Die Autorin beschäftigt sich mit der Frage, warum sich das patriarchale System des Westens so gut mit dem patriarchalen System der Sowjetunion zusammenfügt und warum die Frauen Russlands ihrer tendenziellen Benachteiligung in der neuen, transformierten Gesellschaft kaum Widerstand entgegensetzen. Anhand von vier exemplarischen Interviews betrachtet sie die kulturellen Deutungsmuster, mit denen sich die Menschen in der Sowjetunion im neuen gesellschaftlichen Prozess zu orientieren versuchen. Sie geht insbesondere auf die Bedeutung der Privatsphäre sowie auf das Verhältnis von Individuierung und Vergesellschaftung ein, um die Merkmale des Geschlechterverhältnisses im heutigen Russland herauszuarbeiten. Die Autorin analysiert ferner die geschlechtsbezogene Hierarchie und das Verhältnis von Autonomie und Bindung im autoritären Staat Russlands anhand der Theorie der Anerkennungsverhältnisse von Jessica Benjamin. (ICI)
Cover -- Gender und Sozialraum. Sozialraumentwicklung und -organisation im Kontext der Geschlechterverhältnisse -- Inhaltsverzeichnis -- Gender und Sozialraum Sozialraumentwicklung und -organisation im Kontext der Geschlechterverhältnisse -- Die Beiträge in diesem Band -- I Raum- und Genderkonstruktionen im Kontext des institutionalisierten Hilfesystems -- "Da schlafe ich lieber irgendwo am Bahnhof" -Geschlecht als Differenzkategorie in der Drogen- und Wohnungslosenhilfe -- 1. (Un-)Sichtbarkeit drogengebrauchender Frauen in Situationen der Wohnungslosigkeit -- 2. Wohnungslosigkeit von Frauen - Forschungsbefunde -- 3. Soziale Ungleichheit und Geschlecht -- 4. Geschlechterhierarchie im Sozialen Raum -- 5. Die Politik der Bedürfnisdefinition -- 6. Alltagsorganisation drogengebrauchender Frauen in Situationen der Wohnungslosigkeit -- 6.1 Geschlechtliche Dimensionen der Alltagsorganisation in der Situation der Wohnungslosigkeit -- 6.2 Erfahrungen und Handlungsorientierungen im Hinblick auf die Nutzung der niedrigschwelligen Angebote der Drogenhilfe -- 6.3 Erfahrungen mit der Nutzbarmachung sozialstaatlicher Ressourcen -- 7. Schlussbetrachtungen -- Nachgehende Beratung im Frauenhaus - Der Gebrauchswert eines institutionellen Angebotes -- 1. Nachgehende Beratung im Frauenhaus -- 2. Der Gebrauchswert des Angebotes als Forschungsinteresse -- 3. Methodenwahl: Das Gruppendiskussionsverfahren -- 4. Auswertung -- 5. Ergebnisse -- 6. Auseinandersetzung der Mitarbeiterinnen im Frauenhaus mit den Ergebnissen -- 7. Praktische Umsetzung der Ergebnisse -- 8. Schluss -- "Moderne Sklavinnen"? Aspekte der Beschäftigung osteuropäischer Frauen in deutschen Privathaushalten -- 1. Die politisch-rechtliche Basis -- 2. Das Forschungsprojekt -- 2.1 Zugang, Probleme und Fallstricke -- 2.2 Forschungsergebnisse und Analyse -- 3. Kapitalismuskritik als Deutungsansatz
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Die russischen Abgeordneten der Fraktion "Jabloko" verstehen sich als Akteure des öffentlichen Lebens, die das Ziel verfolgen, eine Zivilgesellschaft und neue Formen der Politik und des Sozialen zu schaffen. In der vorliegenden Untersuchung werden die Selbstdeutungen und Selbstdarstellungen von PolitikerInnen der demokratischen Opposition in der 2. Staatsduma (1996-1999) betrachtet, die in den Jahren 1997 und 1998 zur politischen Gestaltung des Demokratisierungsprozesses in Russland befragt worden sind. Nach einer einleitenden Beschreibung der Gender-Politik aus der Perspektive der Deputierten von Jabloko werden zwei Portraits mit jeweils einem männlichen und einer weiblichen Abgeordneten vorgestellt und ihre Standpunkte