Bei den im Folgenden vorgestellten empirischen Ergebnissen des zuletzt von der Robert Bosch Stiftung geförderten Projekts, welches neben einer eigenen Erhebung auf zwei weitere in einer Zeitreihe befindliche Pflegekräftebefragungen aus dem Projekt "Wandel von Medizin und Pflege im DRG-System" (WAMP) zurückgreift, handelt es sich um Ergebnisse der Untersuchung einer Reihe von Hypothesen, die vor allem die gesundheitspolitisch intendierten Veränderungen der Erbringung akut-stationärer Leistungen aufgreifen. ; 173
Die Beiträge dieses innovativen Lehrbuchs thematisieren professionelles Selbstverständnis, Handlungslogiken, ethische Anforderungen, Rollenkonflikte und Dilemmata von Ärzten und Ärztinnen vor dem Hintergrund sich ändernder Rahmenbedingungen für ärztliche Leistungserbringer. Die zentralen Schlagworte heißen Ökonomisierung, Verbetriebswirtschaftlichung, Budgetprinzip und ordnungspolitischer Wandel. Erstmals findet so im Rahmen eines Lehrbuchs für das Studium der Humanmedizin eine systematische Betrachtung der Zusammenhänge zwischen Profession, Rollen, ökonomischen und sozialrechtlichen Rahmenbedingungen, ethischen und politischen Anforderungen statt. Aufgezeigt werden daraus resultierende Probleme für die ärztliche Tätigkeit und mögliche Ansatzpunkte für deren Lösung. Studierende der Humanmedizin sowie Lehrende finden hier Materialien für einen aktuellen und hochwertigen Unterricht für die Querschnittsbereiche Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin, Gesundheitsökonomie, Gesundheitssystem, öffentliches Gesundheitswesen. Berücksichtigt werden sowohl die gültige Approbationsordnung als auch der Nationale Kompetenzorientierte Lernzielkatalog Medizin (NKLM). Mittels der Leitfragen und Lernziele kann das Buch sowohl für die Vorbereitung von Veranstaltungen als auch für die Formulierung von Prüfungsfragen genutzt werden. Das vorliegende Lehrbuch bündelt Expertenwissen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und vereint aktuelle empirische Forschungsergebnisse, systematische Einordnungen und normative Positionen zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ärztlicher Tätigkeit. Es eignet sich daher ebenso für die interessierte Fachöffentlichkeit aus Wissenschaft und Praxis
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In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Bildung, Arbeit und Lebenschancen, Forschungsgruppe Public Health, Band 2006-311
"Untersucht werden die Einflüsse prospektiver Finanzierungssysteme im stationären Sektor (Budgetierung) unter besonderer Berücksichtigung des neuen DRG-Entgeltsystems auf Arbeitsbedingungen und Versorgungsqualität im Krankenhaus. Zugrunde liegen Fallstudien von vier deutschen Krankenhäusern, in denen 2005 insgesamt 48 Personen (Ärzte, Pflege und Verwaltung) mittels leitfadengestützter Experteninterviews befragt wurden. Gezeigt wird, dass Einstellungen und Handlungsweisen sichtbar sind, die Konflikte zwischen betriebswirtschaftlichen Erfordernissen und Patientenversorgung reflektieren. Welche Folgen die DRG-Einführung für die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Krankenhaus und die Qualität der Patientenversorgung hat, wird im Projekt 'Wandel von Medizin und Pflege im DRG-System' (WAMP) untersucht, das vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Sozialforschung in Bremen (ZeS) durchgeführt wird. In diesem Beitrag werden Ergebnisse der ersten qualitativen Teilstudie (W1 Quali) von WAMP vorgestellt. Es wird gezeigt, wie sich die DRG-Einführung aus Sicht der interviewten Ärzte, Pflegekräfte und Krankenhausleitungen auf die Patientenversorgung und ihre Arbeitsbedingungen auswirkt. Dabei wird auch darauf eingegangen, ob es sich um eine einheitliche Entwicklung handelt oder ob es Spielräume bei der Umsetzung des DRG-Systems gibt, bzw. welche unterschiedlichen Rahmenbedingungen für die Krankenhäuser existieren, die eine je spezifische Praxis begünstigen." (Autorenreferat)
