Der Beitrag präsentiert eine umfassende thematische Einleitung in die Untersuchungsperspektive des Sammelbandes und verschränkt diese mit aktuellen Diskursen zum ostdeutschen Kontext sowie mit der makrogesellschaftlichen Perspektive. Auf Makroebene werden vier Trends gesehen, die die Handlungsperspektive der Akteure beeinflussen: der Übergang von der Industrie-, Arbeits- und Wachstumsgesellschaft zur Wissensgesellschaft, der demographische Wandel, eine zunehmende Tendenz zu sozialer Differenzierung, Ausgrenzung und Polarisierung sowie zunehmende regionale Differenzierungen. Vor diesem Hintergrund wird die Regionalisierung als neue Entwicklungsperspektive für die neuen Bundesländer vorgeschlagen. Diese Perspektive wird exemplarisch am Beispiel der Brandenburger Niederlausitz erläutert. Die Kunst der Regional- und Raumpolitik, so die Verfasser abschließend, wird künftig darin bestehen, an den inhaltlichen Stellschrauben in den jeweiligen Regionen anzuknüpfen, um dauerhafte Strukturen regionaler Entwicklung zu schaffen und intelligente Kombinationen zwischen endogenen und exogenen Potenzialen und Kompetenzen zu realisieren. (ICE2)
According to economic theory, regional development can be achieved by economic and non-economic development. By the term regional development we understand an economic and also a social process, which aims to create a viable and productive territory. One of the objectives of regional development is to start the process of building a sustainable competitiveness of the region through the effective use of its potential and spatial peculiarities on the basis of monitoring and analysis of market needs and competitive behavior. Regional development has its own characteristics, which should be respected because they are mainly due to the landscape pattern. Each area fulfills concrete economic and social functions that affect the pattern of the landscape potential. An attractive area has better chance to succeed in the market area, because it attracts financial and high-quality human capital that can provide its further development, prosperity and wealth growth then. The competition of market areas is as strongly as in other markets, so most of the procedure for draft the strategies of the regional development has a common base - searching for competitive advantage. At the present time, in creating competitive advantage, the focus is removing from orientation of the market share growth to the efficiency growth in terms of improving competitive advantage. Every region achieves a competitive advantage in a different way in dependence on its potential, on environment in which exist, on the market in which is active and on its competitors. If the region will be competitive and thrifty, it must capture and retain creative people. This is possible only if combine talent, technology and tolerance in region. Most of new, creative thoughts and ideas originate by interpersonal interaction mainly among different and talented persons. An important role plays an education and contiguous information and knowledge transfer. Talented persons are mostly concentrated in cities, especially in capital cities. In consideration of the population of Slovak Republic is therefore important that all municipalities should have develop their own talents, constrict new talent and practice tolerance by respect for diversity. This approach forms the basis for definition competitive and also creative strategies of development of the municipalities, cities or whole regions. A serious problem that needs to be solving in connection with the development of talents at the local level is the cooperation among government, business sector, universities and cultural institutions. The paper deals with the creativity of regions and its monitoring in the region of Žilina. The measurement will be realized by the selected indicators of creativity.
Unter dem Themenkomplex 'Wissen und Raum im Kontext von Globalisierung und Transformation' befasst sich der Beitrag mit der Bedeutung von Regionalisierungsprozessen als Kontingenzunterbrecher in der Wissensgesellschaft. In einem ersten Schritt erfolgt eine Bestimmung des Schlüsselbegriffes der Wissensgesellschaft. Dabei weist der Autor darauf hin, dass es aus soziologischer Sicht nicht ausreicht, Wissensgesellschaft als eine Gesellschaft von mehr Experten zu begreifen bzw. auf die mengenmäßige Zunahme vorhandenen Wissens als Indikator für strukturelle Veränderungen zu verweisen. Anstelle geschlossener Zirkel formal zuständiger Expertengruppen wird Wissen heute auf einem offenen Feld untereinander konkurrierender Wissensakteure produziert und reproduziert. Diese offene Struktur des Wissens geht mit einer Verabschiedung einsinniger und unilinearer 'Monorationalitäten' - des Technischen, des Ökonomischen, des Politischen, des Wissenschaftlichen - sowie mit der Öffnung gegenüber bislang fremden Wissenskulturen und Praktiken einher. Ausgehend davon, dass Lernen und Wissen als Mechanismen für Strukturbildung an Bedeutung gewinnen, wird die Qualität ihrer Informations- und Kommunikationsprozesse für Stadtregionen immer wichtiger, wenn es darum geht, die durch die Wissensgesellschaft in Gang gesetzten Veränderungen zu integrieren. Vor diesem Hintergrund geht es in einem zweiten Schritt um die Frage, ob und wie Wissen 'sesshaft' gemacht werden und welche 'neuen' Konsequenzen dies für die Stadtregion haben kann. Diese Aspekte werden insbesondere in der Diskussion um Global Cities und in Untersuchungen zur Suburbanisierung bzw. zu städtischen Teilökonomien thematisiert. In einem abschließenden Fazit merkt der Autor an, dass sich die derzeitigen Entwicklungen weder als eine einseitige Aufwertung von Regionen noch als ein sich verschärfender Suburbanisierungsprozess lesen lassen. Stattdessen gilt es, die Unterscheidung Zentrum/Peripherie zugunsten einer verstärkten Hinwendung zu Stadtregionen zu verabschieden. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, wissenssoziologische Überlegungen, wonach Wissen eine kommunikativ konstituierte und konfirmierte Praxis darstellt, stärker in die Stadt- und Regionalplanung einzubeziehen. Denn die Verwundbarkeit von Städten liegt heute zu einem wesentlichen Teil in ihrem Nichtangeschlossensein an Informations- und Wissensnetze. (ICG2)