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"Der Beitrag behandelt die enorme Expansion der Landwirtschaft in Brasilien, die auf Gewalt beruht. Der brasilianische Agrarkapitalismus schließt die Massen der Landarbeiter vom Beisitz an Boden aus und verdrängt Kleinstbauern in elende Lebensbedingungen. Der Privatisierung von Land muss auch die dort ansässige Bevölkerung weichen. Die Regenwälder fallen der Landnahme zum Opfer. Doch in Brasilien sind nicht nur Formen der 'ursprünglichen Akkumulation' zu beobachten, sondern auch Widerstand. In der Bewegung der Landlosen wird das Privateigentum als Grundlage der Bürgerlichen Gesellschaft in Frage gestellt." (Autorenreferat)

"Mit der Bildung von Privateigentum an Boden und der Aneignung neu erschlossener Gebiete bei der kontinuierlichen Ausweitung der Agrargrenze im Amazonasgebiet Brasiliens befasst sich der Artikel von Hanns Wienold. Ausgehend von Theorien der Verwandlung von Boden in eine Ware zeichnet er die Geschichte und die Formen des Bodeneigentums in Brasilien nach. Dabei wird deutlich wie die Landnahme und die 'Inwertsetzung' bis heute stets mit gewaltsamer Auseinandersetzung verbunden war. Analysiert werden die Krisen der brasilianischen Agrarstruktur, die kontinuierliche Reproduktion der enormen Bodenkonzentration und das Weichen der amazonischen Wälder für die spekulative Expansion von Rinderfarmen und Sojaplantagen für den Export. Abschließend fragt Wienold nach möglichen politischen und ökonomischen Grenzen der Agrarexpansion." (Autorenreferat)

Discusses the ecological crisis in Changar (India), located in the foothills of the western Himalaya, as an example of the problems in the region. The crisis model, which assigns responsibility to the local populace, is also challenged, arguing that the depletion of resources does not stem from overpopulation but from an imbalance between under- & overuse. Historical development, resource use, & differentiation of the populace according to property, caste, age, migration, & gender are described, & it is found that ecological imbalance is linked to socioeconomic imbalance. This involution is driven by state interventions, lopsided market integration of subsistence farmers, migration of labor, etc, ultimately weakening linkages between the productive sectors & the natural environment. The result is high population growth, a shortage of household-level productive labor, & a remittances economy where basic household needs are not being met & structural innovation is paralyzed. This scenario is compared with the agricultural involution of 19th-century Java. It is concluded that the blockages imposed by this kind of economy prevent the population, especially the women, from improving their situation. 55 References. Adapted from the source document.

"Der Aufsatz macht deutlich, daß es für Methodenprobleme zumindest im ersten Zugriff immer nur lokale Lösungen gibt; im Fall der untersuchten pakistanischen Dörfer konnte die Grundgesamtheit nur über eine Auflistung der Eingänge zu den Wohneinheiten (compounds) identifiziert werden. 'Methode als Ethos', das die je situationsadäquaten Verhaltensregeln für die Forscher zu finden trachtet, statt sich an einen vorgegebenen Kanon zu klammern, ist das, was nottut. Von der Befragungstechnik her verzichtet der Verfasser auf die künstliche Isolierung von Interviewern und Interviewten; spontan sich bildende Diskussionsrunden von Männern oder Frauen werden bewußt akzeptiert und einbezogen. Inhaltlich fallen insbesondere die Unterschiede in den Angaben von weiblichen und männlichen Befragten auf, die sich selbst bei scheinbar objektiven Daten wie Lebensalter und Größe des Viehbesitzes zeigten." (Autorenreferat)

Reviews the efficacy of different forms of empirical research, based on the experience of a study of a milk-marketing project conducted in Pakistani Punjab among village households (N = 12,000). The issue pursued is: for which real or imagined societal practice is the survey method appropriate, & for which is the ethnographic case study preferable. The applicability of systematic random sampling is deemed questionable when there is a lack of unbiased registers & census data. This absence, it is suggested, results in the recreation of complete enumerations of units or replacement with narratives. Actual research findings are discussed in this light, wherein the accounting of figures is found to be inseparable from the recounting of tales, & sampling is considered dependent on a specific construction of social reality. 26 References. Adapted from the source document.

Der Verfasser unternimmt eine Analyse der Bourgeoisie als herrschende Klasse, "die von wenigen Ausnahmen abgesehen in der marxistischen Gesellschaftsanalyse älteren und neueren Datums wie in der politischen Soziologie überhaupt nur ein schattenhaftes Dasein" führt. Thematisiert werden (1) Bourgeoisie und Klassenherrschaft; (2) Bourgeoisie und Bürgertum; (3) Bourgeoisie und Kapital; (4) Verbandsmacht, Selbstorganisation und Politik. Es wird u. a. festgestellt, daß die Bourgeoisie nicht als Subjekt einer irgendwie gearteten gesellschaftlichen "Entwicklung" angesehen werden kann. Ein solches Subjekt gibt es in der Bürgerlichen Gesellschaft nicht. Eine "historische Mission" hat die Bourgeoisie, wenn überhaupt, nie aus sich heraus ausgeübt. Sie ist jedoch nach wie vor Subjekt der Klassenauseinandersetzungen, der Unterwerfung der Arbeitsbevölkerung unter das Kapitalverhältnis und der Unterordnung der gesellschaftlichen Reproduktion unter die Kapitalreproduktion. Im Vergleich zur Arbeiterklasse ist sie handlungsfähig und effektiv und vermag nach wie vor die Stunde der Krise für sich zu nutzen. (TR)