Internationales Vertrauen – Zusammenhänge auf der Makroebene
In: Vertrauen in Nationen durch kulturelle Nähe?, p. 189-206
36 results
Sort by:
In: Vertrauen in Nationen durch kulturelle Nähe?, p. 189-206
In: Vertrauen in Nationen durch kulturelle Nähe?, p. 71-79
In: Vertrauen in Nationen durch kulturelle Nähe?, p. 207-234
In: Vertrauen in Nationen durch kulturelle Nähe?, p. 235-248
In: Vertrauen in Nationen durch kulturelle Nähe?, p. 111-130
In: Empirische und methodologische Beiträge zur Sozialwissenschaft 25
In: Thünen working Paper 129
Der Begriff des "bürgerschaftlichen Engagements" wird in der einschlägigen Fachliteratur und im politischen Diskurs nicht einheitlich verwendet. Einer breiteren Definition folgend verstehen wir darunter "ein freiwilliges, gemeinwohlorientiertes und nicht auf materiellen Gewinn ausgerichtetes Engagement", das "die ganze Breite der verschiedenen Erscheinungsformen des Engagements ein[schließt]: das klassische Ehrenamt, gemeinnütziges Engagement ohne Amt, kurzzeitiges ungebundenes Engagement sowie bestimmte Formen der Selbsthilfe" (Deutscher Bundestag 2002: 333).1 Das bürgerschaftliche Engagement hat in ländlichen Räumen eine lange Tradition, und vor allem die Politik setzt darin einige Hoffnungen. Dahinter steht ein Ideal von der Selbstorganisation der Bürgerinnen und Bürger, welche öffentliche Dienstleistungen substituiert, die Gesellschaft sozial integriert und die Qualität der Demokratie fördert. In unserem Beitrag wird danach gefragt, inwiefern solche Hoffnungen und Idealisierungen der Selbstorganisation an praktische Grenzen stoßen. Denn periphere ländliche Räume leiden häufig an fehlenden finanziellen Gestaltungsspielräumen und den Folgen des demographischen Wandels. Ebenso ist Selbstorganisation kein Selbstläufer, sondern bedarf staatlicher Unterstützungsstrukturen. Des Weiteren folgt das bürgerschaftliche Engagement einer Eigenlogik, die es zu respektieren gilt. Überdies tendiert zivilgesellschaftliche Selbstorganisation zu sozialer Selektivität und auch soziale Integration ist nicht selbstverständlich. Schließlich hängt die demokratiefördernde Wirkung bürgerschaftlichen Engagements von der Zusammensetzung der Vereinigungen und deren innerer Ausrichtung ab. Aufgrund der verschiedenen Konzeptualisierungen bürgerschaftlichen Engagements, unterschiedlicher Operationalisierungen zu dessen Messung und unzureichender Datenquellen, ist die quantitative Bestimmung des bürgerschaftlichen Engagements in ländlichen Räumen schwierig. Sicher scheint jedoch, dass das bürgerschaftliche Engagement im Laufe der letzten Jahrzehnte sowohl in ländlichen als auch in anderen Räumen weitgehend kontinuierlich zugenommen hat. Es zeigt sich außerdem, dass die Bürgerinnen und Bürger in ländlichen Räumen sich regelmäßig stärker engagieren als jene in anderen Räumen. Unterschiede zeigen sich auch zwischen sozialen Gruppen: Männer sind sowohl in ländlichen wie auch in nicht-ländlichen Räumen stärker in freiwillige Tätigkeiten eingebunden als Frauen, wobei die Geschlechterunterschiede in ländlichen Räumen deutlich langsamer abnehmen. Jüngere Altersgruppen sind in ländlichen Räumen zu höheren Anteilen freiwillig engagiert als die älteren Altersgruppen. Auf der Kontextebene zeigt sich,dass eine höhere regionale Arbeitslosigkeit typischerweise mit einer niedrigeren Engagement-quote einhergeht. Der empirische Forschungsstand weist insgesamt erhebliche Forschungslücken auf. Forschungsbedarf besteht vor allem im Hinblick auf die deskriptive Erfassung der Vereinslandschaft in ländlichen Räumen, die Erfassung neuer Formen des Engagements sowie möglicher Verschiebungen in der Engagementlandschaft, der Einschätzung der Bedeutung von Vereinen und Initiativen für die ländlichen Gemeinwesen und die Erforschung von strukturellen und kulturellen Bedingungen bürgerschaftlichen Engagements.
