Kann der Bundespräsident die Demokratie vor Populisten schützen? Der Bundespräsident gilt gemeinhin als Staatsoberhaupt mit geringer Machtausstattung. Und doch haben alle Amtsinhaber - und zwar jeder auf seine individuelle Weise - durch ihr Reden und Handeln die politischen Geschicke Deutschlands mitbestimmt. In spektakulären Ausnahmen haben sie sogar eine herausgehobene Rolle eingenommen. Welche Gestaltungsmöglichkeiten hat ein Bundespräsident? Welche nutzten die Amtsinhaber, welche ließen sie brachliegen? Wie agierten sie im Kompetenzstreit mit anderen Verfassungsorganen? Karl-Rudolf Korte, einer der renommiertesten Analysten des politischen Betriebs der Berliner Republik, wirft in diesem Buch einen Blick hinter die Kulissen der Macht. So wird deutlich: Gerade heute, in unserer Demokratie unter Druck, steht der Hüter der Verfassung vor ganz neuen Herausforderungen: als Meinungsbildner, Versöhnungsstifter, Zivilitätswächter und Weiterdenker.
Theodor Eschenburg: Spielregeln der Politik. Beiträge und Kommentare zur Verfassung der Republik. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1987, 383 Seiten, 38 Mark
Recalling the bleak landscape of German higher education in the aftermath of World War I, Peter Gay described the "republican political scientists" of the Deutsche Hochschule für Politik, a school for political studies established in Berlin in October 1920, as "directly, deliberately—I am tempted to say defiantly—involved in the political life of the Republic…"1 Karl Dietrich Bracher was no less emphatic in pointing to the Hochschule für Politik as the only institution of its day to appreciate the significance of the multi-party system as the driving force in modern political life.2 Led for nearly thirteen years by its founder and only president, the liberal political publicist, Ernst Jäckh, the Hochschule launched innovative programs in civic education and public service training designed to meet the educational needs of an emerging democracy. The Hochschule was radical in its mode of operation, holding evening classes for men and women from all vocations and educational backgrounds, including those lacking the Abitur typically required for admission to graduate and professional schools. Jäckh and his three directors of studies, Theodor Heuss (1920-1925), Hans Simons (1925-1930), and Arnold Wolfers (1930-1933), recruited what Gay described as a "first rate" standing faculty; developed a graduated, state-certified diploma program, and established specialized schools and seminars for economists, social workers, diplomat trainees, trade union officials, journalists, and teachers.3 They also established the Hochschule as a major center for international intellectual exchange, attracting the attention of the Carnegie Endowment for International Peace, which came to view the school as a partner in the Endowment's efforts to promote European rapprochement, and of the Rockefeller Foundation, which recruited Hochschule faculty to contribute dozens of articles to the first (1934) edition of the Encyclopedia of the Social Sciences and supported the school's research and publication efforts in political science, a field not then recognized as a distinct academic discipline at any German university.4 For Peter Gay, the contribution of the Hochschule to the spirit of Weimar lay primarily in the public engagement of its leadership and faculty. Their determination to "participate in the shaping of policy" "through deliberately cultivated ties to high government officials[,]" set the Hochschule apart from the Institute for Social Research ("a group of powerful intellects," but perhaps not "a group of powerful intellectuals").5 Their orientation was decidedly cosmopolitan—committed to the promotion of German recovery through international intellectual cooperation and the development of a scientifically based program of political studies.
Dass die westliche Verfassungstradition und die Weimarer Reichsverfassung einen Einfluss auf die Entstehung der Grundrechte des Grundgesetzes hatten, ist ein Allgemeinplatz, der stets im Ungefähren blieb. Das vorliegende Werk geht über diesen Allgemeinplatz hinaus. Die maßgeblichen Persönlichkeiten werden herausgearbeitet und die unterschiedlichen Verfassungstexte und Urkunden mithilfe einer methodischen Betrachtung gegenübergestellt und miteinander verglichen. Aus dem Zusammenspiel von personeller Kontinuität und materiell rechtlichen Übereinstimmungen können eine Vielzahl von Vorbildwirkungen nachgewiesen werden, wobei insbesondere die – oftmals verkannten – vorgrundgesetzlichen Landesverfassungen eine wesentliche Rolle spielen.
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Die folgende Untersuchung ist der Frage gewidmet, wie sich die personale Autonomie der Menschen seit Beginn des 20. Jahrhunderts unter dem Einfluss des Geldes verändert hat. Dargestellt werden soll auch, in wieweit diese Entwicklung sich global auswirkt. Wie hat sich die personale Autonomie im Laufe der Geschichte des Geldes bis zur heutigen Zeit verändert? Ist es eine positive Entwicklung? Oder haben wir – trotz eines politischen, kulturellen, medizinischen und wirtschaftlichen Fortschritts – mehr verloren als gewonnen? Handelt jeder nur noch im Hinblick auf die Nutzenmaximierung der Ökonomie zum eigenen Vorteil ohne Rücksicht auf Ethik und Moral? Ist der Mensch als Abhängiger, als Leidtragender, als Gewinner oder Verlierer den weltweiten wirtschaftlichen, sozialen und emotionalen Prozessen, "die auf dem Zusammenspiel von Privateigentum, Arbeitsteilung und Preisbildung durch Angebot und Nachfrage" (Die Dissertation von Flotow stellt die These auf, dass Simmel trotz seiner Behauptung, dass "Keine Zeile dieser Untersuchung (ist) nationalökonomisch gemeint" ist (Simmel, 1989, S. 11.) als ökonomisches Werk ernst zu nehmen sei. (Paschen von Flotow: Georg Simmels "Philosophie des Geldes" als ökonomisches Werk, Dissertation Nr. 1327, Difo-Druck GmbH, Bamberg 1992, S. VI.) beruhen, ausgeliefert? Wie fühlt sich der Mensch determiniert von Geld- und Marktwirtschaft? Als Textgrundlage dienen die Werke von Georg Simmel "Philosophie des Geldes" ( Simmel, Georg, Philosophie des Geldes, Bd. 6, (Hrsg.) v. David P. Frisby & Klaus Christian Köhnke, Suhrkamp, 1989. Simmels Buch erregte zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht so sehr die Gemüter wie das fünf Jahre nach Simmel erschienene Buch von Georg Friedrich Knapp (Schwiegervater des ersten Bundespräsidenten der Nachkriegszeit, Theodor Heuß) "Staatliche Theorie des Geldes". Knapp korrelierte Staat und Geldwesen und nannte das Geld "gesetzliches Zahlungsmittel", das somit einen vom Staat garantierten Wert habe. (Rammstedt, 2003, S. 245.)), erschienen 1900, und Amartya Kumar Sen, "Ökonomie für den Menschen" (Sen, Amartya Kumar, Ökonomie für den Menschen, Wege zu Gerechtigkeit und Solidarität in der Marktwirtschaft, erhielt 1998 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für seine Arbeiten zur Wohlfahrtsökonomie und zur Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung, erschienen: 1999, 3. Auflage 2005.), erschienen 1999. Beide behandeln das Phänomen Geld und das System der Geldwirtschaft. Auch wenn die Wissenschaften "Philosophie" und "Ökonomie" die zentralen Forschungsgebiete der beiden Autoren sind, begeben sie sich dennoch auffallend in den Bereich der Psychologie. Simmel und Sen analysieren einerseits Verhaltungsweisen der Menschen und entwickeln andererseits Hilfen, die die Individuen bei der Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten unterstützen können. Geld beeinflusst grundlegend Lebensgefühl und Verkettung von menschlichen Schicksalen, aber auch die individuelle Befindlichkeit. Simmels Untersuchungen entsprechen dem "philosophischen Typus" und er macht deutlich, dass das "Geldprinzip(s)" sich "mit den Entwicklungen und Wertungen des Innenlebens" (Simmel, 1989, S. 11. Zu Beginn seiner verfassten Selbstanzeige zu seinem Buch "Philosophie des Geldes" erklärt er, dass er "die geistigen Grundlagen und die geistige Bedeutung des wirtschaftlichen Lebens aufzuzeigen versuche". (Simmel, 1989, S. 719.)) der Menschen verknüpft. Er sieht die Formen der drohenden sozialen Bindungslosigkeit und die schwindenden Chancen der Persönlichkeitsbildung, die unter dem Druck der wirtschaftlichen Konkurrenz und der Arbeitsteilung zunehmen. ( Beispiel Arbeitsteilung: Adam Smith schilderte, wie die Herstellung von Stecknadeln in einzelne Teile zerlegt werden kann: Draht ziehen und schneiden, zuspitzen und schleifen.) Simmel beschränkt seine Erkenntnisse rein geisteswissenschaftlich auf die Veränderungen der menschlichen Lebensweise und ihre historisch-gesellschaftlichen Wechselwirkungen. Simmels Studien in Bezug auf das Geld und die moderne Gesellschaft sind philosophische Reflexionen und für soziologische und ökonomische Analysen des Geldes von besonderer Bedeutung. Weiterhin beschreibt er die soziale Differenzierung, die Individualisierung und die sich daraus ergebenden veränderten sozialen Strukturen im Zusammenleben der Menschen. Somit liegt Simmels Schwerpunkt immer bei der Persönlichkeit der Individuen. Sen ist Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften. Er ist Ökonom, Soziologe und Philosoph. Seine Ausarbeitungen zur Wohlfahrtsökonomie, Entwicklungsökonomie, Social-Choice-Theorie und seine Studien über Hungersnöte sind weltweit anerkannt. Er zeigt anhand von empirischen Untersuchungen, dass die Hungersnöte nicht durch einen Mangel an Nahrungsmitteln ausgelöst werden, sondern durch eine ungerechte Verteilung von Nahrungsmitteln. Andere Faktoren beeinflussen das Auftreten von Hunger und Armut. Dazu zählen nicht nur Inflationen oder Arbeitslosigkeit, sondern auch die soziale Stellung der Frau oder das politische System. Denn in einem gut funktionierenden Staatssystem mit freien Wahlen und einer freien Presse gab es bisher keine Hungersnöte. Sen ist der Ansicht, dass ein sozial gerechtes und politisch verantwortungsvolles Umfeld geschaffen werden muss, damit Armut und Unfreiheiten behoben werden. Unter Wirtschaftswissenschaftlern wird Sen als "Außenseiter" angesehen, weil er zum einen die Ethik und Moral mit in das ökonomische Verständnis einbezieht und zum anderen die Lebensqualität und das menschliche Wohlergehen höher bewertet als den wirtschaftlichen Erfolg. Er betont, dass Geld allein weder die Seele wärme noch glücklich mache, sondern dass im Gegenteil alles, was im Leben wirklich zählt, menschliche Begegnungen und echte Bindungen, Liebe, Zuneigung, Freundschaft, Vertrauen, letztlich auch die Gesundheit, alles das, was für Geld nicht zu haben sei. Es gelingt Sen, eine Brücke zwischen Ökonomie und Philosophie zu schlagen. Das wird deutlich, wenn er die "Ökonomie" als Werkzeug für den Menschen einsetzt und für sein Buch "Ökonomie für den Menschen" den Untertitel: "Wege zu Gerechtigkeit und Solidarität in der Marktwirtschaft" wählt.
