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Der Beitrag setzt sich im Rahmen des Sammelbandes zu Bauernwiderstand in Asien und Lateinamerika in der Neuzeit mit dem Verhältnis von Bauern, Widerstand und Politik auseinander. Aufgrund des einführenden Charakters handelt es sich bei dem Aufsatz nach Aussage des Autors bestenfalls um Vorbemerkungen zur Begrifflichkeit von "Bauern" und "Bäuerlichem" und zu den Leistungen und Grenzen bäuerlicher Resistenz. Die Bemerkungen beziehen sich zeitlich vornehmlich auf das 20. Jahrhundert und räumlich mehr auf Lateinamerika als auf Asien und Afrika. Der Autor behandelt in seinem Beitrag fünf Punkte: 1. "Bauern" und ihre Charakteristika; 2. Anmerkungen zur Differenzierung der "Bauern"; 3. Revolution und Reformen im 20. Jahrhundert und die Bauern; 4. Bauernbewegungen Lateinamerikas und 5. Bauern und Politik. (ICA2)

Populismus ist ein weiter und inhaltlich oft unspezifischer Begriff. Populismen stellen Reaktionen auf Modernisierungsprozesse dar, die historisch ein breites Spektrum sehr heterogener und politisch unterschiedlich ausgerichteter Strömungen bilden. Der Protest richtet sich gegen die politische Klasse gegen die "in Namen des Volkes" mobilisiert wird. Heute ist oft von Populismus als einer Technik, einem Appell, einer politischen Agitation die Rede. Wenn die inhaltliche Seite des Populismus gegenwärtig eher unklarer erscheint, hat die populistische Form Hochkultur: die Darstellung persönlicher Führungskunst bei inhaltlicher Beliebigkeit, unter geschickter Nutzung populistischer Elemente, die die eigene Verbundenheit mit dem "Volk" demonstrieren sollen. (ICE2)

Bei der Konstruktion neuer Sozialstaaten in der Auseinandersetzung mit alten Modellen wird nicht nur die viele Bereiche umfassende Verdichtung sozialstaatlicher Mechanismen diskutiert, modifiziert, übernommen, verworfen oder neu geschaffen, Darüber hinaus wird auch eine staatliche Generalprävention postuliert, die weit in den Bereich der Grundrechte und des Rechtsstaats hineinreicht und entsprechende Leitlinien für alle gesellschaftlich relevanten Politikfelder vorgibt. Im vorliegenden Beitrag wird die Politik unterhalb dieses "threshold" eines entfalteten Sozialstaats näher untersucht. Thematisiert wird die Sozialstaatlichkeit als Prozess, das heißt die allmähliche, gelegentlich auch abrupt fortschreitende oder umsteuernde Vermehrung, Verdichtung oder Modifikation sozialstaatlicher Mechanismen in der Auseinandersetzung mit vorhandenen Vorlagen und Modellen. Es werden die generellen Mechanismen, Bedingungen und Implikationen dieser Transfer- und Interaktionsprozesse in Bezug auf drei Fragenkomplexe diskutiert: Welche "alten" Modelle gibt es, und welche Rolle spielen die sogenannten "Pfadabhängigkeiten"? Wie werden sozialstaatliche Mechanismen im neuen Umfeld diskutiert, modifiziert, transferiert oder kombiniert, mit dem Ziel einer mehr oder weniger geplanten Konstruktion "neuer" Sozialstaatlichkeit? Welche Rolle spielen dabei konkrete Entscheidungen und Lernprozesse? (ICI2)

