Die pragmatische Lebenswelttheorie als Grundlage interkulturellen Vergleichs
In: Kultur und Semantik, S. 65-89
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In: Kultur und Semantik, S. 65-89
In: Kultur und Semantik, S. 181-199
In: Kultur und Semantik, S. 259-273
In: Kultur und Semantik, S. 201-220
In: Kultur und Semantik, S. 129-153
In: Kritische Theorie heute, S. 283-301
Der Autor sieht eine der zeitdiagnostischen Leistungen der "Dialektik der Aufklärung" darin, dass sie auf die Verschiebung des Herrschaftsverhältnisses vom Antagonismus zwischen Kapital und Arbeit zur kulturellen Reproduktion des Systems durch die Semiotisierung von Waren und Konsum hinweist. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie die Macht der Semiosis zu denken ist und inwiefern Denkfiguren der Kritischen Theorie in diesem Kontext heute noch brauchbar sind. Wenn Sinnselektion die Quelle der politischen Macht ist, dann müssen politische Semantiken versuchen, bereits die Entstehung konkurrierender, d.h. etwa systemregelverändernder Konstruktionen zu verhindern. Dazu bedienen sie sich einer Reihe von Immunisierungsstrategien, wie im Anschluss an Herbert Marcuse gezeigt wird. Der Autor resümiert seine Überlegungen über den Zusammenhang von Semiosis, Macht und politischer Semantik in folgenden Thesen: (1) Die realitätskonstruierende Macht der Semiosis wird zwar in Machtdiskursen geformt, aber nicht beherrscht. (2) Politische Semantiken wehren der Gefahr der Spontaneität der Semiosis durch immunisierende Strategien, die nicht nur die Semantik als Weltauslegung, sondern auch das diskursive System der generativen Regeln von Semantiken schützen sollen (also nicht nur das Spiel, sondern auch die Spielregeln im Auge haben). (3) Da jedoch die immunisierenden Strategien vornehmlich in der selbstreferentiellen Schließung des semiotischen Systems einer gegebenen Semantik bestehen, müssen sie auf asemiotische Mittel der Kommunikation (eventuell Gewalt) zurückgreifen. (ICA2)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 58, Heft 4, S. 751-752
ISSN: 1861-891X
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 58, Heft 4, S. 751-752
ISSN: 0023-2653
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 58, Heft 4, S. 751-752
ISSN: 0023-2653
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 57, Heft 4, S. 599-623
ISSN: 1861-891X
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 57, Heft 4, S. 599-623
ISSN: 0023-2653
"In der theoretischen Architektur der Luhmannschen Systemtheorie kommt der Betrachtung der Sprache unversehens eine zentrale Bedeutung zu, weil sie für jene strukturelle Kopplung steht, durch die die Co-Evolution von psychischen und sozialen Systemen möglich werden soll. In dem Aufsatz wird daher die Entwicklung der Luhmannschen Sprachkonzeption nachgezeichnet und vor dem Hintergrund von einschlägigen empirischen Studien geprüft. Die Prüfung ergibt, dass Luhmanns Auffassung der Sprache den von ihm selbst an das Konzept der strukturellen Kopplung gestellten theoretischen Anforderungen nicht genügt und in Widerspruch zu seinen zentralen systemtheoretischen Annahmen gerät. Es werden zwei Gründe für diese Defizite ausgemacht: a) Luhmanns Auffassung der Sprache als eines Nichtsystems, b) seine Vernachlässigung der auf Handeln zurückgehenden Sprachstrukturen." (Autorenreferat)
In: Die unsichtbare Macht: neun Studien zu Liberalismus - Kapitalismus, S. 96-114
Der Autor erörtert anhand der wissenssoziologischen Prämissen des Konstruktivismus und der Systemtheorie die Frage, ob die gegenwärtige Entwicklung der Moderne zu Recht den Namen "Wissensgesellschaft" trägt. Das strukturelle Merkmal der Wissensgesellschaft ist der gegenwärtigen Debatte zufolge nicht mehr das spannungsreiche Verhältnis zwischen dem Eigentum an Produktionsmitteln und der Arbeitskraft, das noch für die industrielle Gesellschaft ("old economy") prägend war, sondern die Opposition zwischen Wissen und Nichtwissen, welche dazu führt, dass Wissen als eigenständige Produktionskomponente ("new economy") gekauft werden muss. Obwohl dieser strukturelle Wandel nicht zu bezweifeln ist, stellt sich dennoch die Frage, ob sich hier tatsächlich eine Ausdifferenzierung des Wissens im Sinne der Genese eines Wissensüberschusses vollzieht, der die evolutionären Chancen der Gesellschaftsentwicklung stützt. Der Autor beleuchtet daher zunächst die Gestalt und die Funktionen des neuen