Revision des Gebrauchs
In: Öko-intelligentes Produzieren und Konsumieren, p. 25-55
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In: Öko-intelligentes Produzieren und Konsumieren, p. 25-55
In: Sozialwissenschaftliche Informationen: Sowi, Volume 24, Issue 4, p. 258-264
ISSN: 0932-3244
"Die Marktwirtschaft gilt als ein soziales System, das es den Menschen, zumal in der Rolle als Verbraucher, besser als andere Systeme ermöglicht, sich 'gemäß ihren Bedürfnissen' zu entscheiden. Diese Vorstellung ist in irritierendem Maße ambivalent. Denn einerseits sind wir auf sie angewiesen. Blieben wir nicht davon überzeugt, daß letzten Endes die einzelnen am besten entscheiden können, was ihnen und der Gesellschaft frommt, so hinge die ethische Grundlage der Marktwirtschaft wie der Demokratie in der Luft. Andererseits ist diese Überzeugung nur unter Bedingungen einlösbar, die nicht ohne weiteres gegeben sind. Das wird durchaus gesehen. Eugen Kogon hat die Demokratie eine 'konkrete Utopie' genannt; ähnliche Formulierungen hört man nicht selten auch über die Marktwirtschaft. Das Nachdenken über die Bedingungen aber, und wie sie hergestellt werden können, geht wenig über die Frage hinaus, wie der Wettbewerb der Anbieter zu sichern sei, die in der Demokratie um die Wähler und in der Marktwirtschaft um die Käufer werben. Wovon es sonst noch abhängt, ob sich Wähler oder Käufer gemäß ihren Bedürfnissen entscheiden, das wird weitgehend ausgeklammert. In der Wirtschaftswissenschaft und in den von ihr beeinflußten Diskursen jedenfalls hat man sich darauf in positivistischer Manier geeinigt, die Bedürfnisse der Menschen an ihren manifesten Handlungen abzulesen, namentlich an ihren Kaufentscheidungen." (Autorenreferat)
In: Konsum 2000: Veränderungen im Verbraucheralltag, p. 157-166
Der Beitrag untersucht das Problem, inwieweit Konsumentscheidungen mit rationalen Mechanismen und Präferenzordnungen erklärt werden können. Es wird festgestellt, daß die Vorstellung, der Konsument handle entsprechend seinen übergeordneten Präferenzen, auf einer wertenden, behavioristischen Auffassung vom Wesen des Menschen beruhe. Der Autor erläutert die Zusammenhänge von Grund- und Zusatznutzen, die er als nicht trennbar bezeichnet. Er entwickelt eine Theorie verschiedener Ebenen von Präferenzordnungen, die bei der Beurteilung von Handlungen unterschiedliche Priorität haben. Der Nutzenbegriff wird differenziert in Ergebnisnutzen, Handlungsnutzen, Ausstattungsnutzen und positionalen Nutzen. Der Autor behauptet, daß in der Gesamtheit aller Konsumenten der Handlungsnutzen von denen geringer eingestuft würde, die den Ausstattungsnutzen wichtiger finden und umgekehrt. Der Begriff Zusatznutzen entspreche einer Moralauffassung, die den Umgang mit allem, was außerhalb des Menschen ist, als ethisch neutral betrachtet. Dies habe eine ethische Indifferenz des ökonomischen Denkens und Handelns begünstigt, die heute zunehmend als problematisch empfunden werde. (rk)
In: Das Menschenbild der ökonomischen Theorie: zur Natur des Menschen, p. 153-172
