Inhaltsverzeichnis: 1. Hebammen und Familienbildung; 1.1 Veränderungen von Familie und Familienbildung als präventives Angebot; 1.2 Informationen zum Angebot von Hebammen; 2. Das Projekt MAJA. Hebammen helfen Eltern; 2.1 Idee und Konzeptentwicklung; 2.2 Ziele, Inhalte und Umsetzung; 3. Die wissenschaftliche Begleitforschung; 3.1 Untersuchungsdesign und Instrumente für die Datenerhebung; 3.2 Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit; 4. Informationen zu Kursen und Teilnehmerinnen; 5. Bewertung der Weiterbildung MAJA; 5.1 Allgemeine Zufriedenheit mit den MAJA-Kursen; 5.2 Bewertung konzeptioneller Weiterbildungsaspekte; 5.3 Bewertung zielbezogener Aspekte der Weiterbildung; 5.4 Nachhaltigkeit und weitere Ansatzpunkte; 6. Zusammenfassung.
"Dieser Beitrag befasst sich ausführlich aus international vergleichender Perspektive mit dem Verhältnis von Elternschaft und Erwerbstätigkeit. Einführend wird ein Überblick über die ver-schiedenen institutionellen Rahmenbedingungen der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbs-tätigkeit in den Ländern Europas gegeben. Anschließend wird der Frage nachgegangen, wie die Erwerbstätigkeitsmuster von Männern und Frauen in verschiedenen Ländern verlaufen und inwiefern sich abweichende Verlaufsmuster auf unterschiedliche arbeitsmarkt- und fami-lienpolitische Ansätze zurückführen lassen. Abschließend betrachtet der Beitrag anhand von aktuellen Umfragedaten die Konsequenzen der länderspezifisch unterschiedlichen Vereinbar-keitsarrangements für die Häufigkeit innerfamilialer Konflikte."[Autorenreferat]
Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften mit und ohne Kinder sind keine neue Lebens- und Familienform. Dennoch hat sich besonders in den letzten Jahren ihre Existenz gewandelt. Bislang waren sie für die meisten in unserer Gesellschaft unsichtbar und jetzt erfahren sie zunehmend ihre öffentliche Anerkennung als Lebensgemeinschaft und Familie. Die amtliche Statistik in Deutschland hat dem Rechnung getragen. Seit 1996 liefert der Mikrozensus als europaweit größte repräsentative Bevölkerungsstichprobe Informationen über gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften, etwa über ihre ökonomischen und familialen Strukturen. Der vorliegende Beitrag gibt Aufschluss über ausgewählte sozialstrukturelle Merkmale von gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften mit und ohne Kindern, Kindern homosexueller Paare und eingetragenen Partnerschaften. Im Weiteren wird der Frage nachgegangen, ob wegen dieser grundlegend anderen Bedingungen gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften teilweise andere familiale und ökonomische Strukturen aufweisen als verschiedengeschlechtliche. Aus methodischen Gründen verzichtet der vorliegende Beitrag beim Vergleich mit heterosexuellen ehelichen und nicht ehelichen Lebensgemeinschaften oft auf konkrete Prozentangaben und verweist statt dessen nur auf Tendenzen. (ICD2)
Der Beitrag beschreibt zentrale gesellschaftliche Entwicklungstrends im Familiensektor und analysiert ihre Konsequenzen für die Lebensbedingungen für Familien in der Bundesrepublik Deutschland. So hat die demographische Entwicklung in Deutschland auch Folgen für die Rahmenbedingungen der Familien. Dabei sind unterschiedliche Entwicklungsdimensionen relevant: Geändert haben sich zum einen die Familienstrukturen und die Formen der Familienhaushalte, zum anderen die zeitlichen und personellen Ressourcen, die zur Betreuung zur Verfügung stehen. Darüber hinaus sind Erwartungen und Ansprüche einem Wandel unterlegen und schließlich hat sich auch das Beziehungsgefüge innerhalb der Familie deutlich verändert. Auf der Grundlage der Veränderungen der Familienstrukturen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wird im Anschluss aus der Perspektive der Eltern beschrieben, wie sie sich ihrer Erziehungsverantwortung stellen und welche Unterstützung sie dabei wünschen. Von