anhand eines themenzentrierten Interviews diskutiert. Die erkenntnisleitenden Fragestellungen waren einerseits: Wie stellen sich die Frauen in der Fraktion selbst dar? Wie bewerten sie das Geschlechterverhältnis in der Politik und in der Gesellschaft? Wie verstehen Männer ihre Rolle in der Politik, welche Aufgaben sehen sie als vorrangig an und welche Gestaltungsmöglichkeiten sehen sie? Auf der anderen Seite wurde der Frage nachgegangen, wie die Abgeordneten die privaten Arbeitsteilungen einschätzen und wie sie den Zusammenhang von Öffentlichkeit und Privatheit in ihren politischen Selbstdeutungen reflektieren. (ICI2)
Demokratisches Handeln wird zunehmend weniger selbstverständlich. Gerade für vulnerable soziale Gruppen ist Teilhabe in und an demokratischen Prozessen und Entscheidungen kaum Bestandteil ihres Alltagslebens. Der Band zeigt an konkreten Projektbeispielen, wie mit Ansätzen von Sozialraumentwicklung und -organisation eine Demokratisierung des Alltags unterstützt werden kann
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Die Anzahl der Menschen mit Demenz in Deutschland nimmt stetig zu. Daraus folgen neue Anforderungen an Betreuungs- und Pflegekontexte, die gesamtgesellschaftliche Relevanz entfalten. Die Beiträger*innen des Bandes befassen sich am Beispiel Hessens mit der Frage, wie es um die Demenz-Versorgung in unterschiedlichen Quartieren steht, wie stark ehrenamtliches Engagement ist, welche Unterstützungen und welche Versorgungslücken es gibt. Neben der sozialraumorientierten Betrachtung von dörflichen, kleinstädtischen und großstädtischen Kontexten thematisieren sie auch die Folgen der Corona-Pandemie und geben u.a. aus konvivialistischer Perspektive Einblicke in Problemlagen und Lösungsansätze.
Cover front -- Reihentitel -- Titelseite -- Impressum -- Inhaltsverzeichnis -- Selbstorganisation, Teilhabe und Versorgung: Soziale Innovationen zum Altern(n) in ländlichen Räumen -- Formen und Herausforderungen von Selbstorganisation -- Engagement und Teilhabe älterer Menschen -- Versorgung und Verpflegung älterer Menschen mit Unterstützungsbedarf -- Literatur -- Soziale Innovationen: Ausdruck der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung -- 1. Einleitung -- 2. Wachsende Bedeutung sozialer Innovationen -- 3. Gesellschaftliche Veränderungen als immerwährender Prozess -- Digitalisierung -- Leben und arbeiten in einer globalisierten Welt -- Wertewandel -- Demographischer Wandel -- 4. Ausgestaltung gesellschaftlicher Verantwortung -- 4.1 Ebenen gesellschaftlicher Verantwortung -- 4.2 Anspruchsgruppen der Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung -- 4.3 Implikationen für eine verantwortungsvolle Diffusion sozialer Innovationen -- 5. Fazit und Ausblick -- Literatur -- Vom Altwerden in ländlichen Räumen: Strukturelle Rahmenbedingungen und individuelle Ressourcen der Alltagsbewältigung -- 1. Einleitung -- 2. Raum- und lebenslaufsoziologische Vorüberlegungen -- 3. Strukturelle Rahmenbedingungen ländlichen Alterns -- 4. Ressourcen und Strategien der Alltagsbewältigung -- 5. Fazit -- Literatur -- Kollektivsingular: Teilhabe und Teil der Geschichte -- 1. Soziokulturelles Empowerment in ländlichen Räumen -- 2. Theorie und Praxis -- 3. Habitus-Feld-Konzepte -- 4. Habituierungen und Salutogenese im Gemeindesetting -- 5 Ergebnisse -- Literatur -- Es braucht ein ganzes Dorf..." Selbstorganisation und Mitverantwortung älterer Menschen in ländlichen Räumen -- 1. Einleitung -- 2. Ziele und Methoden -- 3. Critical Incidents im Verhältnis... -- 3.1 Critical Incidents im Hilfeverhältnis.
