Andreas Baur und Lisandra Flach zeigen, dass eine Reshoring-Strategie für Deutschland zu einem Rückgang des BIP von knapp 10% führen würde. Auch das Nearshoring in benachbarte Länder hätte einen deutlich negativen Effekt in vergleichbarer Größenordnung. Grundsätzlich sei es gerade der internationale Handel, der Unternehmen und Volkswirtschaften eine Art Versicherungsfunktion gegenüber länderspezifischen Schocks biete. Auch plane lediglich jedes zehnte Unternehmen in Deutschland, die eigene Beschaffung im Inland bzw. im europäischen Ausland auszubauen. Die globalen Lieferketten sind unter Druck geraten. Im Laufe des vergangenen Jahres sind die Preise für zahlreiche Rohstoffe, Vorprodukte und Güter aller Art deutlich gestiegen. Die Unternehmen müssen teils Wochen oder Monate auf bestellte Materialien warten und versuchen, in den letzten Monaten ihre Lieferketten an die herausfordernden Gegebenheiten anzupassen. Aber die Vorteile der internationalen Arbeitsteilung überwiegen weiterhin. Zu diesem Ergebnis kommen Volker Treier und Carolin Herweg, DIHK. Wanja Wellbrock, Hochschule Heilbronn, plädiert für ein ganzheitliches Risikomanagement in der Lieferkette und sieht dafür ein erhebliches strategisches Potenzial in dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Die geforderte detaillierte Analyse der einzelnen Warengruppen und Lieferantenstrukturen liefere konkrete Ansatzpunkte für Risikomanagementmaßnahmen, die bei weitem nicht auf Menschenrechtsverletzungen beschränkt seien. Das Gesetz biete somit die Möglichkeit, das Risikomanagement im Unternehmen bzgl. der Beschaffungsaktivitäten komplett neu aufzustellen. Ronald Bogaschewsky, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, sieht einen Weg zu größerer Resilienz in der Verringerung der Importabhängigkeit bei Rohstoffen. Recycling, Bioökonomie und der Einsatz regenerativer Ressourcen könnten eine nachhaltige Strategie zur Rohstoffversorgung sein. Katrin Kamin, IfW Kiel, verweist auf den Trend einiger Länder, wie beispielsweise die USA oder China, auf geopolitische Mittel zur Erreichung von ökonomischen und außenpolitischen Zielen zurückzugreifen. Globale Lieferketten seien also vulnerabel gegenüber geopolitischen Faktoren und würden von den häufig damit einhergehenden Handelsbeschränkungen negativ betroffen. Generell könnten Unternehmen die daraus entstehenden Risiken für Lieferketten durch die Diversifizierung ihres Portfolios über Handelspartner und -länder sowie durch Verträge abfedern. Nicht zuletzt sei der Europäische Binnenmarkt ein wichtiger Schutz gegenüber globalen Abhängigkeiten und Verwundbarkeiten. Die Rohstoffmärkte waren 2021 durch starke Preisanstiege, Lieferengpässe und Angebotsverknappungen gekennzeichnet. Claudia Wellenreuther, HWWI, erklärt dies größtenteils durch die Nachwirkungen des ersten globalen Corona-Schocks im Frühjahr 2020. Zudem haben die letzten zwei Jahre die Bedeutung Chinas auf den Rohstoffmärkten deutlich gemacht. Die Entwicklungen dürften auch 2022 von der Corona-Pandemie und der Unsicherheit über neue Lockdown-Maßnahmen in einzelnen Ländern dominiert werden. Wichtig werde außerdem sein, wie die großen Akteure OPEC+ oder China auf diese Entwicklungen reagieren. Wolfgang Weber, ZVEI, schätzt, dass der diesjährige Umsatz der Elektro- und Digitalindustrie ohne die bestehenden massiven Engpässe an Vorprodukten und -materialien um bis zu 10% höher ausfallen könnte. Besonders deutlich seien die Lieferengpässe bei Halbleitern, die global zu industrieweiten Knappheiten führen. Deshalb sei die Halbleiterindustrie als eine der Schlüsselbranchen so auszubauen, dass ein hohes Maß an technologischer Souveränität sichergestellt werden könne. Aber auch die globalen Wertschöpfungsnetzwerke seien künftig zu erhalten. Angela Mans, VDA, stellt fest, dass ohne die globale Präsenz die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen für die Automobilindustrie noch schwieriger sei. Durch die bisher erfolgreiche Strategie der Globalisierung und Diversifizierung konnten deutsche Hersteller und Zulieferer, trotz aller widrigen Umstände, ihre Erfolgsgeschichte fortführen.
Welche Rolle spielt die Persistenz des Todes im Inneren einer Politik des Lebens? In einer kritischen Rekonstruktion und Ergänzung der Begriffe und Thesen von Giorgio Agamben, Roberto Esposito sowie Michael Hardt und Antonio Negri entlarvt der italienisch
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This book explores the development of the bioeconomy across the world from an economic and policy perspective, as well as identifying potential future pathways and issues. It uses a broad definition, covering all sectors using biological resources except health. The book's chapters can be broadly grouped into four main parts. The first part (chapters 2-3) illustrates the current definitions, strategies, policy and economic information related to the bioeconomy. The second part (chapters 4-8) describes the current economic analysis and research effort in qualifying and understanding the economics of the bioeconomy. This part covers supply-side and demand-side issues, the role of markets and public policy in matching demand and supply, and the political economy of the bioeconomy. The third part (chapters 9-11) delves into more detail in a number of issues that are complementary and that help deepen the economic analysis, including how the bioeconomy can contribute to global sustainability objectives. The fourth part (chapter 12) concludes with some general outlooks and perspective views on the future of the bioeconomy.
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Biographical note: Vittoria Borsò (Prof. Dr. phil.) lehrt Romanistische Literatur-, Kultur- und Medienwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Ihre Forschungsschwerpunkte sind neben den Lateinamerika- und Europastudien Biopolitik, Gouvernementalität und Ästhetik des Lebens, Topologie und literarische Topographien, Visuelle Kultur, Materialität und Produktion. Michele Cometa (Prof. Dr.) lehrt Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Kulturwissenschaft an der Universität Palermo. Seine Forschungsschwerpunkte sind neben der deutschen Literatur- und Kulturgeschichte (u.a. Goethezeit, Hoffmann, Romantik) Visuelle Kultur, Theorie der Bild- und Kunstbeschreibung und Reiseliteratur.
