Entwicklungen, die sich langsam und kontinuierlich vollziehen, liegen oft im Windschatten der öffentlichen Aufmerksamkeit – selbst, wenn sie von großer Tragweite sind. Das gilt ausgeprägt für den demografischen Wandel, der das Land zunehmend verändert und insbesondere die sozialen Sicherungssysteme vor große Herausforderungen stellt. Nur eine kleine Minderheit der Bürger setzt sich jedoch intensiv mit diesem Thema auseinander. 15 Prozent beschäftigt dieses Thema sehr, 53 Prozent nur begrenzt und die übrigen kaum oder gar nicht.
Der Markt für Fleisch und Fleischprodukte hat in der Ukraine eine lange Tradition und sein Zustand hat wesentlichen Einfluss auf andere Lebensmittelmärkte. Seit jeher gehört die Fleischindustrie in der Ukraine zu den wichtigsten Industriezweigen und ihre Entwicklung steht im besonderen Interesse des Staates. Au- ßerdem stellen Fleischwaren als Bestandteile verschiedener Warengruppen einen Teil der strategischen Reserven des Staates dar. Trotz des fortwährenden Mangels hat die Bedeutung von Fleischprodukten für die durchschnittliche Konsumentenration über die Jahre nicht abgenommen.
Der Autor betrachtet die geistesgeschichtliche Entwicklung in den Jahrhunderten seit der sog. Reformation, die unter dem Begriff "Neuzeit" zusammengefaßt wurde. Diese Epoche kann verstanden werden als der Aufbruch in ein neues Zeitalter der Menschheit: Das Bewußtsein des Menschen von sich selbst ist erwacht. Daraus entsteht der Anspruch auf die Anerkennung des Eigenseins und auf die Selbstbestimmung der Individualität, auf "Freiheit". Diese gilt nicht nur für das religiöse Leben, sie wird auch als Mitspracherecht gefordert innerhalb der irdischen Ebene des Menschseins, in der Bindung an die Gemeinschaft. Die großen Geister des deutschen Volkes haben den Dienst für das eigene Volk immer in Übereinstimmung gesehen mit dem, was für die Menschheit getan werden muß. Das ist der Weg, der mit der Reformation angetreten worden ist, in der Romantik fortgesetzt wurde zum Bund von Erde und Mensch und in der deutschen Jugendbewegung bewußt und willentlich wieder aufgenommen worden ist. (SJ)
Ostdeutschland wird in den nächsten Dekaden weiterhin starken demographischen Verwerfungen ausgesetzt sein. Neben der Schrumpfung wird die Alterung der Bevölkerung und des Erwerbspotentials zunehmenden Einfluß auf die wirtschaftliche Entwicklung der Neuen Länder ausüben. Von primärem Interesse ist dabei die Frage, ob sich aus der Verschiebung der Altersstruktur der Erwerbstätigen Herausforderungen für Wachstum, Innovation und strukturellen Wandel ergeben. Das IWH hat sich dieser in der Forschungsliteratur bisher wenig thematisierten Problemstellung angenommen und die wirtschaftlichen Folgen des Älterwerdens des Erwerbspotentials mittels ausgesuchter Verfahren und Datensätze empirisch bewertet. Der erste zentrale Themenkomplex umfaßt die Produktivitätseffekte der Alterung. Auf der Grundlage zweier voneinander unabhängiger Untersuchungsverfahren kann geschlußfolgert werden, daß das fortgeschrittene Alter einen dämpfenden Einfluß auf die Produktivität ausübt. Durch höheres Erfahrungswissen kann die Verringerung der Leistungsfähigkeit allerdings in Teilen kompensiert werden. Zweitens wurde die Wirkung des Alters auf die Innovationsfähigkeit analysiert. Auch hier zeigen sich signifikante Einflüsse des Alters. Die Beschäftigten im Alter von ca. 40 Jahren erweisen sich als die innovativste Altersgruppe. Die Untersuchung zeigt, daß gerade auch die technischen Fachkräfte diesem Alterseffekt unterliegen. Eine dritte Arbeit verdeutlicht die negativen Folgen der Alterung für das Potential an Gründern bzw. Unternehmensnachfolgern. Unabhängig vom sich ohnehin verschärfenden Problem des Fachkräftemangels dürften damit auch von der Alterung des Erwerbspotentials dämpfende Einflüsse auf Wachstum, Innovation und Strukturwandel ausgehen. Obwohl die politischen Gestaltungsspielräume angesichts der weitgehend feststehenden demographischen Entwicklung gering sind, können geeignete wirtschafts-, bildungs- und familienpolitische Maßnahmen die identifizierten Alterseffekte zumindest mindern helfen.
Klappentext: Stehen sich Personen oder Unternehmen mit gleichem oder sehr ähnlichem Namen gegenüber, stellt sich die Frage, ob einer der Verkehrsteilnehmer gegen die Verwendung des Namens durch den anderen vorgehen und Unterlassung bzw. Abänderung des Namens verlangen kann. Das Recht der Gleichnamigen entscheidet, wann das Recht zur Namensführung einzuschränken ist und wann Kollisionen hinzunehmen sind. Nachdem zahlreiche gesetzgeberische Maßnahmen und europäische Einflüsse zu wesentlichen Änderungen führten, war es erforderlich, die Entwicklung des Rechts der Gleichnamigen wissenschaftlich zu untersuchen.