Alfred Heuss, Versagen und Verhaengnis, Vom Ruin deutscher Geschichte und ihres Verstaendnisses (Failure and Disaster, On the Ruin of German History and its Comprehension), Berlin: Siedler, 1984, 213 pp.; Herbert Ammon and Theodor Schweisfurth, Friedensvertrag, Deutsche Konfoederation, Europaeisches Sicherheitssystem (Peace Treaty, German Confederacy, European Security System), Starnberg: IBF Verlag, 1985, 95 pp.;Hans‐Peter Schwarz, Die gezaehmten Deutschen, von der Machtbesessenheit zur Machtvergessenheit (The Tamed Germans, From the Obsession with Power to the Oblivion of Power), Stuttgart: Deutsche Verlagsanstalt, 1985, 191 pp.;Hans‐Peter Schwarz, Adenauer, Der Aufstieg: 1876–1952 (Adenauer, The Rise: 1876–1952). Stuttgart: Deutsche Verlagsanstalt, 1986, 1021 pp.;Dieter Blumenwitz and Boris Meissner (eds.), Die Uebenvindung der europaeischen Teilung und die deutsche Frage (The Surmounting of the Division of Europe and the German Question), Cologne: Verlag Wissenschaft und Politik, 1986, 143 pp.;Wolfgang Seiffert, Das ganze Deutschland, Perspektiven der Wiedervereinigung (The Whole Germany, Perspectives of Re‐Unification), Munich‐Zurich: Piper, 1986, 377 pp.
Editor: E. Jäckh. ; "Politische Flugschriften." ; no. 86. Vaterländischer hilfsdienst; . 1916 -- no. 87. Die deutschen gewerkschaften im kriege / von August Winnig. 1917 -- no. 88. Bargeldloser verkehr, unsere Reichsbankd und der kreig / von Hans Chippel. 1917 -- no. 89. Beamtenrecht und familie / von Karl Bälz. 1917 -- no. 90. Das innerpolitische Deustchland und der krieg / von Wolfgang Kapp. 1917 -- no. 91. Was soll aus Belgien werden? / von Johannes Ziedursch. 1917 -- no. 92. "Mitteleuropa" Jacques Stern. 1917 -- no. 93. Die russische revolution von 1905, . 1917 -- no. 94. Türkische kriegsfinanzwirtschaft, Djaved. 1917 -- no. 95. Was unsere vorväter erduldet haben / von H.F.P.J. Freytag-Loringhoven. 1917 -- no. 96. Syrien im krieg / von Max Uebelhör. 1917 -- no. 97. Kriegerische demokratien in vergangenheit und gegenwart / von Justus Hashagen. 1917. ; no. 51. Deutschland sieg Irlands hoffnung / von Hans Rost. 1915 -- no. 52. Der geist des militarismus / von Nachum Goldmann. 1915 -- no. 53. Der englische volkscharakter / von L.L. Schücking. 1915 -- no. 54. Der krieg und die geschlechtskrankheiten / von Albert Neisser. 1915 -- no. 55. Irredenta-politik / von Theodor Sosnosky. 1915 -- no. 56. Bringt uns der krieg dem sozialismus näber? / von Robert Liefmann. 1915 -- no. 57. Der deutsch-englische wirtschaftsgegensatz / von Richard Kiliani. 1915 -- no. 58. Kriegssozialismus / von Theodor Heuss. 1915 -- no. 59. Belgier und Balten / von Arthur Moeller van den Bruck. 1915 -- no. 60. Müssen Deutsche und Polen sich immer befehden? / von Olgierd Czartoryski. 1915 -- no. 61. Die Schweiz im weltkrieg / von Jakob Schaffner. 1915 -- no. 62. Der krieg und die deutsche musik / von Franz Bachmann. 1915 -- no. 63. Indien im weltkriege / von Hermann Staden. 1915 -- no. 64. Die ziele unserer weltpolitik / von Alfred Hettner. 1915 -- no. 65. Flugwesen und flugzeugindustrie der kriegführenden staaten / von Roladn Eisenlohr. 1915 -- no. 66. Frankreichs finanzielle oligarchie / von Max Uebelhör. 1915 -- no. 67. Die militärische vorbereitung der jugend in gegenwart und zukunft / von George Graevenitz. 1915 -- no. 68. Deutschland und Südamerika / von Paul Gast. 1915 -- no. 69. Kriegsfinanzen / von K.T. Theodor. bd. 2. 1915 -- no. 70. Die neue familie / von Hermann Paull. 1916 -- no. 71. Ansiedlung von kriegsinvaliden / von H.S. Weber. 1916 -- no. 72. Imperialismus und pazifismus in volkswirtschaftlicher beleuchtung / von Karl Kumpmann. 1916 -- no. 73. Ein neuer staatenbund und das ostjudenproblem / von M.J. Bodmer. 1916 -- no. 74. Kriegskosten und deckung / von Ludwig Herz. 1916 -- no. 75. Der vierbund und das neue europäisch-oreintalische weltbild / von B.L. Mackay. 1916 -- no. 76. Die stellung des papsttums im weltkriege / von Jean Lulvès. 1916 -- no. 77. Schweden und der weltkrieg / von Adrian Molin. 1916 -- no 78. Wofür kämpfen die Engländer? / von Paul Raché. 1916 -- no. 79. England, Dänemark und Griechenland / von W. Goetze. 1916 -- no. 80. Wirtschaftliches durchhalten / von Heinrich Oswalt. 1916 -- no. 81/82. Unterseebootskrieg und völkerrecht / von Oda Alvensleben. 1916 -- no. 83. Der sieg der deutschen volksgesundheit im weltkriege / von Gotthard Würfel. 1916 -- no. 84. Land oder geld / von Georg Bernhard. 1916 -- no. 85. Die lehren des weltkrieges für unsere kolonial politik / von W.H. Solf. 1916 -- ; no. 1. Warum es der deutsche krieg ist / von Paul Rohrbach. 1914 -- no. 2. Deutschland und Frankreich / von d. Friedrich Naumann. 1914 -- no. 3. Deutschland und der Islam / von dr. C.H. Becker. 1914 -- no. 4. Der krieg und die seele / von Gottfried Trau8b. 1914 -- no. 5. Die mobilmachung / von Matthias Erzberger. 1914 -- no. 6. Deutschlands weltkrieg und die Deutschamerikaner / von Hermann Oncken. 1914 -- no. 7. Die russische sphinx / von Axel Schmidt. 1914 -- no. 8. Die weltgeschichtliche bedeutung des deutschen geistes / von R.C. Eucken. 1914 -- no. 9. Deutschland und Russland im widerstreig seit 200 jahren / von Gustav Roloff. 1914 -- no. 10. Englands schwäche und Deutschlands stärke / von H.J. Losch. 1914 -- no. 11. Die enttaüschungen unserer gegner / von Paul Nathan. 1914 -- no. 12. Die seelischen wirkungen des krieges / von Otto Binswanger. 1914 -- no. 13. Deutsch-türkische freundschaft / von C.A. Schäfer. 1914 -- no. 14. Deutschland und Ostasien / von Fritz Wertheimer. 1914 -- no. 15. Der krieg und die frau / von Gertrud Bäumer. 1914 -- no. 16. England, der feind / von E.C.E.L.D. Reventlow. 1914 -- no. 17. Das deutsche Elsass / von Friedrich Lienhard. 1914 -- no. 18. Worin liegt Englands schuld? / von A.O. Meyer. 1914 -- no. 19. Wo stehen wir? / von Erich Marcks. 1914 - no. 20. Patriotismus, kunst und kunsthandwerk / von G.E. Pazaurek. 1914 -- no. 21. Nordwestafrika und Deutschland / von George Kampffmeyer. 1914 -- no. 22. Österreich Ungarns erwachen / von Richard Charmatz. 1915 -- no. 23. Nach osten! / von A.H. Paquet. 1915 -- no. 24. Die deutsch-türkische waffenbrüderschaft / von E.F.W. Jäckh. 1915 -- no. 25. Der krieg und die sozialdemokratie / von Anton Fendrich. 1915 -- no. 26. Das geld im kriege / von Hugo Böttger. 1915 -- no. 27. Krieg, auslanddeutschtum und presse / von L. Niessen-Deiters. 1915 -- no. 28. Die chemische industrie und der krieg / von A.H. Binz. 1915 -- no. 29. Dieser krieg und das Christentum / von Martin Rade. 1915 -- no. 30/31 Die weltpolitik der weltmode / von Robert Stern. 1915 -- no. 32. Freie meere! / von G. v. Schulze-Gaevernitz. 1915 -- no. 33. Die Ukraine, der lebensnerv Russlands / von Eugen Lewicky. 1915 -- no. 34. Deutsche siedlung im Osten / von R.F. Kaindl. 1915 -- no. 35. Der kampf um den Suezkanal / von Richard Hennig. 1915 - no. 36. Englands wirtschaftskrieg gegen Deutschland / von Gustav Stresemann. 1915 -- no. 37. Das bildungswesen im neuen Deutschland / von Karl Muthesius. 1915 -- no. 38. Von Waterloo bis Antwerpen / von F.F.C. Lehmann-Haupt. 1915 -- no. 39. Der kampf um die Dardanellen / von Ludwig Trampe. 1915 -- no. 40. Bismarcks glaube / von H.A.O.R.U.M. Soden. 1915 -- no. 41/42. Kriegsfinanzen / von K.T. Helfferich. 1915 -- no. 43. Hygienische betrachtungen über volksernährung im kriege / von K.H. Noorden. 1915 -- no. 44. Österreich-Ungarn und der krieg / von Otto Hötzsch. 1915 -- no. 45. Der wirtschaftliche imperialismu / von Wilhelm Gerloff. 1915 -- no. 46. Der deutsche volksgeist im kriege / von O.F. Gierke. 1915 -- no. 47. Mit schwert und pflug! / von K.H.T. Rümker. 1915 -- no. 48. Deutschland und Ägypten / von Erich Meyer. 1915 -- no. 49. Wie steht es mit Polen? / von W.F. P. Massow. 1915 -- no. 50. Die zukunft der deutschen form / von Hermann Muthesius. 1915 -- ; No more published. ; Mode of access: Internet.