Front Cover -- Reihentitel -- Titelseite -- Impressum -- 0_Inhaltsverzeichnis -- 1_Interdisziplinäre Herausforderungen der Erforschung alternder Gesellschaften - Monika Alisch, Stephanie Hagspihl, Claudia Kreipl, Martina Ritter -- 2_Die Bevölkerungsentwicklung in Hessen und seinen Regionen bis 2050: Welche Auswirkungen auf die Altersstruktur zeichnen sich bereits heute ab? - Anja Gauler -- 3_"Es geht ja noch" - Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung zur Inanspruchnahme ehrenamtlicher Demenzbegleitung im Modellvorhaben MoDem - Andrea Leipold, Daphne Hahn, Ilse Heberlein, Klaus Stegmüller -- 4_Partizipative Gesundheitsförderung für und mit älteren Menschen in der Kommune - Das Forschungsprojekt "Age4Health - Gesunde Stadtteile für Ältere" - Susanne Kümpers, Christina Kühnemund, Miguel Nemelka -- 5_CulinaryandHealth@Home - Genuss, Gesundheit, Arbeit und Märkte in der Alterskultur - Catherina Jansen, Jana Rückert-John, Stephanie Hagspihl, Bérénice Barg -- 6_Zukunftsfähige Lebensmittelversorgungskonzepte für Seniorinnen und Senioren - Claudia Kreipl -- 7_Funktionelle Lebensmittel im Bewertungsunterschied zwischen hochbetagten und jungen Menschen - Joachim J. Schmitt, Katharina Fuckerer -- 8_M-House: mobiles Lernen zur Freisetzung des unternehmerischen Potentials von Haushalten - Ein europäisches Projekt - Barbara Freytag-Leyer -- 9_Miteinander, Füreinander, für Andere? Selbstorganisierte Unterstützung für Ältere in ländlichen Räumen - Monika Alisch, Martina Ritter, Yvonne Rubin, Roger Glaser -- 10_Multifunktionale Begegnungsstätten als Vermittlerinnen von AAL-Leistungen im ländlichen Raum - Adelheid Susanne Esslinger, Josephine Preckel-Schwarz, Inga Schröder, Ines Leining -- 11_Erhöhung der Frauenerwerbstätigkeit - ein Beitrag zur Bewältigung des demografischen Wandels - Dagmar Preißing
Im Zentrum der ethnografischen Feldstudie steht die Lebenswelt der illegalen brothel-Prostitution in Mumbais red light area Grant Road. Damit verbunden stellt sich die Frage, wie die von mir beforschten Sexarbeiterinnen ihren Alltag in der brothel-Prostitution bewältigen und gestalten. Mit der vorliegenden Arbeit werden Sexarbeiterinnen in der brothel-Prostitution betrachtet. So wird auf dieses soziale Thema und die damit verbundene Soziale Arbeit über nationale Grenzen hinweg aufmerksam gemacht. Weil die brothel-Prostitution in Indien im Gesetzbuch Immoral Traffic Prevention (Act) 1965 als kriminell deklariert ist, handeln die betreffenden Subjekte illegal und haben sich ein eigenständiges Netzwerk geschaffen, um trotzdem handlungsfähig zu sein. Im Fokus dieser Studie stehen die Sexarbeiterinnen und die Frage, wie sie ihren Alltag in ihrer prekären Situation der brothel-Prostitution bewältigen und gestalten. Die von mir beforschten Sexarbeiterinnen haben soziale Ungleichheiten erfahren, die auf unterschiedliche Indikatoren zurückzuführen sind. In der Tätigkeit als Sexarbeiterinnen in der brothel-Prostitution sehen diese Frauen eine Hoffnung, die Lebensqualität für sich und ihre Herkunftsfamilie zu verbessern. So sind die Sexarbeiterinnen herausgefordert, ihre beruflichen und privaten Belange in der Vielschichtigkeit des Alltags miteinander zu vereinbaren. Einerseits werden auf der mentalen Ebene die sozialen Räume des Berufes und des Privaten miteinander verwoben, andererseits wird versucht, beides voneinander zu trennen. In meiner Arbeit wird hinterfragt, mit welchen Ressourcen, Potenzialen und subjektiven Strategien Sexarbeiterinnen ihre prekäre Situation bewältigen und wie sie autonom handeln. Zugleich sind diese Frauen auch Momenten von ambivalenten Situationen ausgesetzt – zwischen Handlungsmacht und Handlungseinschränkung. Im Rückgriff auf entworfene Strategien und im ressourcenorientierten Handeln kann dieses Spannungsverhältnis zwischen Handlungsmacht und Handlungseinschränkung ertragen werden, die beide im Alltag miteinander verflochten sind.