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The bioeconomy approach and sustainable development / Udaya Sekhar Nagothu, Takanori Nagano -- Sustainable biomass production from oceans and potential for circular bioeconomy / Trond Rafoss, Udaya Sekhar Nagothu -- Land and ocean connection through iron transport by rivers -- a case of the Amur-Okhotsk ecosystem (Giant Fish-Breeding Forest) / Takeo Onishi, Takayuki Shiraiwa -- Evaluating local sustainability including ecosystem services provided by rural areas to cities to promote bioeconomy / Tohru Nakashizuka, Kunihiko Kobayashi, Rei Shibata, Masahiro Aiba, Takahiro Sasai, Michio Oguro, Hiroko Kurokawa, Shunsuke Managi -- Transition towards bio-based economy in small-scale agriculture in sub Saharan Africa through sustainable intensification / Mehreteab Tesfai, Giacomo Branca, Luca Cacchiarelli, Chiara Perelli, Udaya Sekhar Nagothu -- Save and Grow: Sustainable Intensification of Crop Production and Innovative Market Linkages for Building Resilient Rural Economies in the Greater Mekong Subregion / Jan Willem Ketelaar, Alma Linda M Abubakar, Avakat Phasouysaingam, Vornthalom Chanthavong, Ngo Tien Dung, Mayling Flores Rojas, Abha Mishra and Peter Sprang -- Protected Cultivation of Vegetables in Sub-Saharan Africa -- Scope and impacts / Hugo Despretz, Thibault Nordey, Armel Clement Goudjo Mensah -- Mediterranean Anthroscapes: A Bioeconomy Domain for a Sustainable Land Use / Erhan Akca, Suha Berberoglu, Takanori Nagano, Selim Kapur -- Centrum Wood Vision: creating new value chains for sustainable woods management in Japan / Takanori Nagano, Yuka Bando, Yutaka Okano, Daisuke Maki, Takahiro Ueyama -- Promoting sustainable biogas technology development through integrated food and energy systems / Roar Linjordet, Divina Gracia P. Rodriguez, Mehreteab Tesfai, Anne Strøm Prestvik, Salome Modiselle, Primrose Magama, and Mokhele Moeletsi -- The need for stakeholder engagement and participative governance to promote bioeconomy / Divina Gracia P. Rodriguez, Anne Strøm Prestvik -- Summary and way forward towards a sustainable bioeconomy / Udaya Sekhar Nagothu
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Zum Themenbereich Klima/Ressourcen/Umwelt sind bei der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) im Moment folgende Bücher bestellbar: Über Leben und Natur - Es geht nicht ohne sie: Biologische Vielfalt ist entscheidend für das Überleben von Mensch und Natur. Das Buch erklärt, warum das so ist und was für den Erhalt biologischer Vielfalt zu tun ist.Klimaschutz: Wissen und Handeln - Zwischen dem Wissen über Ursachen, Folgen und geeignete Strategien zur Eindämmung der Klimakrise einerseits und der Umsetzung in Handeln andererseits klafft eine große Lücke. Im Strudel - Unser Verhältnis zur Umwelt ist ambivalent. Frank Uekötter entwirft eine Umweltgeschichte, die die vielen Facetten in den Blick nimmt. In Zukunft hitzefrei? - Der Klimawandel ist in aller Munde – doch selten wird genauer nachgefragt: Was hat er mit der Sonne, mit Kohlenstoff und der Erdatmosphäre zu tun? Warum erwärmt sich die Erde so stark...Mehr aus weniger - Geht das denn überhaupt? Mehr Wachstum und Wohlstand für alle Menschen, trotz geringeren Ressourceneinsatzes? Der Wirtschaftswissenschaftler Andrew McAfee ist überzeugt, dass eine kluge Kombination...Heißzeit - Kaum eine Erdregion, in der nicht inzwischen die Folgen des menschengemachten Klimawandels zu spüren sind. Mojib Latif erläutert unmissverständlich dessen Ursachen und Folgen und wendet sich gegen...Der Boden - Unter uns: Die meisten Menschen verspüren wenig Anlass, über die Welt unterhalb ihrer Schuhsohlen nachzudenken. Dabei gibt es gute Gründe dafür. Peter Laufmann zeigt, was intakte Böden ausmacht...Zieht euch warm an, es wird heiß! - Der Klimawandel mit seinen vielen bedrohlichen Folgen geht vom Menschen aus. Daher drängt uns die Wissenschaft zum notwendigen Gegensteuern, doch immer noch zu vielen Menschen scheint das...Land unter im Paradies - Der Klimawandel hat viele Auswirkungen - viele davon sind in anderen Weltgegenden noch dramatischer als hierzulande. Wie sehen diese konkret aus? Wie steht es um das Bewusstsein für die Problematik...Plastik - Plastik: unverzichtbar, unvernichtbar oder beides? Ein Stoff, der einst wegen seiner Nützlichkeit und Vielseitigkeit den Siegeszug durch unseren Alltag antrat, bereitet heute weltweit große...Das Klimabuch - Niemand kann mehr ernsthaft den Klimawandel leugnen. Was passiert konkret? Welche Faktoren sind beteiligt? Wie wirken sich die Veränderungen weltweit aus? Was können Einzelne oder viele bewirken?Die Erde rechnet ab - Der Klimawandel ist ein Faktum, dessen Auswirkungen kaum mehr zu übersehen sind: Starkregen und Dürren, Waldschäden, Ernteausfälle, extreme Hitze.Das Tier und der Nutzen - Nutztierhaltung ist zunehmend breiter öffentlicher Kritik ausgesetzt, die sich vor allem auf die damit verbundene ökologische Belastung und das eingeschränkte Wohlbefinden der Tiere bezieht. Ewigkeitslasten - Kann man radioaktive Abfälle "endlagern"? Gibt es technisch verlässliche, sozial und politisch vermittelbare Lagerstätten für den atomaren Müll, der nach jahrzehntelanger Nutzung der Atomkraft...Das Verstummen der Natur - Es ist weithin still geworden. Insbesondere Vögel und Insekten leiden darunter, dass ihre Lebensgrundlagen und Futterpflanzen Raubbau, Gleichgültigkeit oder Unkenntnis zum Opfer fallen. Leute machen Kleider - Woher stammen die Kleidungsstücke, die wir tragen? Wer produziert sie und wo? Welchen Arbeitsbedingungen sind die Menschen in der Kleidungsindustrie unterworfen? Und welche ökologischen und sozialen...Wasser - Wasser ist lebenswichtig. Doch während es die einen verschwenden (können), haben andere zu wenig, zu schlechtes oder gar kein Wasser zur Verfügung. Wasserkrisen verschärfen sich zudem durch den...Klimapolitik - Veränderungen des globalen Klimas sind unübersehbar. Doch vielfach wird hoch kontrovers über Ursachen, Ausmaß und Folgen gestritten. Die Autoren bieten einen Problemaufriss, diskutieren…Das Ozeanbuch - Verschmutzung und Überfischung sind nur die offenkundigsten Bedrohungen unserer Weltmeere. Der Klimawandel hat spürbar Einfluss auf Temperaturen, Strömung und Wasserqualität der Meere. Das Ende der Natur - Artensterben? Vor unserer Haustür? Vögel, Insekten, Amphibien, Wildkräuter und deren Lebensräume sind, so Susanne Dohrn, massiv bedroht durch eine agroindustrielle Landwirtschaft, in der alles dem...