"Die Vorstellung vom Menschen, die bisher allgemeine Geltung besaß, besagt in ihrer kürzesten Fassung, daß menschliches Denken und Handeln bewirkt wird durch das Zusammenwirken äußerer Anlässe und Bedingungen einerseits und innerer Antriebe, Bedürfnisse oder Motive andererseits." Der Autor zeigt, daß diese Vorstellungen die Funktion haben, den ideologischen Gehalt des ihnen zugrundeliegenden deterministischen Menschenbildes zu verhüllen. Kritisiert wird die Unterstellung der Wirtschaftswissenschaften, daß das Verhalten der Menschen rational selbstdeterminierend ist. Da dieses Verhalten den irrationalen Formen der Selbstdetermination, vor allem den zwanghaften, äußerlich nicht unähnlich ist, besteht die fatale Konsequenz darin, "daß inzwischen auch süchtiges Verhalten von Ökonomen mit dem Konzept der Nutzenmaximierung erklärt wird. Überzeugender wäre es, zwischen rationaler und irrationaler Selbstdetermination zu unterscheiden und für die letztere einen angemesseneren Erklärungsansatz zu suchen. Dann müßte freilich auch thematisiert werden, daß beide dem Prinzip der inneren Heteronomie folgen. Die Einbeziehung autonomen Handelns würde den Abschied vom Determinismus bedeuten und dem ökonomischen Denken die ethische Dimension öffenen, die ihm lange verschlossen war." In diesem Kontext wird der Zusammenhang von Autonomie und Empathie, Selbstreflexion und Integration erörtert. (ICD)
In: Consumers, Policy and the Environment A Tribute to Folke Ölander, p. 301-310
Wie gestalten wir Wohlstand zukunftsfähig - obwohl es immer weniger Erwerbsarbeit für alle gibt? Wie müssen Wettbewerb und Kooperation zusammenwirken? Wie verbessern wir die Balance zwischen den Marktgütern und den marktfreien Gütern, die heute so stark gefährdet erscheint? Marktfreie Güter wie menschliche Zuwendung, selbstbestimmte Lebensführung, gesellschaftliche Integration und soziale Verantwortlichkeit sind nicht zu kaufen. Sie werden in Familie und Gruppe, in Nachbarschaft und bürgerschaftlichem Engagement hervorgebracht. Und sie sind nötiger denn je - zumal in den städtischen Räumen. Ausgehend von empirischen Untersuchungen, zeichnen die Autoren die Ansätze und Perspektiven einer Tätigkeitsgesellschaft, in der sich Erwerbs- und Subsistenzwirtschaft produktiv ergänzen. Ein Grundlagenwerk mit visionärer Perspektive für bürgerschaftliche Akteur*innen und Politiker*innen, für Unternehmer*innen und Stadtplaner*innen.
In: Akademie Völker und Kulturen: Vortragsreihe 32
In: Geld & Ethik Bd. 2
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Volume 62, Issue 27/28, p. 39-45
ISSN: 2194-3621
"Noch passt die Marktwirtschaft nicht zur nachhaltigen Entwicklung, weil der Wettbewerb die Externalisierung von Kosten auf Gemeinressourcen erzwingt. Anknüpfungspunkte für Reformen bietet das Eigentumsrecht." (Autorenreferat)
Ausgangspunkt des Impulspapiers von Manfred Linz und Gerhard Scherhorn ist ihre Feststellung, dass alle Energieszenarien bis 2010 unter einer Überschätzung der technologischen Lösungen litten. Die Szenarien gingen davon aus, dass das Klimaziel auch bei unveränderter Steigerung der Energienachfrage allein mit Energieeffizienz und der Erschließung erneuerbarer Energien erreicht wird. Auf die Hemmnisse, die sich aus widerstrebenden Interessen, dem Zeitbedarf der Anpassung und der Verknappung der naturgegebenen Ressourcen ergeben, gehen sie kaum ein. Die Autoren nehmen die aktuelle Wachstumsdebatte im Zuge der Einsetzung einer Enquetekommission zum Anlass, darauf zu verweisen, dass den Produzenten und Konsumenten noch immer die politischen Voraussetzungen dafür fehlen, ihre Energienachfrage aus eigenem Antrieb zu verringern.
