Thomas S. Kuhns Paradigmathese: eine ideologiekritische Untersuchung
In: Sozialphilosophie als Aufklärung: Festschrift für Ernst Topitsch, S. 217-246
Ludz macht die Vieldeutigkeit der Kuhnschen Paradigma-Konzeption und die daraus resultierende beliebige Verwendbarkeit für das erstaunlich hohe Interesse verantwortlich, das ausgerechnet die Sozialwissenschaften ihr entgegengebracht haben. Nach einer Darstellung der Kuhnschen Lehre und deren konstruktiver Modifizierung (Austin, Mulkay u.a.) legt er einige ihrer theoriegeschichtlichen Quellen bloß, die Kuhn nicht oder nur summarisch nennt (J.B.Conant; Gesprächskreis 'Unity of Science' der Universität von Cambridge/Mass.) und analysiert abschließend den ideologischen Gehalt der Kuhnschen Hauptbegriffe. Dabei stützt er sich im Wesentlichen auf Topitschs Ideologiekritik bzw. das Konzept der Leerformel. (AR)