Ökoroutine - Gewohnheiten sind erst Spinnweben, dann Drähte, sagt ein Sprichwort. Eingefahrene Verhaltensweisen bremsen die Hinwendung zu einer ressourcenschonenderen (Land)Wirtschaft, Mobilität oder...Magnet Stadt - Die Städte des Globalen Südens ächzen unter dem Zustrom von Menschen, deren Lebensgrundlagen durch Entrechtung, Katastrophen oder Kriege verloren gingen und die ihr Überleben in urbanen Räumen...Global Gardening - Bioökonomie? Klingt gut, aber wie ist das Verhältnis zwischen Bio und Ökonomie dabei? 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Consumer acceptance of novel technologies is a prerequisite for market adoption of the derived products. The transition towards a more sustainable bioeconomy in Europe requires product and process innovation that promotes bio-based products such as bioenergy and makes them more cost-efficient against fossil-based products. Biotechnology in this regard is promising to enhance the efficiency of crops and biochemical conversion processes. Yet, the acceptance of green biotechnology is low in Europe compared to North America because of the associated risks. However, consumer support is heterogeneous across EU member states and there is evidence to suggest that the practical context plays a crucial role in this regard lending support to the notion that biotechnology is not generally rejected by the public. To better understand the underlying processes of biotechnology acceptance, this thesis integrates the practical context with the theoretical framework for consumer acceptance. Thus, the thesis investigated the influence of the contextual factors i) end-use (bioenergy vs. food), ii) policy regime (full commercialization vs. research and development), and iii) information framing (positive, negative, control) on key determinants of consumer acceptance, namely i) risk perception, ii) self-control, iii) risk responsibility, all in relation to individual factors. Consumer decision-making was analyzed against the backdrop of the existing socioeconomic environment. The three empirical studies of this thesis are based on data collected during two framed field experiments in Germany with a total of 436 and 322 participants, respectively. In studies I and II, a between-subjects design was employed comprising four experimental treatments, to investigate the impact and importance of the end-uses and policy regimes on risk perception as well as the underlying processes of acceptance. Study III investigated consumer acceptance of the bioenergy end-use and employed three experimental treatments with regard to information frame to explore how it affects consumer decision-making in relation to both upstream acceptance of supply-chain actors and trust in key stakeholders while controlling for respondents' emotions during the experiment. The results indicate that in contrast to the current narrative on biotechnology acceptance, the technology is not generally rejected by consumers. In specific, both the bioenergy end-use and R&D-only policy generally find more support compared to food and full market approval, respectively. While higher perceived risk usually relates to lower acceptance, one exception to this stylized fact is that consumers are more accepting of biotechnology if risks are perceived to be personally controllable. When risk messages for the bioenergy end-use had a negative tone, consumer support (rejection) declined (increased), but perceptions did not change in response to a positive frame. The support of energy companies and labeling increased consumer support, even more so in combination. In addition, trust in key actors and labeling represent distinct types of support-building mechanisms which are mutually reinforcing and replaceable. Thus, all efforts to increase both consumer perceptions of the degree of personal controllability of risks and trust offer a strategy to promote higher acceptance. For this reason, an informed dialogue with the public could be based on labeling supporting complete and transparent upstream information. Broader commitment to R&D-activities should be undertaken through legislation on both the federal state and national level, for instance, as a way to cultivate trust and lay the foundations for future commercialization efforts. ; Die Verbraucherakzeptanz neuartiger Technologien ist eine Voraussetzung für die Marktakzeptanz der Folgeprodukte. Der Übergang zu einer nachhaltigeren Bioökonomie in Europa erfordert Produkt- und Prozessinnovationen, die biobasierte Produkte wie Bioenergie fördern und sie gegenüber Produkten auf fossiler Basis kostengünstiger machen. Die Biotechnologie verspricht in diesem Zusammenhang eine Effizienzsteigerung von Nutzpflanzen und biochemischen Umwandlungsprozessen. Noch ist die Akzeptanz der Biotechnologie in Europa im Vergleich zu Nordamerika aufgrund der damit verbundenen Risiken gering. Allerdings ist die Unterstützung der Verbraucher in den EU-Mitgliedstaaten heterogen und es gibt Hinweise darauf, dass der praktische Kontext in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle spielt und dass Biotechnologie nicht generell von der Öffentlichkeit abgelehnt wird. Um die zugrundeliegenden Prozesse der Akzeptanz von Biotechnologie besser zu verstehen, integriert die vorliegende Dissertation den praktischen Kontext mit dem theoretischen Rahmen der Verbraucherakzeptanz. So untersucht diese Arbeit den Einfluss der Kontextfaktoren i) Endprodukt (Bioenergie vs. Lebensmittel), ii) Politik (freie Vermarktung vs. Forschung & Entwicklung) und iii) Informationsrahmen (positiv, negativ, neutral) auf die wichtigsten Determinanten der Verbraucherakzeptanz, und zwar i) Risikowahrnehmung, ii) Selbstkontrolle, iii) Risikoverantwortung unter Berücksichtigung der individuellen Eigenschaften der Verbraucher. Die Entscheidungsfindung der Verbraucher wird anschließend vor dem Hintergrund des bestehenden sozioökonomischen Umfelds untersucht. Die drei empirischen Studien dieser Arbeit basieren auf Daten, die während zweier Feldexperimente in Deutschland mit insgesamt 436 bzw. 322 Teilnehmern gesammelt wurden. In den Studien I und II wurde ein between-subjects Design verwendet, das vier Versuchsgruppen umfasst, um den Einfluss und die Bedeutung der Endprodukte und politischen Regelungen auf die Risikowahrnehmung sowie die zugrundeliegenden Akzeptanzprozesse zu untersuchen. Die Studie III analysiert die Verbraucherakzeptanz des Endprodukts Bioenergie. Hierfür wurden drei Versuchsgruppen basierend auf den Informationsrahmen eingesetzt, um zu untersuchen, wie dieser die Entscheidungsfindung der Verbraucher beeinflusst, und zwar sowohl in Bezug auf die vorgelagerte Akzeptanz der Akteure in der Wertschöpfungskette als auch auf das Vertrauen in die wichtigsten Stakeholder. Während dieses Experiments wurden auch die Gefühle der Probanden erfasst. