Fans als Gegenstand soziologischer Forschung: Einleitung
In: Fans: soziologische Perspektiven, S. 9-25
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In: Fans: soziologische Perspektiven, S. 9-25
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 11, Heft 1
ISSN: 1438-5627
How individuals deal with risk and uncertainties in the context of an organizational culture is a neglected area in the sociology of risk and uncertainty. This contribution reports from an explorative qualitative study (n=14) which examines the intersection of biographical experiences and organizational culture in the perspective of risk and uncertainty.
This study with ex-serviceman of the British Armed Forces shows that coming from different biographical contexts, young adults become soldiers for different reasons and they experience their time as soldiers differently. Some chose the certainty culture of the military as a life perspective; others see it rather as a stage in their life. It is the group which assimilates most into military culture which has serious problems with the transition into civil life. But these problems seem to be rooted in the way in which soldiers adopt the military certainty culture rather than the transition itself. Soldiers who maintain competing interpretations and biographical projects are less assimilated but better prepared to deal with all kinds of issues such as drinking culture, ethical and life and death issues.
In: WZB-Mitteilungen, Heft 130, S. 40-42
"Neue soziale Formationen wie Gruppen, Märkte oder Netzwerke entstehen nicht nur aus direkten Austauschbeziehungen zwischen einzelnen Akteuren, sondern auch aus den Geschichten, die die daran beteiligten Akteure erzählen. So entsteht ein neuer Markt zunächst aus den erzählten Geschichten über zukünftige Produkte und Ergebnisse, die Interpretationen und Erwartungen generieren und finanzielle Ressourcen mobilisieren. Der Theorie- und Forschungsansatz der relationalen Soziologie, der kulturelle und strukturelle Aspekte miteinander verknüpft, zeigt sich als besonders geeignet, Entstehungsprozesse sozialer Formationen zu erklären." (Autorenreferat)
In: Gender: Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Band 2, Heft 3, S. 107-122
ISSN: 2196-4467
"Seit den 1990er Jahren umfasst das Spektrum post-sowjetischer Ästhetik auf Kuba aufgrund der nach dem Fall der Berliner Mauer eingetretenen politischen Entspannung vielfältige Ausdrucksformen, die von Blutvergießen bis zu Klage und von komisch bis grandios reichen. Doch wie gehen kubanische Künstlerinnen mit den Widersprüchen, Ironien, Mehrdeutigkeiten und sozialen Aushandlungen des kubanischen Lebens um? Dieser Beitrag geht der Frage nach, inwiefern kubanische Künstlerinnen am Gender- und Rassediskurs teilgenommen und auf diesen eingewirkt haben. Mehr denn je repräsentiert das künstlerische Schaffen heute einen quasi-unabhängigen, sich im Dialog mit dem Staat befindlichen Raum vor dem Hintergrund der eigenen Perspektiven auf die Revolutionserfahrung. Die Vielfalt zeitgenössischer experimenteller und konzeptueller kubanischer KünstlerInnen nachzeichnend, wird deutlich, dass diese anerkannte künstlerische und politische Diskurse nicht nur in ihrer eigenen Gesellschaft, sondern auch auf globaler Ebene infrage gestellt und verändert haben. Dabei werden auch die Umkehrung konventioneller Vorstellungen von 'Zentrum' und 'Peripherie' sowie die Verkörperung dieses provokativen, ironischen, humorvollen und zugleich alles verschlingenden Ansatzes nachgezeichnet. Die Arbeiten dieser Künstlerinnen geben Aufschluss über den Alltag kubanischer Frauen auf und fernab der Insel, über Geschlechter- und Rassepolitiken, Sexualität und Macht sowie einen globalen Feminismus in der Post-Sowjet-Ära." (Autorenreferat)
In: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid, Heft Kultursoziologie und Kunstsoziologie 2009/2, S. 9-18