Auf welchen Grundstrukturen basiert das politische System der Bundesrepublik Deutschland? Wer sind die zentralen Akteure? Wie sind die wichtigsten Prozesse und Institutionen beschaffen? Das Buch baut auf den Grundbegriffen – Staat, Verfassung, Demokratie – auf, führt über die politische Geschichte der Bundesrepublik hin zum Grundgesetz, zur gesellschaftlichen Willensbildung und schließlich zu den Grundzügen der parlamentarischen Demokratie mit den politischen Organen. Die umfassend aktualisierte Neuauflage enthält Vertiefungen zu aktuellen Problemlagen, u. a. zu den Themen EU, Meinungs- und Pressefreiheit sowie Rechtsextremismus.
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Einleitung: 'Ich glaube, man muß die realpolitische Linie sehen. Ich halte es für selbstverständlich, daß die Wahl des Bundespräsidenten nicht zu trennen ist von den ganzen Koalitionsverhandlungen hinsichtlich der Zusammensetzung der Regierung.' (Prof. Ludwig Erhard am 6. September 1949). 1. Die verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen der Wahl und ihre Probleme: In der Verfassung der Bundesrepublik wurde das Amt des Bundespräsidenten auf Grund von Erfahrungen aus der Weimarer Republik mit beschränkten politischen Wirkungsmöglichkeiten ausgestattet. Auch bezüglich der Wahl des Staatsoberhauptes unterscheidet sich das Bonner Grundgesetz wesentlich von der Weimarer Verfassung der I. Deutschen Republik. Die nun nicht mehr direkte Bestellung des Staatsoberhauptes durch das Volk geschieht seit 1949 indirekt durch die Bundesversammlung. Trotz der positiven Erfahrungen mit dem im Bonner Grundgesetz verankerten Wahlmodus wird nahezu jede bevorstehende Wahl des Bundespräsidenten dazu genutzt, um besonders in den Medien aber auch in den Parlamenten der Bundesrepublik eine direkte Wahl des Staatsoberhauptes zu diskutieren. Aus diesem Grund sollen hier kurz einige Argumente angeführt werden, die gegen eine direkte Wahl des Bundespräsidenten sprechen: Ein direkt gewählter Bundespräsident würde im Vorfeld seiner Wahl durch das Volk seinen eigenen aktiven Wahlkampf führen wollen und müssen. Durch die direkte Wahl wäre ein so bestelltes Staatsoberhaupt allein schon durch den Wahlmodus ein politischer Präsident, den der Parlamentarische Rat zu Recht nicht gewollt hat. Ein direkt gewählter Bundespräsident wäre in jedem Fall, so wie Rupert Scholz es ausdrückt, 'Partei in eigener Sache', da er durch seinen eigenen Wahlkampf politische Erwartungen bei seinen Wählern geweckt hätte, denen das Staatsoberhaupt nun auch gerecht werden müßte. Vom neutralen bzw. unparteilichen Bundespräsidenten, dessen Hauptaufgabe in der Repräsentation des Staates und der Integration möglichst aller Staatsbürger liegt, wäre ein direkt gewählter politischer Bundespräsident weit entfernt. Eine Folge aus der direkten Wahl des Staatsoberhauptes würde die sein, daß eine Erweiterung der politischen und exekutiven Zuständigkeiten des Bundespräsidentenamtes zunächst diskutiert und letztendlich auch gefordert würde. Hier wäre dann der Weg hin zu einer präsidialen Regierungsweise beschritten, die vom Grundgesetz her eindeutig nicht gewollt ist. Um eben dies zu vermeiden, ist das Festhalten an dem bisherigen Wahlmodus eine Konsequenz, die sich aus den Erfahrungen der bisherigen Bundespräsidentenwahlen ableiten läßt. Die Bundesversammlung; die sich zu gleichen Teilen aus den Mitgliedern des Bundestages und Mitgliedern, die von den Landesparlamenten nach den Grundsätzen der Verhältniswahl gewählt werden, zusammensetzt, ist ein Gremium, das sich ausschließlich zur Wahl des Bundespräsidenten konstituiert. Durch den Landtags-Anteil wird die Bundesversammlung in ihrer Zusammensetzung zum Aktuellen hin verschoben. Dies resultiert aus den in den 16 Bundesländern ständig stattfindenden Landtagswahlen, die ebenso wie die Ergebnisse der Bundestagswahlen eine direkte wenn auch zeitlich verzerrte Transformation des Wählerwillens in die Bundesversammlung hinein sicherstellen. So besteht aufgrund dieser zeitlichen Verzerrung einerseits die Möglichkeit, daß ein Bundespräsident die kommenden Regierungswechsel voranzeigt, andererseits kann es auch so kommen, daß sich in der Person eines Bundespräsidenten die vergehende politische Konstellation und deren Zeitstimmung noch eine Weile fortsetzt. Das Grundgesetz besagt, daß sich die Amtszeit des Präsidenten auf fünf Jahre beläuft, danach ist eine einmalige Wiederwahl möglich. Diese Verfassungsregelung wurde recht intensiv kurz vor Ende der Bundespräsidentschaft von Theodor Heuss 1958/59 diskutiert. Heuss selbst aber lehnte eine 'Iex Heuss' in Form der damals diskutierten Varianten a) zweite Wiederwahl, also dritte Amtszeit oder b) eine Verlängerung der Amtszeit von fünf auf sieben Jahre als eine 'Verlegenheitslösung' ab. Zu Zeiten des populären Bundespräsidenten Heuss zog man in den Parteien in Erwägung, das erst zehn Jahre alte Grundgesetz bezüglich der Wiederwahl oder der Amtsdauer des Bundespräsidenten zu verändern. Das Grundgesetz (Art. 54, Absatz 2) spricht sich aber nicht eindeutig gegen die erneute Kandidatur eines früheren Bundespräsidenten nach einem anderen Amtsinhaber aus. In der Bundesversammlung ist derjenige Kandidat gewählt, der im ersten bzw. zweiten Wahlgang die Stimmen der absoluten Mehrheit der Mitglieder der Bundesversammlung, d.h. die Mehrheit ihrer gesetzlichen Mitgliederzahl, erhält. Wird diese Mehrheit in zwei Wahlgängen von keinem der Bewerber erreicht, so ist derjenige gewählt, der in einem dritten Wahlgang die meisten Stimmen auf sich vereinigt. Bisher war ein dritter Wahlgang sowohl bei der Wahl von Dr. Gustav Heinemann in der 5. Bundesversammlung am 5. März 1969 als auch bei der Wahl von Prof. Roman Herzog in der 10. Bundesversammlung am 23. Mai 1994 notwendig. 1969 unterlag der Kandidat der CDUICSU, Gerhard Schröder. dem schließlich mit einer einfachen Mehrheit von 512 Stimmen im dritten Wahlgang gewählten Kandidaten Gustav Heinemann mit einem Ergebnis von 506 Stimmen (s. 2.3.3.). 1994 unterlag der Kandidat der SPD, Johannes Rau, (605 Stimmen) dem mit einer absoluten Mehrheit (696 Stimmen) im dritten Wahlgang gewählten Roman Herzog (s. 2.7.2.). Die Bundesversammlung kann, da sie wie der Bundestag und die Landtage in Fraktionen aufgegliedert ist, durchaus als ein Parteienparlament bezeichnet werden. 17 So verdeutlichen die bisherigen Präsidentenwahlen auch, daß das höchste Amt in der Bundesrepublik stets von der politischen Mehrheit besetzt worden ist. Die Kandidaten zum Amt des Bundespräsidenten waren mehrheitlich aktive Politiker oder Berufspolitiker. Lediglich im Vorfeld fester Nominierungen waren auch andere Persönlichkeiten im Gespräch. Die parteilose Kandidatin der Grünen von 1984, Luise Rinser, und der parteilose Kandidat von Bündnis 90/Grüne, Prof. Jens Reich, unterscheiden sich hier - und das entspricht der politischen Intention der Grünen - von den bisher nominierten Kandidaten der Union, der SPD und der FDP. Die Wahl des Bundespräsidenten erfolgt immer durch die Parteien; dies wäre im Falle einer direkten Wahl allerdings ebenso. Denn der Erfolg eines Kandidaten hängt wesentlich von der Stärke seiner Partei im Bundestag und in den Landesparlamenten ab. Es sei schon an dieser Stelle anzumerken, daß die Grundlage der Wahlen in der Bundesversammlung stets ihren Ursprung in parteitaktischen Überlegungen hatte und hat, da die Parteien die Wahl des Bundespräsidenten in der Verfassungswirklichkeit als eine politische Wahl auffassen. Ziel dieser Studie ist es: 1.) Die parteiinternen Hintergründe im Vorfeld und nach der offiziellen Kandidatennominierung zu untersuchen; 2.) die politischen Intentionen der Parteien hinsichtlich der von ihnen aufgestellten Kandidaten herauszustellen und schließlich 3.) jeweils die Erstwahlen und die Wiederwahlen im Hinblick auf ihre nominierten und gewählten Kandidaten zu untersuchen, um in der abschließenden Systematik die unterschiedlichen Funktionen der Kandidaten herauszustellen.