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Technologie im Gegensatz zur aktuellen Darstellung der Akzeptanz der Biotechnologie von den Verbrauchern nicht generell abgelehnt wird. Insbesondere werden das Endprodukt Bioenergie und die F&E-Politik gegenüber dem Endprodukt Lebensmittel bzw. der freien Vermarktung bevorzugt. Während höhere Risikoeinschätzungen in der Regel eine geringere Akzeptanz hervorrufen, ist eine Ausnahme zu dieser Gegebenheit, dass Verbraucher Biotechnologie eher akzeptieren, wenn die Risiken als persönlich kontrollierbar wahrgenommen werden. Bei negativen Informationen zum Endprodukt Bioenergie ging die Unterstützung der Verbraucher zurück und die Ablehnung nahm zu. Bei einem positiven Rahmen änderte sich die Wahrnehmung hingegen nicht. Sowohl die Unterstützung der Energieversorger als auch die Produktkennzeichnung haben, insbesondere in Kombination, die Unterstützung der Verbraucher erhöht. Darüber hinaus sind das Vertrauen in Schlüsselakteure und die Kennzeichnung eigenständige Faktoren, die zur Unterstützung der Technologie beitragen. Jedoch kann sich dieser Effekt durch die Kombination beider Faktoren auch verstärken und gegenseitig kompensieren. So bieten alle Bemühungen, um sowohl die Wahrnehmung der Verbraucher über den Grad der persönlichen Kontrollierbarkeit von Risiken als auch das Vertrauen zu erhöhen, eine Strategie zur Förderung einer höheren Akzeptanz. Daher sollte der Dialog mit der Öffentlichkeit auf einer transparenteren und vollständigen Kennzeichnungspflicht gründen. Größere Unterstützung und Anreize für F&E-Aktivitäten sollten durch Gesetze auf Landes- und Bundesebene erfolgen, um beispielsweise ein Grundvertrauen bei Verbrauchern zu schaffen, das die Grundlage für eine eventuelle künftige Vermarktung gewährleistet.
Die Nachfrage nach Holz wird im Zeitraum der nächsten 15 Jahre bis 2030 sowohl in der EU als auch global zunehmen. Bedarfsabschätzungen zeigen Nachfrageüberhänge in der EU von jährlich 300 Mio. m³, eine Prognose spricht sogar von Holzfehlmengen von 430 Mio. m³. Der Anstieg der Weltbevölkerung bei wachsender Wirtschaft wird den Holzbedarf erhöhen, auch wenn derzeit weltweit in etwa ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage besteht. Die Nachfrage nach Holz unterliegt vielen Treibern. Die Langfrist-Prognosen bis zum Jahre 2030 sagen vor allem bei der energetischen Holznutzung eine permanente, über den Verbrauch von Holz zur stofflichen Nutzung liegende, hohe Nachfragesteigerung voraus. Der Trend der Bioökonomie mit der sukzessiven Reduktion des Anteils der fossilen Energieträger beim Primärenergieverbrauch zur Reduktion der Emissionen von Treibhausgasen wurde durch das Paris-Abkommen, das 2015 durch die internationale Gemeinschaft mit dem Ziel des Klimaschutzes verabschiedet wurde, noch verstärkt. Auch die Tendenz zur dezentralen Energieversorgung vor allem in den Kommunen, die besonders die Nachfrage nach Energieholz und schwachen Sortimenten wachsen lässt, das Bestreben zur Verringerung von nationalen Abhängigkeiten zu Russland als Lieferant bei Erdgas und Erdöl haben auf eine steigende zukünftige Nachfrage ebenso einen bedeutenden Einfluss wie die Substitution des Rohstoffes Erdöl durch Holz bei der Herstellung von Chemikalien und Treibstoffen. In den Wäldern der Mitgliedstaaten sind nach Einschätzung der EU größere stehende Holzvorräte vorhanden, die mobilisiert werden müssten, um das Ziel der EU, 20 % der Primärenergie aus erneuerbaren Energien bis zum Jahre 2020, zu erreichen. Die Produktion und die Nutzung von Holz im Rahmen einer nachhaltigen Forstwirtschaft hat über den gesamten Lebenszyklus eine ausgeglichene CO2 Bilanz. Durch die erhöhte Nutzung von Holz im Energiemix vermindert sich die CO2 Belastung der Atmosphäre. Wald-Inventuren, wie z.B. die in Deutschland vorliegenden Ergebnisse der 3. Bundeswaldinventur, bestätigen die Einschätzung der EU über die bestehenden Ressourcen. Die Verwendbarkeit dieser Ressourcen wird allerdings in zunehmendem Maße durch die Herausnahme von Wäldern aus der Produktion aus ökologischen oder sozioökonomischen Gründen beeinträchtigt. Unternehmer, deren Geschäftsmodell die Produktion von Holz auf landwirtschaftlichen Flächen ist, evaluieren mögliche Standorte zur Produktion von Holz im Kurzumtrieb nach der politisch-rechtlichen Sicherheit, nach der Verfügbarkeit von Ressourcen und den Faktorpreisen. Günstige Voraussetzungen für die Anlage von Baumplantagen für die Produktion von Holz bestehen im Baltikum. In den drei Staaten sind die wesentlichen Parameter für den Holzanbau in Plantagen auf landwirtschaftlichen Flächen gegeben: Gesichertes Rechtssystem mit dem Schutz des Eigentums, barrierefreier Zugang zu den Märkten innerhalb der EU, keine Währungsrisiken, günstige klimatischen Bedingungen mit ausreichend Niederschlag und freie Ressourcen bei Arbeit und Boden. Die EU-rechtliche Klassifizierung einer KUP als landwirtschaftliche Tätigkeit auf landwirtschaftlicher Fläche und als landwirtschaftliche Dauerkultur eröffnet die grundsätzliche Möglichkeit der Teilnahme der Kurzumtriebswirtschaft an den EU-Förderprogrammen der Direktförderung, der 1. Säule, und der Förderung der Entwicklung des ländlichen Raumes, der 2. Säule. KUP ist in das Ziele-Cluster Europa 2020/GAP 2020 der EU einbezogen. Für die KUP-Bauern sind auf nationaler Ebene die in das jeweilige Recht der baltischen Staaten transformierten EU Bestimmungen und die jeweils dazu gehörende Verwaltungsauffassung maßgebend. Der Umweltleistung der Dauerkultur "Niederwald im Kurzumtrieb" wurde in den rechtlichen Bestimmungen der EU grundsätzlich Rechnung getragen. KUP sind von der Greening-Verpflichtung befreit. Es überrascht allerdings, dass KUP als "gleichwertige Methode zur Flächennutzung im Umweltinteresse" bei der Anrechnung auf eine ökologischen Vorrangfläche nur mit Faktor 0,3, hingegen die Agroforstsysteme mit Faktor 1,0 Berücksichtigung fanden. Der KUP-Landwirt kann nur, wenn er Abweichungen beim Verwaltungshandeln zu den übergeordneten nationalen Gesetzen oder EU-Regeln zu seinem Nachteil erkennt, sein Recht im Widerspruchsverfahren suchen. Sowohl bei der Direktförderung wie auch bei der Strukturförderung wurden in allen