Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg bemühte man sich in Polen darum, das Archivnetz wieder aufzubauen, das einerseits auf den Vorbildern der Vorkriegszeit basieren, andererseits die nach 1945 erfolgten Territorialverschiebungen berücksichtigen sollte. Eine besondere Leistung erbrachten in dieser Zeit die noch vor dem Krieg ausgebildeten Archivare der Staats-, Selbstverwaltungs- und Privatarchive sowie ihre Nachfolger, die erst nach 1945 die Arbeit in Archiveinrichtungen aufnahmen. Ihre Lage veränderte sich radikal in der Zeit des Stalinismus, vor allem nachdem das Dekret über die staatlichen Archive vom 29. Mai 1951 erlassen worden war, das mit dem Vorkriegsmodell der Archivarbeit brach. Es führte eine Zentralisierung des staatlichen Archivnetzes und der Verwaltung des Archivguts ein, damit die Staatsarchive eine weitgehende Kontrolle über das auch in anderen gesellschaftlich-rechtlichen Einrichtungen erwachsende Archivgut an sich ziehen konnten. Der politische und gesellschaftliche Wandel in Polen sowie der von den Archivaren selbst ausgeübte Druck hatten zur Folge, dass am 14. Juli 1983 (also noch unter dem seit 13. Dezember 1981 bestehenden Kriegsrecht) das Gesetz über den Nationalen Archivbestand und die Archive erlassen wurde, das u. a. den Begriff "nationaler Archivbestand" einführte, die Verwaltung dieses Bestandes regelte sowie die staatliche Kontrolle darüber verstärkte. Das Gesetz sah keine Änderungen im Aufbau des Archivnetzes und den Formen der Tätigkeit von Archiveinrichtungen vor. ; Immediately after the war, efforts were made to recreate the network of archives in Poland, which was based on the models from before 1939 and at the same time took into account the territorial changes made in 1945. At that time, much effort was put into their reconstruction by former archivists from state, local government and private archives, who had been educated before the war along with new people who started working in archives after 1945. The situation changed radically during the Stalinist period, especially after the 1951 Decree on State Archives, which definitely broke away with the pre-war model. It introduced the centralization of the state archival network and ensured that the state archives should control the resources stored in other public-law institutions. Political and social changes in Poland led to the adoption of a new Act on the national archival resources and archives on 14 July 1983. It introduced the concept of the national archival resource, regulated the matter of managing this resource and strengthened the centralization of its supervision. This law generally maintained the previously binding provisions on the organization of the archival network and forms of archives' activity. ; Bezpośrednio po wojnie starano się w Polsce odtworzyć sieć archiwów, która bazowała na wzorach sprzed 1939 r. i jednocześnie uwzględniała dokonane w 1945 r. zmiany terytorialne. Wiele wysiłku w tę odbudowę włożyli wówczas dawni, wykształceni jeszcze przed wojną archiwiści z archiwów państwowych, samorządowych i prywatnych oraz ludzie nowi, którzy podjęli pracę w placówkach archiwalnych już po 1945 r. Sytuacja uległa radykalnej zmianie w okresie stalinizmu, szczególnie po wydaniu w 1951 r. Dekretu o archiwach państwowych, który zdecydowanie zerwał z modelem przedwojennym. Wprowadził on m.in. centralizację państwowej sieci archiwalnej i zapewnił archiwom państwowym kontrolę nad zasobem przechowywanym w innych placówkach publiczno-prawnych. Zmiany polityczne i społeczne w Polsce doprowadziły do uchwalenia 14 lipca 1983 r. nowej Ustawy o narodowym zasobie archiwalnym i archiwach. Wprowadziła ona m.in. pojęcie narodowego zasobu archiwalnego, uregulowała sprawę zarządzania tym zasobem oraz umocniła centralizację nadzoru nad nim. W prawie tym generalnie utrzymano wcześniej obowiązujące postanowienia dotyczące organizacji sieci archiwalnej i form działalności archiwów.
Das Friaulische ist die zweitgrößte Sprachminderheit in Italien und wird von mehr als einer halben Million Menschen gesprochen. Neben dem Bündnerromanischen in der Schweiz und dem Dolomitenladinischen zählt diese Sprache zur Alpenromania. Trotz der vermeintlich selben Abstammung verfügen heute alle drei Sprachgruppen über unterschiedliche Minderheitenschutzbestimmungen, sodass das Friaulische erst im Jahre 1999 und dadurch als letzte der drei die staatliche Anerkennung erlangte. Die vorliegende Diplomarbeit zog einen Vergleich zwischen den zwei in Italien ansässigen Sprachminderheiten der Friauler und Dolomitenladiner und analysierte deren Entwicklungen in den vergangenen 100 Jahren. Ein chronologischer Abriss über die bedeutendsten historischen Ereignisse, die die Regionen Friaul-Julisch Venetien und Trentino-Südtirol prägten, und die damit zusammenhängenden sprachpolitischen Bestimmungen sollen Aufschluss über den aktuellen unterschiedlichen Minderheitenstatus geben. Zur Analyse wurden neben der historischen Dimension auch weitere Disziplinen wie die Linguistik, die Rechts- und Politikwissenschaft miteinbezogen. ; Friulian is the second largest linguistic minority in Italy and is spoken by more than half a million people. Together with Romansh of the Grisons in Switzerland and Ladin in the Dolomites, this language belongs to the so-called Romanic Alps. Despite the supposedly same origin, all three language groups now have different minority protection provisions, whereby Friulian became state-recognized only in 1999, and thus as the last of the three. This diploma thesis has drawn a comparison between the two linguistic minorities of Friulians and Ladins and has analyzed their development in the past 100 years. A chronological outline of the most significant historical events affecting the regions of Friuli-Venezia Giulia and Trentino-Alto Adige and the associated language policy provisions are intended to shed light on the current differences in minority status. In addition to the historical dimension, other disciplines such as linguistics, law and politics were included in the analysis. ; von Irene Kostner ; Universität Innsbruck, Diplomarbeit, 2018 ; (VLID)2543212
