Auf dem Hintergrund der Geschichte Simbabwes stellt der Verfasser des Handbuchartikels die Anfänge der gewerkschaftlichen Bewegung und die Arbeitsgesetzgebung des Landes dar. Im weiteren werden internationale Beziehungen beschrieben. Ein abschließendes Kapitel ist dem Unabhängigkeitskampf des Landes und dem Wiederaufbau gewidmet, wobei besonders die Rolle der Gewerkschaften darin erläutert wird. Der Verfasser betont dabei, daß die Tradition der bisherigen Gewerkschaften herausgefordert wird durch die Arbeiterkomitees, die im Befreiungskampf entstanden sind. Ergänzt wird die inhaltliche Darstellung durch Literaturhinweise und die Anschrift des Gewerkschaftsbundes. (KS)
Ausgehend von der historischen Entwicklung Mosambiks stellt der Verfasser des Handbuchartikels zunächst die wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen gewerkschaftlicher Arbeit in den Vordergrund. Im weiteren wird die Organisierung der Arbeiter im unabhängigen Mosambik, wobei besonders auf die Produktionsräte als Kern einer sozialistischen Gesellschaft eingegangen wird. Dabei wird auch das Verhältnis zwischen Gewerkschaften und der Partei der Allianz der Arbeiter und Bauern, Frelimo, geschildert. Ergänzt wird die inhaltliche Darstellung durch Literaturhinweise und die Anschrift des Gewerkschaftsbundes. (KS)
Ausgehend von den sozio-ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen in Ägypten stellt der Verfasser in dem Handbuchartikel fünf verschiedene Phasen der Entwicklung der ägyptischen Gewerkschaftsbewegung von 1900 bis 1982 dar. In den einzelnen Phasen werden vor allem die Situation der Arbeiterbewegung, die organisatorische und juristische Lage der Gewerkschaften sowie deren Verhältnis zu Staat und Arbeitgebern berücksichtigt. Nach Ansicht des Autors gibt es heute in Ägypten keine unabhängige Instanz, die die Interessen der Arbeiter gegenüber den Arbeitgebern und der Regierung vertritt. Durch die fehlende Organisation der Arbeiterbewegung finden Arbeitskämpfe nur illegal statt. Ergänzt wird die inhaltliche Darstellung durch Literaturhinweise und die Anschrift der Egyptian Confederation of Labour. (KS)
Ausgehend von der historischen Entwicklung und den daraus resultierenden nationalen Unterschieden der osteuropäischen Staaten stellt die Verfasserin eine Betrachtung der theoretischen Grundlagen von Gewerkschaftspolitik in sozialistischen Ländern voran. Anschliessend werden Größe, Struktur und Funktion der osteuropäischen Gewerkschaften sowie ihr Verhältnis zum Staat untersucht. Abgeschlossen wird der Handbuchartikel mit der Darstellung der gewerkschaftlichen Arbeit im Betrieb und den Problemen betrieblicher Interessenvertretung. Ergänzt wird die inhaltliche Darstellung durch Literaturhinweise. (KS)
Ausgehend von der Entstehung des WGB wird die Politik der Gewerkschaftsinternationalen chronologisch dargestellt. Danach wird auf den organisatorischen Aufbau, die Mitgliederstruktur und die Regionalorganisationen eingegangen, ergänzt durch ein Kapitel über die Internationalen Vereinigungen der Gewerkschaften (IVG). Anschliessend stellt der Verfasser die WGB-Kongreß-Themen 1949-1980 und die Internationalen Gewerkschaftskontakte des Weltgewerkschaftsbundes vor. Abgeschlossen wird der Artikel durch die Untersuchung des Verhältnisses von WGB und UNO, wobei besonders das Verhältnis zur IAO, der Internationalen Arbeitsorganisation Beachtung findet, durch die Darstellung der Haltung des WGB zur Entwicklung in Polen und der Rolle des Weltgewerkschaftsbundes innerhalb der kommunistischen internationalen Bewegung. Ergänzt wird die inhaltliche Darstellung durch Literaturhinweise und die Anschrift des WGB. (KS)