drei baltischen Staaten Verwaltungsauffassungen identifiziert, die KUP im Vergleich zur Förderung der herkömmlichen Landwirtschaft mit annuellen Feldfrüchten benachteiligen oder weitgehend von der Förderung ausschließen. Im Bereich der Direktförderung gilt dies im besonderen Maße bei meliorierten Flächen. Die Detailanalyse zeigt, dass die Etablierung von KUP auf solchen Böden entweder, wie in Lettland, zur Versagung der Direktförderung führt, oder, wie in Estland und Litauen mit Auflagen verbunden ist, die die Bereitschaft der Landwirte für die Anlage einer KUP stark hemmen. Bedeutend ist dies vor dem Hintergrund, dass in Estland rund 54 %., in Lettland rund 62 % und in Litauen rund 78 % der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen mit Drainagen versehen sind. Im Bereich der Förderung nach der 2. Säule, insbesondere die Gewährung von Zuschüssen bei Auf- und Ausbau der Hofstelle sowie beim Ankauf von Maschinen und anderen Ausrüstungen, ist der KUP-Landwirt von der Förderung ausgeschlossen. Die Festlegung der Rotationszeiten verursacht ein weiteres Hemmnis. Die Produktion von Holz in KUP wird dadurch in den baltischen Staaten in Richtung bestimmter Holzsortimente, nämlich hauptsächlich Energieholz und schwache Sortimente, gelenkt. Die Bestimmungen legen in der Regel fünf Jahre als Umtriebszeit fest. Versuche, diese restriktiven Vorgaben aufzuweichen, waren bisher erfolglos. Zusätzliche Lenkungsimpulse in Richtung bestimmter anderer, stärkerer Holzsortimente gehen auch durch die Förderung der Aufforstung im Rahmen der Strukturförderung aus. Auf den baltischen Faktormärkten stehen für die Holzproduktion auf landwirtschaftlichen Flächen im Kurzumtrieb Boden und Arbeitskräfte zu günstigen Preisen in ausreichendem Umfang zur Verfügung. Restriktionen beim Bodenerwerb in den ab dem Jahre 2014 geltenden nationalstaatlichen Bodenverkehrsrechtssystemen können für die Neu-Etablierung eines KUP-Betriebes hinderlich sein. Zu den realen Holzerträgen liegen für die baltischen Staaten noch keine Ernteergebnisse aus KUP auf größeren Flächen vor. Abschätzungen der Erntemengen waren deshalb anhand von Vergleichszahlen für KUP in klimatisch ähnlichen Regionen, anhand von Wuchsleistungen gängiger Klone und unter Einbeziehungen von Messungen auf Versuchsplantagen in Estland, Lettland und Litauen vorzunehmen. Die so taxierten realen Holzerträge liegen bei einem Durchschnitt von 10,00 tatro ha-1 a-1. Das Niveau der Marktpreise für das im Kurzumtrieb produzierte Hauptsortiment Hackschnitzel deutet auf einen aufnahmebereiten Markt mit für die Wirtschaftlichkeit der Produktion ausreichenden Preisen hin. Vergleiche mit längeren Zeitreihen, bei denen aktuelle Preisschwankungen geglättet sind, für Estland zwischen 2003 bis 2013, für Lettland zwischen 2009 bis 2014 und für Litauen zwischen 2008 bis 2014, bestätigen diese Aussage. Durch die Ermittlung der Annuitäten wird die Wirtschaftlichkeit einer KUP am Beispiel eines Betriebes in Lettland untersucht. Auf der Aufwandsseite konnten tatsächliche Kosten-Größen für eine Fläche von 100 ha in die Berechnungen einbezogen werden. Damit steht für eine Wirtschaftlichkeitsberechnung eine Datenbasis zu den Kosten zur Verfügung, die nicht ausschließlich für kleine Versuchsflächen in Estland, Lettland und Litauen erhoben wurde. Auf der Marktseite kann auf aktuelle Marktpreise für Hackschnitzel, bestätigt durch langfristige Zeitreihen, zurückgegriffen werden. In dieser, mit realen Zahlen fundierten Berechnung sind die Zahlungsströme dargestellt. Nicht in diese Kalkulation wurden wegen der Unsicherheit eines positiven Bescheides durch den LAD die Fördergelder einbezogen. Die Berechnungen zeigen positive Annuitäten, dem Indikator für den profitablen Betrieb einer KUP. Eine Sensitivitätsanalyse mit Veränderungen aller Kosten- und Ertragsfaktoren um jeweils 10 % bestätigt die Ertragsstabilität. Schließlich wird durch den Vergleich des Ergebnisses der Annuitätenberechnung mit einem landwirtschaftlichen Betrieb, der als Hauptkultur Weizen produziert, aufgezeigt, dass die Produktion von Holz auf landwirtschaftlichen Flächen mittels KUP die wirtschaftlich sinnvollere Alternative ist. Als agrarpolitischer Ausblick für die EU lässt sich aus der Gesamtanalyse resümieren, dass eine "Arbeitsteilung", Feldfrüchte in den Mitgliedsländern zu erzeugen, in denen die Produktionsbedingungen aufgrund von klimatischen Aspekten und Standortparametern optimal sind, nicht gefördert, sondern eher gebremst wird. Wenn die Betriebsergebnisse aus der Produktion von Holz in KUP weiter zunehmen, wird der Markt durch die Aussicht auf höhere monetäre Erträge die Strukturanpassung, auch gegen die restriktive nationale Auslegung der EU-Förderrichtlinien in Estland, Lettland und Litauen bewirken.:Danksagung I Inhaltsverzeichnis III Abbildungsverzeichnis VII Tabellenverzeichnis VIII Abkürzungsverzeichnis XII 1 Einleitung 1 1.1 Diskrepanz bei der Abschätzung der zukünftigen Holznachfrage und der tatsächlichen Entwicklung 1 1.2 Tendenzen bei der Nachfrage und dem Angebot von Holz in der Europäischen Union 4 1.3 Positive Voraussetzungen für die Produktion von Holz in Estland, Lettland und Litauen 7 2 Zielstellung der Arbeit 11 3 Vorgehensweise 14 4 Stand des Wissens 17 4.1 Europarechtliche Bestimmungen für die Holzproduktion auf landwirtschaftlichen Flächen 17 4.1.1 Begriffsabgrenzungen 18 4.1.1.1 Abgrenzungen des Begriffs der Kurzumtriebsplantage von Wald 18 4.1.1.2 Waldbegriff der Europäischen Union 19 4.1.2 Kurzumtriebswirtschaft als landwirtschaftliche Tätigkeit 19 4.1.2.1 Erlaubte Baumarten für den Kurzumtrieb in der Europäischen Union 20 4.1.2.2 Agroforstsysteme im Vergleich zu Kurzumtriebsplantagen in der Terminologie der Europäischen Union 20 4.1.3 Gemeinsame Agrarpolitik 2020 21 4.1.3.1 Organe der Gemeinsamen Agrarpolitik auf Ebene der Europäischen Union und der Verwaltungsunterbau in den Mitgliedstaaten 21 4.1.3.2 Ziele der Gemeinsamen Agrarpolitik 2020 im Rahmen des Zielsystems Europa 2020 24 4.1.3.3 Instrumentarien der Gemeinsamen Agrarpolitik 2020 26 4.1.3.4 Finanzmittel zur Agrarstrukturförderung im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik 2020 36 4.2 Kurzumtriebsplantagen auf landwirtschaftlichen Flächen in Estland, Lettland und Litauen 37 4.2.1 Derzeitiger Bestand und Betrieb von Kurzumtriebsplantagen in Estland, Lettland und Litauen 37 4.2.2 Entwicklung der Plantagenflächen zur Produktion von Holz im Kurzumtrieb in Estland, Lettland und