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In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 2255-2265
"Die Entstehung einer marktwirtschaftlich organisierten und in Ansätzen sich demokratisierenden Gesellschaft wird von den Subjekten des Alltags unterschiedlich erfahren und verarbeitet. Eine der zentralen sozialstrukturellen Veränderungen im neuen Russland ist sicher die Entstehung von gesellschaftlichen Sphären, die sich an die Verfasstheit der bürgerlichen Gesellschaften annähern: Es differenzieren sich in spezifischer Weise unabhängige gesellschaftliche Sphären der Politik, der Ökonomie, der Öffentlichkeit und des Privaten in dem Maße heraus, in dem die einigende Perspektive einer autoritär regierenden Partei ihre Definitionsmacht verloren hat. Den Verfasser interessiert hier insbesondere die Entstehung einer neuen privaten Sphäre, die sich von der vormaligen sowjetischen Privatheit (die es gegeben hat) deutlich unterscheidet. Die Trägerschichten dieser neuen Deutungen des Privaten sind die neu entstehenden Mittelschichten, die sich erfolgreich an die Anforderungen von Aktivität, Arbeits- und Leistungsorientierung und selbst organisierte Weiterbildung in der ökonomischen Sphäre angepasst haben. Die 'Privatisierung' des familialen Lebens und der Beziehungsgestaltung, die durch das Wegbrechen sowjetischer Organisationsformender Freizeitgestaltung, Kinderbetreuung, Betriebsanbindung und des Familienlebens sowie durch die Anforderungen neuer Sphären gekennzeichnet werden kann, ist in dieser sozialen Gruppe besonders deutlich. Die Analyse narrativer Interviews mit Ehepaaren zeigt, wie beiden patriarchalen Regime der alten Sowjetunion und des marktwirtschaftlich organisierten Westens sich kombinieren und in der Auseinandersetzung um Neudefinitionen von Hausarbeit, Familienarbeit, Männlichkeit und Weiblichkeit, Freizeitgestaltung und Konfliktbewältigung ein neuer kultureller Deutungshorizont erzeugt wird. Es lassen sich verschiedene generationen- und genderdifferente Typen der biographischen Verarbeitung rekonstruieren, in denen sich die Verfestigung neuer sozialer Ungleichheiten und Konflikte sowie neue Strukturen der Privatheit zeigen." (Autorenreferat)
Der Band zeigt die Ergebnisse des Praxisforschungsprojektes BUSLAR. Untersucht wurde, wie durch Selbstorganisation z.B. in Bürgerhilfevereinen in ländlichen Räumen Aufgaben der Unterstützung älterer Menschen übernommen werden. Von Seiten der Politik wird dieses Engagement begrüßt in der Hoffnung, es könne Lücken in der öffentlichen Daseinsvorsorge ein stückweit schließen – ohne angemessene Unterstützung, ist dieses Engagement nachhaltig gefährdet.