Die zahnärztliche Implantologie gilt inzwischen als Standardverfahren im Rahmen der zahnmedizinischen Versorgung von Zahnverlusten. In dieser Arbeit wird die Einführung der zahnärztlichen Implantologie in das Gesundheitssystem der unentgeltlichen truppenärztlichen Versorgung bei der Bundeswehr beschrieben. Die Therapieform der zahnärztlichen Implantologie wurde im Jahr 1988 in den Versorgungsumfang der unentgeltlichen truppenärztlichen Versorgung bei Soldaten der Bundeswehr im Rahmen von Einzelfallentscheidungen aufgenommen. Die Einführung dieser Therapiemethode in das annähernd "geschlossene" Gesundheitssystem der Bundeswehr gelang nahezu reibungslos. Die Richtlinien für die zahnärztliche Versorgung von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr haben sich zwar seit der Einführung dieser Therapiemethode schon mehrfach geändert, eine Versorgung mit zahnärztlichen Implantaten ist jedoch in Abhängigkeit der vorliegenden Indikation im Einzelfall grundsätzlich bei voller Kostenübernahme auf Bundesmitteln (dies gilt in Abhängigkeit der gewählten Versorgungsform nicht für die Suprakonstruktion) unverändert möglich. Hierbei gilt zu beachten, dass als Begründung für diese Kostenübernahme im begründeten Einzelfall insbesondere die Dienstfähigkeit und die Einsatzfähigkeit des Soldaten im Vordergrund steht. Festzuhalten bleibt somit, dass die anspruchsberechtigten Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr im Bereich der zahnärztlichen Behandlung, in Abhängigkeit vom vorliegenden Befund und von der medizinischen Indikation, aus fachlicher Sicht ein Höchstmaß an zahnärztlich-prothetischer Versorgung erhalten, welches bei Bedarf die Implantation miteinschließt. Die Einführung der Therapiemethode der zahnärztlichen Implantologie bei der Bundeswehr konnte nach anfänglichen heftigen Diskussionen durch Übernahme in den Versorgungsumfang erfolgreich umgesetzt werden und erweitert heutzutage auf einem state-of-the-art-level das Therapiespektrum im Bereich der zahnärztlichen Prothetik. Die aufgezeigten Prognosen hinsichtlich der zukünftigen Einnahmen- und Kostenentwicklungen der zivilen Kostenträgersysteme lassen darauf schließen, dass ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem in Deutschland nicht ohne Leistungseinschränkungen und zukünftige Leistungsbegrenzungen auskommen wird. Notwendige Maßnahmen der Rationalisierung werden bereits umgesetzt, können allein voraussichtlich jedoch nicht zu ausreichenden Kosteneinsparungen führen. Dadurch treten bereits heute und zukünftig in größerem Maße weitergehende Notwendigkeiten wie Rationierung und Priorisierung von medizinischen Leistungen in den Vordergrund. Insbesondere bei der Rationierung erscheint es zwingend notwendig, dass diese Leistungseinschränkung explizit, also öffentlich bekannt, erfolgt, damit nicht der medizinische Leistungserbringer eine Entscheidung hinsichtlich Gewährung oder Einschränkung treffen muss, wodurch zudem das Arzt-Patientenverhältnis deutlich belastet würde. Eine Abstimmung der Frage der Verteilungsgerechtigkeit medizinischer Leistungen auf gesellschaftspolitischer Ebene erscheint zwingend notwendig, um eine konsensfähige Festlegung dieser notwendigen Leistungsbegrenzungen zu erreichen. ; Dental Implantology is now regarded as a standard procedure in the context of dental care for tooth loss. In this work, the introduction of dental implantology into the health system of military medical care in the Bundeswehr is described. The introduction of this method of therapy into the nearly "closed" health system of the Bundeswehr was almost seamless. The guidelines for the dental care of soldiers of the Bundeswehr have changed several times since the introduction of this therapy method, but a supply of dental implants is dependent on the present Indication in individual cases is generally possible at full cost absorption on federal funds. In this respect, it should be noted that the justification for this cost assumption in the justified individual case is in particular the serviceability and the operational ability of the soldier in the foreground. It remains to be noted, therefore, that the eligible soldiers of the Bundeswehr in the area of dental treatment, depending on the present findings and the medical indication, from a technical point of view, a maximum of Dental prosthetic care, which includes implanting if necessary. The introduction of the therapy method of dental implantology in the Bundeswehr was successfully implemented after initial heated discussions by takeover into the scope of supply and today expands at a state-of-the-art level the Therapy spectrum in the field of dental prosthetics. The projected forecasts regarding the future revenue and cost developments of the civil cost carrier systems suggest that a sustainable healthcare system in Germany will not be without performance limitations and future Performance limits. Necessary rationalisation measures are already being implemented, but they are not expected to lead to sufficient cost savings. As a result, more and more advanced necessities such as rationing and prioritization of medical services are already in the foreground today and in the future. In particular, in the rationing, it is imperative that this limitation of performance is made explicit, i.e. publicly known, so that the medical care provider does not have to make a decision regarding granting or restriction, which would also significantly burden the doctor-patient relationship. A vote on the issue of the distributional fairness of medical services at the socio-political level appears imperative in order to achieve a consensus-capable definition of these necessary performance limits.