Betriebliche Einsatzmuster von Arbeitszeitkonten während der Großen Rezession
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 64, Heft 2, S. 60-68
ISSN: 0342-300X
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In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 64, Heft 2, S. 60-68
ISSN: 0342-300X
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 63, Heft 11, S. 551-559
ISSN: 0342-300X
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 63, Heft 11, S. 551-559
ISSN: 0342-300X
"Der Beitrag zeigt, dass die stabile Entwicklung von Beschäftigung und Arbeitslosigkeit während der großen Rezession 2008/09 vor allem auf den verstärkten Einsatz intern-numerischer Instrumente sowie das Horten von Arbeitskräften zurückführen ist. Anpassungen des Arbeitseinsatzes durch Variation der Arbeitszeit sind im Prinzip nicht neu. Sie haben als Beschäftigung sichernde Instrumente in konjunkturellen Abschwungphasen Tradition, wie ein Vergleich der aktuellen Wirtschaftsentwicklung mit derjenigen des Konjunkturzyklus 1973/79 verdeutlicht. Gewandelt haben sich aber Art und Bedeutung dieser Instrumente. Aktuell geht der Rückgang des gesamtwirtschaftlichen Arbeitsvolumens allein auf eine entsprechend gesunkene Arbeitszeit zurück. Den größten Beitrag zur Verkürzung der Arbeitszeit leistet aber keineswegs die Kurzarbeit. Sie hat in den beiden Zyklen eine ähnliche Bedeutung. Es sind vielmehr tarifliche und betriebsübliche Anpassungen. Arbeitszeitkonten und das Horten von Arbeitskräften haben an Bedeutung gewonnen. Umgekehrt hat der Überstundenabbau an Bedeutung verloren. Überraschend ist, dass die gegenüber den 1970er Jahren erweiterten Möglichkeiten extern-numerischer Flexibilität nur relativ mäßig genutzt werden." (Autorenreferat)
In: SPW: Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, Heft 173, S. 15-20
ISSN: 0170-4613
Von Mitte der 1990er Jahre bis zur Finanz- und Wirtschaftskrise fielen die Lohnsteigerungen in Deutschland geringer aus als der gesamtwirtschaftliche Verteilungsspielraum und erfüllten nicht die Kriterien einer makroökonomisch orientierten Lohnpolitik. Die längerfristige Betrachtung der Lohnstückkosten zeigt, dass sich die Entwicklung der Löhne und damit der Arbeitskosten nach der Finanz- und Wirtschaftskrise normalisiert hat, was die deutsche Volkswirtschaft in den letzten Jahren auf einen ausbalancierteren Wachstumspfad geführt hat und in der aktuellen konjunkturellen Wachstumsdelle gesamtwirtschaftlich stabilisierend wirkt. Dadurch wurde die stark unterdurchschnittliche Arbeitskostenentwicklung der 2000er Jahre zum Teil etwas korrigiert, es besteht aber weiterhin Spielraum nach oben. Eine Erosion oder Gefährdung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen ist nicht auszumachen. Im Hinblick auf den Abbau der Ungleichgewichte im Euroraum wäre eine noch etwas dynamischere Lohnentwicklung in Deutschland in den letzten Jahren hilfreich gewesen. Zwischen 1994 und 2016 haben die mittleren realen Stundenlöhne in Deutschland nicht mit der durchschnittlichen Arbeitsproduktivität je Arbeitnehmerstunde Schritt gehalten. Wesentlich zu dieser Entkopplung haben die Inflationsdifferenz zwischen den Konsumenten- und den Produzentenpreisen, der Rückgang der Lohnquote und der Anstieg der Lohnungleichheit beigetragen. ; From the mid-1990s until the financial and economic crisis, wage increases in Germany were lower than the overall cost-neutral scope for nominal pay growth and did not meet the criteria of a macroeconomically oriented wage policy. A longer-term view of unit labour costs shows that wage and labour cost developments have normalised after the financial and economic crisis. This has led the German economy to a more balanced growth path in recent years and is having a stabilising effect on the economy as a whole in the current economic slowdown. As a result, the trend of strongly below-average labour cost growth of the 2000s was partially corrected, but there is still room for improvement. There is no evidence of any erosion or threat to the price competitiveness of German companies. With respect to the reduction of imbalances in the euro zone, an even more dynamic wage trend in Germany in recent years would have been helpful. Between 1994 and 2016, median real hourly wages in Germany did not keep pace with average labour productivity per hour worked. Differences between consumer and producer price inflation, the decline in the wage share and the rise in wage inequality have contributed significantly to this decoupling.
