Soziale Arbeit zwischen Macht und Ohnmacht: system- und ambivalenztheoretische Betrachtungen
In: Macht in der sozialen Arbeit: Interaktionsverhältnisse zwischen Kontrolle, Partizipation und Freisetzung, S. 327-344
Der Beitrag reflektiert die sozialarbeiterische Ambivalenz von Macht und Ohnmacht in fünf Stufen. Zunächst wird danach gefragt, welche Aufgabe die theoretische Vertiefung dieses Themas hat und wie die Unterscheidungen, die dabei auftauchen, miteinander korreliert werden. Zweitens werden die beiden Perspektiven der Bielefelder Systemtheorie und der postmodernen Theorie der Ambivalenzreflexion vorgestellt. Drittens wird näher auf den systemtheoretischen Machtbegriff eingegangen und Macht als ein symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium auf das Funktionssystem Politik bezogen. Nachdem Macht damit zugleich hinsichtlich eines Funktionssystems differenziert und bezogen auf ihr Vorkommen in der Gesellschaft universalisiert wurde, wird - viertens - die traditionelle Vorstellung von Macht als ein intentionales Handeln durch die systemtheoretische Argumentation gesprengt. Ausgehend vom systemtheoretischen Machtbegriff wird schließlich - fünftens - eine postmoderne Perspektive eingenommen und nach der Macht der Ohnmacht in der Sozialarbeit gesucht. (ICE2)