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In: Bürger & Staat, Volume 48, Issue 2, p. 92-99
ISSN: 0007-3121
In: Beiträge zur Verhaltensforschung 33
Gerhard Scherhorn ist Ordinarius des in Deutschland einzigen Lehrstuhls für Konsumtheorie und Verbraucherpolitik an der Universität Hohenheim. Aus Anlaß seiner Emeritierung im Frühjahr 1998 haben ihm seine Schülerinnen und Schüler diese Schrift gewidmet. -- In den Arbeiten von Gerhard Scherhorn haben Mündigkeit und Verantwortung der Konsumenten stets eine große Rolle gespielt. Die aktuelle Diskussion über die Elemente eines neuen Konsumleitbildes, die sich im Kern auf grundlegende Veränderungen in den Einstellungs- und Wertestrukturen der Konsumenten beruft, hat Scherhorn bereits in den siebziger Jahren vorgedacht und angeregt. Hierbei ist er von Beginn an von zur Autonomie befähigten Konsumenten ausgegangen, deren Souveränität durch institutionelle und infrastrukturelle Faktoren gefördert oder behindert werden kann. -- Die Diskussion um neue Leitbilder, wie etwa das der nachhaltigen Konsummuster, ist eine logische Konsequenz dieser Sicht vom Menschen, die von ihm lange vorgedacht und ein Stück weit vorbereitet worden ist. Sie erfährt durch die heutige Verschärfung ökologischer und sozialer Problemlagen neue Aktualität. -- Im vorliegenden Band werden inhaltlich zwei Schwerpunkte gesetzt. In einem ersten Teil werden Verhaltensaspekte des Konsumverhaltens beleuchtet. Die hier zusammengestellten Beiträge stehen in der Tradition der verhaltenswissenschaftlichen Konsumentenforschung. Als angewandte Wissenschaft betrachtet diese die Konsumenten mit ihren vielfältigen Bedürfnissen, Motiven und Fähigkeiten, die in ihrem Kauf von und Umgang mit Gütern nicht auf die eindimensionale Modellannahme des nutzenmaximierenden homo oeconomicus reduziert werden. Die Autorinnen und Autoren thematisieren hier überwiegend solche Bereiche des Konsumverhaltens, denen bislang nur wenig wissenschaftliche Aufmerksamkeit geschenkt wurde. -- Betrachtungen zur Erklärung und Prognose des Konsumentenverhaltens bleiben abstrakt und unbefriedigend, wenn die Gesamtheit der konsumrelevanten Institutionen, die Infrastruktur, nicht beachtet wird. So ist das beobachtbare Verhalten der Verbraucher am Markt stets Ausdruck immer neuer Versuche, ihre Bedürfnisse unter bestimmten institutionellen Bedingungen zu befriedigen. Es wäre jedoch verkehrt, der Infrastruktur determinierende Kraft zuzuschreiben, denn die Rahmenbedingungen des Konsums sind durchaus gestaltbar. Wie solche Korrekturen und komplementäre Ergänzungen der bestehenden infrastrukturellen Bedingungen ausse ...
In: Kulturgeschichte der Natur in Einzeldarstellungen
In: Beiträge zur Verhaltensforschung 10
Die in diesem Diskussionspapier zusammengefassten Beiträge von Carsten Stahmer (Halbtagsgesellschaft: konkrete Utopie für eine zukunftsfähige Grundsicherung), Ronald Schettkat (Dienstleistungen zwischen Eigenarbeit und Professionalisierung) und Gerhard Scherhorn (Demokratisierung des Wohlstands) beruhen auf einer Reihe von Veranstaltungen im Rahmen des Wirtschaftswissenschaftlichen Kolloquiums des Wuppertal Instituts. In dieser von Ronald Schettkat im Jahr 2007 organisierten Seminarreihe wurden am Wuppertal Institut ausgewählte Fragestellungen im Spannungsfeld von Wirtschaftswachstum und Nachhaltiger Entwicklung diskutiert. Mit der Präsentation seines Konzeptes einer Halbtagsgesellschaft, die einen radikalen Bruch mit konventionellen Arbeitsarrangements und eine drastische Ausweitung informeller Versorgungssysteme (informelle Arbeit, räumliche Substitution, Zeittauschringe) vorsieht, hatte Carsten Stahmer einen Stein ins Wasser geworfen. Die drei hier skizzierten Szenarien machen deutlich, dass verschiedene Zukünfte der Arbeit vorstellbar sind. Sie sind von unterschiedlichen Wertvorstellungen geprägt und mit verschiedenartigen Gestaltungsansätzen verbunden. Gesellschaft und Politik sind aufgerufen zu diskutieren, welche Entwicklungsrichtung wahrscheinlicher und welche zukunftsfähiger erscheint. Dazu wollen die drei Beiträge Impulse setzen. ; This discussion paper outlines articles from Carsten Stahmer (Halbtagsgesellschaft: konkrete Utopie für eine zukunftsfähige Grundsicherung / Part-time society: concrete utopia for a sustainable provision of basic social security), Ronald Schettkatt (Dienstleistungen zwischen Eigenarbeit und Professionalisierung / Supply of services between one's own work and professionalising) and Gerhard Scherhorn (Demokratisierung des Wohlstands / Democratisation of wealth), which are based on a series of events organised in the context of the Wuppertal Institute's scientific colloquium on economics. The lecture series organised by Ronald Schettkat at the Wuppertal Institute in 2007 dealt with discussions about selected questions in the conflicting fields of economic growth and sustainable development. The three scenarios, presented in this paper, demonstrate the possibility of different future work models. They are based on different moral concepts and on diverse conceptual approaches and want to give an impetus to society and policy to discuss which of the trends seems more likely and which of them seems more sustainable.
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