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In: Sozialer Fortschritt: unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik = German review of social policy, Band 65, Heft 3, S. 60-68
ISSN: 1865-5386
Das IMK analysiert regelmäßig mittels Daten von Eurostat die Entwicklung der Arbeitskosten und der Lohnstückkosten in Europa. In dieser aktuellen Auswertung wird zunächst die Entwicklung der Arbeitskosten in der Privatwirtschaft, dem privaten Dienstleistungssektor und dem Verarbeitenden Gewerbe in wichtigen europäischen Ländern, dem Euroraum und der Europäischen Union als Ganzes dargestellt. Zudem wird die Entwicklung der Arbeitskosten im öffentlichen Dienstleistungssektor aufgezeigt. Im Anschluss daran wird – unter Berücksichtigung der Arbeitsproduktivität – die Entwicklung der Lohnstückkosten untersucht. Im Jahr 2013 kostete in Deutschland eine Arbeitsstunde in der Privatwirtschaft 31,3 Euro. Wie im Vorjahr belegt Deutschland damit im europäischen Länderranking den achten Platz. Mit einer Veränderungsrate von 1,4% war die Arbeitskostenentwicklung 2013 schwach und lag nur knapp über dem europäischen Durchschnitt. Nach einem starken Anstieg im Jahr 2012 waren die deutschen Arbeitskosten im privaten Dienstleistungssektor in Höhe von 28,7 Euro 2013 wieder unterdurchschnittlich gestiegen und auch deutlich schwächer als im Verarbeitenden Gewerbe. Dabei liegen sie schon um rund ein Fünftel unterhalb der Arbeitskosten im Verarbeitenden Gewerbe. Die Krisenländer haben ihre Arbeits- und Lohnstückkosten in den letzten Jahren teilweise in dramatischer Weise bereits soweit nach unten korrigiert, dass sie mit der Zielinflationsrate der EZB von mittelfristig knapp 2 % kompatibel sind. Dagegen müssten die Löhne in Deutschland über mehrere Jahre hinweg um mehr als 3 % zulegen, um so den Anpassungsprozess der Krisenländer zu unterstützen und Deflationsgefahren im Euroraum zu begegnen. ; Based on data from Eurostat the Macroeconomic Policy Institute (IMK) regularly analyses the development of labour costs and unit labour costs in Europe. This report presents labour cost trends in the private sector, and disaggregated for private services and manufacturing industry, for a selection of European countries, the Euro Area and the European Union. Furthermore, labour cost trends in public services are presented. In addition, allowing for labour productivity, the development of unit labour costs in Europe is analysed.In 2012 the hourly labour cost in the German private sector averaged 31.3 euro. Just like in the previous year, the German economy is in eighth position in the ranking of EU countries. With an annual rate of change of 1.4% the rise in labour costs in the German private sector was weak and only slightly above the European average. After a strong increase in 2012, German labour costs in private services, which averaged 28.7 Euro in 2013, grew at a slower rate than the European average and significantly slower than in manufacturing. Yet hourly labour costs in private services are already around one fifth lower than in manufacturing industry.In recent years the so called European crisis countries decreased their labour and unit labour costs so much that in the medium run they are compatible with the ECB's inflation target of slightly below 2% per annum. However, wages in Germany need to increase by more than 3 % per annum for an extended period to support the ongoing economic adjustment processes in these countries and to counter the risk of deflation in the Eurozone.