dieser Elternbefragung wird abschließend ein Fazit für die Ausgestaltung der Familien- und Jugendhilfe abgeleitet. Für die konkrete Ausgestaltung lassen sich anhand der Ergebnisse folgende Empfehlungen formulieren: Gute Angebot müssen passgenau sein: Sie sind auf das Alter, die Entwicklungsstufe der Kinder abgestimmt, gehen auf konkrete Erziehungsfragen oder -schwierigkeiten ein oder sind auf bestimmte Familiensituationen (z.B. Scheidung, Alleinerziehen) zugeschnitten. Gute Angebote sind außerdem kurz, knapp und präzise (z.B. Broschüre). Sie sollten den fachlichen Standards entsprechen aber nicht belehrend sein. (ICG2)
Die Arbeitsgemeinschaft der Familienorganisationen in Bayern (AFG) und das Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg (ifb) veranstalteten 2003 eine Fachtagung zu dem Thema 'Niederschwellige Angebote der Familienbildung'. Nach einem einführenden Überblick über Ziele, Träger und Maßnahmen sowie Forschungsstand der niederschwelligen Familienbildung präsentiert die Autorin die Ergebnisse des Kongresses. Dabei finden die folgenden Aspekte Berücksichtigung: (1) Die Sammlung und Sichtung niederschwelliger Angebote der Familienbildung, (2) die Vorbereitung junger Paare auf das Elternwerden, (3) neue Bedürfnisse und Zielgruppen bei der Familienbildung, (4) neue Konzepte, Strategien und Erfahrungen bei der Umsetzung. Der Bericht schließt mit einer Skizze der im Verlauf der Diskussionsrunden geäußerten zentralen Anliegen der Teilnehmer. (ICG2)
"Diese Expertise ist eine Vorstudie zu den theoretischen und empirischen Anforderungen sowie den Möglichkeiten eines familienbezogenen Einkommensmonitoring. Zunächst werden grundlegende Überlegungen zur Entwicklung eines tragfähigen Einkommenskonzepts angestellt, das verschiedene Anforderungen erfüllen sollte. Anschließend werden die für Deutschland verfügbaren Mikrodaten für Haushalte und Personen vorgestellt und im Hinblick auf die skizzierten Anforderungen geprüft und verglichen. Insbesondere die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) und das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) kommen als Datengrundlage für ein familienbezogenes Monitoring in Frage. Beide Datensätze bieten die Möglichkeit einer differenzierten Analyse von Einkommenskomponenten auf verschiedenen Ebenen. Beide Datensätze haben aber auch Vor- und Nachteile. Allerdings spricht für das SOEP, dass es sich um eine laufende, jährliche Erhebung handelt, mit der zudem auch die Dynamik der Einkommensverteilung analysiert werden kann." (Autorenreferat)
"In diesem Materialienband werden die Ergebnisse einer Untersuchung zum Thema Familienbildung präsentiert. Anliegen der Elternbefragung in Bayern war es, Erkenntnisse über den Bedarf von Eltern an Information und Beratung im Erziehungsalltag sowie über die Nutzung medialer und institutioneller Familienbildung durch Mütter und Väter zu erhalten. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Eltern bei Fragen oder Problemen in der Erziehung zuerst an Familienmitglieder, Verwandte oder Freunde wenden, also zunächst an Personen, die sie gut kennen und mit denen sie ohnehin Kontakt pflegen. Die nächste wichtige Anlaufstelle für Eltern bilden Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher. Seltener werden andere Fachleute von außen genannt: Dabei stehen (Kinder-)Ärzte und -ärztinnen an erster Stelle. Elternzeitschriften und Informationsbroschüren stellen die wichtigsten Informationsmedien zu Familien- und Erziehungsfragen für Eltern dar. Das Internet dagegen ist in Familien noch nicht flächendeckend verbreitet. Es scheint aber bislang auch nicht das Medium zu sein, in dem Eltern sich in erster Linie über Familien- und Erziehungsfragen informieren. Über 60% der Eltern haben schon mindestens einmal eine Veranstaltung der Familienbildung besucht. Rund 12% aller Eltern nehmen regelmäßig an solchen Veranstaltungen teil. Am beliebtesten von allen Angeboten sind offenbar Geburtsvorbereitungskurse. Rund ein Drittel der Eltern nutzen dagegen keine Angebote der Familienbildung - entweder, weil sie keine kennen (10%) oder weil sie keine Zeit haben bzw. weil die Veranstaltungsorte schlecht erreichbar sind. Jede/r fünfte 'Nichtnutzer' bzw. 