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: 1.Die verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen der Wahl und ihre Probleme1 2.Die Hintergründe der Parteien zur Wahl4 2.1Die erste neue Wahl von 19494 2.1.1Die Koalitionsbildung und die Nominierung von Heuss5 2.1.2Die Wahl von Heuss8 2.2Die Irritationen um die Wahl von 195910 2.2.1Die Kandidatur Erhards13 2.2.2Die Kandidatur Adenauers16 2.2.3Die Kandidatur und Wahl Lübkes20 2.3Die Wahl von 1969 und der bevorstehende Machtwechsel21 2.3.1Die Situation der Koalitionspartner22 2.3.2Die Situation der FDP24 2.3.3Die Wahl Heinernarms27 2.4Die Wahl von 1974 und die Konsolidierung der SPD-FDP-Koalition29 2.4.1Die Situation in der SPD-FDP-Koalition und Scheels Nominierung30 2.4.2Die Wahl Scheels34 2.5Die Wahl von 1979 und der befürchtete Machtwechsel35 2.5.1Die Kandidatendiskussion in der Union36 2.5.2Zur Strategie der SPD-FDP-Koalition38 2.5.3Die Konflikte zwischen SPD-FDP und CDUICSU im Zuge der Nominierung von Carstens41 2.5.4Die Wahl von Carstens44 2.6Die Wahl von 1984 und der 'Sammelkandidat'45 2.6.1Die Nominierung von Weizsäckers45 2.6.2Die Wahl von Weizsäckers50 2.7Die Wahl von 1994 und die Konsolidierung der CDUlCSU-FDP-Koalition51 2.7.1Zur Kandidatendiskussion in den Parteien52 2.7.2Die Wahl Herzogs54 3.Systematik der Bundespräsidentenwahlen56 3.1Die Erstwahlen und die Bedeutung der Gegenkandidaten56 3.2Die Wiederwahlen und die Funktion der Kandidaten als Konsenskandidaten68 Quellen- und Literaturverzeichnis77Textprobe:Textprobe: Kapitel 2.3, Die Wahl von 1969 und der bevorstehende Machtwechsel: Die Bundespräsidentenwahl von 1969 war unter anderem auch deshalb bedeutend, weil im gleichen Jahr die Bundestagswahl stattfand. Bundespräsident Lübke schied bereits am 30. Juni 1969 vorzeitig aus dem Amt. Offiziell begründete der Bundespräsident diesen Schritt mit der Vermeidung eines Zusammenfallens von Bundespräsidenten- und Bundestagswahl Inoffiziell aber waren sowohl seine Krankheit als auch die im Nachhinein als haltlos zu bezeichnenden Verdächtigungen, Lübke habe an der Projektierung von KZ - Bauten mitgewirkt, ein wesentlicher Grund für den Bundespräsidenten, früher sein Amt aufzugeben. So fiel die Kandidatendiskussion und Präsidentschaftswahl nicht unmittelbar in den Bundestagswahlkampf. 2.3.1, Die Situation der Koalitionspartner: 1969 bestand die Große Koalition, die sich aus CDUICSU und SPD zusammensetzte, bereits im dritten Jahr, und es machten sich deutliche politische Divergenzen zwischen den Koalitionspartnern bemerkbar. Die Tendenz eines Auseinanderstrebens von Union und SPD war von großer Relevanz für die Bundespräsidentenwahl und konnte schon recht deutlich bei der Neuwahl des Bundestagspräsidenten im Februar 1969 verzeichnet werden. Nachdem Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaler aufgrund des geäußerten Verdachts, er habe aus politischer Einflußnahme persönlichen Gewinn gezogen, schließlich zurücktrat, wählte der Bundestag am 5. Februar Kai-Uwe von Hassel als seinen neuen Präsidenten. Zu Anfang des Wahljahres 1969 war dies das letzte hohe Staatsamt, das die Union mit einem Politiker aus ihren Reihen besetzen konnte. Mit einer knappen Mehrheit von 262 Ja-Stimmen – die Koalition von CDU/CSU und SPD verfügte über insgesamt 447 Mandate im Bundestag – wurde von Hassel schließlich als Nachfolger Eugen Gerstenmalers gewählt. Dies Stimmergebnis belegt ein sich bereits ankündigendes Auseinanderfallen der Regierungskoalition. Die Wahl Kai-Uwe von Hasseis verdeutlicht ebenfalls, daß von nun an die deutlichen Überhänge der Großen Koalition bei den parlamentarischen Abstimmungen keine Selbstverständlichkeit mehr sein sollten. Die SPD eröffnete die Verhandlungen und die Diskussion um den zu wählenden Bundespräsidentennachfolger bereits im Juni 1967, als der SPD-Vorsitzende Willy Brandt in einem Gespräch mit dem Hamburger Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel' den Anspruch der Sozialdemokraten auf das höchste Staatsamt anmeldete. Das Präsidium der SPD bekräftigte danach auch Brandts Forderung und teilte diesen Entschluß Bundeskanzler Kiesinger mit. Die SPD begründete ihre Forderung damit, daß nach einem 'Freidemokraten und einem Unionspolitiker' nun ein Sozialdemokrat als Bundespräsident gewählt werden müsse. Betrachtet man in diesem Zusammenhang die bisherige Praxis der Regierungsbildungen in der Bundesrepublik, so ist dem kleineren Koalitionspartner - im Fall von1968 also zunächst der SPD - die Möglichkeit, das höchste Staatsamt zu besetzen, teilweise zugestanden worden. Der Benennung eines gemeinsamen Kandidaten von CDU/CSU und SPD stand grundsätzlich nichts im Wege, und sowohl Kiesinger als auch Wehner favorisierten zunächst den Bundesverkehrsminister Georg Leber als den Kandidaten der Regierungskoalition für das Amt des Bundespräsidenten. Zur Entscheidung der Union, letztendlich doch einen eigenen Kandidaten aufzustellen, kam es nach der Überlegung von Bundeskanzler Kiesinger, daß ein aktiver sozialdemokratischer Politiker als späterer Bundespräsident der eigenen Partei im Hinblick auf die noch im selben Jahr stattfindenden Bundestagswahlen von einem nur schwer kalkulierbaren Vorteil sein würde. Kiesinger favorisierte zunächst den Präsidenten des Evangelischen Kirchentages, Richard von Weizsäcker, da die FDP im Falle einer Kandidatur von Weizsäckers signalisiert hatte, diesen eher wählen zu können als Bundesverteidigungsminister Schröder, der ebenfalls in der Union als Kandidat in Frage kam. Diese Entscheidung aber hatte die FDP seit dem 15. November 1968, als Schröder, ein Protagonist einer CDU/CSU-FDP Koalition, von den Wahlmännern der Union im zweiten Wahlgang einstimmig vorgeschlagen wurde, nicht mehr zu treffen. Die ablehnende Haltung der FDP gegenüber Schröder war der CDU/CSU durchaus bekannt gewesen, Richard von Weizsäcker unterlag dem Bundesverteidigungsminister jedoch deutlich im ersten Wahlgang der Abstimmung des Wahlmännergremiums. Ein weiterer Aspekt, der den Ausgang der Bundespräsidentenwahl von 1969 als wesentlich unsicherer erscheinen ließ als die Wahl von 1959, kam noch hinzu: Im Falle einer Kandidatur seitens der Union als auch seitens der Sozialdemokraten fiel 1969 nun der dritten Kraft im Parteiensystem, nämlich der FDP aber auch der in der Bundesversammlung über die Landtage vertretenen NPD, eine besondere Rolle zu. Denn es herrschten in der 5. Bundesversammlung keine eindeutigen Mehrheitsverhältnisse. Weder die Unionsparteien noch die Sozialdemokraten verfügten über eine absolute Mehrheit. Die FDP konnte nun für die Wahl den Ausschlag geben.
