoisie war generell zu stark mit den Interessen des feudalen Großgrundbesitzes verknüpft, als daß von ihr eine Lösung der Agrarfrage zugunsten der Bauernschaft erwartet werden konnte. Das Versagen der Bourgeoisie im revolutionären Kampf erforderte ein Bündnis zwischen Bauernschaft und Proletariat, das 1917 zum Ausbruch der bürgerlich-demokratischen Umwälzung führte und zur direkten Überleitung in die proletarische Revolution. (BJ)
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft: ZfG, Band 31, Heft 10, S. 867-880
ISSN: 0044-2828
"Überarbeitetes Referat, das auf der Tagung der Fachkommission "Theorie, Methodologie und Geschichte der Geschichtswissenschaft" der Historikergesellschaft der DDR zum Thema "Das geschichtswissenschaftliche Erbe von Karl Marx" am 4.5.1983 gehalten wurde. Die Marxsche Formationstheorie habe eine dreifache Funktion: 1. als weltanschauliche Grundlage, und zwar gemeinsam für alle gesellschaftswissenschaftlichen Disziplinen; 2. als Forschungsorientierung, und zwar in der fachspezifischen Vermittlung durch spezielle theoretische Aussagen und Begriffe; 3. als methodisches Prinzip für die Verbindung von Analyse und Wertung historischer Tatsachen. Die Einheit der Aspekte und Funktionen der Formationstheorie zeige sich in der engen Durchdringung von Analyse und Wertung, einem Verhältnis, das nicht ohne Spannungen sei, zu dessen wissenschaftsimmanenter Lösung die Marxsche Theorie und Methode, schöpferisch angewandt, aber alle Möglichkeiten biete; darin zeigt sich auch ihre Überlegenheit über die "verschiedenen Schattierungen bürgerlichen Gesellschafts- und Geschichtsdenkens." (IGW-Referatedienst)
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft: ZfG, Band 28, Heft 11, S. 1096-1114
ISSN: 0044-2828
Dieser Beitrag geht auf das Kolloquium vom 25./26.10.1979 zurück. Nach einer Skizzierung der agrarstrukturellen Ausgangsbedingungen der ersten russischen Revolution befaßt sich der Verfasser eingehend mit der Konstellation der Klassenkräfte zwischen 1907 und 1917. Auf Grund der Wechselbeziehung von Hegemonie, Bündnis- und Agrarfrage werden Fragen der Typisierung bürgerlicher Revolutionsprozesse in bezug auf die Form der Lösung der Agrarfrage aufgeworfen. Die Funktion der bäuerlichen Komponente im russischen Revolutionszyklus gewinne ihr besonderes Gewicht durch die Zuordnung zu einem Revolutionstyp, der den Qualitätsumschlag von der bürgerlichen zur sozialistischen Revolution vollziehe. Die Bedeutung der bäuerlichen Komponente im russischen Revolutionszyklus habe typische, exemplarische Züge, die für das Herankommen an den neuen Revolutionstyp epochenspezifisch geworden seien. (NW-IGW)
In: Revolution und Gesellschaft: zur Entwicklung des neuzeitlichen Revolutionsbegriffs, S. 149-162
"Dem Verhältnis von bürgerlichem Inhalt und demokratischem Element im Rahmen revolutionärer Prozesse aus der Perspektive Lenins ist der Aufsatz von Wolfgang Küttler (Berlin/DDR) gewidmet. Der Autor kann aufzeigen, daß es sich beim Verhältnis des bürgerlichen und demokratischen Elements in den Revolutionen der Neuzeit um ein zentrales Anliegen der Revolutionsanalyse Lenins handelt. Lenin verwendete die Begriffe 'bürgerliche' bzw. 'bürgerlich-demokratische' Revolution im allgemeinen als Synonyme, wenngleich er zwischen den einzelnen bürgerlichen Revolutionen und ihren Phasen sehr wohl unterschied." (Autorenreferat)
In: Utopie kreativ: Diskussion sozialistischer Alternativen, Heft 201/202, S. 740-763
Die Verfasser geben einen Überblick über jüngst in Russland veröffentlichte Bücher oder Artikel über Marxismus und Sozialismus. Sie identifizieren drei Grundpositionen: (1) der Sozialismus wurde unter Stalin aufgebaut und muss wiederbelebt werden; (2) der Sozialismus wurde von der Gegenrevolution in den 1930er Jahren zerstört; (3) der Sozialismus konnte nicht überleben, da die gesellschaftlichen Voraussetzungen noch nicht reif waren. Die Verfasser wenden sich dann vor allem Konzepten zu, die im Umfeld des Projekts "Alternative" entwickelt wurden. (ICEÜbers)