'Nichtnutzerin' hat kein Interesse an den behandelten Inhalten, ein Drittel bemängelt, dass die angebotenen Themen nicht den eigenen Bedürfnissen entsprechen. Die meisten Eltern finden Informationen zu Erziehungsfragen wichtig, aber sie möchten nicht ungefragt informiert werden. Gut ankommen würden vor allem Informationsbroschüren. Die Themen sollten nach Altersgruppen unterschieden und gut verständlich aufbereitet sein. Wichtig ist für Eltern, neutral und passgenau informiert zu werden. Manche Eltern bevorzugen dazu schriftliche Angebote, die ihre Anonymität wahren, andere empfinden ein persönliches Gespräch als bessere Hilfe. Hier ist also ein vielfältiges Angebot gefragt." (Autorenreferat)
"Familie-haben wird von den meisten mit Lebenssinn, Freude und Glück verbunden. Dass daneben auch Belastungen auftreten, ist ganz normal - wenn diese nicht zu groß werden. Die Familien so zu stärken und zu unterstützen, dass sie ihren vielfältigen Aufgaben gewachsen sind, ist das Ziel präventiver Familienbildung. Wie dies gelingen kann, war das Thema der ersten Fachtagung 'Familienbildung', die das ifb zusammen mit den bayerischen Familienverbänden (Deutscher Familienverband Bayern, Familienbund der deutschen Katholiken, Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienfragen -EAF-) im Oktober 2001 durchgeführt hat. Im Rahmen dieser Tagung wurden einerseits die aktuelle Situation, Problemlagen und Bedürfnisse der Familien aufgezeigt, andererseits bereits bestehende Modelle der Förderung und Unterstützung dargestellt. Da Familienbildung den Bedürfnissen der Familien nur dann gerecht werden kann, wenn sie passgenaue Angebot macht, wurden für diese Betrachtung bestimmte Familienformen ausgewählt (Alleinerziehende, ausländische Familien, Stieffamilien und kinderreiche Familien). Die Inhalte und Ergebnisse der Tagung wurden dokumentiert, so dass sie nun einer breiten Öffentlichkeit zugängig gemacht werden. Der Band enthält breite Informationen zu den vier ausgewählten Familienformen. Zunächst werden aktuelle Situation, besondere Charakteristika und spezifische Aufgaben jeder Familienform vorgestellt. Berichte aus der Praxis legen dar, wo spezifische Probleme auftreten und welcher Unterstützungsbedarf bekannt ist. Abgerundet wird die Betrachtung durch die Vorstellung vorhandener Modelle der präventiven Familienbildung, die zeigen, wie man diese Familien erreichen und ihnen bedarfsgerechte Unterstützung anbieten kann." (Textauszug)
Der vorliegende Kurzbericht zur Situation der Familienpflege in Bayern stellt in geraffter Form die wichtigsten Ergebnisse aus dem gleichnamigen Forschungsprojekt zusammen. Familienpflege durch professionelle Familienpflegerinnen setzt immer dann ein, wenn die Familie selbst bei einer gravierenden Erkrankung oder bei Krankenhaus- und Kuraufenthalt der haushaltführenden Person keine Möglichkeiten hat, Haushaltsversorgung und Kinderbetreuung zu gewährleisten. Da Hausarbeit und Kinderbetreuung immer noch meist von den Müttern geleistet werden, ist Familienpflege eine zugleich familien- und gesundheitspolitisch wichtige Dienstleistung, zu der aber bislang kaum Studien vorliegen. Dieser Bericht schließt diese Lücke und präsentiert empirische Ergebnisse aus verschiedenen Erhebungen und Datenquellen. Im ersten Kapitel werden die Rahmenbedingungen der Familienpflege genannt. Kapitel zwei beschreibt die Entwicklung der Leistungen der Krankenkassen für Familienpflege. Im dritten Kapitel geht die Autorin auf die berufliche und familiäre Situation der Familienpflegerinnen ein. In Kapitel vier werden der familiale Wandel und die Veränderung der beruflichen Herausforderungen beleuchtet. Im fünften Kapitel untersucht die Autorin die soziale Lage der versorgten Familien und geht dann auf deren Wünsche und Perspektiven ein. Abschließend wird Familienpflege aus der Sicht der Kostenträger betrachtet. (ICD)
