Die seit einigen Jahren aggressiver auftretenden rechtspopulistischen Parteien und Organisationen fordern die Freie Wohlfahrtspflege in mehrfacher Weise heraus.
Weder in der Geschichts- noch in der Kunstwissenschaft findet sich nach Meinung der Autoren eine gemeinsame Begriffsdefinition des Vorurteils. Ebenso wenig existiert eine systematisierende Zusammenschau historischer oder kunstgeschichtlicher Befunde zum Vorurteil im Sinne einer von einer größeren Gruppe von Forschern geteilten Theorie. Eine übergreifende Theorie fehlt selbst in der Antisemitismusforschung, dem am weitesten entwickelten Gebiet historisch orientierter Vorurteilsanalyse. Ein Grund dafür liegt in der methodischen Ausrichtung: Der größte Teil historischer und kunstwissenschaftlicher Forschung konzentriert sich auf räumlich und zeitlich definierte Komplexe, wie etwa Antisemitismus, Rassismus oder Nationalismus. Zeitlich nicht strikt gebundene allgemeine gesellschaftliche Zusammenhänge finden im Vergleich dazu seltener Beachtung. Ertragreicher als die Suche nach Begriffsdefinitionen und Globaltheorien ist daher die Frage, in welcher Weise historische und kunstwissenschaftliche Perspektiven es bisher ermöglicht haben, Kontexte besser zu verstehen, in denen Vorurteile wirken. In beiden Disziplinen wurden hierzu Erkenntnisse über den Zusammenhang von Vorurteilen und Modernisierungskrisen gewonnen. Historische Untersuchungen haben darüber hinaus zur Klärung der Frage beigetragen, unter welchen Bedingungen Vorurteile in Diskriminierung und Verfolgung umgesetzt wurden. (ICI2)
Der Artikel skizziert in einem ersten Schritt das Verhältnis von Sozialer Arbeit und politischer Bildung und schildert darauf aufbauend die guten Erfahrungen, welche die Jugendmigrationsdienste der Arbeiterwohlfahrt mit der politischen Bildung seit dem Jahr 2018 im Bundesprogramm "Respekt Coaches" gemacht haben. Das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Programm dient der Demokratieförderung und der Prävention gegen demokratie- und menschenfeindlichen Ideologien. Es basiert auf der Zusammenarbeit der Jugendmigrationsdienste mit Kooperationsschulen und Trägern der politischen Jugendbildung und der Präventionsarbeit.