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In the last decade economic policy in Germany was strongly focused on supply-side policies, and the demand side was mainly ignored. Labour-market and welfare-state reforms reduced firms' costs from wages, social security contributions, and taxes. The aim was to increase incentives for job creation. In the public debate many claim that the implemented supply-side policies were a success story. However, the question is how successful these one-sided supply-side policies have really been since the end of the 1990s. By comparing business cycles in Germany over time, comparing Germany's economic development to other European countries, and by using macro-econometric simulations this question is investigated and all the implemented supply- and demand-side policies of the last ten to fifteen years are examined. It is shown that the implemented structural reforms weakened aggregate demand for a long time. Since appropriate demand-side policies were neglected, the consequence was a long period of stagnating aggregate demand. During this period foreign demand for German goods was nearly the only source for growth impulses. Consequently, German economic and employment performance was worse than in other European economies. Only with more active anti-cyclical demand-side policies and the tripartite policy of safeguarding jobs during the global financial crisis 2008/09 did economic circumstances change. The macro-econometric simulations with the IMK-Model show that a macro-economically oriented wage policy and fiscal and welfare policies that stabilise aggregate demand would have led to a better and more evenly balanced economic performance, to more jobs and less inequality in Germany. ; Die Wirtschaftspolitik in Deutschland war im vergangenen Jahrzehnt stark angebotsseitig geprägt; die Nachfrageseite fand dagegen kaum Beachtung. Mittels Reformen des Arbeitsmarkts und des Sozialstaats ging es vor allem darum, die Kosten für die Unternehmen durch niedrige Löhne, Sozialabgaben und Steuern zu reduzieren. Das Ziel war, Anreize für mehr Beschäftigung zu schaffen. In der Öffentlichkeit wird die durchgeführte Angebotspolitik von vielen als Erfolgsmodell gesehen. Dabei stellt sich die Frage, wie erfolgreich diese einseitig angebotsorientierte Wirtschaftspolitik seit Ende der neunziger Jahre tatsächlich war. Mit Hilfe eines Vergleichs der wirtschaftlichen Entwicklung in verschiedenen Konjunkturzyklen, einem Vergleich der deutschen Wirtschaftsentwicklung mit anderen Ländern und makroökonometrischen Simulationsanalysen wird dieser Frage nachgegangen und die gesamte angebots- als auch nachfrageseitige Wirtschaftspolitik der letzten zehn bis fünfzehn Jahre untersucht. Es zeigt sich, dass die Angebotspolitik die gesamtwirtschaftliche Nachfrage langfristig geschwächt hat. Da eine nachfrageseitige Stützung vernachlässigt wurde, war eine lange Stagnation der Inlandsnachfrage die Folge. Wachstumsimpulse kamen fast nur noch aus dem Ausland. In der Folge lag sowohl die deutsche Wirtschaftsleistung als auch die Beschäftigungsentwicklung unterhalb derer anderer europäischer Volkswirtschaften. Erst mit einer aktiveren Nachfragepolitik und durch eine tripartistische Politik der Beschäftigungssicherung während der Finanzmarktkrise 2008/2009 änderte sich diese Situation. Die makroökonometrischen Simulationen mit dem IMK-Modell zeigen, dass durch eine makroökonomisch orientierte Lohnpolitik und eine Finanz- und Sozialpolitik, die die gesamtwirtschaftliche Nachfrage stabilisiert hätte, eine bessere und ausgewogenere Wirtschaftsentwicklung, mehr Beschäftigung und weniger Ungleichheit hätte erzielt werden können.