Die vorliegende Studie hat das Ziel, die Situation der Angehörigen von Multiple Sklerose(MS)-Kranken zu beschreiben, sie fragt nach individuellen Belastungsmomenten, entlastenden Komponenten innerhalb des familiären Netzwerkes und nach "Coping-Strategien". Ein besonderes Augenmerk ist darauf gerichtet, vorhandene und genutzte Ressourcen zu ermitteln und daraus handlungsrelevante Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Datenerhebung erfolgte mittels eines umfangreichen Fragebogens, der an Angehörige von MS-Erkrankten im Raum Oberfranken verschickt wurde. In dieser vorläufigen Analyse der Daten wurden Angaben zu Ehe und Partnerschaft, zur Familie und zur Elternsituation untersucht. Krankheitsbedingte Veränderungen manifestieren sich vor allem in der stärkeren Arbeitsbelastung in der Familie und in der Verteilung der familiären Rollen. Hier werden Gratifikationen und Belastungen weniger deutlich als in der Vergleichspopulation wahrgenommen. Männer nehmen stärker die positiven Aspekte der Familie wahr, dagegen finden mehr Frauen, dass sie wegen der Familie schon auf vieles verzichtet haben. Sie haben mehr Angst vor körperlicher und seelischer Überforderung. Höheres Lebensalter und wachsender Pflegebedarf führen zu sinkender Wahrnehmung der Glücksquellen in der Familie. Zugleich steigt der Wunsch, hin und wieder aus der Situation auszubrechen, die Angehörigen können sich weniger von Herzen freuen und außerhalb der Familie abschalten. Angst vor Krankheitsverschlechterung des Partners äußert jeder Vierte, gefolgt von der Angst davor, körperlich oder seelisch überfordert zu werden. (ICD)
"Die Familienpflege erhält weder in der pflegerischen Fachdiskussion noch in der Forschung zur Versorgung der Bevölkerung mit sozialen Dienstleistungen und deren Nutzung großes Interesse. Pflegemanagement, Qualitätssicherung, Auswirkungen der Pflegeversicherung – das sind die Stichworte, denen die Aufmerksamkeit gilt. Studien zum Tätigkeitsfeld Familienpflege sind rar. Lediglich in Nordrhein-Westfalen wurde eine Bestandsaufnahme zur Situation der Familienpflege durchgeführt. In diesem Kurzbericht geben wir nach einer kurzen Darstellung der aktuellen Kernprobleme der Familienpflege (Kap. 1) zunächst einen Überblick über die Entwicklung der Krankenkassenausgaben für Haushaltshilfe (Kap. 2). Dann beschreiben wir die Organisationsmerkmale und Personalstrukturen der Familienpflege in Bayern (Kap. 3). Es schließen sich die wichtigsten Ergebnisse aus der Befragung von Familienpflegerinnen in Bayern an, die Auskunft geben etwa über deren Berufsbild und Aufgabenschwerpunkte, über die berufliche Zufriedenheit und Belastung (Kap. 4 bis 12). Abschließend werden die wichtigsten Ergebnisse der mit Jugendämtern und lokalen Niederlassungen der Krankenkassen geführten Expertengespräche zusammengefasst (Kap. 13)." (Textauszug)
Der vorliegende Materialienband dokumentiert die Ergebnisse der vom Bayrischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit geförderten Tagung "Erstes, zweites, drittes Lebensalter - Perspektiven der Generationenarbeit", die vom Staatsinstitut für Familienforschung an der Universität Bamberg und der Akademie für politische Bildung am 21./22. September in Tutzing durchgeführt wurde. Adressaten der Tagung waren Praktikerinnen und Praktiker aus den verschiedenen Bereichen, die sich ausschließlich oder u.a. mit den Verhältnissen der älteren und der mittleren Generation befassen. Themen waren die präventive Altenarbeit und Altenhilfe, Senioren-, Erwachsenen- und Familienbildung, Seniorenämter, öffentliche Verwaltung, Gerontopsychologie und Geriatrie, Seniorenorganisationen, Familienberatung und Ehrenamt. (ST2)