In: Journal of contemporary European studies, p. 1-17
ISSN: 1478-2790
Politik und Teile der Wissenschaft schreiben dem ehrenamtlichen Engagement eine große Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Unterstützung von Demokratie und die Daseinsvorsorge zu, insbesondere in ländlichen Räumen. Über den Stand des ehrenamtlichen Engagements in den unterschiedlichen ländlichen Räumen ist bislang jedoch wenig bekannt. Für diesen Bericht wurde die am Thünen-Institut für Ländliche Räume entwickelte Raumtypologie mit den Befragungsdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zusammengeführt. Das ehrenamtliche Engagement innerhalb der räumlichen Typen wurde hinsichtlich der Merkmale Geschlecht, Erwerbsstatus und Häufigkeit der Teilnahme an religiösen Veranstaltungen ausgewertet. Es zeigt sich, dass das Engagement in sehr ländlichen Regionen mit guter sozioökonomischer Lage am höchsten ist. Männer sind in den sehr ländlichen Regionen deutlich häufiger ehrenamtlich engagiert als Frauen. Auch die Erwerbstätigkeit spielt in den sehr ländlichen Regionen eine größere Rolle für das Engagement. Die Teilnahme an religiösen Veranstaltungen ist in allen Regionen ein zuverlässiger Prädiktor für die Ausübung eines Ehrenamtes. Ehrenamtliches Engagement sollte gerade in den stark ländlich geprägten Räumen weiter gefördert und der Zugang für bisher weniger beteiligte Gruppen erleichtert werden.
BASE
Politik und Teile der Wissenschaft schreiben dem ehrenamtlichen Engagement eine große Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Unterstützung von Demokratie und die Daseinsvorsorge zu, insbesondere in ländlichen Räumen. Über den Stand des ehrenamtlichen Engagements in den unterschiedlichen ländlichen Räumen ist bislang jedoch wenig bekannt. Für diesen Bericht wurde die am Thünen-Institut für Ländliche Räume entwickelte Raumtypologie mit den Befragungsdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zusammengeführt. Das ehrenamtliche Engagement innerhalb der räumlichen Typen wurde hinsichtlich der Merkmale Geschlecht, Erwerbsstatus und Häufigkeit der Teilnahme an religiösen Veranstaltungen ausgewertet. Es zeigt sich, dass das Engagement in sehr ländlichen Regionen mit guter sozioökonomischer Lage am höchsten ist. Männer sind in den sehr ländlichen Regionen deutlich häufiger ehrenamtlich engagiert als Frauen. Auch die Erwerbstätigkeit spielt in den sehr ländlichen Regionen eine größere Rolle für das Engagement. Die Teilnahme an religiösen Veranstaltungen ist in allen Regionen ein zuverlässiger Prädiktor für die Ausübung eines Ehrenamtes. Ehrenamtliches Engagement sollte gerade in den stark ländlich geprägten Räumen weiter gefördert und der Zugang für bisher weniger beteiligte Gruppen erleichtert werden.
BASE
Politik und Teile der Wissenschaft schreiben dem ehrenamtlichen Engagement eine große Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, die Unterstützung von Demokratie und die Daseinsvorsorge zu, insbesondere in ländlichen Räumen. Über den Stand des ehrenamtlichen Engagements in den unterschiedlichen ländlichen Räumen ist bislang jedoch wenig bekannt. Für diesen Bericht wurde die am Thünen-Institut für Ländliche Räume entwickelte Raumtypologie mit den Befragungsdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zusammengeführt. Das ehrenamtliche Engagement innerhalb der räumlichen Typen wurde hinsichtlich der Merkmale Geschlecht, Erwerbsstatus und Häufigkeit der Teilnahme an religiösen Veranstaltungen ausgewertet. Es zeigt sich, dass das Engagement in sehr ländlichen Regionen mit guter sozioökonomischer Lage am höchsten ist. Männer sind in den sehr ländlichen Regionen deutlich häufiger ehrenamtlich engagiert als Frauen. Auch die Erwerbstätigkeit spielt in den sehr ländlichen Regionen eine größere Rolle für das Engagement. Die Teilnahme an religiösen Veranstaltungen ist in allen Regionen ein zuverlässiger Prädiktor für die Ausübung eines Ehrenamtes. Ehrenamtliches Engagement sollte gerade in den stark ländlich geprägten Räumen weiter gefördert und der Zugang für bisher weniger beteiligte Gruppen erleichtert werden.