Litauen bis 2014 40 4.2.2.1 Estland 40 4.2.2.2 Lettland 41 4.2.2.3 Litauen 41 5 Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen in Estland, Lettland und Litauen zur Holzproduktion in Kurzumtriebsplantagen 43 5.1 Begriffs-Präzisierungen als Ausdruck der nationalen Verständnisse der Vorschriften der Europäischen Union 43 5.1.1 Waldbegriff in Estland, Lettland und Litauen 43 5.1.1.1 Waldbegriff in Estland 43 5.1.1.2 Waldbegriff in Lettland mit der Besonderheit der Forstplantage nach dem lettischen Waldgesetz 44 5.1.1.3 Waldbegriff in Litauen 50 5.1.2 Umtriebszeiten bei Kurzumtriebsplantagen in Estland, Lettland und Litauen 51 5.1.3 Zugelassene Baumarten für Kurzumtriebsplantagen in Estland, Lettland und Litauen 52 5.1.4 Unbestimmte Rechtsbegriffe für Nachhaltigkeit in den Waldgesetzen von Estland, Lettland und Litauen 53 5.2 Umsetzung der Förderbestimmungen nach der Gemeinsamen Agrarpolitik 2020 in Estland, Lettland und Litauen 55 5.2.1 Direktförderung (Säule 1) in Estland, Lettland und Litauen 56 5.2.1.1 Ausgestaltungen der Voraussetzungen für die Direktförderung 57 5.2.1.2 Instrumentarien der Direktförderung 60 5.2.2 Strukturförderung (Säule 2) in Estland, Lettland und Litauen 69 6 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen für die Produktion von Holz in Kurzumtriebsplantagen auf landwirtschaftlichen Flächen in Estland, Lettland und Litauen 74 6.1 Parameter zur Definition der Angebotsseite: Verfügbare Produktionsfaktoren 74 6.1.1 Verfügbarkeit der Ressource Arbeit 74 6.1.2 Verfügbarkeit der Ressource Boden 77 6.1.2.1 Eignung von Flächen in Estland, Lettland und Litauen zur Produktion von Holz in Kurzumtriebsplantagen 77 6.1.2.2 Möglichkeit des Bodenerwerbs 79 6.1.2.3 Maßnahmen zur Erhöhung des Flächenangebotes auf den Bodenmärkten in Estland, Lettland und Litauen 82 6.1.2.4 Entwicklung der Preise für landwirtschaftliche Flächen in Estland, Lettland und Litauen 84 6.1.3 Verfügbarkeit der Ressource Kapital 85 6.1.3.1 Infrastruktur als maßgebliche Größe des volkswirtschaftlichen Sozialkapitals 85 6.1.3.2 Betriebliches Privatkapital als Investitionsvoraussetzung 86 6.2 Marktsegment für in Kurzumtriebsplantagen erzeugtem Holz in Estland, Lettland und Litauen 87 6.2.1 Potenzialabschätzungen für die Holzmärkte in Estland, Lettland, Litauen und für die Europäische Union 87 6.2.2 Nachfrage nach Holz in der Zielplanung für die Energiebedarfsdeckung in Estland, Lettland und Litauen 91 6.2.2.1 Planerische Ansätze zur Energieversorgung in Estland 94 6.2.2.2 Planerische Ansätze zur Energieversorgung in Lettland 95 6.2.2.3 Planerische Ansätze zur Energieversorgung in Litauen 96 6.3 Business Case für ein reales Unternehmen in Lettland 97 6.3.1 Naturale und monetäre Erträge von Weidenplantagen 98 6.3.1.1 Mengenerträge in Kurzumtriebsplantagen 99 6.3.1.2 Preisniveaus auf dem Markt für Hackschnitzel in Lettland 104 6.3.1.3 Preisniveauvergleich für Litauen und Estland 107 6.3.2 Kosten der Bewirtschaftung von Kurzumtriebsplantagen 108 6.3.3 Ermittlung der Annuitäten als Entscheidungsgrundlage 113 6.3.4 Betrachtung von Veränderungen von Parametern anhand einer Sensitivitätsanalyse 118 6.3.5 Betrachtung des Ergebnisses der Business Case-Berechnung 120 7 Diskussion der Ergebnisse 126 7.1 Hypothese: Das Regelwerk und die darin enthaltenen Fördermaßnahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik 2020/Europa 2020 begünstigen die Produktion von Holz in Kurzumtriebsplantagen in Estland, Lettland und Litauen. 126 7.2 Hypothese: Die nationalen Ausgestaltungen der Bestimmungen der EU favorisieren nicht die Anlage und Nutzung von Kurzumtriebsplantagen in Estland, Lettland und Litauen 135 7.3 Hypothese: Die Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital stehen in Estland, Lettland und Litauen in ausreichendem Maße zur Verfügung. 143 7.4 Hypothese: Die Märkte für in Kurzumtriebsplantagen erzeugtem Holz sind zu Preisen aufnahmefähig, die einen rentablen Betrieb von Kurzumtriebsplantagen in Estland, Lettland und Litauen erlauben. 145 7.5 Hypothese: Die Holzproduktion auf Kurzumtriebsplantagen führt zu höheren monetären Erträgen als der Anbau von annuellen Feldfrüchten in Estland, Lettland und Litauen 149 8 Zusammenfassung 152 9 Abstract 157 10 Literaturverzeichnis 161 10.1 Quellennachweis nach Autoren 161 10.2 Rechtsquellen 194 10.2.1 Völkerrechtliche Verträge 194 10.2.2 Rechtsquellen der Europäischen Union 194 10.2.2.1 Grundlagen für die Europäische Union 194 10.2.2.2 Verordnungen der Europäischen Union in chronologisch-numerischer Reihenfolge 194 10.2.2.3 Richtlinien der Europäischen Union in chronologisch-numerischer Reihenfolge 197 10.2.2.4 Delegierte Verordnungen der Europäischen Union in chronologisch-numerischer Reihenfolge und Entscheidungen 197 10.2.3 Rechtsquellen der Bundesrepublik Deutschland 199 10.2.4 Rechtsquellen der Republik Estland 199 10.2.5 Rechtsquellen der Republik Lettland 200 10.2.6 Rechtsquellen der Republik Litauen 201 ; The demand for timber will rise over the prognosis timeframe of the next 15 years until 2030. For Europe, demand forecast shows a deficit of supply of 300 mio. m³ per year; one study even states the amount at 430 mio. m³. The growth of the world population in combination with a growing economy will further increase the demand for wood, despite the current situation of equilibrium between demand and supply as shown by figures regarding the actual wood production. The demand is driven by many factors. Long-term prognoses to the year 2030 predict a permanent rise in demand for energetic use, which is above the rise of wood for material use. The bio economic trend, including the reduction of greenhouse gas emissions through the gradual reduction of fossil energy sources as a primary energy supply, has been reinforced through the Paris Agreement, adopted by the international community in 2015 with the aim of climate protection. Also other factors will strengthen future demand: the tendency towards decentralised energy production, especially within municipalities, which will particularly grow the demand for fuel wood and weak assortments; the tendency towards reducing dependence on Russia as a supplier of natural gas and oil; and the substitution of fossil energy sources for wood in the production of chemicals and fuel. The EU sees in the forests of its member states a large standing wood supply, which would need to be activated to reach the goal of substituting 20% of primary energy with renewable energy sources