Die eindeutig anti-illustrative Ausrichtung der Bilder, die Absage an den bannenden Versuch, der in der Vokabel der Abbildung eingefangen ist im Objekt wie in den an ihm vollzogenen Handlungen zu beobachten. Alle Arten von Bilderstürmen, von der Reformation bis zum zweiten Irakkrieg, berichten eindrücklich von Macht und Beseelung der Bildobjekte. Wären Darstellung und Gegenstand beschränkt auf die Aufgabe der visuellen Ergänzung, wäre es nicht nötig gewesen, die Kopie von Pablo Picassos Guernica am Sitz der UNO in New York am 4. Februar 2003 zu verhüllen. Das Ziel, Massenvernichtungswaffen aufzuspüren, um sie zu vernichten und so Leid zu verhindern, würde dem Thema von Guernica nicht unbedingt widersprechen. Doch zeigt der Vorgang, dass dem Bild die Möglichkeit der Zeugenschaft, und eben nicht nur der Berichterstattung, zugesprochen wurde. Das Bild wird als etwas verstanden das anwesend ist und zu sehen vermag, was in seinem Beisein geschieht. Diese Kraft und diese Macht wird ihm aber durch den Betrachter zugesprochen und ist nicht als Teil einer mythologischen Erzählung und Aufladung zu verstehen. So ließe sich gerade an dieser Stelle ein aufklärerischer Impuls ansetzen, der die aktiven Handlungsfähigkeiten von Motiven und Darstellungsarten anerkennt, ohne dass er diese zu unterdrücken versucht. Bilder vermögen das, was wir als Wahrheit und Realität zu deuten beabsichtigen, zu gestalten. Hierin sind sie singulär und erfahren ihre Sinnstiftung. (ICF2)
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 10, Heft 3
ISSN: 1438-5627
Dieser Beitrag befasst sich mit zeitgenössischen amerikanischen Todesritualen, konkreter mit der Kultur des Gedenkens. Hierzu greife ich auf den Vorschlag von David R. MAINES zurück, Erzählungen zu verwenden, um soziale (und für die Anthropologie relevante) Ereignisse zu untersuchen.
In Bezug auf Gedenken und Gedenkstätten gibt es spezifische soziale Erwartungen, es gibt Rituale, über Tote nur Gutes zu berichten, Rituale von Trauer. Bekannte und Familienangehörige kommen zusammen und sprechen über die Verstorbenen. Fremde treffen einander infolge ihrer Verbindung zu dem oder der Toten. Jede Kultur hat ein eigenes Set an Ritualen und Regeln, Tote zu ehren und an sie zu denken; mir geht es um diejenigen in Nordamerika.
Hierzu nutze ich einen autoethnografischen Ansatz, um mich den eigenen inneren Ritualen des Abschiednehmens von einer verstorbenen Freundin und früheren Geliebten zu nähern. Ich beschäftige mich auch mit der Frage, wie ein solcher Zugang festgehalten und präsentiert werden kann und diskutiere Qualitätskriterien für autobiografische Studien.
In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 33, Heft 2, S. 315-330
ISSN: 2366-6846
"Georg Simmels Überlegungen zur Entwicklung moderner Wissenschaft und Technik wurden bisher wenig diskutiert. In diesem Artikel werden Simmels Schriften mit besonderem Fokus auf seine Diskussionen zur Entwicklung und Produktion von Nebenfolgen in der modernen Wissenschafts- und Technikentwicklung beleuchtet. Nebenfolgen lassen sich bei Simmel als Teil seines Konzepts der objektiven und subjektiven Kultur verstehen, in dem die als nicht intendierte Nebenfolge empfundene Objektivierung der Kultur als unvermeidbare Normalität rekonstruieren lässt und nicht als Anomalie rationaler Planung." (Autorenreferat)
In: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Band 9, Heft 3
Este artículo se ocupa de un nuevo concepto en la sociología visual: el cine sociológico. Es definido como un trabajo científico autónomo, el cual analiza la realidad social mediante la ayuda del conocimiento sociológico. Se presentan características y una tipología del cine sociológico. También se analiza el proceso de filmación como un proceso específicamente social en el cual la cámara influye sobre el comportamiento de las personas filmadas. Tres ejemplos de distintas categorías de cine sociológico son la parte central del artículo.