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Die Wirtschaftspolitik in Deutschland war im vergangenen Jahrzehnt stark angebotsseitig geprägt; die Nachfrageseite fand dagegen kaum Beachtung. Mittels Reformen des Arbeitsmarkts und des Sozialstaats ging es vor allem darum, die Kosten für die Unternehmen durch niedrige Löhne, Sozialabgaben und Steuern zu reduzieren. Das Ziel war, Anreize für mehr Beschäftigung zu schaffen. In der Öffentlichkeit wird die durchgeführte Angebotspolitik von vielen als Erfolgsmodell gesehen. Dabei stellt sich die Frage, wie erfolgreich diese einseitig angebotsorientierte Wirtschaftspolitik seit Ende der neunziger Jahre tatsächlich war. Mit Hilfe eines Vergleichs der wirtschaftlichen Entwicklung in verschiedenen Konjunkturzyklen, einem Vergleich der deutschen Wirtschaftsentwicklung mit anderen Ländern und makroökonometrischen Simulationsanalysen wird dieser Frage nachgegangen und die gesamte angebots- als auch nachfrageseitige Wirtschaftspolitik der letzten zehn bis fünfzehn Jahre untersucht. Es zeigt sich, dass die Angebotspolitik die gesamtwirtschaftliche Nachfrage langfristig geschwächt hat. Da eine nachfrageseitige Stützung vernachlässigt wurde, war eine lange Stagnation der Inlandsnachfrage die Folge. Wachstumsimpulse kamen fast nur noch aus dem Ausland. In der Folge lag sowohl die deutsche Wirtschaftsleistung als auch die Beschäftigungsentwicklung unterhalb derer anderer europäischer Volkswirtschaften. Erst mit einer aktiveren Nachfragepolitik und durch eine tripartistische Politik der Beschäftigungssicherung während der Finanzmarktkrise 2008/2009 änderte sich diese Situation. Die makroökonometrischen Simulationen mit dem IMK-Modell zeigen, dass durch eine makroökonomisch orientierte Lohnpolitik und eine Finanz- und Sozialpolitik, die die gesamtwirtschaftliche Nachfrage stabilisiert hätte, eine bessere und ausgewogenere Wirtschaftsentwicklung, mehr Beschäftigung und weniger Ungleichheit hätte erzielt werden können. ; In the last decade economic policy in Germany was strongly focused on supply-side policies, and the demand side was mainly ignored. Labour-market and welfare-state reforms reduced firms' costs from wages, social security contributions, and taxes. The aim was to increase incentives for job creation. In the public debate many claim that the implemented supply-side policies were a success story. However, the question is how successful these one-sided supply-side policies have really been since the end of the 1990s. By comparing business cycles in Germany over time, comparing Germany's economic development to other European countries, and by using macro-econometric simulations this question is investigated and all the implemented supply- and demand-side policies of the last ten to fifteen years are examined. It is shown that the implemented structural reforms weakened aggregate demand for a long time. Since appropriate demand-side policies were neglected, the consequence was a long period of stagnating aggregate demand. During this period foreign demand for German goods was nearly the only source for growth impulses. Consequently, German economic and employment performance was worse than in other European economies. Only with more active anti-cyclical demand-side policies and the tripartite policy of safeguarding jobs during the global financial crisis 2008/09 did economic circumstances change. The macro-econometric simulations with the IMK-Model show that a macro-economically oriented wage policy and fiscal and welfare policies that stabilise aggregate demand would have led to a better and more evenly balanced economic performance, to more jobs and less inequality in Germany.