BASE
This study investigates how moral values structure the left/right identification of citizens. Specifically, this chapter reconnoitres how moral attitudes relate to the political fringes on both sides compared to economic attitudes. Using pooled data drawn from the World Value Survey (WVS) and the European Value Survey (EVS), this chapter calculates point-biseral correlation coefficients for 12 European countries at different points in time (1982-2014). The findings indicate that (1) both cultural and economic aspects determine mass political identification, (2) the significance of cultural aspects seems higher in traditional countries, (3) all influences remain largely stable over time. In addition, (4) this chapter identifies an unexpected pattern: while the economic dimension structures the political realm quite evenly, moral orientations seem to be divided into the 'moral universalists' on the left pole and the 'moral conservatives', who consider themselves as either moderate or rightist.
BASE
Der Begriff des "bürgerschaftlichen Engagements" wird in der einschlägigen Fachliteratur und im politischen Diskurs nicht einheitlich verwendet. Einer breiteren Definition folgend verstehen wir darunter "ein freiwilliges, gemeinwohlorientiertes und nicht auf materiellen Gewinn ausgerichtetes Engagement", das "die ganze Breite der verschiedenen Erscheinungsformen des Engagements ein[schließt]: das klassische Ehrenamt, gemeinnütziges Engagement ohne Amt, kurzzeitiges ungebundenes Engagement sowie bestimmte Formen der Selbsthilfe" (Deutscher Bundestag 2002: 333).1 Das bürgerschaftliche Engagement hat in ländlichen Räumen eine lange Tradition, und vor allem die Politik setzt darin einige Hoffnungen. Dahinter steht ein Ideal von der Selbstorganisation der Bürgerinnen und Bürger, welche öffentliche Dienstleistungen substituiert, die Gesellschaft sozial integriert und die Qualität der Demokratie fördert. In unserem Beitrag wird danach gefragt, inwiefern solche Hoffnungen und Idealisierungen der Selbstorganisation an praktische Grenzen stoßen. Denn periphere ländliche Räume leiden häufig an fehlenden finanziellen Gestaltungsspielräumen und den Folgen des demographischen Wandels. Ebenso ist Selbstorganisation kein Selbstläufer, sondern bedarf staatlicher Unterstützungsstrukturen. Des Weiteren folgt das bürgerschaftliche Engagement einer Eigenlogik, die es zu respektieren gilt. Überdies tendiert zivilgesellschaftliche Selbstorganisation zu sozialer Selektivität und auch soziale Integration ist nicht selbstverständlich. Schließlich hängt die demokratiefördernde Wirkung bürgerschaftlichen Engagements von der Zusammensetzung der Vereinigungen und deren innerer Ausrichtung ab. Aufgrund der verschiedenen Konzeptualisierungen bürgerschaftlichen Engagements, unterschiedlicher Operationalisierungen zu dessen Messung und unzureichender Datenquellen, ist die quantitative Bestimmung des bürgerschaftlichen Engagements in ländlichen Räumen schwierig. Sicher scheint jedoch, dass das bürgerschaftliche Engagement im Laufe der letzten Jahrzehnte sowohl in ländlichen als auch in anderen Räumen weitgehend kontinuierlich zugenommen hat. Es zeigt sich außerdem, dass die Bürgerinnen und Bürger in ländlichen Räumen sich regelmäßig stärker engagieren als jene in anderen Räumen. Unterschiede zeigen sich auch zwischen sozialen Gruppen: Männer sind sowohl in ländlichen wie auch in nicht-ländlichen Räumen stärker in freiwillige Tätigkeiten eingebunden als Frauen, wobei die Geschlechterunterschiede in ländlichen Räumen deutlich langsamer abnehmen. Jüngere Altersgruppen sind in ländlichen Räumen zu höheren Anteilen freiwillig engagiert als die älteren Altersgruppen. Auf der Kontextebene zeigt sich,dass eine höhere regionale Arbeitslosigkeit typischerweise mit einer niedrigeren Engagement-quote einhergeht. Der empirische Forschungsstand weist insgesamt erhebliche Forschungslücken auf. Forschungsbedarf besteht vor allem im Hinblick auf die deskriptive Erfassung der Vereinslandschaft in ländlichen Räumen, die Erfassung neuer Formen des Engagements sowie möglicher Verschiebungen in der Engagementlandschaft, der Einschätzung der Bedeutung von Vereinen und Initiativen für die ländlichen Gemeinwesen und die Erforschung von strukturellen und kulturellen Bedingungen bürgerschaftlichen Engagements. ; "Voluntary engagement" means a non-profit activity which is (1) typically voluntary, (2) of general interest, (3) takes place in the public arena, and (4) is usually exercised in public. Despite the long tradition of voluntary engagement in rural areas, scientific and political hopes have just recently begun to rise. Underlying this is the idea that the citizens' self-organisation is able to substitute for public services, socially integrate society, and foster the quality of democracy. Peripheral rural areas often suffer from limited finances and the consequences of demographic change. Volunteering requires state support and follows an inner logic which needs to be respected. Civic self-organisation also tends to be socially selective, and associations are not necessarily internally democratic. Against this backdrop, this paper studies possible limits of such idealistic promises of voluntary commitment. Due to different conceptions and operationalisations of voluntary engagement, as well as a lack of appropriate data sources, the quantitative measurement of voluntary engagement in rural areas is difficult. However, it seems certain that volunteering has increased in the past decades. Also, people in rural areas are more willing to volunteer than citizens in other areas. Likewise, men and young people are more likely than women and elderly people to be engaged as volunteers. And on the context level, a high level of unemployment is associated with a low level of voluntary engagement. The empirical state of research exhibits substantial research gaps. There is a great need for research to record new forms of volunteering. Research on possible shifts in volunteering, with an evaluation of the meaning of clubs and associations for rural communities, as well as the investigation of structural and cultural requirements for voluntary commitment, is still needed.