1. Kapitel: Einleitung Das Kapitel der Einleitung erläutert die Zielsetzung und Fragestellung dieser Arbeit unter Angabe der verwendeten Primärquellen, zu denen die Zeitungsartikel, Archivdokumente, die Transkriptionen der qualitativen Interviews gehören sowie den aktuellen Forschungsstand. Ziel dieser Arbeit ist es zum einen, auf inhaltlicher Ebene die Auto- und Heterobilder sowie Stereotype in der westdeutschen und britischen überregionalen Presse herauszuarbeiten und diese vor dem Hintergrund des außenpolitischen bilateralen Verhältnisses zu interpretieren. Zum anderen sollen jene Eigen- und Fremdbilder strukturell in die Argumentationen der jeweils nationalen Pressetexte eingeordnet werden und auf ihre Funktion hin überprüft werden. In der vorliegenden Dissertation wird angenommen, dass Stereotype und Bilder "des Anderen" gezielt in die Argumentationen der nationalen Pressetexte eingebettet sind und dort argumentative Funktionen erfüllen, wie etwa die Verstärkung eines Arguments oder die Herstellung von Plausibilität, Interpretation und Einordnung eines Ereignisses oder dessen gesellschaftliche Legitimation. Daher verbindet diese Arbeit die Methodik der "Kritischen Diskursanalyse" (KDA) mit der "Imagologie". Das Forschungsparadigma der KDA lautet nach Siegfried Jäger, den Diskurs auf seine ikonographischen Mittel hin zu untersuchen. Manfred Beller und Joep Leerssen definieren den Forschungsanspruch der Imagologie wie folgt: "Imagology aims to understand a discourse rather than a society". Weder die KDA gelangt zu einer näheren Klassifizierung der zu untersuchenden "ikonographischen Mittel", noch unternimmt die "Imagologie" den Versuch, den Begriff "discourse" näher zu bestimmen. Daher wird in dieser Arbeit diese Lücke geschlossen und beide Methodiken an ihrer Schnittstelle miteinander verbunden. Es ist das Hauptanliegen dieser Arbeit, die diskursive Konstruktion des deutsch-britischen Verhältnis im jeweiligen Pressediskurs beider Länder im Untersuchungszeitraum dieser Arbeit tiefgreifend zu analysieren und die dem jeweiligen Diskurs zugrundeliegenden "Aussagen" im Sinne Foucaults herauszuarbeiten. Zudem sollen allgemein-gültige Ergebnisse zur Tradierung von Stereotypen und dem positiven und negativen Tenor der überregionalen Berichterstattung unter Berücksichtigung des außenpolitischen Kontextes in Betracht gezogen werden. Die Auswirkungen des Pressediskurses auf das öffentliche Denken soll anhand von Archivdokumenten bzw. von qualitativen Interviews punktuell gezeigt werden. 2. Kapitel: Diskurs und Kritische Diskursanalyse Im zweiten Kapitel wird zunächst der Diskursbegriff nach Michel Foucault mit den Wirkmechanismen und Strukturen von Diskursen begründet. Wichtig dabei ist der "Wissen/Macht-Komplex", der die diskursive Aushandlung von "allgemein gültigem Wissen" innerhalb einer Gesellschaft beschreibt. Dieses "Wissen" enthält die Tradierung gültiger Argumentationsformen inklusive Eigen- und Fremdbilder in der Presse. Der Begriff "Aushandlung" impliziert dabei, dass es sich um einen diffizilen diskursiven Prozess handelt. "Wissen und Macht" sind laut Foucault intrinsisch miteinander verbunden. Macht generiert Wissen, Wissen impliziert Macht. Demnach haben die als gültig ausgehandelten Argumentationsformen und Bilder in den Pressetexten eine Wirkungsmacht, Bewusstsein innerhalb einer Gesellschaft formen. In Foucaults diskursanalytische Theorien, die selbst keine konkreten Analyseschemata zur Untersuchung von (Medien-) Diskursen beinhalten, fließen die Weiterführungen von Sara Mills, Ruth Wodak und Norman Fairclough mit ein. Konkrete Vorgaben zur praktischen Analyse von Mediendiskursen legte der Linguist Sigfried Jäger des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung vor. Jäger definiert verschiedene Diskursebenen innerhalb einer Gesellschaft, bei denen der Mediendiskurs zwischen der Politiker- und Alltagsebene angesiedelt ist. Jäger beschreibt, dass der Mediendiskurs in sich relativ homogen ist, da die großen Leitmedien ihre Informationen von wenigen offiziellen Presseagenturen beziehen. Dies bedeutet, dass die Nachrichten zur Aktualität im Fernsehen relativ gleich denen im Radio oder den Zeitungen sind. Im Fall dieser Arbeit ist bestätigt, dass die Presse den dominanten Mediendiskurs sowohl in der BRD als auch in GB zur politischen Information darstellt. Die Pressetexte mit ihren Argumenten, ihrem Tenor und den Selbst- und Fremdbildern zu den Ereignissen der zweiten Berlin-Krise hatten demnach eine große Wirkung auf ihre Leser, zu denen nachweislich auch die Regierungsoberhäupter Adenauer und Macmillan zählen. Trotz der angenommen Homogenität des Mediendiskurses besitzt jede Presse- und Medieninstitution eine eigene "diskursive Position" gemäß ihrer Ausrichtung, die nachhaltig den Tenor ihrer Nachrichten bestimmen. Grundsätzlich teilt man in einer Gesellschaft Wissen darüber, welche Ausrichtung die "großen Zeitungen" haben. So ist etwa der Guardian und die SZ sozialliberal, die Times, FAZ, Die Welt und der Daily Telegraph konservativ eingestellt. Darüber hinaus teilt Jäger die Presseberichterstattung in ihre Bestandteile. Diese sind etwa die Berichterstattung über ein bestimmtes Thema, den "Diskursstrang". Pressetexte, die ein bestimmtes Thema behandeln, nennt er "Diskursfragmente". Demnach bilden alle Diskursfragmente zu einem Thema den Diskursstrang, der sich diachron gemäß der (außen-)politischen Situation entwickelt. Jäger bezeichnet ihn metaphorisch als "Fluss von Wissen durch die Zeit". Analysiert man ein Ereignis, über das in den Medien viel berichtet wird, stellt dies ein "diskursives Ereignis" dar. Für Jäger stellen diese Orientierungspunkte dar, da sie eine "Momentaufnahme" des Diskursstranges abbilden und zeigen, welche Bilder, Argumente und diskursiven Mechanismen zu einem bestimmten Zeitpunkt tradiert wurden bzw. "gültig" waren. Die diachrone Aneinanderreihung von Ergebnissen aus mehreren diskursiven Ereignissen zeigt dann Entwicklungen und Veränderungen in einem Diskursstrang auf, dessen Einwirkungen vor dem Hintergrund der politischen Ebene interpretiert werden können. 3. Kapitel: Imagologie und Stereotypenforschung Das Kapitel behandelt die Bildung, Funktionen und Tradierung von Eigen- und Fremdbildkonstruktionen als kulturelle Konstrukte im öffentlichen Diskurs, dem die Berichterstattung angehört. Ursprünglich in der vergleichenden Literaturwissenschaft situiert, weiten Beller & Leerssen das Untersuchungsfeld der Imagologie von literarischen Texten auf Texte "as forms of cultural representation" aus. Dem sind Zeitungsartikel überregionaler Qualitätszeitungen ebenso zuzuordnen. In diesem Kapitel werden die "Images" als Oberbegriff erläutert, aus denen sich das Bild, Stereotyp, Vorurteil und Feindbild ableiten. Zudem wird das Nationenbild behandelt. Der Schwerpunkt der Darstellungen in dieser Arbeit liegt dabei auf dem Stereotypenbegriff. Eingehend erläutert dieses Kapitel die identitätsstiftende Funktion von Eigen- und Fremdbildern, wobei ebenso die Aspekte des Wandels und der Beständigkeit von Stereotypen beleuchtet werden. Die Eigen- und Fremdbildkonstruktionen werden in den Kontext der Presseberichterstattung, insbesondere der Auslandsberichterstattung, eingebettet und deren Merkmale skizziert. Demnach wird die Struktur der Presseberichterstattung erläutert, in dem die Stereotype und Bilder eingebettet werden. Ebenso wird die Relation zwischen verbalem Ausdruck eines Stereotyps und dessen kognitive Assoziierung behandelt, wobei der konturierte Charakter eines Stereotyps gezeigt werden soll. 4. Kapitel: Methodische Vorgehensweise Dieses Kapitel fasst, basierend auf der erläuterten Methodik der Kritischen Diskursanalyse aus Kapitel 2 und den Grundlagen der Stereotypenforschung in Kapitel 3 die konkrete Vorgehensweise und methodische Anwendung dieser Arbeit zusammen. Behandelt wird die konkrete Auswahl relevanter Pressetexte für die quantitative und qualitative Analyse von westdeutschen und britischen Zeitungsartikeln der jeweils drei großen überregionalen Tageszeitungen, die das Korpus dieser Dissertation bilden (Times, Daily Telegraph, Manchester Guardian, FAZ, SZ und Die Welt). Die diskursiven Ereignisse des Untersuchungszeitraumes werden erläutert, ebenso wie die Klassifizierung der drei untersuchten Diskursstränge, die das deutsch-britische Verhältnis zur Zeit der zweiten Berlin-Krise von 1958 bis 1962 diskursiv aushandeln. Die konkrete Vorgehensweise aus Struktur- und Feinanalyse, die auf die drei Diskursstränge angewandt wird, wird geschildert. Dabei wird bereits der "Tenor der Berichterstattung" geschildert, der die drei untersuchten Diskursstränge dominiert. Neben der Tradierung von negativen, neutralen oder positiven Stereotypen im überregionalen Pressediskurs eines Landes entscheidet auch die subtilere "Stimmung" im Pressetext über die Formulierung eines positiven oder negativen Fremdbildes. Die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen in Abgleich mit den Archivdokumenten zum politischen Hintergrund, dass der Tenor der Berichterstattung eines Landes über die fremde Nation an das außenpolitische Verhältnis gebunden ist – zur Zeit von Macmillans Moskau-Reise im Februar 1959 stellt die britische Außenpolitik eine Bedrohung für den Kurs Adenauers dar mit der Konsequenz, dass in beiden Pressediskursen ein negativer Tenor mit einer großen Anzahl negativer Fremdbilder zirkulierte. Als Macmillan 1960 von seiner Entspannungspolitik in Zentraleuropa Abstand nimmt und sich der kontinentaleuropäischen Wirtschaftsbeziehungen zuwendet, verbessert sich sowohl der Tenor als auch die wechselseitigen Heterobilder über den Anderen in beiden Pressediskursen. Demnach hängt die negative Tradierung von Fremdbildern von der diskursiven Konstellation ab, die in den überregionalen Leitmedien dem außenpolitischen Kurs der jeweiligen Regierung folgt. 