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In: Global policy: gp, Band 4, S. 30-40
ISSN: 1758-5899
"Despite a sharp fall in GDP, German employment in terms of employees stayed remarkably robust during the Great Recession. At the same time, hours worked per employee declined significantly. This is seen as the core of the German employment 'miracle'. A general discussion arose about the reasons behind this astonishing labour market performance and the role of short-time work (STW) as a kind of exportable panacea. In this article we look at the macroeconomic implications of STW and other measures of internal flexibility, in particular focusing on the quantification of safeguarded jobs during the crisis. We find that STW played an important role and helped to safeguard employment in Germany during the Great Recession. However, we show that other measures of internal flexibility (working time accounts, contractual arrangements on working time reductions, reduction of overtime) were equally important. Together with STW these instruments saved around 1 million jobs. To explain and understand the German success story, the features of the German core model - with a strong employer - employee relationship of mutual trust, strong employment protection, traditional standard working contracts and strong works councils at the firm level - are of key importance." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 65, Heft 1, S. 4-4
ISSN: 0342-300X
In: World development: the multi-disciplinary international journal devoted to the study and promotion of world development, Band 36, Heft 1, S. 144-158
We analyse measures of internal flexibility taken to safeguard employment during the Coronavirus Crisis in comparison to the Great Recession. Cyclical working-time reductions are again a major factor in safeguarding employment. Whereas during the Great Recession all working-time instruments contributed to the reduction in working time, short-time work now accounts for almost all of the working-time reduction. Short-time work was more rapidly extended, more generous, and for the first time a stronger focus was put on securing household income on a broad basis. Still, the current crisis is more severe and affects additional sectors of the economy where low-wage earners are affected more frequently by short-time work and suffered on average relatively greater earnings losses. A hypothetical average short-time worker had a relative income loss in April 2020 that was more than twice as large as that in May 2009. Furthermore, marginal employment is affected strongly but not protected by short-time work.
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Robert Gordons Hypothese der schwächelnden Innovationen und der Gegenwinde ist ein interessanter Erklärungsansatz für das Phänomen der niedrigen Produktivitäts- und Wirtschaftswachstumsraten in den entwickelten Volkswirtschaften. Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und der Produktivität sind ein globales Phänomen. Eine Analyse der Argumente Robert Gordons im Spiegel der deutschen Produktivitätsschwäche zeigt, dass die Einkommens- und Chancenungleichheit, mangelnde soziale Mobilität, die Demografie sowie die ausgeprägte anhaltende Schwäche der öffentlichen Investitionen Gegenwinde für das Wirtschafts- und Produktivitätswachstum sind. Das deutsche Bildungs- und Ausbildungssystem dürfte dagegen ein positiver Faktor sein. Es wird gezeigt, dass die Wirtschaftspolitik diesen Gegenwinden aktiv entgegensteuern kann, indem sie die richtigen Impulse und Weichenstellungen für einen zukünftigen Wachstumspfad setzt. ; Robert Gordon's hypothesis of faltering innovations and headwinds is an interesting explanation for the phenomenon of low productivity and economic growth rates in developed economies. The slowdown in economic growth and productivity is a global phenomenon. Analysing Germany's weak productivity growth by adapting Robert Gordons arguments shows that income inequality, lack of social mobility, demography, as well as the marked persistent weakness of public investment, are headwinds for economic and productivity growth. However, the German education and training system should be a positive factor. It is shown that economic policy can actively counteract these headwinds by providing the right impulses and by setting the right direction for a future growth path.