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 5846-5858
"Finanzbauten prägen signifikant das Erscheinungsbild von Weltstädten. In ihren in die Höhe strebenden, bisweilen monumentalen, manchmal spektakulären Architekturen symbolisieren sie die Potenz der Finanzwirtschaft und schreiben sich mit materialer und visueller Wucht in die Skyline eines Ortes ein. Im Ensemble als Finanzdistrikt werden sie wichtige Bestandteile des Images einer bestimmten Stadt und als Ausweis für Modernität und Globalität im internationalen Städtewettbewerb und -marketing herangezogen. Die Deklassierung anderer zentraler Gebäude wie Munizipal- oder Sakralbauten in ihrer Wirkung und Bedeutung durch Geschäfts- und besonders Finanzarchitekturen erfolgt - seit der Errichtung der ersten Wolkenkratzer in nordamerikanischem Großstädten - in allen urbanen Gebieten der Welt rapide. Die Analyse von Finanzbauten und generell Architektur ist ein genuin soziologisches Forschungsfeld: Architektur ist eine (ge)wichtige Oberfläche für Symbolisierung und Repräsentation; einzelne Bauten fungieren als Ikonen mit Superzeichen-Charakter, die ganze Bedeutungsfelder strukturieren. Dennoch sind ausführliche Betrachtungen und Theoretisierungen konkreter Stadtformen und deren materialer Architektur bislang auffällige Leerstellen in der Soziologie und sogar in der Stadt- und Raumforschung geblieben. Sensibilität für visuelle und materiale Phänomene und eine entsprechende methodische Fassung entwickelt sich hier gerade erst. Architekturtheorie und Kunstgeschichte verfügen zwar über Instrumentarien für die Architekturanalyse, jedoch mangelt es meist an soziologischem Problembewusstsein. Dieser Beitrag forciert soziologische Perspektiven der Architekturanalyse in der exemplarischen Untersuchung von Finanzbauten auf ihren Selbstdarstellungsgehalt. Aufgrund des ausgeprägten Spannungsfeldes zwischen der inhaltlichen Abstraktion und Virtualiät der Finanzökonomie und ihren schweren, relativ permanenten Artefakten, lässt sich gerade anhand von Finanzgebäuden ein Verständnis von Architektur als Versichtbarung des Unsichtbaren und Materialisierung des Immateriellen - jenseits funktionaler Notwendigkeit - besonders überzeugend elaborieren. Mit Akzent auf den skulpturalen und visuellen Aspekten der Architektur, wird die Verfasserin darlegen, dass und wie die Szenografie von Finanzlandschaften Stadt- und Weltbilder impliziert und Finanzgebäude als katalytische Objekte für ganze Stadtentwicklungen und Rezeptionen von Lokalität fungieren." (Autorenreferat)
In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Band 31, Heft 1, S. 23-38
Die Berichte, mit denen Museen Rechenschaft über die Effektivität von Ausstellungen ablegen, werden zumeist von Beratern erstellt, die sich darauf spezialisieren, mit Hilfe von wissenschaftlichen Methoden Ausstellungen zu evaluieren und Vorschläge zu machen, um deren Effektivität zu erhöhen. Der Beitrag ist im Lichte des zunehmenden Interesses der Besucherforschung und Ausstellungsevaluation an sozialwissenschaftlichen Methoden und Befunden entstanden. Anhand der Evaluation einer Installation in der Tate Britain in London stellen die Autoren die Beobachtungen dar, die sie mit Hilfe videobasierter Ethnografie in der Ausstellung gemacht haben. Dabei wird der Frage nachgegangen, welche Relevanz diese Beobachtungen für das Design von (multi-)medialen Informations- und Interpretationsmedien für Museen haben. Im Rahmen der Ausstellung 'John Constable. The Great Landscapes' (2006) kommt ein neuartiges Computersystem zum