Bonhoeffer, religion and politics: 4th International Bonhoeffer Colloquium
In: International Bonhoeffer interpretations (IBI) 4
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In: International Bonhoeffer interpretations (IBI) 4
In: Hermeneutik und Interpretationstheorie Band 4
Das omnipräsente Scheitern des Verstehens ist ein entscheidender Motor hermeneutischer Theoriebemühungen. Nebst dem Nichtverstehen ist es vor allem das Missverstehen, das einen produktiven Ansatzpunkt zur Klärung elementarer hermeneutischer Sachverhalte darstellt. Die Bedeutung von Missverstehensdiagnosen ergibt sich insbesondere aus ihrer intimen Verbindung mit dem Anspruch eines Richtig- bzw. Besserverstehens: Wer ein Misslingen konstatiert, muss über eine gewisse Vorstellung verfügen, was das Gelingen ausmacht. Das Missverstehen ist aber auch aufschlussreich, weil es einlädt, auf Varianten im Umgang mit Verstehensproblemen zu achten. Missverständnisse gelten in der Regel als Übel, weshalb sie zu vermeiden bzw. richtigzustellen seien. Aber nicht jedes Missverständnis wird korrigiert oder muss es werden
In: Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz
In: Beiheft 89
Es gehört zu den Errungenschaften der Neuzeit, einer Vermischung von Kirche und Staat zu wehren. Weder soll die Kirche theokratisch das politische Gemeinwesen bestimmen noch der Staat totalitär über die Kirche herrschen. Kirche und Staat sollen getrennt sein. Deutschland, Frankreich und die USA versuchen auf je andere Weise, diese notwendige Trennung von Kirche und Staat zu realisieren. Was war der Grund für die unterschiedlichen Modelle? Worin liegen die Stärken, worin die Schwächen des jeweiligen Modells? In jüngster Zeit stellen sich diese Fragen neu, nicht nur angesichts der Verortung der islamischen Religion in den westlichen Gesellschaften.Für einen sinnvollen Vergleich der drei Länder nimmt der Band eine doppelte Perspektive ein: Auf der einen Seite wird historisch danach gefragt, wie es zu der spezifischen Form des jeweiligen Staat-Kirche-Verhältnisses gekommen ist. Auf der anderen Seite werden Probleme und Chancen des jeweiligen Modells diskutiert, wobei Veränderungen und Herausforderungen der jüngsten Zeit besonders ins Gewicht fallen.Der Band dokumentiert die Vorträge der XIV. Dietrich Bonhoeffer Vorlesung 2010 in Mainz.
Es gehört zu den Errungenschaften der Neuzeit, einer Vermischung von Kirche und Staat zu wehren. Weder soll die Kirche theokratisch das politische Gemeinwesen bestimmen noch der Staat totalitär über die Kirche herrschen. Kirche und Staat sollen getrennt sein. Deutschland, Frankreich und die USA versuchen auf je andere Weise, diese notwendige Trennung von Kirche und Staat zu realisieren. Was war der Grund für die unterschiedlichen Modelle? Worin liegen die Stärken, worin die Schwächen des jeweiligen Modells? In jüngster Zeit stellen sich diese Fragen neu, nicht nur angesichts der Verortung der islamischen Religion in den westlichen Gesellschaften.Für einen sinnvollen Vergleich der drei Länder nimmt der Band eine doppelte Perspektive ein: Auf der einen Seite wird historisch danach gefragt, wie es zu der spezifischen Form des jeweiligen Staat-Kirche-Verhältnisses gekommen ist. Auf der anderen Seite werden Probleme und Chancen des jeweiligen Modells diskutiert, wobei Veränderungen und Herausforderungen der jüngsten Zeit besonders ins Gewicht fallen.Der Band dokumentiert die Vorträge der XIV. Dietrich Bonhoeffer Vorlesung 2010 in Mainz.
BASE
Das Verhältnis von Religion und Politik ist in den vergangenen Jahren verstärkt in den Fokus der Forschung gerückt. Die Autoren dieses Bandes widmen sich diesem Verhältnis unter einer besonderen Zuspitzung. Ihre Beiträge analysieren, inwiefern es zum Selbstverständnis von Religionen gehört, einen Beitrag zur Gestaltung der gesellschaftlichen und politischen Wirklichkeit leisten zu sollen. Mit dieser Problematik verknüpft ist eine zentrale Frage: Wie erklärt und wie äußert sich der Anspruch von Religionen, eine »politische Aufgabe« zu besitzen? Im Fokus stehen die drei großen monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam, wobei für das Christentum zusätzlich die konfessionellen Differenzen in den Blick kommen, die zu ganz unterschiedlichen Einschätzungen der politischen Aufgabe des Christentums geführt haben.Für alle drei monotheistischen Religionen nehmen die Beiträger jeweils eine Doppelperspektive ein: historische Beispiele erhellen die jeweiligen Bedingungen und Kontexte für religiös motivierte Teilhabe an politischer Gestaltung und Verantwortung; Systematische Entfaltungen versuchen eine Einbettung dieser Beispiele in die spezifischen Denkhorizonte der jeweiligen Religionen. Das so erhobene politische Selbstverständnis der Religionen wird schließlich mit der Fremdwahrnehmung dieses Selbstverständnisses aus nichtreligiöser Perspektive kontrastiert.