BASE
Der Begriff des "bürgerschaftlichen Engagements" wird in der einschlägigen Fachliteratur und im politischen Diskurs nicht einheitlich verwendet. Einer breiteren Definition folgend verstehen wir darunter "ein freiwilliges, gemeinwohlorientiertes und nicht auf materiellen Gewinn ausgerichtetes Engagement", das "die ganze Breite der verschiedenen Erscheinungsformen des Engagements ein[schließt]: das klassische Ehrenamt, gemeinnütziges Engagement ohne Amt, kurzzeitiges ungebundenes Engagement sowie bestimmte Formen der Selbsthilfe" (Deutscher Bundestag 2002: 333).1 Das bürgerschaftliche Engagement hat in ländlichen Räumen eine lange Tradition, und vor allem die Politik setzt darin einige Hoffnungen. Dahinter steht ein Ideal von der Selbstorganisation der Bürgerinnen und Bürger, welche öffentliche Dienstleistungen substituiert, die Gesellschaft sozial integriert und die Qualität der Demokratie fördert. In unserem Beitrag wird danach gefragt, inwiefern solche Hoffnungen und Idealisierungen der Selbstorganisation an praktische Grenzen stoßen. Denn periphere ländliche Räume leiden häufig an fehlenden finanziellen Gestaltungsspielräumen und den Folgen des demographischen Wandels. Ebenso ist Selbstorganisation kein Selbstläufer, sondern bedarf staatlicher Unterstützungsstrukturen. Des Weiteren folgt das bürgerschaftliche Engagement einer Eigenlogik, die es zu respektieren gilt. Überdies tendiert zivilgesellschaftliche Selbstorganisation zu sozialer Selektivität und auch soziale Integration ist nicht selbstverständlich. Schließlich hängt die demokratiefördernde Wirkung bürgerschaftlichen Engagements von der Zusammensetzung der Vereinigungen und deren innerer Ausrichtung ab. ; 'Voluntary engagement' means a non-profit activity which is (1) typically voluntary, (2) of general interest, (3) takes place in the public arena, and (4) is usually exercised in public. Despite the long tradition of voluntary engagement in rural areas, scientific and political hopes have just recently begun to rise. Underlying this is the idea that the citizens' self-organisation is able to substitute for public services, socially integrate society, and foster the quality of democracy. Peripheral rural areas often suffer from limited finances and the consequences of demographic change. Volunteering requires state support and follows an inner logic which needs to be respected. Civic self-organisation also tends to be socially selective, and associations are not necessarily internally democratic. Against this backdrop, this paper studies possible limits of such idealistic promises of voluntary commitment. Due to different conceptions and operationalisations of voluntary engagement, as well as a lack of appropriate data sources, the quantitative measurement of voluntary engagement in rural areas is difficult. However, it seems certain that volunteering has increased in the past decades. Also, people in rural areas are more willing to volunteer than citizens in other areas. Likewise, men and young people are more likely than women and elderly people to be engaged as volunteers. And on the context level, a high level of unemployment is associated with a low level of voluntary engagement. The empirical state of research exhibits substantial research gaps. There is a great need for re-search to record new forms of volunteering. Research on possible shifts in volunteering, with an evaluation of the meaning of clubs and associations for rural communities, as well as the investigation of structural and cultural requirements for voluntary commitment, is still needed.
BASE