In vier Thesen werden das sowohl in der CDU/CSU wie in der SPD praktizierte Prinzip rigoroser innerparteilicher Geschlossenheit kritisiert und Gründe für eine Auflockerung dieses Prinzips angeführt. Rechtfertigen beide Parteien geschlossenes Auftreten mit der Erwartung der Wählerschaft, so läßt sich auch eine gemeinsame Durchsetzungsstrategie innerhalb der Parteihierarchie von oben nach unten nachweisen, wobei jedoch die SPD stärker um programmatische und organisatorische Geschlossenheit bemüht ist. Folge der gemeinsamen Tendenz ist eine Beschränkung des innerparteilichen Diskussionsspielraums und damit eine Einschränkung des Innovationspotentials. Als weitere Folge könnte sich aus der Abstoßung des außerparteilichen und außerparlamentarischen Potentials dessen Verhärtung und organisatorische Verstärkung ergeben. Anhand von Beispielen versucht der Autor nachzuweisen, daß ein verstärkter innerparteilicher Diskussionsprozeß weder Wahlchancen vermindert hat noch zur Handlungsfähigkeit der Parteien führen müßte. In der Beibehaltung eines geringeren Organisationsgrades im CDU/CSU- und SPD-internen Gruppensystem sieht er eine Voraussetzung für den Ausgleich gegenläufiger Ideen und Interessen. (MI)
In: Parteiensystem zwischen Demokratie und Volksdemokratie: Dokumente und Materialien zum Funktionswandel der Parteien und Massenorganisationen in der SBZ/DDR 1945-1950, S. 241-280
Der Beitrag stellt, als Vorarbeit einer umfangreicheren Studie über die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) und der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands (DBD) in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands (SBZ) bzw. DDR, die wichtigsten Dokumente zu diesem Themenkomplex zusammen. Es handelt sich um 23 Dokumente (mit Quellenangabe), von denen zwei leichter zugängliche nur knapp referiert und mit einer Quellen- und Fundstellenangabe versehen wurden. Dem Dokumententeil wurde ein erläuternde Einleitung des Verfassers vorangestellt. Die VdgB wurde auf Initiative der sowjetischen Militäradministration (SMAD) und der KPD/SED gegründet und ausgebaut, um Einfluß auf die ländliche Bevölkerung zu gewinnen und diese in den Transformationsprozeß einzubeziehen. Es gelang der SED aber nur unzureichend die primär wirtschaftlich orientierte und überparteilich konstituierte VdgB in den politischen Prozeß einzubringen, die soziale Basis der bürgerlichen Parteien zu schwächen und die eigene Machtstellung auszubauen. Durch die Gründung der eng an sie gebundenen DBD war die SED bemüht, die mangelde politische Effektivität der VdgB auszugleichen. Die Aufnahme der DBD in den Parteienblock gegen den anfänglichen Widerstand der bürgerlichen Parteien verhalf der SED zu politischem Übergewicht im Parteiensystem. (KE)
Die wissenschaftliche Beratung der deutschen Bundesministerien erfolgt in vielfältiger Weise. Aus Sicht der Ministerialbeamten sind besonders jene Forschungseinrichtungen interessant, die sich durch Schnelligkeit der Informationsbeschaffung auszeichnen, leicht zu organisieren sind und einen hohen Grad an Politikrelevanz aufweisen. In Gesprächen mit Fachreferenten und Leitern der Planungsabteilungen der Bonner Ministerien ergab sich, daß Ad-hoc-Gruppen und Netze informeller Gespräche eine hohe Effizienz aufweisen, Projektgruppen, Gutachten, die Zusammenarbeit mit der Industrieforschung, staatliche und kommerzielle Forschungsinstitute sowie Modellversuche eine gute Effizienz erbringen und längerfristige Komissionen, Universitätsinstitute und Beiräte am Ende dieser Skala liegen. Wissenschaftler und Praktiker leben in unterschiedlichen Bezugssystemen: Wissenschaftler befassen sich mit der objektiven Wahrheit einer Thematik, die Aufgabe der Politiker ist das Management von subjektiven Interessen; sie transformieren wissenschaftliche Ergebnisse zu Argumenten, die Interessenlagen unterstützen sollen. Wissenschaftliche Beratung erhöht im allgemeinen die Sicherheit der Entscheidenden. (JM2)
