Individualisation processes and the redistribution of social risks do not leave traditional gender relations untouched. The contributions in this volume examine the changes that (can) arise for gender identities, gender relations and gender-typical positioning in society.
Individualisierungsprozesse und die Umverteilung sozialer Risiken lassen auch die tradierten Geschlechterverhältnisse nicht unberührt. Welche Veränderungen sich für Geschlechtsidentitäten, Geschlechterbeziehungen und geschlechtstypische Positionierungen in der Gesellschaft ergeben (können), untersuchen die Beiträge im vorliegenden Band. Nach dem von Ulrich Beck geprägten Schlagwort von der "Risikogesellschaft" wirken die von modernen westlichen Gesellschaften produzierten Risiken individualisierend und führen typischerweise dazu, dass die entstehenden Gefährdungslagen von den einzelnen Individuen selbst getragen und bewältigt werden müssen. Das wachsende Gefühl, dass die Ungleichheit erzeugenden Umstände zwar in die eigene Verantwortung fallen, sich aber dem individuellen Zugriff entziehen und von der einzelnen Person nicht mehr beeinflussbar sind, nivelliert jedoch tendenziell sowohl das Bewusstsein möglicher Ungerechtigkeit gesellschaftlicher Umstände wie auch von individuellen und gesellschaftlichen Verantwortlichkeiten. Spezifisch für die Reflexive Moderne ist gerade, dass 'Verursacher' ungünstiger Lebensumstände nicht mehr erkennbar sind, die Strukturen der Verteilung dieser ungünstigen Umstände auf die Individuen verdeckt und tendenziell undurchschaubar werden. Damit wird auch die Geschlechterordnung, der 'Geschlechtervertrag', schwerer durchschaubar. Eine geschlechterbezogene Betrachtung muss deshalb danach fragen, welche Wirkungen diese Prozesse auf die Ausgestaltung der Geschlechterbeziehungen haben, nach den je unterschiedlichen Wirkungen auf die Lebensumstände von Frauen und Männern und danach, wer was erhält und nicht erhält, wer welche Rechte und Verpflichtungen übertragen bekommt, wer woran gemessen, wem was abverlangt, wer woran gehindert wird und welche Konsequenzen das hat - für die Einzelnen, ihre jeweilige geschlechtstypische Positionierung, für die Positionierung von Geschlechtergruppen und für die Gesellschaft insgesamt.
Cover Was kommt nach der Genderforschung? -- Inhalt -- »Was kommt nach der Genderforschung?« - Ein Vorwort -- Nach der Gender-Forschung ist vor der Gender-Forschung. Plädoyer für die historische Perspektive in der Geschlechterforschung -- Kommentar zum Beitrag: Nach der Gender-Forschung ist vor der Gender-Forschung -- »Intersectionality« - ein neues Paradigma der Geschlechterforschung? -- Kommentar zum Beitrag: »Intersectionality« - ein neues Paradigma der Geschlechterforschung? -- Mit ›Gender‹ in der Bewegung? Eine Antwort auf die Frage ›Was kommt nach der Genderforschung?‹ aus der Perspektive von Frauenbewegung -- Kommentar zum Beitrag: Mit ›Gender‹ in der Bewegung? -- Die Erziehungswissenschaft im Jahr 2007: Potential und Grenzen feministischer Wissenschaftskritik in einer »handlungsorientierten« Wissenschaft -- Merkwürdige Selbst-Vergessenheit? Thematisierungsdynamiken im Kontext feministischer Theoriebildung -- Über den (möglichen) Beitrag der Psychoanalyse zur Geschlechterforschung -- Matrix der Differenz. Zum Unterschied zwischen gender und sexueller Differenz -- Gender - ein epistemisches Ding? Zur Geschichtlichkeit des Verhältnisses von Natur, Kultur, Technik und Geschlecht -- Kommentar zum Beitrag: Gender - ein epistemisches Ding? -- Vom Begriff zur Repräsentation: Die Transformation der Kategorie gender -- Zwischen Aktivismus und Akademie. Die Zeiten feministischen Wissens -- Kommentar zum Beitrag: Zwischen Aktivismus und Akademie -- Formwandel politischer Institutionen im Kontext neoliberaler Globalisierung und die Relevanz der Kategorie Geschlecht -- Kommentar zum Beitrag: Formwandel politischer Institutionen im Kontext neoliberaler Globalisierung und die Relevanz der Kategorie Geschlecht -- Autor/-innen.