by 2020. Wood production and use has a neutral CO2 footprint throughout its lifecycle; if produced sustainably, it only emits as much CO2 as it had previously bound within itself through photosynthesis. Increasing the use of timber in the energy mix reduces the pollution of the atmosphere with CO2 Forest-inventories like the recently published 3rd German National Forest Inventory underline this assumption of the EU regarding the reserves. However, not all of the stock in the forests can be activated, as some forests are taken out of production due to ecological and socio-economic reasons. Entrepreneurs whose business model is determined by the production of wood on agricultural land evaluate possible locations for the production of wood in short rotation according the political and legal security, the availability of resources and the factor prices. The Baltic States offer favorable preconditions. All three states fulfill the major parameters for wood production on coppices on agricultural land: protection of the liberal order; secured legal system with the protection of property; barrier-free access to the markets within the EU; no currency risks; favorable climatic conditions with sufficient precipitation; and large amounts of resources in land and labor. The classification as agricultural activity on agricultural land and as an agricultural permanent crop makes SRC principally entitled to EU funding programs through direct support, the so-called 1st pillar, as well as though the funding of the agricultural structures, the so-called 2nd pillar. SRC are included in the goal cluster of Europe2020/CAP2020. For the SRC farmers on a national level, the applicable legislation derived from the EU-regulations and their administrative interpretations are crucial. The environmental performance of SRC was especially recognised, while excluding them from the Greening-Commitment. Surprisingly however, SRC is recognised with the factor 0.3 as a substitute for the compulsory creation of ecological compensation conservation areas, whereas argoforest systems with a lower soil regeneration period are recognised with the factor 1. The SRC agriculturist can request an appeal proceeding only if he feels there are discrepancies between the administrative acting and the superior national laws or EU rules. In comparison to the funding of traditional agriculture with annual crops, interpretations were identified in both pillars which discriminate against SRC by diminishing it or excluding it all together. In the direct funding sector this is especially applicable to meliorated land. A detailed analysis has shown that the establishment of SRC on such land leads to the complete denial of direct funding, like in Latvia, or subjection to strict conditions which hinder any SRC, like in Estonia and Lithuania. This is significant because in Estonia roughly 54%, in Latvia roughly 62% and in Lithuania roughly 78% of agricultural land has a drainage system. Within the 2nd pillar, the SRC farmer is excluded from support, especially in granting subsidies for building construction, acquisition of machines and other equipment. The definition of the rotation periods is causing another hurdle. The production of wood on SRC is steered towards certain market segments, mainly fuel wood and weak assortments, through the predefined rotation periods within the different Baltic States. These are generally set to five years. Efforts to soften this restrictive rule have so far been unsuccessful. Further stimulus guiding towards certain segments comes from the subsidies provided for reforestation by the structural funding. In the Baltic factor market, land and labour for wood production in SRC on agricultural land are available for reasonable prices and in sufficient quantities.Restrictions in purchasing land could arise from the "land-mobilisation" legal systems valid from 2014 for the new establishment of SRC. There are no authoritative figures available for the harvest yields on large scale SRC in the Baltic States. Estimations of the crop volume had to be made in comparison to regions with similar climatic conditions and the growth performance of common clones, taking into account measures from test facilities in Estonia, Latvia and Lithuania. Assessed like this, the average wood production lies at 10.00 tovd ha-1 a-1. The price levels for the wood sales in the market segment of SRC wood is robust for the internal market, as is the export demand. This is confirmed by a time-series analysis in which price fluctuations are evened out, for Estonia between 2003 and 2013, for Latvia between 2009 and 2014 and for Lithuania between 2008 and 2014. By calculating the annuity, the profitability of a SRC is evaluated using the example of an enterprise in Latvia. On the expenses side, real cost-figures for an area of 100ha could be used for the calculation, thus providing a data base which does not derive from only small experimental areas in Estonia, Latvia and Lithuania. On the market side, actual current market prices, backed up with long-term data series regarding the price level of wood chips, could be resorted to. In this calculation based on real figures, the cash-flow was illustrated. Money from the 1st and 2nd pillar was not added into the calculation due to the uncertainty of a positive decision by the LAD. The calculations show a positive result, indicating that a profitable management of a KUP is possible. A sensitivity analysis in which all cost and dendromass production figures where changed by 10% shows the stability of the calculation. Finally, a comparison of the annuity results to the income of a large company which produces annual field crops in crop rotation shows that the production of wood on agricultural land with SRC is the more economically sound alternative. Considering the agricultural outlook for the EU, one can draw from the overall analysis that a "division of labor" in which field crops are produced in the member states in which the climate aspects and the soil parameters are optimal is not supported, but rather inhibited. When the profits from the production of wood on agricultural land rise further, the market will, driven by the higher return of investment, cause that structural adjustment, despite EU subsidies.:Danksagung I Inhaltsverzeichnis III Abbildungsverzeichnis VII Tabellenverzeichnis VIII Abkürzungsverzeichnis XII 1 Einleitung 1 1.1 Diskrepanz bei der Abschätzung