Paneluntersuchungen sind zwar organisatorisch aufwendig, sie bieten aber Vorteile, insbesondere erlauben sie, Veränderungen sichtbar zu machen. Gegen das Panel als Erhebungsinstrument werden traditionell zwei Einwände erhoben: die Panelmortalität und den Paneleffekt. Anhand von Sekundäranalysen von zwei Panelstudien untersuchte der Autor, wie und ob sich diese beiden Effekte auf die Qualität des Panels auswirken. Als Datenmaterial dienten dem Autor die Begleitstudien zur Volkszähung 1987 und eine Studie zur Europawahl 1984. In dem Beitrag werden die Ergebnisse der Analyse präsentiert, die die negativen Auswirkungen der beiden Effekte nicht bestätigt hatte. "Ganz im Gegenteil, das Panel hat sich als sehr robustes Verfahren erwiese. Die Probleme durch die Ausfälle im Panel halten sich sichtlich in Grenzen und der Panelfeffekt hat sich zum wiederholten Mal als Fama erweisen". (PT)
Nur in der Zwischenphase nach dem Abdanken der SED-Eliten und vor der Wiedervereinigung konnten sich in der späten DDR Ansätze einer neuen "revolutionären" Öffentlichkeit entwickeln. Die entsprechende Medienkommunikation wird untersucht. Dabei handelt es sich zeitlich um das Vorfeld der Kommunalwahl vom Mai 1990, bei der die Weichen zur Wiedervereinigung gestellt wurden. Acht Lokalzeitungen, die in Leipzig ab dem 17. April 1989 bis zur ersten freien Kommunalwahl am 5. Mai erschienen, werden einer Inhaltsanalyse unterzogen. Diese zielt auf die berichteten Themen und auf die Darstellung der Wahlkandidaten ab. Dabei lassen sich die Zeitungen in drei Gruppen unterteilen, die die historischen Phasen des Umbruchprozesses widerspiegeln. Insgesamt zeigt sich, dass die Kommunikationsverdichtung zu einer größeren Offenheit der Situation führen kann. Doch für die Mehrzahl neuer politischer Gruppierungen bleiben die Möglichkeiten, eine öffentliche Rolle zu spielen, sehr eingeschränkt. (BB)
Die vorliegende Studie stützt sich auf eine Umfrage unter 218 wahlberechtigten Bürgern in Leipzig in der Zeit vor der ersten demokratischen Kommunalwahl. Untersucht wurde, wie sich die Wähler im Wahlkampf informieren. Gefragt wurde nach der Reichweite verschiedener Wahlkampfmedien und untersucht, ob sich die Verhaltensweisen der Wähler zu Stilen der Wahlkampfbeobachtung verdichten lassen. Die Beschreibung der Wahlkampfbeobachtung wird weiterhin im Zusammenhang mit anderen Variablen untersucht. Es handelt sich dabei um Variablen, die als Erklärung für unterschiedliches kommunikatives Verhalten dienen können, und solche, die durch unterschiedliches kommunikatives Verhalten erklärt werden können. Die Ergebnisse führen zu folgenden vier Stilen der Wahlkampfbeobachtung: (1) Orientierung an Printmaterialien der Parteien; (2) Orientierung an Wahlkampfveranstaltungen; (3) Orientierung an Massenmedien; (4) passiver Beobachtungsstil. (psz)
Aus der Einleitung: Diese Arbeit will der Frage nachgehen, inwieweit der Begriff Meinungsklima von Elisabeth Noelle-Neumann einen Beitrag zur Erklärung von Medienwirkung leisten kann. Die Theorie der Schweigespirale und ihre Rezeption wird dargestellt und diskutiert.