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The connection between child development and gender can only be traced by analysing the complex interplay of many different individual and social, political and social, historical and cultural factors - it cannot be explored or empirically measured with the help of selective research. The current yearbook therefore presents theoretical, empirical-qualitative and empirically quantitative contributions and research reports that examine gender aspects of childhood life and learning. Dem Zusammenhang von kindlicher Entwicklung und Geschlecht lässt sich nur über die Analyse des komplexen Zusammenspiels vieler unterschiedlicher, individueller und gesellschaftlicher, politischer und sozialer, historischer und kultureller Faktoren auf die Spur kommen - er kann nicht mit Hilfe punktueller Recherchen erschlossen oder empirisch gemessen werden. Der aktuelle Jahrbuch-Band stellt deshalb theoretische, empirisch-qualitative und empirisch quantitative Beiträge und Forschungsberichte vor, die Geschlechteraspekte kindlichen Lebens und Lernens untersuchen. Aus dem Inhalt: Caryl Rivers/Rose Barnett, The difference myth Sabine Andresen, Kinder und soziale Ungleichheit Hans Peter Kuhn, Geschlechterverhältnisse in der Schule: Sind die Jungen jetzt benachteiligt? Ulrike Schmauch, Gleichgeschlechtliche Orientierungen von Mädchen und Jungen Anja Zeiske/Alexandra Klein/Hans Oswald, Die Lust beim ersten Mal
Eine geschlechterbezogene Betrachtung der Risikogesellschaft muss sich nach Meinung der Autorinnen auf die Ausgestaltung der Geschlechterbeziehungen und auf die unterschiedliche Wirkung der Veränderungen auf die männlichen und weiblichen Positionierungen in der Gesellschaft richten. Die sogenannte "Freisetzung des Subjekts" führt zwar nicht zur Auflösung von Geschlechterpolaritäten, möglicherweise aber zu Verschiebungen oder auch zu neuen Geschlechterpolaritäten, wie z. B. der Entstehung neuer weiblicher Berufe. Gleichzeitig müssen die unterschiedlichen Wirkungen der Freisetzung des Subjekts auf männliche und weibliche Lebenslagen, Berufsfelder und Verantwortungsbereiche eingehend diskutiert werden. Spezifisch für die reflexive Moderne ist es, dass die Verursacher ungünstiger Lebensumstände nicht mehr erkennbar sind und die Strukturen der Verteilung dieser ungünstigen Umstände auf die Individuen verdeckt und tendenziell undurchschaubar werden. Damit wird auch die Geschlechterordnung schwerer durchschaubar, was Fragen nach der Struktur pädagogischer Arbeitsfelder oder familialer Arbeits- und Aufgabenteilungen aufwirft. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Band die Geschlechterauffassungen, die eine Individualisierungs- und Risikogesellschaft hervorbringt. Die Autorinnen stellen in ihrer Einleitung die einzelnen Beiträge des Bandes kurz vor. (ICI2)
Der Band will dazu beitragen, differenziertere Ansätze zum theoretischen Verständnis von Weiblichkeitskonstruktionen zu entwickeln. Die Beiträge diskutieren unterschiedliche Aspekte wie Diskurse über Weiblichkeit, Auseinandersetzungen mit analytischen Fassungen einer 'hegemonialen Weiblichkeit', Brückenschläge zu leibtheoretischen Überlegungen, zum Spannungsfeld von Weiblichkeit und Mütterlichkeit sowie zur Rolle entsprechender Zuschreibungen in pädagogischen oder beraterischen Settings.
Im erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Diskurs werden die Begriffe 'Heterogenität' und 'Diversität' als Plastikworte für Verschiedenheiten aller Art eingesetzt. Die Verwischung der Kategorien erscheint modern und fortschrittlich: Frauen- und Geschlechterforschung war gestern – heute ist 'Diversität' oder 'Heterogenität' angesagt, und da scheint ja Geschlecht 'mit drin' zu sein. Die AutorInnen setzen sich kritisch und zeitgemäß mit den aktuellen Tendenzen auseinander
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Seit längerem wird in der pädagogischen Fachliteratur der Befund diskutiert, dass Mädchen im Bildungssystem erfolgreicher sind als Jungen. Wie ist dieses Phänomen zu erklären? Hat die Pädagogik die Grenzen und Unterschiede zwischen den Geschlechtern unterschätzt? Die Debatte über Jungen und ihre Probleme ist von einer stark vereinfachenden Gewinn-Verlust-Rechnung und einer dramatisierenden Tonlage gekennzeichnet, die die Komplexität des Themas eher verdecken als aufzuklären vermögen. Ziel des Buches ist es, aus unterschiedlichen Blickwinkeln den aktuellen internationalen Forschungsstand und die thematischen Brennpunkte der aktuellen Jungendebatte zu erörtern. Daraus werden schließlich Perspektiven für eine kritische Pädagogik der Geschlechter für Jungen und Mädchen entwickelt.
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In Geschlechterfragen kann jede*r mitreden – und ist dabei oft von Irrtümern und Vorurteilen geleitet. 32 Autorinnen und Autoren befassen sich in diesem Band mit unserem Wissen, Glauben und Nichtwissen zu Geschlecht und »Gender«. Die Beiträge, die von historischen über philosophische und körperbezogene bis zu politischen Themen reichen, wollen sachkundig informieren, seriös aufklären – und auch ein wenig verwirren, indem sie ihren Gegenstand von unterschiedlichen Seiten betrachten und dabei zeigen, was wir nicht wissen.
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Erziehungsverhältnisse laufen immer Gefahr, Gewalt hervorzubringen. Gewalt wiederum hat auch oft einen Bezug zum Sexuellen. Dieser Band thematisiert die Dynamiken von pädagogischen Verhältnissen und Beziehungen angesichts der Gegenwart des Sexuellen und deren strukturell gegebene Gewaltförmigkeit. Das Spektrum der Beiträge reicht von grundlegenden Überlegungen zum Verhältnis von Gewalt und Sexualität bis hin zu Forschungsberichten aus pädagogischen Handlungsfeldern.
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