Der Autor geht in seiner Analyse der Frage nach, welche speziellen Ursachen für die Arbeitskonflikte in Großbritannien verantwortlich sind. Da das Land seit 1973 Mitglied der Europäischen Gemeinschaft (EG) ist und sich die Probleme in führenden Industrienationen zum Teil ähneln, zieht Thurley auch Vergleiche zu anderen EG-Staaten. - Insgesamt gesehen sind die Konflikte in der britischen Industrie vorwiegend strukturell bedingt. Sie sind die Folge einer zersplitterten Organisation, die vor allem in großen Betrieben durch gegeneinander arbeitende Gruppeninteressen verursacht werden. Das Management seinerseits ist durch eine Reihe von Faktoren behindert: Es entwickelte sich erst allmählich seit den 20er Jahren und wurde von der Arbeiterschaft, den Betriebsobleuten und den Gewerkschaften als Gegner gesehen. Das Einkommen der Manager liegt unter dem des Durchschnitts in den hochindustrialisierten Ländern und schafft wenig Leistungsanreize. Traditionsgemäß interessiert sich nur ein geringer Prozentsatz der besten Hochschulabsolventen für eine Laufbahn in der Industrie. - Die Machtpolitik der Gewerkschaften und die laufenden Eingriffe des Staates in die Wirtschaft behindern Innovation, Investitionen und beeinträchtigen den gesamten Wirtschaftsablauf. - Da die Arbeitskonflikte fast ganz auf Großbetriebe und bestimmte Branchen beschränkt sind, ergibt sich die Notwendigkeit einer erneuerten Industriestruktur vor allem in diesen Sektionen der britischen Wirtschaft. Der Autor sieht eine Möglichkeit des Wandels weniger bei bestehenden Betrieben als durch die Schaffung neuer Industrien, neuer Gewerbe und neuer Dienstleistungsbetriebe. (Redaktionsreferat)
Der Aufsatz behandelt die Entwicklung der Reformen in der Bundesverwaltung der USA. Es wird eine Verbindung zwischen den unlängst durchgeführten Verwaltungsreformen und der Art und Weise der staatlichen Interventionen hergestellt, die für entwickelte kapitalistische Staaten kennzeichnend sind. Besonderes Schwergewicht wird auf jene strukturelle Reformen der Bundesbürokratie gelegt, wie sie von der 'Ash Kommission' vorgeschlagen wurden, und auf die eigentliche Handhabung der strukturellen Reform während der Nixon-Regierung. Verwaltungsreformen in den USA und der BRD betreffen identische oder zumindest ähnliche Aspekte der staatlichen Aktivität. Sie entwickelten sich auch in ähnlicher Reihenfolge, indem die Reform der Verwaltung die letzte Stufe der Reduktion früher während der Planung gehegter Hoffnung darstellt. Nachdem die Bedeutung der Prüfung der amerikanischen Reformvorschläge für die gegenwärtige Bürokratieforschung in der BRD dargelegt wurden, werden die grundsätzlichen Züge der strukturellen Reformen der Bundesverwaltung ausgebreitet. Diese Verwaltungsreformen werden dann unter zwei Gesichtspunkten untersucht. Erstens werden diese strukturellen Reformen mit dem unmittelbar vorhergehenden Planning-Programming-Budgeting-System verglichen. Das Hauptgewicht liegt in der Spezifizierung des Prozesses der Internalisierung der Reform, fortschreitend von der Programminnovation über die Innovation der Entscheidungstechniken zu Änderungen in der bürokratischen Struktur. Zweitens werden die Reformen in einen historischen Zusammenhang gestellt. Die Konzentration auf die Ergebnisse staatlichen Handelns ist die deutliche Kennzeichnung neuerer Reformen im Gegenssatz zu zwei früheren Epochen der Verwaltungsreformen. (KS)