Gemanagte Vielfalt?: Beiträge einer kritischen Migrationsforschung zu Diskussionen um Multikulturalismus, Diversität und Integration
In: Freiheit: Beiträge für eine demokratische Gesellschaft, S. 175-185
Im ersten Teil ihres Beitrags problematisieren die Autoren die vorherrschende Verwendung des Diversitätsbegriffes und ziehen Analogien zum multikulturellen Politikverständnis in Kanada, um darauf aufbauend ihre Vorstellung von Multikulturalismus als gesellschaftliches Verhältnis zu verdeutlichen. Vor diesem Hintergrund diskutieren sie im zweiten Teil die Verschiebungen aktueller Integrationsdiskurse in Österreich sowie das problematische Zusammenspiel zwischen Politik und Integrationsforschung. Dadurch soll ersichtlich werden, dass eine Migrationsforschung, die sich nicht mit dem soziohistorischen Kontext auseinandersetzt, in welchem Konstruktionen des Anderen eingebettet sind, und damit der "Kulturalisierung des Sozialen" Vorschub leistet, letztlich an der Reproduktion von Vorstellungen über Migranten als Bedrohung für nationale Gemeinschaften teilhat. Diese kritische Reflexion bildet den Ausgangspunkt für den letzten Teil des Beitrages, in dem für einen konzeptuellen und forschungsstrategischen Perspektivenwechsel plädiert wird. Dabei werden alternative wissenschaftliche Zugänge mit emanzipatorischem Potenzial ausgelotet. (ICI2)