"Mit der Einführung der Diagnose orientierten Fallpauschalen (DRG) haben sich die finanziellen Rahmenbedingungen für die Krankenhäuser in Deutschland verändert. Es wird befürchtet, dass die schon vor Einführung der DRG festzustellende Orientierung an wirtschaftlichen Zielen unter DRG-Bedingungen zunimmt und insoweit negative Folgen für die Patientenversorgung eintreten werden. Welche Folgen die DRG-Einführung für die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Krankenhaus und die Qualität der Patientenversorgung hat, wird im Projekt 'Wandel von Medizin und Pflege im DRG-System' (WAMP) untersucht, das vom Zentrum für Sozialpolitik in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftszentrum Berlin durchgeführt. wird. In diesem Beitrag werden erste Ergebnisse der qualitativen Teilstudie von WAMP vorgestellt. Es wird untersucht, wie sich die DRG-Einführung aus Sicht der von uns interviewten Krankenhausleitungen, Ärzte und Pflegekräfte auf die Patientenversorgung auswirkt. Dabei wird auch kurz darauf eingegangen, ob es sich um eine einheitliche Entwicklung handelt oder ob es Spielräume bei der Umsetzung der Anforderungen des DRG-Systems gibt bzw. ob Unterschiede zwischen oder sogar innerhalb einzelner Krankenhäuser festzustellen sind." (Autorenreferat)
"Bei den im Folgenden vorgestellten empirischen Ergebnissen des zuletzt von der Robert Bosch Stiftung geförderten Projekts, welches neben einer eigenen Erhebung auf zwei weitere in einer Zeitreihe befindliche Pflegekräftebefragungen aus dem Projekt "Wandel von Medizin und Pflege im DRG-System" (WAMP) zurückgreift, handelt es sich um Ergebnisse der Untersuchung einer Reihe von Hypothesen, die vor allem die gesundheitspolitisch intendierten Veränderungen der Erbringung akut-stationärer Leistungen aufgreifen. Im Zentrum der politisch intendierten Veränderungen steht die Umstellung vom Kostendeckungsprinzip hin zu einer prospektiven Finanzierung von Krankenhausleistungen, d. h. anstelle des Anspruchs auf Vergütung aller notwendigen akut-stationären Ausgaben, werden auf der Basis vergangener Ausgaben sowohl die Höhe der erstattungsfähigen künftigen Ausgaben als auch die Regeln, nach denen gestiegene Ausgaben erstattungsfähig sind, festgelegt. In den 90er Jahren wurde zu diesem Zweck der Grundsatz der Beitragsatzstabilität in das SGB V aufgenommen, der sowohl für die Steigerung der Gesamtausgaben der GKV als auch die der erstattungsfähigen Ausgaben der Leistungserbringer bedarfsunabhängige Grenzen setzt. Für die einzelnen Krankenhäuser bedeutete dies die Einführung krankenhausindividueller Budgets, die vor allem eine Deckelung der Steigerungsrate der Gesamtvergütung eines Hauses mit sich brachte. Nachdem mit chirurgischen Fallpauschalen experimentiert worden war, wurde ab 2003 ein diagnoseorientiertes Fallpauschalensystem (DRG) eingeführt, welches für alle akut-stationären Leistungen (ausgenommen: Psychiatrie) pauschalierte Entgelte definiert, sodass nun auch auf der Ebenen des einzelnen Behandlungsfalles prospektiv und vom Einzelbedarf unabhängig vergütet wird. Die Einführung der Diagnosis Related Groups (DRG) als Basis eines neuen Entgeltsystems schließt somit die Lücke zwischen prospektiver Gesamtvergütung und aufwandsabhängiger Einzelfallvergütung. Dies ist der Zeitraum wo unsere Untersuchung der Lage der Pflege in Krankenhäusern einsetzt (2003) und in den Folgejahren wiederholt wird (2006 und 2008), um Veränderungen der Arbeitsbedingungen, der pflegerischen Abläufe und der Pflegequalität unter den Bedingungen der Umstellung auf die vollständige prospektive Finanzierung von Krankenhausleistungen in Deutschland (DRG) zu messen.(...)" [Autorenreferat]