Bei der Analyse der unerwarteten Wahlergebnisse der Bundespräsidentenwahl (Mai/Juni 1986) und der Nationalratswahl (November 1986) konkurrieren zwei Erklärungsansätze. Der eine bezieht sich auf die Wirkung und Qualität der Wahlkampfführung, der andere Erklärungsansatz sieht die Wahlergebnisse als Indikator politischer Zeitstimmungen und Wandlungen. In dem Beitrag steht der längerfristige Erklärungsansatz im Vordergrund. Zunächst wird anhand der Daten der Wählerforschung ein Überblick über die Meinungsbildungsprozesse des Wahljahrs gegeben. Darüber hinaus werden die Bereitschaft der österreichischen Wähler zu politischer Partizipation, der Medieneinfluß auf die Wahlen, politisch-ideologische Verschiebungen der Wählerschaft und die Reaktion der Parteien auf die Veränderung der Wahlverhaltensnormen untersucht. Abschließend wird die Frage diskutiert, ob sich Österreich auf dem Wege zu einem ausgeprägten Mehrparteiensystem befindet. Die Untersuchung basiert primär auf IFES-Wahlforschungsdaten. (KS)
"Arbeiterkammern als gesetzliche Interessenvertretungen sowie deren starke Rolle im österreichischen politischen System stellen im internationalen Vergleich einen Sonderfall dar, wobei die österreichischen Arbeiterkammerwahlen bislang wissenschaftlich noch nicht umfassend untersucht worden sind. Der vorliegende Artikel versteht sich als Beitrag zur Schließung dieser Forschungslücke und baut auf eine erstmals vorliegende, vollständige Dokumentation der Ergebnisse der Arbeiterkammerwahlen in der Periode 1949 bis 2014 auf. Untersucht werden die Entwicklungen in der Struktur des Elektorats sowie der Wahlbeteiligung und die Ergebnisse der AK-Wahlen auf Länderebene." (Autorenreferat)
Politische, soziale und lokale Zugehörigkeit, Nationalismus und politische Einstellungen.
Themen: Nationalstolz; Autoritätsskala; Sprachkenntnis als Voraussetzung zur Erlangung der Staatsbürgerschaft; Zugehörigkeitsgefühl zu anderen Gesellschaftsgruppen; nationale Identität; Ähnlichkeit zu anderen Völkern; Einstellung anderer Nationen zu Slowenien; berufliche Anforderungen hinsichtlich Einsatz neuer Technik/Computer, Teamarbeit, Führungsaufgaben, Weiterbildung, Fremdspracheneinsatz und strategische Fähigkeiten; Links-Rechts-Selbsteinstufung; Auswirkungen einer starken Zuwanderung; Sprache; Geburtsregion; Randgruppen in Nachbarschaft und Kontaktaufnahme zu ihnen; Entwicklung der wirtschaftlichen Lage im nächsten Jahr und in fünf Jahren; finanzielle Lage des Haushaltes; Glücksgefühl (Skala); allgemeine Lebenszufriedenheit; Wohlbefinden; Haltung zu Gleichberechtigung der Frau, gemischten Ehen, Ausländern, Juden und Religion; Religion; Kirchgangshäufigkeit; Glaube an Gott; Wahlentscheidung 1992; Beteiligung an der nächsten Wahl; Nationalität; Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft, Mitgliedschaft in der kommunistischen Partei vor 1990; monatliches Familieneinkommen; Wohnung; Besitz von Haushaltsgeräten, Auto und Haus; soziale Zugehörigkeit Selbsteinstufung; Wohnort.