5. Kapitel: Das britische und westdeutsche Pressewesen Im 5. Kapitel wird das westdeutsche Pressewesen dem britischen gegenübergestellt. Zunächst soll gezeigt werden, dass die Zeitungen im Untersuchungszeitraum dieser Arbeit das dominante Leitmedium zur politischen Information darstellen, da die "ephemeren" Medien wie Radio und Fernsehen zwar in beiden Ländern zahlenmäßig (bereits) weit verbreitet waren, sich zur intensiven politischen Information jedoch (noch) nicht durchgesetzt hatten. Dies hat zur Folge, dass der Presseberichterstattung über die britische und westdeutsche Außenpolitik zur zweiten Berlin-Krise eine noch größere Wirkungsmacht zukommt, deren inhaltliche Analyse sich eignet, dominante Grundaussagen des britischen und westdeutschen Pressediskurses in Form von Argumentationsmustern und der Tradierung von Fremdbildern zu Legitimierungszwecken herauszuarbeiten. Von diesen kann angenommen werden, dass sie eine sehr starke Wirkmacht zur Bewusstseinsbildung über die jeweils fremde Nation bei den Lesern hatten, zu denen nachweislich auch die führenden Politiker beider Länder zählten. Danach werden die sechs überregionalen Zeitungen in ihrer Pressegeschichte sowie ihrer zahlenmäßigen Verbreitung vorgestellt und ihre "Diskursposition", d.h. in ihrer (politischen) Ausrichtung im gesellschaftlichen Diskurs, genannt. Da diese Arbeit eine relative Homogenität der überregionalen Leitmedien annimmt, wird die Diskursposition der einzelnen Tageszeitungen in dieser Untersuchung vernachlässigt. Es werden zudem wesentliche Unterschiede des westdeutschen und britischen Pressewesens erläutert und die Kriterien einer "überregionalen Tageszeitungen" definiert. Abschließend werden beide Pressewesen miteinander verglichen und in den historischen Kontext der zweiten Berlin-Krise eingeordnet. 6. Kapitel: Die zweite Berlin-Krise als diskursiver Kontext Dieses Kapitel erläutert die außen- und weltpolitischen Hintergründe des längsten Konfliktes des Kalten Krieges, die im August 1961 zur sichtbaren Teilung Deutschlands in Ost- und West führte. Der historische Hintergrund wird mit Archivdokumenten aus dem Bundesarchiv Koblenz sowie dem Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes gestützt. Gezeigt werden die Rollen und Verantwortlichkeiten der alliierten Siegermächte Großbritannien, den USA und Frankreich gegenüber den sowjetischen Forderungen Chruschtschows, das Viermächteabkommen aufzukündigen und die alliierten Truppen aus Westberlin abzuziehen. Mit der Schilderung des historischen Hintergrundes wird zudem der Untersuchungszeitraum dieser Arbeit festgelegt, der mit dem Chruschtschow-Ultimatum vom 27.11.1958 beginnt und mit dem Beginn der Kuba-Krise im Oktober 1962 endet. Neben der Schilderung des Verlaufes der zweiten Berlin-Krise wird das deutsch-britische Verhältnis in diesem Zeitraum eingehend geschildert. Betont werden die Rolle Großbritanniens in der Außenpolitik Adenauers sowie umgekehrt, Deutschland bzw. Berlin in der britischen Außenpolitik. Darüber hinaus behandelt dieses Kapitel dominante Deutschlandbilder der britischen Öffentlichkeit sowie die Englandbilder der westdeutschen Bevölkerung. Inhalte politischer Dokumente stützen vorherrschende Haltungen beider Regierungen zueinander, die dem Zweck dienen, Einflüsse auf den jeweiligen Pressediskurs eines Landes zu erkennen, bzw. aus diskursanalytischer Sicht, die Politikerebene von der Medienebene zu trennen. 7. Kapitel: Kategorisierung der Diskursstränge Hier werden die drei in dieser Arbeit analysierten Diskursstränge inhaltlich umrissen. Diskursstränge, die Bilder des Anderen enthalten, jedoch nicht wechselseitig in beiden auftreten, werden in Punkt 7.4 genannt. Dabei handelt es sich um Diskursstränge, die spezifisch für ein Land stehen, die fremde Nation jedoch thematisieren. So behandelt Großbritannien verstärkt das Thema "NS-Prozesse" im eigenen spezifischen Diskurs anders als dies in der westdeutschen Presse geschieht. 8. Kapitel: Diskursstrang 1: Der Staatsbesuch von Theodor Heuss: Oktober 1958 Mehrere Faktoren begründen den Staatsbesuch von Theodor Heuss als ersten offiziellen Empfang eines deutschen Regierungsoberhauptes durch die britische Monarchin seit 1907 als diskursives Event zu behandeln und in die Analyse miteinzubeziehen, obwohl er Ende Oktober 1958, knapp einen Monat vor dem Beginn der zweiten Berlin-Krise, durch das Chruschtschow-Ultimatum stattfand. Erstens repräsentieren sowohl der Bundespräsident als auch die britische Monarchin die Bevölkerung ihres Landes und nicht die außenpolitische Linie. Demnach steht das Verhältnis beider Bevölkerungen zueinander im Mittelpunkt der Berichterstattung. Zweitens bestätigen mehrere Quellen, dass der Heuss-Besuch das Ende der Nachkriegsära im deutsch-britischen Verhältnis einläutete. Demnach stand dem Besuch eine große diskursive Aushandlung über die Presse beider Länder bevor, das deutsch-britische Verhältnis, das sich insbesondere durch den Zweiten Weltkrieg zu einer Feindschaft wandelte, neu auszuhandeln. Von britischer Seite bestand eine große Reserviertheit und Kühle gegenüber dem westdeutschen Gast, die die britische Presse dominierte. Die westdeutschen Zeitungen berichteten ausführlich über die Ehrung und Würde des königlichen Empfangs und bezogen sich anschließend auf das negative Echo der britischen Zeitungen. Die britische Presse zeichnete dabei das Bild des "deutschen Charakters" als obrigkeitshörigen, gefügigen, materialistischen und unmoralischen Deutschen, der seine Vergangenheit mit dem Konsum des Wirtschaftswunders verdrängt. Heuss dagegen sei "not this kind of German". Von deutscher Seite seien "Engländer auch keine Italiener". Nationale Bilder des Anderen dienen der Legitimierung und Einordnung in den eigenen diskursiven Kontext, die Haltung und Reaktion des Anderen logisch zu interpretieren. Sowohl die qualitative als auch quantitative Analyse der Presseartikel in den westdeutschen und britischen Zeitungen ergeben, dass das Bild vom Anderen in seiner Anzahl negativ ist, was auf ein vorherrschend negatives Bild und Grundaussauge insbesondere im britischen Diskurs gegenüber den Deutschen schließen lässt. Es zeigt sich zudem, dass die dominanten Unterthemen der britischen und westdeutschen Presse analog zu der Hierarchie der am meisten verwendeten negativen Fremdbildern sind. Demnach überwiegt zahlenmäßig in der britischen Presse das Bild des unmoralischen und militanten Deutschen, das in Analogie zum am meisten vorhandenen Unterthema der NS-Vergangenheit steht. Von deutscher Seite ist das Bild der kühlen, reservierten und unhöflichen Briten dominant, das am gewichtigsten das Unterthema der "Reaktion der britischen Bevölkerung und der britischen Presse" interpretierend unterstützt. Heterobilder und -stereotype sind demnach in die Struktur der Presseberichterstattung eingebettet und erfüllen bestimmte Funktionen, meist die der Verstärkung der Argumentationen zur Herstellung von Plausibilität und Logik. Indem die westdeutsche Presse die Briten als "arrogant allem Fremden gegenüber" charakterisiert, dient dies der Einordnung und Erklärung für die berichtete kühle Reaktion der britischen Bevölkerung auf den deutschen Gast. Indem die britische Presse ein Kontinuitätsbild der Deutschen als "militant und unmoralisch" tradiert, ist die reservierte Haltung der eigenen Bevölkerung gegenüber den unmoralischen Deutschen gerechtfertigt. Zugleich stilisieren sich die Briten selbst als "moralisch" im Hinblick auf ihre politische Tradition und Konstitution. Die diskursive Aushandlung des deutsch-britischen Verhältnis zum Heuss-Staatsbesuch dient der "Aktualisierung" des jeweiligen Fremdbildes, wodurch aus diskursanalytischer Sichtweise "viel Wissen produziert wird". Die mediale Neuaushandlung der deutsch-britischen Beziehungen wird durch Berichte etwa des deutschen Botschafters in London sowie von Heuss selbst ergänzt, die erläutern, dass es sich um eine berichtete kühle Reserviertheit der britischen Bevölkerung gegenüber dem deutschen Staatsgast handelt und nicht um eine tatsächlich erlebte Ablehnung aus Sicht beider Politiker. Theodor Heuss berichtigte diese Tatsache sogar in seiner Neuansprache an das deutsche Volk vom 31.01.1958, bei der er sagte, dass er viel Wärme erfahren habe und dass verantwortliche Journalisten einberufen wurden. Trotz der überwiegend negativen Tradierung der Bilder des Anderen während des Heuss-Besuchs ist eine Verbesserung des Tenors in beiden nationalen Pressediskursen zu erkennen, die etwa im Januar bei den wohlwollenden Berichten über die Assoziierung Großbritanniens an den europäischen Markt deutlich erkennbar ist, jedoch durch die Herausforderungen der zweiten Berlin-Krise ab Januar 1959 deutlich in den Hintergrund rückt. 