der zukünftigen Holznachfrage und der tatsächlichen Entwicklung 1 1.2 Tendenzen bei der Nachfrage und dem Angebot von Holz in der Europäischen Union 4 1.3 Positive Voraussetzungen für die Produktion von Holz in Estland, Lettland und Litauen 7 2 Zielstellung der Arbeit 11 3 Vorgehensweise 14 4 Stand des Wissens 17 4.1 Europarechtliche Bestimmungen für die Holzproduktion auf landwirtschaftlichen Flächen 17 4.1.1 Begriffsabgrenzungen 18 4.1.1.1 Abgrenzungen des Begriffs der Kurzumtriebsplantage von Wald 18 4.1.1.2 Waldbegriff der Europäischen Union 19 4.1.2 Kurzumtriebswirtschaft als landwirtschaftliche Tätigkeit 19 4.1.2.1 Erlaubte Baumarten für den Kurzumtrieb in der Europäischen Union 20 4.1.2.2 Agroforstsysteme im Vergleich zu Kurzumtriebsplantagen in der Terminologie der Europäischen Union 20 4.1.3 Gemeinsame Agrarpolitik 2020 21 4.1.3.1 Organe der Gemeinsamen Agrarpolitik auf Ebene der Europäischen Union und der Verwaltungsunterbau in den Mitgliedstaaten 21 4.1.3.2 Ziele der Gemeinsamen Agrarpolitik 2020 im Rahmen des Zielsystems Europa 2020 24 4.1.3.3 Instrumentarien der Gemeinsamen Agrarpolitik 2020 26 4.1.3.4 Finanzmittel zur Agrarstrukturförderung im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik 2020 36 4.2 Kurzumtriebsplantagen auf landwirtschaftlichen Flächen in Estland, Lettland und Litauen 37 4.2.1 Derzeitiger Bestand und Betrieb von Kurzumtriebsplantagen in Estland, Lettland und Litauen 37 4.2.2 Entwicklung der Plantagenflächen zur Produktion von Holz im Kurzumtrieb in Estland, Lettland und Litauen bis 2014 40 4.2.2.1 Estland 40 4.2.2.2 Lettland 41 4.2.2.3 Litauen 41 5 Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen in Estland, Lettland und Litauen zur Holzproduktion in Kurzumtriebsplantagen 43 5.1 Begriffs-Präzisierungen als Ausdruck der nationalen Verständnisse der Vorschriften der Europäischen Union 43 5.1.1 Waldbegriff in Estland, Lettland und Litauen 43 5.1.1.1 Waldbegriff in Estland 43 5.1.1.2 Waldbegriff in Lettland mit der Besonderheit der Forstplantage nach dem lettischen Waldgesetz 44 5.1.1.3 Waldbegriff in Litauen 50 5.1.2 Umtriebszeiten bei Kurzumtriebsplantagen in Estland, Lettland und Litauen 51 5.1.3 Zugelassene Baumarten für Kurzumtriebsplantagen in Estland, Lettland und Litauen 52 5.1.4 Unbestimmte Rechtsbegriffe für Nachhaltigkeit in den Waldgesetzen von Estland, Lettland und Litauen 53 5.2 Umsetzung der Förderbestimmungen nach der Gemeinsamen Agrarpolitik 2020 in Estland, Lettland und Litauen 55 5.2.1 Direktförderung (Säule 1) in Estland, Lettland und Litauen 56 5.2.1.1 Ausgestaltungen der Voraussetzungen für die Direktförderung 57 5.2.1.2 Instrumentarien der Direktförderung 60 5.2.2 Strukturförderung (Säule 2) in Estland, Lettland und Litauen 69 6 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen für die Produktion von Holz in Kurzumtriebsplantagen auf landwirtschaftlichen Flächen in Estland, Lettland und Litauen 74 6.1 Parameter zur Definition der Angebotsseite: Verfügbare Produktionsfaktoren 74 6.1.1 Verfügbarkeit der Ressource Arbeit 74 6.1.2 Verfügbarkeit der Ressource Boden 77 6.1.2.1 Eignung von Flächen in Estland, Lettland und Litauen zur Produktion von Holz in Kurzumtriebsplantagen 77 6.1.2.2 Möglichkeit des Bodenerwerbs 79 6.1.2.3 Maßnahmen zur Erhöhung des Flächenangebotes auf den Bodenmärkten in Estland, Lettland und Litauen 82 6.1.2.4 Entwicklung der Preise für landwirtschaftliche Flächen in Estland, Lettland und Litauen 84 6.1.3 Verfügbarkeit der Ressource Kapital 85 6.1.3.1 Infrastruktur als maßgebliche Größe des volkswirtschaftlichen Sozialkapitals 85 6.1.3.2 Betriebliches Privatkapital als Investitionsvoraussetzung 86 6.2 Marktsegment für in Kurzumtriebsplantagen erzeugtem Holz in Estland, Lettland und Litauen 87 6.2.1 Potenzialabschätzungen für die Holzmärkte in Estland, Lettland, Litauen und für die Europäische Union 87 6.2.2 Nachfrage nach Holz in der Zielplanung für die Energiebedarfsdeckung in Estland, Lettland und Litauen 91 6.2.2.1 Planerische Ansätze zur Energieversorgung in Estland 94 6.2.2.2 Planerische Ansätze zur Energieversorgung in Lettland 95 6.2.2.3 Planerische Ansätze zur Energieversorgung in Litauen 96 6.3 Business Case für ein reales Unternehmen in Lettland 97 6.3.1 Naturale und monetäre Erträge von Weidenplantagen 98 6.3.1.1 Mengenerträge in Kurzumtriebsplantagen 99 6.3.1.2 Preisniveaus auf dem Markt für Hackschnitzel in Lettland 104 6.3.1.3 Preisniveauvergleich für Litauen und Estland 107 6.3.2 Kosten der Bewirtschaftung von Kurzumtriebsplantagen 108 6.3.3 Ermittlung der Annuitäten als Entscheidungsgrundlage 113 6.3.4 Betrachtung von Veränderungen von Parametern anhand einer Sensitivitätsanalyse 118 6.3.5 Betrachtung des Ergebnisses der Business Case-Berechnung 120 7 Diskussion der Ergebnisse 126 7.1 Hypothese: Das Regelwerk und die darin enthaltenen Fördermaßnahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik 2020/Europa 2020 begünstigen die Produktion von Holz in Kurzumtriebsplantagen in Estland, Lettland und Litauen. 126 7.2 Hypothese: Die nationalen Ausgestaltungen der Bestimmungen der EU favorisieren nicht die Anlage und Nutzung von Kurzumtriebsplantagen in Estland, Lettland und Litauen 135 7.3 Hypothese: Die Produktionsfaktoren Arbeit, Boden und Kapital stehen in Estland, Lettland und Litauen in ausreichendem Maße zur Verfügung. 143 7.4 Hypothese: Die Märkte für in Kurzumtriebsplantagen erzeugtem Holz sind zu Preisen aufnahmefähig, die einen rentablen Betrieb von Kurzumtriebsplantagen in Estland, Lettland und Litauen erlauben. 145 7.5 Hypothese: Die Holzproduktion auf Kurzumtriebsplantagen führt zu höheren monetären Erträgen als der Anbau von annuellen Feldfrüchten in Estland, Lettland und Litauen 149 8 Zusammenfassung 152 9 Abstract 157 10 Literaturverzeichnis 161 10.1 Quellennachweis nach Autoren 161 10.2 Rechtsquellen 194 10.2.1 Völkerrechtliche Verträge 194 10.2.2 Rechtsquellen der Europäischen Union 194 10.2.2.1 Grundlagen für die Europäische Union 194 10.2.2.2 Verordnungen der Europäischen Union in chronologisch-numerischer Reihenfolge 194 10.2.2.3 Richtlinien der Europäischen Union in chronologisch-numerischer Reihenfolge 197 10.2.2.4 Delegierte Verordnungen der Europäischen Union in chronologisch-numerischer Reihenfolge und Entscheidungen 197 10.2.3 Rechtsquellen der Bundesrepublik Deutschland 199 10.2.4 Rechtsquellen der Republik Estland 199 10.2.5 Rechtsquellen der Republik Lettland 200 10.2.6 Rechtsquellen der Republik Litauen 201