Warum übt der Dschihadismus auf junge Menschen in der westlichen Welt eine so große Faszination aus? Jürgen Manemann geht den Ursachen für diese Anziehungskraft auf den Grund, indem er die Perspektive auf die kulturellen Krisen westlicher Gesellschaften richtet: auf Gefühle der Leere, der Sinn- und Hoffnungslosigkeit und ihre Folgen in Form von Resignation, Ressentiment und Zynismus. Der Dschihadismus präsentiert sich als Therapie gegen diese sozialen Pathologien. Er wirkt jedoch krisenverschärfend, da er die Unfähigkeit verstärkt, das Leben zu bejahen. Als aktiver Nihilismus produziert er Empathieunfähigkeit, Hass und blinde Gewalt. Die westlichen Gesellschaften müssen Gegenkräfte entwickeln, indem sie eine konsequente Politik der Anerkennung und der Leidempfindlichkeit verfolgen und so den Sinn für eine Kultur der Humanität wieder stärken.
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Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich auf interdisziplinäre Weise mit den Problemfeldern der Migration und der Integration von Migranten. Der Schwerpunkt der Untersuchung gilt dabei den jugendlichen Schulabbrechern mit Migrationshintergrund. Ausgegangen wird vom Lösungsmodell von J. Carens (1996), der im Hinblick auf eine vernünftige Migrationsethik einen Mittelweg zwischen idealistischen Konzeptionen (Orientierung an schwer erreichbaren Idealen) und realistischen Problemlösungen (Orientierung an den real gegebenen Möglichkeiten) anstrebt. Untersucht werden die Möglichkeiten und die Grenzen von Vielfalt in einer Gesellschaft. Diskutiert wird das Konzept der "anständigen Gesellschaft" von A. Margalit (1999), die darauf aufbaut, die Migranten nicht zu demütigen und zu schwächen. Das zweite Kapitel behandelt sozio-politische Aspekte der Migration und der Integration in fremde Gesellschaften: die Arten der Migration, den Nationalstaat und die Integrationspolitik, die Fragen der Einbürgerung, die verschiedenen Dimensionen und Stufen der Integration, die Rechte und Pflichten von Migranten. Im nächsten Kapitel werden die Auswirkungen der Migration auf die Identität der Betroffenen diskutiert, Fragen der kulturellen Zugehörigkeit, vor allem Probleme im Alter der Adoleszenz. Dann werden einige Grundfragen der islamischen Religion dargestellt, der viele Migranten in Europa angehören. Der nächste Abschnitt widmet sich philosophischen Fragen der Integration, den großen Problemfeldern der Interkulturellen Philosophie, den Grundnormen einer globalen Ethik. Die Folgen der Globalisierung lassen sich sehr scharf sehen, dabei geht es um das Lernen von Toleranz des Fremden und um die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel. Danach werden spezielle Probleme der Migration behandelt, nämlich Fragen der Arbeitsfindung, Probleme der Bildung und die Tendenz zu ethnischen Kolonien in Großstädten. Klar dargestellt werden auch Benachteiligungen, denen Migranten häufig ausgesetzt sind. ; The present interdisciplinary work deals with migration and integration, while a special emphasis is put on young immigrant school dropouts. Philosophically speaking, the work is based upon the thoughts of J. Carens (1996) who suggests that sensitive issues like migration and integration are best dealed with by combining the idealistic approach (concerned with the ought), and the realistic approach (concerned with the is), so as not to neglect neither the citizen?s nor the immigrant?s needs. Further important philosophical issues are the question of diversity, and its limits and A. Margalit?s approach, in which he propagates a ?decent? society, in which institutions are called upon not to humiliate people. Chapter 2 is concerned with socio-political issues, among others immigration policy, forms and dimensions of integration, the role of the nation state as well as the right and duties. In chapter 3, migration is dealed with on a more personal level. Among others, the consequences of migration upon the individual?s personality, the role of social affiliation and the interplay between adolescence and migration are looked upon. Furthermore, a subchapter deals with the religion of Islam, which many immigrants adhere to. Chapter 4 again returns to philosophy, or, more precisely, to intercultural philosophy which deals with ethical questions such as the effects of globalization upon different countries and communities, the question of intercultural empathy and the capacity to see things from the perspective of others. Chapter 5 is divided into two parts, the first of which focuses on three topics which seem to be especially relevant for modern (immigrant) societies: education, work, and the question of ethnic colonies and their implications for integration. A major point in this chapter are the disadvantages from which immigrants suffer as far as education, housing, and work are concerned, and the measures which can be taken to ameliorate their situation. ; eingereicht von Mohamed Moustafa ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Diss., 2012 ; OeBB ; (VLID)222151