Bei der Konstruktion neuer Sozialstaaten in der Auseinandersetzung mit alten Modellen wird nicht nur die viele Bereiche umfassende Verdichtung sozialstaatlicher Mechanismen diskutiert, modifiziert, übernommen, verworfen oder neu geschaffen, Darüber hinaus wird auch eine staatliche Generalprävention postuliert, die weit in den Bereich der Grundrechte und des Rechtsstaats hineinreicht und entsprechende Leitlinien für alle gesellschaftlich relevanten Politikfelder vorgibt. Im vorliegenden Beitrag wird die Politik unterhalb dieses "threshold" eines entfalteten Sozialstaats näher untersucht. Thematisiert wird die Sozialstaatlichkeit als Prozess, das heißt die allmähliche, gelegentlich auch abrupt fortschreitende oder umsteuernde Vermehrung, Verdichtung oder Modifikation sozialstaatlicher Mechanismen in der Auseinandersetzung mit vorhandenen Vorlagen und Modellen. Es werden die generellen Mechanismen, Bedingungen und Implikationen dieser Transfer- und Interaktionsprozesse in Bezug auf drei Fragenkomplexe diskutiert: Welche "alten" Modelle gibt es, und welche Rolle spielen die sogenannten "Pfadabhängigkeiten"? Wie werden sozialstaatliche Mechanismen im neuen Umfeld diskutiert, modifiziert, transferiert oder kombiniert, mit dem Ziel einer mehr oder weniger geplanten Konstruktion "neuer" Sozialstaatlichkeit? Welche Rolle spielen dabei konkrete Entscheidungen und Lernprozesse? (ICI2).

Der Verfasser analysiert einleitend die Prozesse und Probleme demokratischer Konsolidierung. Er sieht die Vorteile des Konzepts der demokratischen Konsolidierung darin, dass es auf der einen Seite erlaubt, die Kriterien eines klar definierten demokratischen Minimum (als der 'hinreichenden' Voraussetzungen einer stabilen Demokratie) genau anzugeben, und es andererseits möglich macht, zwischen unterschiedlichen 'Qualitäten' (oder Defiziten) einer Demokratie zu unterscheiden, die oft auf graduelle Unterschiede zurückgehen mögen, aber doch trennscharf benannt werden sollten. Darüber hinaus thematisiert das Konzept der demokratischen Konsolidierung in einer Weise, die weitere Operationalisierung möglich macht, den wichtigen Unterschied zwischen der bloßen Institutionalisierung einer neuen Demokratie und dem darauf folgenden Prozess von deren 'Vertiefung', Stärkung und Verwurzelung, der mittelfristig demokratische Stabilität bewirkt. Es wird gezeigt, dass die Konsolidierung der Demokratie nicht einfach eine neue Phase der Demokratisierung ist, die nach dem Ende des Regimeübergangs und der Institutionalisierung (Transition) einsetzt. Sie ist vielmehr ein davon deutlich unterschiedener Prozess, dessen Anfänge bereits in der zweiten Phase der Transition (nach Gründungswahlen) liegen und der in der Regel nach dem Ende der Transition andauert. Vor diesem Hintergrund wird der Ansatz von der 'defekten Demokratie' dargestellt. Er bezieht sich auf die Grauzone zwischen klaren Autokratien und konsolidierten Demokratien, die gemäß unseren Kriterien definiert werden. Dabei setzt 'defekte Demokratie' das grundsätzliche Funktionieren der elektoralen Demokratie, die Geltung demokratischer Spielregeln voraus. Diese wiederum setzt in der Regel eine funktionierende Staatlichkeit voraus, ohne die jede Art politischer Regime, nicht nur demokratische, nicht funktionieren können. (ICG2)

Die neue Transformations- und Demokratieforschung hat sich im Verlauf der 90er Jahre zur Erforschung der meist länger andauernden und komplexeren Prozesse der Konsolidierung der neuen Demokratien ausgeweitet und ausgegriffen in den Bereich der sozioökonomischen und kulturellen Transformationen, die kurz-, mittel- oder langfristig auf die Demokratisierungsprozesse einwirken. Der Beitrag rekapituliert die bisherigen Ergebnisse der vergleichenden Transformationsforschung und macht an ihnen deutlich, daß Demokratisierungsprozesse in hohem Maße pfadabhängig sind, d.h. eingebettet in den bestimmten Entwicklungspfad einer Gesellschaft mit langem historischen Vorlauf. Die Forschungen haben aber auch eine Reihe allgemeinerer Einsichten in besonders häufige Zusammenhänge und hochgradige Wahrscheinlichkeiten bei der Transformation postkommunistischer Gesellschaften gebracht, von denen der Autor einige diskutiert. (pre)