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Das IMK analysiert regelmäßig mittels Daten von Eurostat die Entwicklung der Arbeits- und der Lohnstückkosten in Europa. Dabei wird die Entwicklung der Arbeitskosten in der Privatwirtschaft, im privaten und im öffentlichen Dienstleistungssektor und im Verarbeitenden Gewerbe in wichtigen europäischen Ländern sowie dem Euroraum als Ganzes dargestellt. In dieser aktuellen Auswertung wird auch der Frage nachgegangen, inwieweit in Deutschland die Nutzung kostengünstiger Dienstleistungen die Arbeitskosten der Industrie reduziert. Anhand von Input-Output-Rechnungen zeigt sich, dass der dadurch entstehende Kostenvorteil rund 11 % bzw. 4 Euro pro Stunde beträgt. Im Anschluss daran wird die Entwicklung der Lohnstückkosten untersucht und den Auswirkungen auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit nachgegangen. Im Jahr 2016 kostete in Deutschland eine Arbeitsstunde in der Privatwirtschaft 33,6 Euro. Gegenüber dem Vorjahr konnte Deutschland im europäischen Länderranking knapp vom achten auf den siebten Platz vorrücken. Mit einer Veränderungsrate von 2,5 % stiegen die Arbeitskosten in Deutschland im Jahr 2016 fast einen Prozentpunkt stärker als im europäischen Durchschnitt. In den meisten Krisenländern stagnierten oder sanken die Arbeitskosten erneut. In Deutschland sind auch im Jahr 2016 die Arbeitskosten im Verarbeitenden Gewerbe mit 2,5 % etwa so stark gestiegen wie im Privaten Dienstleistungssektor. Damit hat sich der prozentuale Abstand zwischen beiden Wirtschaftsbereichen kaum verändert, er beträgt gut 21%. Das ist der größte Abstand zwischen diesen Sektoren von allen EU Mitgliedsländern. Die Anpassungsprozesse der Krisenländer haben sich auch im Jahr 2016 fortgesetzt, so dass die durchschnittliche Lohnstückkostenentwicklung des Euroraums mit 0,9 % deutlich unter der Zielinflationsrate der EZB von knapp 2 % lag. Damit entwickelt sich der Euroraum als Ganzes nicht stabilitätskonform. In Deutschland stiegen die Lohnstückkosten um 1,8 %. Da die deutschen Lohnstückkosten aber seit Beginn der Währungsunion deutlich schwächer gestiegen sind, als mit dem Inflationsziel der EZB vereinbar, besteht noch einiger Spielraum für stärkere Lohnsteigerungen in Deutschland. Damit und vor allem mit einer expansiveren Finanzpolitik sollten die zu hohen deutschen Leistungsbilanzüberschüsse reduziert und der Anpassungsprozess in den Krisenländern unterstützt werden. ; The Macroeconomic Policy Institute (IMK) regularly analyses, on the basis of Eurostat data, the development of labour costs and unit labour costs in Europe. This report presents labour cost trends in the private sector, disaggregated for private as well as public services and manufacturing industry, for a selection of European countries, the Euro Area and the European Union. We also examine to what extent the economies of scope achieved in Germany as a result of cost-effective upstream input from the services sector in Germany reduces the labour costs of industry. On the basis of input-output calculations, the resulting cost advantage is around 11% or 4 euros per hour. Subsequently, the report examines the development of unit labor costs in Europe and its impact on price competitiveness. In 2016 hourly labour cost in the German private sector averaged 33.6 Euros. Compared with the previous year, the German economy swapped places with the Netherlands and is now in seventh position in the ranking of EU countries. With an annual rate of change of 2.5 %, the rise in labour costs in the German private sector was above the European average (1.3 %). In most of the so-called European crisis countries hourly labour costs decreased or stagnated again. Hourly labour costs in German manufacturing and in private services rose at about the same rate (2.5 % and 2.4 % respectively). Consequently, the level difference in labour costs between the two sectors still exceeds 21 %. This is the largest intersectoral wage gap of all the EU countries.The adjustment process in the European crisis countries continued in 2015, with the result that the average rate of change in unit hourly labour cost in the Eurozone of 1.0 % was significantly below the ECB's inflation target of slightly below 2 % per annum. Therefore, the development of unit labour costs in the Euro Area as a whole is not consistent with the ECB's inflation target. In Germany unit labour costs rose by 2.0 %. Overall, since the start of the currency union the rate of growth of unit labour costs in Germany has been substantially below the ECB's inflation target and therefore there is still room for greater nominal wage increases in Germany. In combination with a more expansionary fiscal policy, this would reduce the excessively high German current account surpluses and support the adjustment process in the crisis countries.
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