Das Faschismusbild in der KPD Mitte 1929 bis Anfang 1933
In: BZG: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Band 28, Heft 5, S. 612-621
ISSN: 0005-8068
"Der Autor will mit seinem Beitrag das Faschismusbild der KPD in der Zeit der Weltwirtschaftskrise "weiter präzisieren", weil er "noch größere Differenzierungen" für notwendig hält, und zwar nicht zuletzt wegen der Auseinandersetzung mit nichtmarxistischen Positionen. Seit dem Mai 1929 habe in der KPD die Gefahr bestanden, die Unterschiede zwischen parlamentarischer Republik und faschistischer Diktatur zu unterschätzen; aber gegen eine solche Tendenz hätten sich Fritz Heckert, Ernst Thälmann und andere gewandt, obwohl das Brüning-Kabinett seit dem Januar 1931 als "Durchführung der faschistischen Diktatur" charakterisiert worden sei. Auch die Regierung Papen sei von der Mehrheit der Parteiführung als faschistisch bezeichnet worden; diese auch von Thälmann getragene Beurteilung sei auch auf die Regierung des Generals von Schleicher angewandt worden, und das Hitler-Hugenberg-Papen-Kabinett habe Thälmann als "offene faschistische Diktatur" bezeichnet. Seit 1930 hätten sich die Stimmen gemehrt, in der Sozialdemokratie wenigstens nicht mehr de facto die soziale Hauptstütze der Bourgeoisie zu sehen und den "Sozialfaschismus" deutlich vom "eigentlichen Faschismus" abzugrenzen. Aber es habe auch danach den Gegensatz zwischen wenigstens partiell überwundener Fehlbeurteilung der SPD und verbalem Rückgriff auf das alte Vokabular gegeben." ()