Ein paranoider Zug war der US-Politik nie fremd. Doch mit Donald Trump verstärkt ihn erstmals ein noch amtierender Präsident, mit gravierenden Folgen für die Republikanische Partei und die Gesellschaft insgesamt. (IP)
Der Beitrag befasst sich mit der Frage, was die arabische Welt über die Zukunft der Weltordnung denkt. Dabei werden zunächst die arabischen Vorstellungen von globalen Transformationen auf zwei Ebenen angeschaut: der staatlichen und der nichtstaatlichen, der herrschenden und der oppositionellen Eliten. Ferner werden drei führende arabischsprachige Publikationen zur internationalen Politik über einen Zeitraum der vergangenen zwei bis drei Jahre hinweg untersucht, und zwar zu folgenden Themen: (1) Terrorismus, (2) arabische Identität, (3) eine multipolare Nahostpolitik unter der Einbindung von Russland und China sowie (4) regionale versus globale Sicherheit geprägt von dem Palästina-Konflikt. Die Lektüre der wichtigsten arabischen außenpolitischen Journale zeigt: Arabiens Eliten sind immer noch so sehr mit dem eigenen Bauchnabel beschäftigt, dass ihnen kaum Zeit bleibt für die Betrachtung globaler Probleme. Der Aufstieg neuer Mächte freut sie, aber die Globalisierung macht ihnen Angst. (ICG2)
Die aktuelle Theorie der internationalen Beziehungen hat Schwierigkeiten, sowohl die Autonomie als auch die Transformation internationaler Organisationen (IO)zu erklären. Vorherige Theorien versagen entweder bei der Erklärung von Verhaltensweisen von IO, die von den Interessen der Mitgliedsstaaten abweichen, oder vernachlässigen die Rolle der Mitgliedsstaaten bei der Reform von IO-Institutionen und deren Verhalten. Der Artikel entwirft eine Agency-Theorie der IO, die diese Lücken füllen kann und ausserdem zwei andauernde Probleme des Studiums von IO löst: die sog. "common agency" und die "long delegation chains". Das Modell erklärt Differenzen zwischen den Interessen der Mitgliedsstaaten und dem Verhalten von IO, schlägt aber auch institutionelle Mechanismen wie z.B. die Auswahl der Angestellten, Überwachung, prozedurale Überprüfung und Verträge vor, durch die Staaten die Kontrolle über fehlgeleiteten IOen wiedergewinnen können. Dieses Argument wird durch die Untersuchung mehrerer institutioneller Reformen und Kreditvergabemustern der Weltbank von 1980 bis 2000 überprüft. (SWP-Jns)
Die in diesem Band (der sich in die Reihe der Nachbarschaftsstudien des Österreichischen Instituts für Internationale Politik einpaßt) gesammelten Beiträge beschäftigen sich mit der politisch-diplomatischen, der kulturellen und wirtschaftlichen Dimension der bilateralen Beziehungen zwischen den Nachbarstaaten Österreich und Jugoslawien. Die Autoren untersuchen 1.) die Wendepunkte und strukturellen Probleme in den politischen Beziehungen, 2.) die Rahmenbedingungen und den Umfang der regionalen Zusammenarbeit beider Länder, 3.) die bilaterale Kooperation im multilateralen Rahmen (vereinte Nationen, KSZE-Verhandlungen), 4.) die Entwicklung der österreichisch-jugoslawischen Kulturbeziehungen, 5. die historischen Wurzeln des beide Staaten betreffenden Minderheitenproblems, und 6.) die Entwicklung und Struktur der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. Der Anhang enthält u.a. eine Chronologie des Besuchsausstauschs auf Regierungsebene sowie eine Übersicht über bilaterale Abkommen und Verträge. (BIOst-Hml)