Wissensmodus, der für die Wissensgesellschaft prägend ist. Auf dem Hintergrund von verschiedenen Forschungsarbeiten, insbesondere von Michael Gibbons, nimmt er anschließend eine nähere Überprüfung von zwei eng miteinander verknüpften Hauptmerkmalen der neuen Wissensentwicklung vor: Das erste Merkmal bezeichnet er als "Mediatisierung des Wissens", in dessen Folge eine Aufteilung des Wissensvorrats in das Wissen erster und zweiter Ordnung entsteht. Das andere Merkmal verweist auf die veränderten Bedingungen der Wissensproduktion, die Michael Gibbons als den "Mode II" des Wissens bezeichnet und die sich auf die Vermarktung und schnelle Anwendbarkeit des Wissens beziehen. Vor diesem Hintergrund diskutiert er den Wandel der Wissensformen und der Wissensproduktion sowie die bestehenden Systemalternativen und Immunisierungsstrategien zur Autonomie der Wissenschaft. (ICI2)
In: Phänomenologie und soziale Wirklichkeit: Entwicklungen und Arbeitsweisen ; für Richard Grathoff, S. 159-172
Der Beitrag greift über den üblichen Rahmen mikrosoziologischer Studien hinaus, in dem bisher die Empirie der phänomenologisch orientierten Ansätze angesiedelt war, und untersucht die Strukturen der Macht im öffentlichen Raum als ein Phänomen der sozialen Konstitution der Wirklichkeit. Vor dem Hintergrund der Feststellung, dass "bisher systematische Ansätze zur vergleichenden Untersuchung des Wandels alltäglicher Lebensweltstrukturen im Transformationsprozess kaum entwickelt wurden", stellt der Autor ein entsprechendes Verfahren vor. In einem ersten Schritt wird auf die Bedeutung der Alltagskulturen für die Untersuchung des Verlaufs von Transformationsprozessen aufmerksam gemacht. Dabei erfolgt eine an A. Schütz orientierte Begriffsbestimmung des Schlüsselbegriffs der Alltagskulturen. Im Anschluss wird ein analytisches Verfahren präsentiert, das auf der Theorie der Lebenswelt von Schütz basiert. Demnach gliedern sich Alltagskulturen und ihre normativen Erwartungen in zeitliche, räumliche und soziale Dimensionen von Handlungsfeldern: (1) Zeitmuster verdeutlichen die Handlungsorientierung auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, (2) die Raumdimension bestimmt die Bereiche sinnvollen und wirkungsvollen Handelns und prägt (3) soziale Dimensionen, die sich in sozialen Netzwerken und Vertrauenspotentialen widerspiegelt. Die Tragfähigkeit dieses "Instrumentariums zur Untersuchung von Alltagskulturen" wird abschließend exemplarisch an einer Kleinstadt in Südwestböhmen mit 8.000 Einwohnern demonstriert. (ICG2)
In: Korruption und Governance aus interdisziplinärer Sicht: Ergebnisse eines Workshops des Zentralinstituts für Regionalforschung vom Mai 2001, S. 149-172
"Ilja Srubar führt eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Stadien von Korruption ein - zufällige, spontan regulierte, organisierte Korruption und Systemkorruption - und skizziert auf der Folie dieses idealtypischen Modells die Genese der systeminduzierten Korruption im realen Sozialismus und in seiner post-sozialistischen Transformation. System-induzierte Korruption in der sozialistischen Phase entwickelte sich weitgehend als Folge des Machtmonopols der herrschenden kommunistischen Partei und der durch die von der Planwirtschaft hervorgerufenen Mangelwirtschaft, welche zur spontanen Herausbildung eines gesellschaftlichen Integrationsmechanismus in Gestalt von kompensatorischen, auf der Basis von Korruption operierenden Umverteilungsnetzwerken Anlass gaben. Die einmal etablierten Korruptionskulturen sind jedoch durch den Regimewechsel nicht verschwunden, sondern haben ihre handlungsorientierende Wirkung weiter erhalten. Während sich die Formen ändern, bleibt das Phänomen selbst bestehen und prägt die drei wesentlichen Bestandteile der postsozialistischen Reformen: die Privatisierung der Wirtschaft, die Deregulierung (Entstaatlichung) der Gesellschaft und die Pluralisierung der Herrschaft. So kam es zu einer Genese neuer Korruptionsformen: die Schaffung von Wahlklientelen (Stimmenkauf) und die Verbreitung illegaler und semi-illegaler Parteienfinanzierung, den Einschluss der Administration in diese Netzwerke und den Aufbau von "Schutzorganisationen" infolge der um sich greifenden Rechtsunsicherheit. Die Systemkorruption hat sich in der Transformation in gewandelter oder vielmehr fortentwickelter Form erhalten." (Autorenreferat)
In: Phänomenologie und soziale Wirklichkeit, S. 159-172