In: Zeitschrift für Ausländerrecht und Ausländerpolitik: ZAR ; Staatsangehörigkeit, Zuwanderung, Asyl und Flüchtlinge, Kultur, Einreise und Aufenthalt, Integration, Arbeit und Soziales, Europa, Band 13, Heft 1, S. 3-11
Die Verfasser setzen sich mit den gewandelten Rahmenbedingungen universitärer Weiterbildung an den Hochschulen der ehemaligen DDR nach der Wende auseinander. Während die Notwendigkeit der Weiterbildung generell, das methodisch-didaktische Instrumentarium und das Prinzip der Ableitung von Weiterbildungsinhalten aus der technologischen Entwicklung durch den Systemwandel unberührt bleiben, ergeben sich Veränderungen vor allem in drei Bereichen: (1) Wegfall zentralistischer Reglementierungen in der wissenschaftlichen Weiterbildung; (2) Einordnung der Weiterbildung in die Marktwirtschaft; (3) Erweiterung der Zielsetzung universitärer Weiterbildung. Vor diesem Hintergrund werden Konsequenzen für die Weiterbildung an den Hochschulen der ehemaligen DDR formuliert. (ICE)
Der Autor stellt die Reaktionen von Führung, Opposition und Bevölkerung der osteuropäischen Länder auf Gorbacevs Reformpolitik dar und analysiert die Ziele und Grenzen dieser Politik in bezug auf Osteuropa. Ziel der Moskauer Politik ist es, eine Destabilisierung der Regime in Osteuropa zu verhindern und in Zusammenarbeit mit den dortigen Führungen eine Reformpolitik der kleinen Schritte einzuleiten. Dies führt einerseits zu gewissen Enttäuschungen allzu hochgesteckter Erwartungen der Opposition und Bevölkerung, könnte durch die Erweiterung demokratischer Spielräume die politischen Wirkungsbedingungen der osteuropäischen Opposition jedoch verbessern helfen. (BIOst-Str)
Die USA stehen mit ihrer Außenwirtschaftspolitik in einem schwierigen Anpassungsprozeß an die rapide Internationalisierung der Wirtschaft des Landes. Die weltwirtschaftliche Führungsrolle der USA ist durch die internationale Interdependenz und die Konkurrenz zu anderen Volkswirtschaften erschüttert worden. Binnen- und außenwirtschaftliche Probleme sind nicht mehr zu trennen. Die Stabilität im westlichen Wirtschaftssystem wird nur erhalten bleiben, wenn auch Japan und Westeuropa nötige Anpassungen durchführen und mit den USA die Lasten zur Stützung der Weltwirtschaft teilen (im Blick auf Wechselkurse, GATT-Erweiterung, Kapitalexporte). Dafür sind intensive westliche Zusammenarbeit und harte innenpolitische Entscheidungen nötig. (SWP-Bmt)
Die Vorstellung eines Erhebungsinstrumentariums bzw. einer Technik der Datensammlung steht im Vordergrund. Dabei wird vor allem auf ihre Anwendungsproblematik Bezug genommen. Es wird ein Fragebogen mit auditiven Komponenten zur Erforschung von musikalischen Wahrnehmungen und Urteilen entwickelt und empirisch eingesetzt, mit dem ein wichtiger Teil der Freizeitkultur erschlossen, aber auch entsprechende Kompetenzen von Befragten ermittelt werden können. Erweiterungs- und Verfeinerungsmöglichkeiten der Befragungstechniken in der Freizeitforschung werden erläutert. Rezeptionsurteile jugendlicher Hörer dienen als Material für die empirische Klassifikation und die Abgrenzung von Popmusik. Dazu werden unterschiedliche Verfahren der Erfassung von Hörerurteilen angewandt und mit dem Datenreduktionsmodell der Faktorenanalyse verbunden. (HA)
Der Aufsatz behandelt neben Definitionsproblemen (Lehrerfort- und Lehrerweiterentwicklung werden durch abgegrenzte Definitionen "Qualifikationserhalt" und "Erwerb neuer Qualifikationen" voneinander getrennt, obwohl in der Wirklichkeit beides zusammengehört) vor allem die inhaltlichen und organisatorischen Konsequenzen veränderter Aufgabenstellungen: "bei sinkenden Schülerzahlen, relativ niedrigem Durchschnittsalter der Lehrer, insgesamt geringeren Neueinstellungen als in den Jahren zuvor, Erweiterung der Fachqualifikationen, der Abstand zur beruflichen Erstqualifikation vergrößert sich insgesamt: die Schulen bekommen weniger innovative Impulse, nicht eingestellte Lehrer wollen Anschluß an das Berufsfeld halten." (IAB2)
Mit den Auswirkungen und der inneren Logik konservativer Sanierungsstrategie beschäftigen sich die Verfasser in ihrem Beitrag. An den Entwürfen zu den Bundeshaushalten '82 und '83 zeigten sie die Demontage in der Sozialpolitik auf, die sich bei infolge Krise und Massenarbeitslosigkeit anwachsender Bedürftigkeit in einem Rückzug des Bundes, Erweiterung der Selbstbeteiligung, Defizitdeckung vorrangig über die Reprivatisierung sozialer Risiken und gleichzeitigem Abbau von Belastungen für obere Einkommensbezieher ausdrückt. Damit wurden nach Meinung der Autoren bereits zwei Phasen der Sanierungsstrategie durchlaufen, die in eine Totaloperation des Sozialstaats münden könnte mit den unübersehbaren Folgen für die Wirtschaft infolge Senkung der Massenkaufkraft. (JS)