Einsatz, das im letzten Raum der Ausstellung installiert ist. Die Ausstellung zeigt einige der mehr als zwei Meter breiten und mehr als ein Meter hohen als 'Six Footer' bekannten Landschaftsgemälde des britischen Malers J. Constable (1776-1837). Neben Constables originalen Gemälden werden Skizzen gezeigt, die den Six Footers zugrunde liegen. Ziel der Kuratoren ist es, Besuchern einige Techniken Constables durch Röntgenbilder näher zu bringen. Indem sie die Gemälde mit den Skizzen direkt vergleichen können, sollen sie die Entwicklung der Kunstwerke nachvollziehen können. Die Ausführungen schließen mit einer kurzen Reflexion der Beziehungen zwischen Evaluationen von Ausstellungen und akademischer Forschung. (ICG2)
In: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, Band 9, Heft 2
Ausgangspunkt für diesen Beitrag ist das Interesse an der alltäglichen, gelebten Präsenz und an Gestaltung und Körperlichkeit, Subjektivität und Kultur. Zu deren Verständnis bemühe ich einen Körperlichkeit berücksichtigenden und auf Erfahrung beruhenden, phänomenologischen Ansatz. Auf welche Weise sind Körperlichkeit, als Ausführung expressiver Formen, und kulturelle Identität verflochten? Wie werden Intersubjektivität und Kultur durch das Leben produziert? Hierzu werden lebendige Körperbilder aus einer ästhetisch-phänomenologischen Perspektive analysiert, die diese als inter-subjektives, "schwingendes" Feld versteht, das eine erfahrungsbasierte Annäherung an Bewegung im Sinne eines dynamischen Daseinsrepertoires eröffnet. Diese werden als alltägliche Geschehnisse rekonstruiert, die im Tanz des Präsenz ausgedrückt werden.
In: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid, Heft Methoden und Instrumente der Sozialwissenschaften 2008/1, S. 25-43
'In wissenschaftlichen Analysen werden regelmäßig vergleichende Aussagen über das Ausmaß von Vorurteilen in Staaten getroffen, ohne angemessen zu prüfen, ob die verwendeten Instrumente in den untersuchten Staaten auch dasselbe messen. Dies ist erstaunlich, ist doch das Ausmaß von Vorurteilen in einer Gesellschaft von unmittelbar politischer und wissenschaftlicher Brisanz. Mit Daten des Eurobarometers 53 wird in diesem Beitrag daher die Prüfung der Messinvarianz dichotomer Vorurteilsindikatoren demonstriert. Eine bisher in der Literatur nicht ausreichend beachtete Ursache für die fehlende internationale Vergleichbarkeit von Vorurteilsskalen ist 'item-nonresponse'. Die Verzerrungen durch 'item-nonresponse' können durch den Einsatz theoretisch fundierter Methoden behoben oder zumindest eingrenzt werden, wie in diesem Beitrag gezeigt wird.' (Autorenreferat)
In: Kultur: Theorien der Gegenwart, S. 363-377
Das Werk des polnischen Soziologen Zygmunt Bauman wird zusammenfassend dargestellt. Geprägt durch die Erfahrungen des nationalsozialistischen und kommunistischen Totalitarismus, des Krieges und des Exils, steht für Bauman die Förderung von Verantwortung, Freiheit und Autonomie des Individuums im Zentrum seiner Arbeit. Um Aufklärung mit dem Ziel der menschlichen Einsicht zu erreichen, ist eine soziologische Auseinandersetzung mit der Kultur unverzichtbar. In der postmodernen Kultur verlieren nach Bauman die traditionellen und lokalen Bindungen an Bedeutung. Wenn Mobilität zur vorherrschenden Lebensform wird, schrumpfen auch die Möglichkeiten des kollektiven Handelns. Bauman ist der Überzeugung, dass in der Postmoderne die menschlichen Beziehungen ihre moralische Bedeutsamkeit verlieren, wobei die Adiaphorisierung durch neue Mechanismen verstärkt wird. (GB)
