Die Entstehung und Entwicklung der Friedensbewegungen der achtziger Jahre: ihre geistigen Strömungen und ihre Beziehung zu den Ergebnissen der Friedensforschung
In: Neue soziale Bewegungen in der Bundesrepublik Deutschland, S. 109-133
Ausgehend von einer Definition des Begriffs der sozialen Bewegung werden ideologische und politische Fragen der Friedensbewegung in der Bundesrepublik diskutiert. Dabei wird festgestellt, daß diese als soziale Bewegung betrachtet werden muß. Die Bewegungen gegen die Wiederbewaffnung in den 40er und 50er Jahren und gegen die Atombewaffnung sowie das Engagement für den Frieden in der außerparlamentarischen Opposition der 60er Jahre werden als Vorläufer der bundesdeutschen Friedensbewegung angesehen. Eine soziale und politische Krise, deren subjektive Perzeption und der Immobilismus der Parteien werden als wichtigste Entstehungsfaktoren der Friedensbewegung bezeichnet. Die Verfasserin sieht eine Wirksamkeit der geistigen Strömungen innerhalb dieser Bewegung auf vier Ebenen: Organisation, Einstellung, Inhalt und Aktion. Die Überwindung interner Fraktionierungen bei politischen Inhalten und Aktionen wird als entscheidende Voraussetzung für die Weiterexistenz der westdeutschen Friedensbewegung betrachtet. (HA)