9. Kapitel: Bilaterale Krise zwischen Adenauer und Macmillan: 1959 Der Diskursstrang der bilateralen Krise zwischen Adenauer und Macmillan im Jahr 1959 bildet den "Kern" der in dieser Arbeit durchgeführten Diskursanalyse. Dies ist damit zu begründen, dass der Diskursstrang von Oktober 1958 bis Januar 1959 eine positive Entwicklung aufzeigt, die durch das zunächst relativ harmonische persönliche Verhältnis zwischen Adenauer und Macmillan aufgrund außenpolitischer Übereinstimmung gekennzeichnet ist. Adenauers Position als Befürworter des britischen Anliegens, sich wirtschaftlich in Europa nicht zu isolieren durch die Schaffung einer Freihandelszone als Gegengewicht zur 1957 gegründeten EWG der Kontinentaleuropäer stößt zunächst auf Wohlwollen der außenpolitischen Interessen Macmillans und Adenauers, der stets eine engere Einbindung Großbritannien an Europa anstrebte. Durch das Chruschtschow-Ultimatum Ende November 1958 und der sich Mitte Januar 1959 herauskristallisierenden entgegengesetzten Positionen im Ost-West-Konflikt verschlechterte sich das bilaterale Verhältnis um ein Vielfaches, das nach der unilateralen Moskau-Reise Macmillans Ende Februar 1959 im April 1959 seinen Höhepunkt nimmt. Der bilaterale Konflikt wird auf den polarisierenden Charakterisierungen des weichen Macmillans gegenüber eines starren Adenauers auf die Personen des britischen und westdeutschen Regierungsoberhauptes übertragen. Von westdeutscher Seite wird dem Misstrauen gegenüber der britischen Außenpolitik mit Beschwichtigungen reagiert. Zugleich tritt Amerika als "Beschützer" vor den Russen ins Zentrum der westdeutschen Argumentation. Macmillans ergebnislose Moskau-Reise wird in der westdeutschen und britischen Presse unterschiedlich interpretiert: die Briten sehen sie weitestgehend als Erfolg, da Chruschtschow gegen Ende doch noch einer Außenministerkonferenz zustimmte, die ab Mai in Genf stattfand. Die Zeitungen der BRD werten sie einschlägig als "Fehlschlag". Macmillans einseitige Initiative wirft zugleich die Frage einer "Paris-Bonn-Achse" auf, da die Moskau-Reise noch stärker zu einer Polarisierung innerhalb der westlichen Allianz führt: de Gaulle steht entschieden zur starren Haltung Adenauers gegenüber der UdSSR, Amerika befürwortet eher Verhandlungen wobei die britische Regierung vollkommen auf Verhandlungen mit Chruschtschow setzt, um die Berlin-Frage zu lösen. Die Begriffe "schwach" in der westdeutschen Presse und "suspicious" in der britischen sind die im Verlauf des Jahres 1959 am häufigsten tradierten Bilder des Anderen. Die deutschen Zeitungen stilisieren Macmillans Außenpolitik und Großbritannien als schwächste Alliierte wohingegen die britische Presse Adenauer als "misstrauisch" gegenüber britischen Motiven charakterisiert. Im April äußerte sich Adenauer im Rundfunk über "Drahtzieher", die bewusst das deutsch-britische Verhältnis in Großbritannien verschlechtern. Ohne direkt die "Wire-Pullers" zu nennen, bezieht die britische Presse Adenauers Anschuldigungen Mitte April 1959 auf sich. Es kommt zum Times-Artikel: "Anglo-German relations at low ebb" sowie zur Bemerkung im Daily Telegraph: "No conspiracy is needed since anti-German feelings exist without being artificially inspired". Adenauers kritische Äußerungen halten von Juni bis September 1959 an. Während der ersten Phase der Genfer Außenministerkonferenz bleibt ein negativer Tenor in der westdeutschen Presse gegenüber britischen Motiven bestehen, wobei Adenauers Kritik an der britischen Außenpolitik in Zusammenhang mit der (ergebnislosen) Genfer Konferenz zu sehen ist. Ab September ist eine eindeutige Distanzierung sowohl der britischen als auch deutschen Presse zu Adenauers Äußerungen zu bemerken. Dies liegt in der quantitativen Anzahl von Artikeln begründet als auch in der qualitativen Analyse der Presseartikel. Über die dritte Adenauer-Kritik an Großbritannien wird verhältnismäßig wenig und sehr "nüchtern" berichtet. Daher ist eine Einflussnahme der Regierungen auf eine Verbesserung des bilateralen Verhältnisses in der Presseberichterstattung zu verzeichnen. Als Adenauer im Oktober 1959 bekannt gibt, Ende November 1959 zu bilateralen Gesprächen mit Macmillan nach London zu reisen, richtet sich der Tenor beider Pressediskurse auf die Hoffnung und Zuversicht, dass beide Staatsmänner ihre Differenzen beseitigten. Insbesondere in der britischen Presse ist eine stark betonte Verbesserung des Tenors gegenüber Deutschland zu vermerken, die etwa in Berichten wie "the prospects for next week's talks are excellent" zum Ausdruck kommt. Die deutsche Presse bezeichnet die Verschlechterung des deutsch-britischen Verhältnis als "unnötigen Hader". Auch die Nachbereitung der bilateralen Gespräche hinterlässt einen positiven Einschlag. Die öffentliche Haltung des westdeutschen Außenministers sowie Adenauers selbst, eine Assoziierung der neu gegründeten EFTA mit der EWG zu befürworten, sowie Macmillans Distanzierung von einem Disengagement in Zentraleuropa führt zu jener bilateralen Verbesserung. Die Analyse ergab, dass die britische Presse Adenauer negativ als "old, suspicious, rigid und authoritarian" im April, Juni und September im Rahmen seiner Kritik an Macmillan charakterisiert. Britische Außenpolitik wird in der zweiten Hälfte von 1959 als "nüchtern" und "pragmatisch" stereotypisiert, in der ersten als "weich, schwach und flexibel". Auffallend ist, dass, je mehr über die verschlechterten deutsch-britischen Beziehungen berichtet wird, desto stärker das deutsch-französische hervortritt. Die Dominanz der Unterthemen in beiden Pressediskursen im Jahr 1959 zeigt, dass das Gewicht vom außenpolitischen Prinzip bestimmt ist. Für die deutsche Presse sind dies die deutsch-französischen Beziehungen und die außenpolitische Haltung Großbritanniens im Ost-West-Konflikt, für die britische Presse sind dies die Thematik um die Freihandelszone bzw. EFTA sowie die erstarkende Position der BRD als ("gleichberechtigter", "dominanter") NATO-Partner. Die überregionalen Leitmedien folgen demnach den außenpolitischen Kurs der jeweiligen Regierung. 10. Kapitel: Hinwendung zu Europa? Großbritannien und die EWG ab 1960 Der dritte Diskursstrang behandelt schwerpunktmäßig die diskursive Aushandlung des britischen Selbstbildes in seiner Hinwendung zu Europa gemäß der britischen Außenpolitik. Mit der zunehmenden und schnell wachsenden Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, die zur politischen Union werden soll, verliert die von Großbritannien gegründete EFTA an Kraft. Neben Kennedys Wunsch nach einer Europäischen Integration, die Großbritannien als Mitglied der EWG sehen will, wird die Einheit der westlichen Allianz gegenüber der Sowjetunion auf die Wirtschaft übertragen. Bei Macmillans Besuch in Washington im April 1961 wird dieser Prozess beschleunigt, als der britische Premier am 31.07.1961 im Unterhaus verkündet, ein Beitrittsgesuch zur EWG in Brüssel zustellen. Der Diskursstrang ist zunächst in drei Phasen zu teilen: 1) Deutsch-britische Annäherung zwischen EWG und EFTA von Januar 1960 bis Februar 1961, 2) Erwägung und Beschluss des britischen EWG-Beitrittes: März bis Dezember 1961, 3) Wachsende Skepsis und Distanz Adenauers zum britischen EWG-Beitritt: Januar bis Oktober 1962. Das der Diskursstrang eine starke Fokussierung auf dem britischen Selbstbild besitzt und das Verhältnis Großbritannien vermehrt gegenüber den EWG-Staaten und weniger bilateral behandelt wird, wurde hier auf eine Feinanalyse verzichtet. Ziel der Strukturanalyse ist es, vor dem Hintergrund der zeitweiligen Abwesenheit außenpolitischer Differenzen zwischen beiden Ländern eine starke Verbesserung des Tenors in der britischen und westdeutschen Presseberichterstattung festzustellen, wobei es im Februar 1961 zu einem berichteten "Höhepunkt" im deutsch-britischen Verhältnis beim bilateralen Treffen zwischen Adenauer und Macmillan in London kommt, der neben dem positiven Tenor auch gerade in der positiven Darstellung Adenauers in der britischen Presse zeigt. Die positive Darstellung Adenauers ist mit seiner Befürwortung eines britischen EWG-Beitrittes verbunden. Auch hier kommt das deutsch-französische Verhältnis zum Tragen: die britische Presse erhofft sich mit Adenauer einen Fürsprecher gegenüber de Gaulle zu haben bzw. die deutsch-französische Achse aufzuweichen. Adenauer dagegen ist über die positive Haltung der Briten gegenüber einer Europäischen Integration positiv gestimmt. Während sich in der zweiten Phase des Diskursstrangs die bilaterale Aushandlung der deutsch-britischen Beziehungen entfernt, da die britischen Zeitungen etwa das Selbstbild um den Verlust der eigenen Souveränität aushandeln und die Berlin-Krise mit dem zweiten Chruschtschow-Ultimatum vom Juni 1961 und der darauf folgenden Abriegelung des Ost-Sektors von Berlin im August 1961 die Aufmerksamkeit der westdeutschen Zeitungen auf den Ost-West-Konflikt richten. Die dritte Phase ab Januar 1962 wird eingeleitet durch Macmillans Besuch in Bonn Anfang Januar 1962. Dabei werden erste Verschlechterungen in der beiderseitigen Berichterstattung deutlich, die sich um die Stationierungskosten der britischen Rhein-Armee ranken, die aufgrund der Teilung Deutschlands im Rahmen der NATO aufgestockt werden muss. Im März äußert sich Adenauer erstmals öffentlich gegenüber