Labour flexibility and employment
In: Social and labour bulletin, Heft 3-4, S. 389-394
ISSN: 0377-5380
Ausgerechnet in einer Zeit zunehmender Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen und wachsender Arbeitslosigkeit in Westeuropa wird die Ursache für Unterbeschäftigung in der Inflexibilität der Arbeitsverhältnisse gesehen. In den 50er und 60er Jahren bestand ein sozialer Konsens, der eine Reihe von "Rechten" der Arbeitenden einschloß. Dazu gehörten staatlich garantierte Vollbeschäftigung, Einkommenssicherung, Kündigungsschutz und Arbeitsschutzbestimmungen. Dieser soziale Konsens wurde durch die wirtschaftliche Entwicklung in den 70er Jahren erschüttert. Der Monetarismus mit seiner angebotsorientierten Wirtschaftstheorie setzte sich durch. Aus dieser Sicht wird die Massenarbeitslosigkeit durch die mangelnde Flexibilität des Arbeitsmarktes erklärt: das Lohnniveau sei zu hoch, die Lohndifferenzierung zu gering, die Arbeitskräftemobilität nehme ab und das System der sozialen Sicherung wirke negativ auf die Arbeitsbereitschaft. Der Autor hält Skepsis gegenüber dem theoretischen wie dem empirischen Gehalt dieser Aussagen für angebracht. Bereits heute sind ungesicherte Beschäftigungsverhältnisse, Dezentralisierung der Produktion, Heimarbeit, Leiharbeit etc. weit verbreitet. Es bedarf daher zusätzlicher Analysen, bevor politische Maßnahmen eingeleitet werden. (IAB)