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 1469-1477
"Im Zusammenhang mit aktuellen Bestrebungen von Wirtschaftskonzernen insbesondere im Automobilsektor, durch eine globale Präsenz deren Überleben zu sichern - mit dem Ergebnis einer Vielzahl von Fusionen und Joint Ventures -, rückt die Thematik der Interkulturalität von Arbeitsmilieus in multinationalen Unternehmen in den Fokus speziell des gegenwärtigen Managementdiskurses. Eine der bedeutendsten Unternehmensfusionen, welche besonders viel Aufmerksamkeit in der breiten Öffentlichkeit erregte, war der Zusammenschluss von Daimler-Benz und Chrysler, der von der Chefetage des neu geschaffenen Weltkonzerns als 'Hochzeit im Himmel' gefeiert wurde. Ausgehend von Erkenntnissen einer qualitativen empirischen Untersuchung der 'Interkulturalität' und 'interkulturellen Kommunikation' im Bereich des internationalen Managements bei DaimlerChrysler wird im Rahmen des Vortrages gezeigt, welche kulturellen Kategorisierungen - beispielsweise 'National-' oder 'Unternehmenskultur' für die dortigen individuellen Akteure für ihre Fremd- und Selbstbeschreibung relevant bzw. handlungsleitend sind. Die Forschungsstudie konzentriert sich auf eine Rekonstruktion der Grundüberzeugungen und Weltanschauungen der individuellen Manager sowie auf deren Identifikation mit kulturellen Zuschreibungen bzw. Symboliken innerhalb der Organisation. Entgegen vielerlei Annahmen des Diversity Managements wird bezüglich des Zusammenschlusses von Daimler und Chrysler erkennbar, dass national- und unternehmenskulturelle Differenzen und Diskrepanzen aus der Sicht der Führungskräfte nahezu unüberwindbar sind und die Kooperation beider Seiten einschränken. Die Identifikation mit Daimler als klassischem deutschen Prestige-Automobilhersteller wird konfrontiert mit der Zugehörigkeit zum traditionell amerikanischen Chrysler-Konzern - eine Distanzierung von der nationalen Perspektiven zugunsten des Gesamtkonzerns kann kaum festgestellt werden. Die prinzipielle Unüberwindbarkeit der Nationalkulturen in interkulturellen Arbeitsmilieus zeichnet sich ab; die Vision einer neuen Unternehmenskultur erweist sich als ausgesprochen problematisch." (Autorenreferat)
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 189-197
Der Beitrag berichtet von einem Projekt am WZB mit der Fragestellung, wie traditionelles Wissen geschützt werden könnte und sollte. Ausgangsposition der Forschung ist ein "demonstratives Bekenntnis" aller Beteiligten zur Legitimität der Autonomieansprüche der indigenen Gruppen, einschließlich des Anspruchs auf Wiederherstellung alter Landrechte und auf Anerkennung des Stammesgewohnheitsrechts als Grundlage der Interaktion mit dem "Rest der Welt". Thematisch geht es um Anwendung des indigenen Gewohnheitsrechts, Einschränkung der Patentierbarkeit, Gewinnbeteiligung (benefit sharing) - je nachdem, was die Träger des Wissens fordern. Für die Indigenen sind sie Ausdruck ihres unveräußerlichen Rechts an ihrem Wissen. Die Ausführungen zeigen insgesamt, dass letztlich Gerechtigkeit für indigene Völker auf anderen Wegen gesucht werden muss als über ein Regime des geistigen Eigentums an traditionellem Wissen. Trotzdem wird die Forderung nach mehr Schutz für traditionelles Wissen auf der politischen Agenda bleiben müssen. In diesem Sinne renationalisieren die Staaten der Dritten Welt die genetischen Ressourcen und indigene Gemeinschaften, und die mit ihnen verbündeten NGOs reklamieren traditionelles Wissen, das schon allgemein bekannt ist, als exklusives Gruppeneigentum. (ICA2)