In seinem Aufsatz faßt der Verfasser den gegenwärtigen Forschungsstand zur politischen Transformation in Griechenland, Spanien und Portugal seit Mitte der siebziger Jahre zusammen. Der Autor definiert Transformationsprozesse als umfassende, teilweise säkulare sozio-ökonomische und kulturelle Veränderungen, die zu den Bedingungsfaktoren der Regimewechsel und Demokratisierungsprozesse gehören und kurz-, mittel- und langfristig auf diese einwirken. Vor diesem Hintergrund diskutiert der Verfasser (1) das allgemeine Erkenntnisinteresse der auf Südeuropa bezogenen Transitionsforschung und südeuropäische Besonderheiten, (2) die Unterschiede in den südeuropäischen Systemwechseln und (3) thematische Schwerpunkte und Forschungsprobleme. Diese liegen in der deutlicheren Herausarbeitung der kategorialen Unterschiede zwischen Transition und Konsolidierung, der unterschiedlichen Wege und Muster demokratischer Konsolidierung, der Weiterentwicklung der Zusammenhänge von Demokratisierung, Territorialität und Nationalismus und im lückenhaften Einblick in die Zusammenhänge von politisch-institutionellen Regimewechseln und Transformationsprozessen. (ICC)

Erscheinungsformen, Ziele, sozialökonomische Grundlagen und historische Aspekte des Populismus in der Politik werden diskutiert. Dazu werden acht klassische historische Fälle von Populismus bzw. populistischen Phänomenen dargestellt und es wird eine allgemeine Einschätzung der Bedingungen, Funktionen und Entwicklungsperspektiven populistischer Politik vorgenommen. Anhand eines historischen und gegenwartsbezogenen Vergleichs populistischer Strukturen, Bewegungen und Faktoren in den USA, der UdSSR, dem Faschismus, der Tradition der indirekten Demokratie, dem Maoismus, in Entwicklungsländern und insbesondere in Lateinamerika wird eine für Westeuropa spezifische Form des Populismus, der demokratische Populismus, herauskristallisiert. Dabei wird verdeutlicht, daß dieser einmal als populistische Technik in den klassenübergreifenden Volksparteien auftritt, zum anderen in den Protest- und Verweigerungsbewegungen von unten. (HA)

In dem Beitrag werden weiterführende und kritische Gedanken zum Stand und den Bedingungen der sozialwissenschaftlichen Lateinamerika-Forschung in der BRD entwickelt. Nach einer Beschreibung und Begründung für die Situation, die vor allem gekennzeichnet ist durch Einseitigkeit in der Auswahl der Forschungsthemen, werden exemplarisch und ohne Anspruch auf Vollständigkeit einige neuere Forschungsansätze vorgestellt, die eine Veränderung in der westdeutschen Lateinamerika-Forschung erkennen lassen. Die Fragestellungen drehen sich vor allem um die Probleme soziale Ungleichheit und Herrschaft, Gewaltverhältnisse und Repression. Der Zusammenhang wird in der Gewalt-Diskussion hergestellt, wobei der Begriff "strukturelle Gewalt" als verkürzter Terminus gebraucht wird. Skizzenhaft wird auf zahlreiche Untersuchungen der letzten zehn Jahre verwiesen, in denen diese Probleme angesprochen werden. Als Resumee wird festgestellt, daß die westdeutsche sozialwissenschaftliche Lateinamerika-Forschung trotz aller zu begrüßenden Versuche nicht an der internationalen Diskussion teilnehmen kann. (RW)