einem französischen Journalisten kritisch dem britischen EWG-Beitritt gegenüber. Politische Dokumente vom Dezember 1961 belegen, wie sehr Adenauer de Gaulles distanzierter Haltung zu einem britischen EWG-Beitritt zustimmt, da sonst das politische Konzept der EWG nicht umgesetzt werden könne. Im Juni 1962 äußerte sich der Bundeskanzler erneut konkret kritisch, indem er behauptet, dass eine wirtschaftliche Assoziierung Großbritanniens zur EWG nicht gleich eine Vollmitgliedschaft des Vereinigten Königreiches bedeuten muss. Die westdeutsche Presse distanziert sich zunehmest von Adenauers kritischen Äußerungen wohingegen die britischen Zeitungen Ludwig Erhards und von Brentanos Zustimmung zitieren. Mit Adenauers Staatsbesuch in Paris Anfang Juli und der zelebrierten deutsch-französischen Aussöhnung in der Kathedrale von Reims kommen Feindbilder gegenüber den militanten Deutschen in der britischen Presse erneut hervor. Adenauer wird für die britische Europapolitik zur Bedrohung, da eine demonstrierte Aussöhnung mit de Gaulle gleichbedeutend sei mit einer Distanzierung Bonns vom britischen Anliegen und von einer Fürsprache Adenauers bei de Gaulle für die britische Sonderstellung. Weitere kritische Äußerungen Adenauers im August 1962 verstärken diese Haltung. Die westdeutsche Presse distanziert sich dabei nachweislich von den Äußerungen des "alten Herrn" und folgen dem Konsens der Bonner Außenpolitik. Mit dem Beginn der Commonwealth-Konferenz in London im September und dem aufkommenden Konflikt der Kuba-Krise endet der Untersuchungszeitraum dieser Arbeit. 11. Kapitel: Ergebnisse und diskursanalytische Schlussfolgerungen Zu den zentralen Schlussfolgerungen zählt die Aussage, dass die britische und westdeutsche überregionale Presse den allgemeinen Konsens der Außenpolitik verfolgt. Abweichende Haltungen einzelner Personen, auch gerade die der Regierungsoberhäupter, werden gegebenenfalls ausgegrenzt. Somit hält der überregionale Pressediskurs die Funktion einer Korrektur inne. Einflussnahmen der Politikerebene auf den Tenor der überregionalen Berichterstattung wurden kenntlich gemacht, etwa ab September 1959 vor dem Adenauer-Besuch in London. Die Formulierung negativer Fremdbilder und Stereotype ist in den Zeiten des außenpolitischen Konfliktes quantitativ erhöht. Ein interessantes Ergebnis ist die Dichotomie der tradierten Bilder von Adenauer und Macmillan: im April 1959 stilisiert die westdeutsche Presse Macmillan als "weich" und "flexibel" wohingegen die britischen Zeitungen Adenauer als "rigid" und "authoritarian" charakterisieren. Die Herausbildung negativer Stereotype ist damit zu begründen, dass die fremde Nation zur Bedrohung für die eigenen Interessen wird, wie im Fall von Macmillans Moskau-Reise oder Adenauers zunehmender Distanzierung zum britischen EWG-Beitritt. In Zeiten der akuten Bedrohung ist zusätzlich eine quantitative wie qualitative Abhängigkeit der britischen und westdeutschen Presseartikel festzustellen. So verlaufen beide Diskursstränge parallel zueinander. Aus qualitativer Sicht finden zahlreiche direkte und indirekte Bezüge der westdeutschen Presse zu britischen Artikeln sowie umgekehrt statt. Im dritten Diskursstrang, der vor dem Hintergrund der vorläufigen Abwesenheit von bilateralen Spannungen artikuliert wurde, treten die direkten Bezugnahmen zwischen der britischen und westdeutschen Presse zurück. Darüber hinaus verbessert sich der Tenor nachhaltig. In dem Moment, als erneut Spannungen auftraten, wie ab Juni 1962, tritt sogar das Bild des militanten Deutschen erneut in der britischen Presse auf. Somit hängen negative Fremdbilder vom außenpolitischen Kurs der Regierung und der Position der anderen Nation im bilateralen Verhältnis in den überregionalen Zeitungen ab. Zudem werden Forschungsausblicke vorgelegt, die sich auf einen Vergleich etwa des dritten Diskursstrangs mit dem gegenwärtigen EU-Austritt Großbritanniens beziehen oder sich mit den Dynamiken des deutsch-französischen Verhältnisses beschäftigen. 12. Kapitel: Ausblick: Wandel der Stereotype in der deutsch-britischen Presseberichterstattung(?) Das Kapitel möchte einen Ausblick zum Wandel bzw. zur Beständigkeit von den hier untersuchten Bildern des Anderen im gegenwärtigen deutsch-britischen Verhältnis liefern. Dazu werden einerseits Parallelen zum gegenwärtigen EU-Austritt Großbritanniens gezogen. Andererseits werden mittels der Aussagen von Interviewpartnern aus dem deutsch-britischen Verhältnis Ergebnisse und Ausblicke vorgelegt, die zur weiteren Erforschung der deutsch-britischen Pressebeziehungen einladen sollen. ; This doctoral dissertation examines the use of national stereotypes used in British and West German quality newspapers during the second Berlin Wall Crisis (1958 to 1962). As the Berlin Wall Crisis represents the tensest controversy within Cold War history, the national press coverage of West Germany and Great Britain is highly defined by reports on the political events. These are temporarily characterised by the direct confrontation between the West German chancellor Konrad Adenauer and the British Premier Harold Macmillan. The density and acuteness of this Cold War crisis, however, reduces the respective press releases on German and British affairs to a mere political coverage; thus, the analysis of the prevailing British and German newspapers can be regarded as a political discourse analysis. The methodological approach employed in this work follows the Critical Discourse Analysis according to Ruth Wodak [1], Norman Fairclough [2] and Sara Mills [3] with the aim of displaying the mutual use of auto- and hetero-images of "the Germans" and "the British" in the respective national media and consequently, the discursive construction of national identity. The discourse analysts' view is supplemented here by the imagologist approach of Manfred Beller [4], which concerns the construction of national images of the Self and the Other in public national discourse. Referring to the above-mentioned dominance of politically related reports in past national press coverage, Critical Discourse Analysis represents a highly suitable methodological approach as it aims at examining the discursive mechanisms of power and ideology in which a text is set. Considering this, Sara Mills defines Critical Discourse Analysis as a "political analysis of text" [5]. The time period examined in this work does not only mark the peak of the East-West conflict but also implements the substantial formation and structure of the European Union as it is still prevalent today. Major negotiations in the national press of that time, such as the entrance of Great Britain into the European Economic Community (EEC) beginning in the late 1950s, reveal arguments, attitudes and images in national press coverage about European affiliation of which many are still valid today. This can be currently noticed in British demands for a European reform as well as in a possible exit from the European Union in 2017. Accordingly, the diachronic view from the news coverage between Germany and Britain during the Berlin Wall Crisis is accomplished by this present outlook on German-British relations. This double-tracked approach allows both a complex portrayal of the historical development of German-British relationship and a definition of the mechanisms of auto- and hetero-images as they occur and change in trans-national media discourse. References: [1] Ruth Wodak and Michael Meyer (Eds.). Methods of Critical Discourse Studies. London: Sage, 32016. [2] Norman Fairclough. Critical Discourse Analysis. The Critical Study of Language. Edinburgh: Longman, 22010. [3] Sara Mills. Discourse. London: Routledge, 1997. [4] Manfred Beller and Joep Leerssen (Eds.). Imagology. The Cultural Construction and Literary Representation of National Characters. A Critical Survey. New York: Rodopi, 2007. [5] Mills: Discourse, p. 131. ; Arrogante und nüchterne Briten, ein Bundespräsident, der nicht deutsch sein kann, da er den Briten sympathisch ist oder militante Deutsche, die gemocht werden wollen - so schreiben die überregionalen britischen und westdeutschen Tageszeitungen während einer der brisantesten Krisen des Kalten Krieges übereinander. Die zweite Berlin-Krise (1958 bis 62) repräsentiert dabei eine schicksalhafte Zeit sowohl für die Bundesrepublik als auch für das Vereinigte Königreich. Themen wie die Suche nach einer gemeinsamen westlichen Strategie als Antwort auf sowjetische Ultimaten und die Teilung Deutschlands, die ambivalente britische Außenpolitik gegenüber Berlin, die deutsch-französischen Annäherungen und die Einbindung des Vereinigten Königreiches in die kontinentaleuropäische Wirtschaft dominieren die Pressediskurse beider Nationen. Diese Studie untersucht die diskursiven Mittel, mit denen die überregionale Presse außenpolitische Ereignisse in den eigenen nationalen Referenzrahmen integriert, und welche Rolle dabei textuelle Stereotype und Charakterisierungen spielen. Mithilfe der Methode der Kritischen Diskursanalyse will diese Arbeit anhand qualitativer und quantitativer Darstellungen jeweils diskursive Mechanismen der westdeutschen und britischen Tagespresse aufzeigen und damit ein kleines Stückchen Licht in die mediale Tradierung eines komplexen deutsch-britischen Verhältnisses bringen.