"Vor dem Hintergrund eines gegenwärtig deutlich diagnostizierbaren allgemeinen Strategiedefizits in den Bereichen der Sicherheitspolitik und der gesamtstaatlichen Zielfindung, aber auch in der privatwirtschaftlichen Unternehmensführung und der sich daraus ableitenden Anforderungen an ein Fähigkeitsprofil für künftige Führungskräfte wird versucht, in einer Akzentuierung und horizontalen Erweiterung bzw. einer Abstraktion von Inhalten der Militärwissenschaft in Richtung einer Allgemeinen Führungswissenschaft die Antwort zu finden, mit der unter Nutzung vorhandener Fähigkeiten und Strukturen der größtmögliche gesamtstaatliche Nutzen hinsichtlich einer wissenschaftlich fundierten, auf langfristige strategische Zielerreichung abstellenden Führungsausbildung für militärische und zivile Bedarfsträger erzielt werden kann. Gerade ein kleinerer Staat wie Österreich mit seinem starken humanistischen Bildungshintergrund und seiner von der Aufklärung geprägten, systematisch aktualisierten Führungsphilosophie könnte mit der Weiterentwicklung der Militärwissenschaft und der Etablierung einer daraus abgeleiteten Allgemeinen Führungswissenschaft eine Vorreiterrolle in Europa übernehmen und so einen solidarischen Beitrag zu dessen sicherheitsbezogener Entwicklung leisten, der in Anbetracht des dringenden Bedarfs an strategischer Führungsexpertise u.a. von politischen, militärischen und privatwirtschaftlich-unternehmerischen Führungskräften mit Interesse angenommen werden dürfte. Dieser Beitrag gibt ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wieder und entspricht daher nicht notwendigerweise der Auffassung des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport in Wien." (Autorenreferat)
Es wird ein Beitrag geliefert zur Theorie von Parteiensystemen, unter Begrenzung auf westeuropäische Strukturen und Entwicklungsprozesse. Theoriegrundlage ist die These der Entwicklungsstadien von Parteien, wie sie von S. Lipset und S. Rokkan aufgestellt worden ist; außerdem wird das Transformationsmodell von O. Kirchheimer herangezogen. Folgende Stufen der Wählermobilisierung und Parteienevolution werden herausgearbeitet: (1) die Primärstufe bis 1919; (2) die Sekundärstufe (nach Kirchheimer), die die Öffnung der Partein nach allen Seiten brachte und (3) eine Tertiärstufe der "neuen Politik", die im Zusammenhang steht mit großen, außerparteilichen Protestgruppen ab dem Ende der 60er Jahre. Insgesamt wird die allgemeine Anziehungskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Parteien weiterhin für gesichert gehalten, auch durch ihre innerparteilichen Varianten. Polarisierungs- und Entpolarisierungstendenzen führen nach Ansicht des Autors tendenziell zur Diffusion der Parteiensysteme in Europa. (HA)
Ökologische Bedenken wurden im Hinblick auf das auch von der modernen Wachstumstheorie favorisierte Zukunftsmodell einer vollindustrialisierten und unaufhörlich wachsenden Weltwirtschaft bis zum Beginn der siebziger Jahre kaum artikuliert. Die heute allgemein geläufige Feststellung, daß die oligarchischen Lebensstandards der reichen Minderheit dieser Erde schon aus ökologischen Gründen nicht auf die Gesamtheit der Menschen übertragbar seien, bedeute eine radikale Abkehr vom Leitbild der aufholenden Entwicklung. Es sei zwar richtig, daß die Umwelt in der Dritten Welt heute vor allem durch Armut zerstört werde, nicht durch Übernahme westlicher Konsumstandards, die für die Mehrheit der Menschen schon aus ökonomischen Gründen noch auf Jahrzehnte hin unerreichbar seien. Die Desillusionierung in Bezug auf die Perspektiven der aufholenden Entwickung werde den Menschen im Norden und Süden aber nicht erspart bleiben. Notwendig sei vor allem ein Kurswechsel in den Industriestaaten in Richtung Umweltschonung. (pka)
Beginnend mit der volkswirtschaftlichen Bilanz beider Weltsysteme werden die unterschiedlichen Entwicklungsbedingungen und Entwicklungsmaximen von DDR und BRD beleuchtet und schließlich in Form einer übergeordneten volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung vergleichbar gemacht. Sie bildet die Grundlage einer quantitativen Extrapolation der wahrscheinlichen volkswirtschaftlichen Entwicklung der DDR bis zum Jahre 2030 in Bezug zur BRD. Die zweite Auflage setzt auf eine stärkere dialogische Darstellung in der Hoffnung, das Verständnis für die notwendigen Zusammenhänge zu erleichtern sowie das Zeitverständnis in fühlbarer Weise zu vermitteln.