Europa schafft sich ab: wie die Werte der EU verraten werden und was wir dagegen tun können
An den europäischen Außengrenzen werden vielfach Menschenrechte gebrochen. Geflüchtete werden ohne Zugang zu Asylverfahren zurückgewiesen, eingesperrt, auf dem Meer ausgesetzt und misshandelt. Erik Marquardt sitzt für die Grünen im EU-Parlament und war in den letzten Jahren immer wieder auf der Balkanroute, auf Lesbos und bei der Seenotrettung auf dem Mittelmeer. In seinem Buch macht er die Diskrepanz zwischen dem europäischen Bekenntnis zu Menschenrechten und -würde und der Wirklichkeit vor Ort deutlich. Marquardt zeigt, wie Europa wissentlich eigenes Recht bricht, Werte verrät und welche Folgen das für uns alle hat. "Nicht als Fotograf, sondern mit Worten zeichnet er Bilder der Entrechtung, von Helfern und Schleppern, von Rettern und Opfern, von Hoffnung, Gewalt und dem politischen Betrieb, der all dies verfestigt. Es ist eine eigenhändig gesammelte Empirie, deren Geschichte Marquardt mit aufblättert: Vom Kolonialismus, der Zurückweisung von Jüd*innen an der Schweizer Grenze zur NS-Zeit, der Geburt der Genfer Konvention spannt er den Bogen zu "Dublin", "2015", dem Aufstieg der Populisten, der Kriminalisierung von HelferInnen, dem Ertrinkenlassen im Mittelmeer, dem berüchtigten Lager Moria und den "Pushbacks" in der Ägäis: Wer genau wissen will, was an Europas Außengrenzen los ist und warum, der ist nach dem Lesen schlauer" (taz)