Themen: Politikinteresse allgemein sowie auf lokaler, nationaler, europäischer und internationaler Ebene; Rezeptionshäufigkeit politischer Themen in den Medien und hauptsächlich genutztes Medium; Politikinteresse des Vaters und der Mutter sowie des besten Freundes bzw. der besten Freundin; Wichtigkeit übereinstimmender politischer Ansichten im Freundeskreis; Wahlberechtigung, Wahlbeteiligung und Wahlverhalten bei der letzten allgemeinen Wahl sowie bei den Wahlen zum Europäischen Parlament 2004; Formen und Häufigkeit politischer Partizipation im letzten Jahr (Skala); Beteiligung an politischen Protesten; Unterstützung einer Wahlkampagne bzw. politische Überzeugungsarbeit; ausgewählte politische Partizipation in der Schule und am Arbeitsplatz; Mitgliedschaften in Organisationen, Vereinen bzw. einer Partei; Teilnahme an Veranstaltungen oder freiwillige Arbeit in einer Organisation; Häufigkeit eigener Meinungsführerschaft; politische Selbsteinschätzung auf einem Links-Rechts-Kontinuum (5- und 11-Punkte-Skala) Einschätzung der Position des Vaters, der Mutter und des besten Freundes bzw. der besten Freundin auf einem Links-Rechts-Kontinuum (5-Punkte-Skala); Teilnahmehäufigkeit der vorgenannten Personen an Demonstrationen und Wahlen; Diskussionshäufigkeit über politische Themen mit dem Vater, der Mutter, Geschwistern, Freunden, dem Lehrer, dem Partner sowie mit Arbeitskollegen, Mitschülern bzw. Studienkollegen; politische Wirksamkeit (Skalometer: efficacy); Kompliziertheit der Politik führt zu Unverständnis; Identifikation als Weltbürger, Europäer, Bürger des Nationalstaates, einer Region oder einer Firma bzw. der Familie; Einstellung zu politischer Aktivität (Skala); Parteinähe zu den wichtigsten Parteien des Landes; Einschätzung der zukünftigen persönlichen Einkommenssituation, der Arbeitsplatzsituation, der sozialen Absicherung, der Lebensqualität und der Aus- und Weiterbildung im Vergleich mit der derzeitigen Situation der Eltern (erwartete soziale Mobilität); Wichtigkeit ausgewählter Probleme für das eigene Land (Umweltverschmutzung, Armut, Einwandererzahl, Rassismus, Abbau des Sozialstaates, Arbeitslosigkeit, Drogen, Verbrechen und Terrorismus); Zufriedenheit mit der Arbeit der Regierung des Landes.
Optionaler Teil (nicht in allen Ländern gefragt): Einstellung zu Politik und Image der Politik (Skala); Einstellung zu gesellschaftspolitischen Fragen: Todesstrafe, härtere Bestrafung für Vergehen, Erziehung von Kindern zum Gehorsam, Führungspersönlichkeit oder demokratische Entscheidungen, Akzeptanz von mehr Flüchtlingen im eigenen Land, zu viele Einwanderer, Kulturverlust des Landes in der EU, Forderung nach Frauenrechten, mehr Frauen in die Politik, unterschiedliche Gesetzesanwendung bei Reichen und Armen, Reichtum von Fabrikanten auf Kosten ihrer Arbeiter, Privatisierung aller öffentlichen Firmen, freie Marktwirtschaft, Wohlfahrtsstaat, Arbeitslosigkeit als Selbstverschulden, Verzicht auf staatliche Unterstützung, zu großer Einfluss internationaler Konzerne sowie Zustimmung zu Antiglobalisierungsbewegungen; Institutionenvertrauen in: die Regierung, politische Parteien, das Landesparlament, Politiker, die Europäische Kommission, das Europäische Parlament, Greenpeace, Amnesty International und Attac; politischer Kenntnistest anhand ausgewählter Aussagen zur EU und zu nationalen politischen Gegebenheiten.
Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsmonat und Geburtsjahr); Staatsbürgerschaft; Geburtsland; Kinder; Erwerbstätigkeit; Wochenarbeitszeit; Alter bei Schulabschluss; höchster Schulabschluss des Befragten, seines Vaters und seiner Mutter; Wohnsituation (wohnen bei den Eltern); Selbsteinschätzung des derzeitigen Lebensstandards; Konfession; Selbsteinschätzung der Religiosität; Urbanisierungsgrad.