Wozu Geschichte gut ist
In: Militärgeschichtliche Mitteilungen: MGM, Band 41, Heft 1, S. 7-14
ISSN: 2196-6850
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In: Militärgeschichtliche Mitteilungen: MGM, Band 41, Heft 1, S. 7-14
ISSN: 2196-6850
In: Arbeiter und Bürger im 19. Jahrhundert: Varianten ihres Verhältnisses im europäischen Vergleich, S. 49-52
In seiner Stellungnahme zu den Referaten des Tagungsteils "Klassenbildung und -verhältnisse 1800-1914" weist der Verfasser auf die Beeinflussung der Arbeiter durch bürgerliche Alltagsnormen und damit auf die Tendenzen zur "Verbürgerlichung" in der Arbeiterschaft hin. Diese Übernahme bezog sich sowohl auf fundamentale Lebensbereiche wie Wohnen, Essen und Sexualität wie auch auf kulturelle und politische Leitbilder sowie die Einstellung zur Kirche. Als eine in diesem Zusammenhang wichtige Frage sieht der Autor die Rolle der unterschiedlichen Konfessionen und deren Einfluß an. Insgesamt plädiert er gegen eine allzu starke Fixierung auf die Arbeiterbewegung bei der Erforschung der Klassenbildung. (JF)
In: Deutsche Frage und europäisches Gleichgewicht: Festschrift für Andreas Hillgruber zum 60. Geburtstag, S. 67-82
Dieser aus einem Vortrag hervorgegangene Essay diskutiert die Frage, ob das Bild des wilhelminischen Bürgertums, wie es H. Mann entworfen hat, mit seiner Untertanenmentalität und der Orientierung an überkommenen Werten und Normen der historischen Realität entspricht. Für den Autor stellt dieses seit 1945 vorherrschenden Geschichtsbild nur eine Teilwahrheit dar, die in sechsfacher Hinsicht ergänzt werden muß: 1) Das Kaiserreich war keine statische Standes-, sondern eine durchlässige Bürgergesellschaft, die auf dem Leistungsprinzip und der Rechtsstaatlichkeit basierte. 2) Es gab kein einheitliches Bürgertum, vielmehr zeichnete sich dies in Folge des Föderalismus durch ausgeprägte landmannschaftliche und religiöse Unterschiede mit einem starken Ost-West-Gefälle aus. 3) Versuche einer einheitlichen Ausrichtung der Gesellschaft, wie sie z.B. in der "Sammlungspolitik" unternommen wurden, scheiterten an einem zunehmenden Pluralismus, der sich in einer immer größeren Zahl von konkurrierenden Interessenvertretungen manifestierte. 4) Gerade im Wilhelminismus entstanden ungezählte Reformbewegungen soziopolitischer, sozialer und kultureller Art, die diese Epoche zur "Grundlage der Moderne" werden ließen. 5) Wilhelm II. war eben nicht der unumstrittene Protagonist des Bürgertums, sondern wurde auch in diesen Kreisen einer immer schärferen Kritik unterzogen. 6) Das politische Kräfteverhältnis entwickelte sich immer mehr zu Gunsten der fortschrittlichen Kräfte und der Reichstag wurde zur entscheidenden politischen Instanz. Insgesamt sieht der Verfasser das wilhelminische Bürgertum 1914 auf einem dritten Weg zwischen "Untertanen und Revolutionären", der wohl trotz der feudalen Relikte und dem Militarismusproblem in eine Parlamentarisierung des Reiches gemündet wäre. (JF)
In: Federalism, S. 125-175
In: Moderne deutsche Sozialgeschichte, S. 369-388