Der Verfasser zeichnet im ersten Teil seines Beitrags ein Bild des gegenwärtigen Zustands der europäischen Integration und des "Friedensprojekts" EU sowie der Entwicklungsperspektiven von GASP und ESVP. Als Voraussetzung einer gemeinsamen europäischen Sicherheitspolitik wird die Identifizierung gemeinsamer europäischer Interessen bestimmt. Bereits hier ergeben sich für den Verfasser durch die "große" EU-Erweiterung 2004 Risiken. Vor diesem Hintergrund wirft ein möglicher EU-Beitritt der Türkei aus sicherheitspolitischer Sicht Fragen nach der Funktionsfähigkeit der EU, den Entwicklungsperspektiven von GASP und ESVP und der Handlungsfähigkeit der EU als internationaler Akteur auf. Hier ist die Einschätzung des Verfassers eindeutig: "Der Türkei-Beitritt würde zu einer Überdehnung der politisch-strategischen Möglichkeiten der EU führen. Die Union ist auf politische Erfordernisse dieser Art nicht eingestellt." Zudem sieht der Verfasser die Einbindung einer sich als Regionalmacht verstehenden Türkei in eine gesamteuropäische Politik als völlig unrealistisch an. (ICE)
Im Zuge der Osterweiterung der Europäischen Union fand auch eine Osterweiterung der europäischen Parteienbünde ("Europarteien") statt. Die Studie untersucht auf der Basis eines umfassenden theoretischen Modells die Einflussnahme der beiden größten Europarteien EVP und SPE auf ihre ungarischen, slowakischen und rumänischen Partnerparteien von 1989 bis 2012.Die Datenbasis bilden Inhaltsanalysen von Wahlprogrammen und Parteistatuten, Experteninterviews und Archivdokumente. Das zentrale Ergebnis ist, dass die Europarteien im Rahmen von EU-Erweiterungen auf der Parteienebene eine überaus bedeutende Rolle spielen. Beide Europarteien übten starken Einfluss auf ihre mittel- und osteuropäischen Partnerparteien aus. Diese Einflussnahme trug im Hinblick auf wettbewerbsstrategische Verhaltensweisen, Programatik und innerparteiliche Demokratie maßgeblich zu einer Angleichung dieser Parteien an die langjährigen westeuropäischen Mitgliedsparteien der Europarteien bei
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Die Erweiterung der Europäischen Union um acht mittel- und osteuropäische Länder am 1. Mai 2004 und die geplante Aufnahme von zwei weiteren Ländern im Jahr 2007 stellt eine große Herausforderung für Europa dar. Die Besonderheit der EU-Osterweiterung liegt insbesondere im niedrigen Einkommensniveau der beitretenden Volkswirtschaften. Im Mittelpunkt der Arbeit steht aus diesem Grund unter Zugrundelegung der Ergebnisse der neoklassischen Wachstumstheorie sowie der Theorie endogenen Wachstums die Frage nach Wahrscheinlichkeit, Ausmaß und Geschwindigkeit eines positiven Konvergenzprozesses im Rahmen der Europäischen Integration. Neben dem Konvergenzpotenzial, welches sich in Folge der Integration der MOEL in den Europäischen Wirtschaftsraum ergibt, stehen vor allem die jeweiligen Voraussetzungen in den EU-Beitrittsländern im Vordergrund, die in Anlehnung an das Konzept der "Social Capability" von Moses Abramovitz untersucht werden.
Sammelunterkünfte erhalten meist erst durch negative Schlagzeilen Aufmerksamkeit, dabei stellen sie für Geflüchtete häufig alltägliche Lebensrealität dar. Das Buch widmet sich einer qualitativen Studie zur Lebensführung geflüchteter Menschen in österreichischen Sammelunterkünften und zeigt tägliche Kämpfe um die Aufrechterhaltung und Erweiterung von Handlungsfähigkeit. Die transdisziplinäre Analyse verschränkt Theorien zu Lebensführung, Handlungsfähigkeit und Anerkennung und erlangt durch den Fokus auf professionelle und soziale Unterstützung besondere Relevanz für die psychosoziale Praxis. Dr. Maximiliane Brandmaier, Fakultät für Kulturwissenschaften der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.
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Wer schreibt die Tanzgeschichte und aufgrund von welchen Annahmen und Interessen? Wie findet Erinnerung Eingang in historiografische Prozesse und welche Rolle spielt dabei der Körper? Diese Fragen prägen seit den 1990er-Jahren die europäische Tanzszene und bilden Anlass für eine grundlegende Revision der Tanzgeschichtsschreibung. Ausgehend von Arbeiten u.a. von Boris Charmatz, Olga de Soto, Foofwa d'Imobilité und Thomas Lebrun, entwirft die Autorin das Konzept der "choreografischen Historiografien". Sie hält der Flüchtigkeit des Tanzes seine Geschichtlichkeit entgegen und plädiert für eine Erweiterung des Archivs um den Körper in Bewegung.