Die Verbände traten erst nach 1870 wirklich in den politischen Raum ein. Neben der Verfassungsmäßig konsoldidierten Teilhabe der Parteien an der Macht und dem allgemeinen Wahlrecht bildeten insbesondere die aus der beschleunigten Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft resultierenden Krisen und der in ihrem Gefolge entstehende Interventionsstaat die Ursachen für das Entstehen neuer Verbände. Die innere Organisation der Verbände, die Verbände als Konkurrenten der Parteien und ihre Wirkung auf die einzelnen Parteien sowie die generellen Methoden der Einflußnahme der Verbände werden untersucht. Die Tendenz, mit den Parteien zu konkurrieren, ist in den Verbänden, begünstigt durch eine unklare Ständeideologie, nie aufgegeben worden und belastete ihr Verhältnis zu den Parteien. Die Integrationsfähigkeit der Parteien wurde unter dem Druck der organisierten Interessen geschwächt. Abschließend wird die Frage erörtert, welche Wirkung die Tätigkeit der Verbände auf das Verhältnis von Staat und Gesellschaft im Deutschen Kaiserreich gehabt hat. (KS)
In: Archiv für Kulturgeschichte, Band 44, Heft jg, S. 357-378
ISSN: 2194-3958
In: Beck'sche Reihe 6114
Ereignisgeschichte 1866-1918 mit gründlicher Analyse der Grundstrukturen und Grundkräfte im Reich (Verfassung und Verwaltung, Parteien und Verbände, Nationalismus und Minderheiten). Innen- und Aussenpolitik werden gleichermassen berücksichtigt. Rezension: Jubiläumsausgabe des zuletzt 1999 angezeigten Standardwerks zur deutschen Geschichte. H.-J. Ballschmieter schrieb 1992, der Band über die Ereignisgeschichte 1866-1918 biete "... vor allem auch eine gründliche Analyse der Grundstrukturen und Grundkräfte im Reich (Verfassung und Verwaltung, Parteien und Verbände, Nationalismus und Minderheiten). Innen- und Aussenpolitik werden gleichmäi︢g berücksichtigt, Personen treten gegenüber den Grundlinien auch des politischen Geschehens zurück ..." Zusammen mit den Bänden "Bürgerwelt und starker Staat" und "Arbeitswelt und Bürgergeist" (beide ebenfalls 2013) als Gesamtdarstellung des "langen 19. Jahrhunderts" in Deutschland weiter konkurrenzlos. - Zum Ersatz verbrauchter Exemplare: (2)
In: Beck'sche Reihe 6115
Die ausgewählten Essays des 1992 verstorbenen Historikers, dessen 3 Bände zur deutschen Geschichte 1800-1918 bis heute als Standardwerk gelten, widmen sich ausser theoretischen Fragen der Geschichtswissenschaft Themen des 19. und 20. Jahrhunderts. Rezension: Die 3 Bände zur deutschen Geschichte 1800-1918 des 1992 verstorbenen Historikers gelten heute noch als Standardwerk. Gerühmt wurde Nipperdey jedoch auch als Meister der kleinen Form, und hier liegt nun, begleitend zur Neuausgabe des Hauptwerks (2013), eine Sammlung von Aufsätzen vor, die z.T. allerdings schon in früheren Essaybänden greifbar waren (1986). Neben einem autobiografischen Anlauf und den auch titelgebenden theoretischen Reflexionen zur Geschichtswissenschaft widmen sich die zwischen 1967 und 1991 erstveröffentlichten Aufsätze schwerpunktmäi︢g gesellschaftsgeschichtlichen Fragestellungen zum 19. Jahrhundert, beziehen aber auch die neuere Geschichte bis zum Nationalsozialismus ein. Das kundige Nachwort des Herausgebers Paul Nolte, ebenfalls ein renommierter Historiker und Publizist (zuletzt 2012), stellt die Texte in den Kontext der geistigen Entwicklung Nipperdeys. Mit einer biografischen Zeittafel und Personenregister. Für ausgebaute Bestände. (3)
In: Militärgeschichtliche Mitteilungen: MGM, Heft 2, S. 484-485
ISSN: 0026-3826
In: IWK: internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Band 30, Heft 1, S. 148-151
ISSN: 0046-8428
In: The economic history review, Band 11, Heft 2, S. 350
ISSN: 1468-0289
In: Werke 4 : Politische Schriften