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Cover -- Title page -- Copyright page -- Contents - Inhalt -- "Bruchstücke nach Hausebringen" -- Hans Schinz aus Zürich -- Koloniale Bestrebungen, afrikanische Moderne und Forschungsreisen -- "Afrikanische" Sammlungen, Forschung und Karriere -- Zu dieser Ausgabe -- Ethnonyme -- Botanische Namen -- Skizzen und Fotografien -- Entstehungskontext und Dank.
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft: ZfG, Band 61, Heft 7/8, S. 601-620
ISSN: 0044-2828
Aus "staatszentristischer" Sicht lässt sich feststellen, was die deutsche Lagerherrschaft in Deutsch-Südwestafrika nicht war: Sie war kein Instrument einer genozidalen Strategie. Hinsichtlich der Frage aber, was die Lagerherrschaft stattdessen gewesen sei, stößt diese Sicht an ihre Grenzen, weil sie in erster Linie die Spitzen der Entscheidungsprozesse und die von ihnen ausgegebenen offiziellen Funktionen in den Blick nimmt. Die Lager waren vielleicht keine Vernichtungslager, aber sie waren deswegen noch lange keine Stätten der "Erziehung zur Arbeit" oder der bloßen "Bestrafung", sondern weit mehr als das. Erst der Blick auf die Umformungen und Abweichungen von den ursprünglichen Vorstellungen sowie den offiziellen Zielsetzungen lässt es zu, Gewalt und Grausamkeit, die die deutsche Lagerherrschaft tatsächlich prägten, beim Namen zu nennen und zu ergründen. Der Verfasser unterstreicht die Komplexität der Zusammenhänge. Er zeigt, dass eine Sicht, die sich ausschließlich auf die politischen und militärischen Entscheidungsspitzen beschränkt, diese Komplexität verfehlt. Die von Berlin in die einzelnen Lager reichende Befehlskette war lang und von vielen Brüchen gekennzeichnet, und verschiedene Ebenen der Hierarchie formten die Wirklichkeit der Lagerherrschaft mit. In Umkehrung der "staatszentristischen" Sicht drängt sich beinahe der Eindruck auf, dass die Macht der Akteure zunahm, je tiefer sie in der Hierarchie angesiedelt waren. (ICB2)
In: Krieg und Zivilgesellschaft, S. 291-317
Die Autoren betrachten in ihrem Beitrag die Rolle zivilgesellschaftlicher Institutionen und Akteure in solchen Ordnungsformen der Gewalt, in denen staatliche Herrschaftsinstanzen nur schwach wirksam sind und von einer Monopolisierung der Gewalt kaum die Rede sein kann. Die Autoren richten den Blick auf die koloniale Situation. Sie knüpfen an Edward Shils Begriff der Zivilgesellschaft an, der diese auf bürgerschaftlich orientierte Gruppen und Akteure beschränkt, die sich am Gemeinwohl orientieren. Im Rahmen eines historischen Rückblicks auf Deutsch-Südwestafrika identifizieren die Autoren die begrenzten zivilgesellschaftlichen Momente an der Siedlergesellschaft. Aber selbst diese Anteile werden letztlich durch die strukturellen Bedingungen der kolonialen Situation zerrieben. Letztere finden im rassistischen Antagonismus zusammen und waren durch die "selbstverständliche" Gewaltausübung der "Weißen" gegen die "Schwarzen" gekennzeichnet, welche sich in Deutsch-Südwestafrika bis zum "genozidalen Pazifizierungskrieg" steigerte. Der Artikel wirft nicht nur ein Schlaglicht auf die Debatte um die genozidale Gewalttätigkeit von Siedlergesellschaften, sondern auch ein neues Licht auf den an den Hereros verübten Genozid. (ICB2)
Der Autor nimmt in seiner Dissertation eine Gesamtdarstellung der Kolonie Deutsch-Südwestafrika vor. Vor dem Hintergrund der von der Reichsregierung gesetzten Rahmenbedingungen werden eine Vielzahl von Aspekten der Kolonialentwicklung untersucht, insbesondere in den Bereichen Verwaltung, Wirtschaft, Infrastruktur, Besiedlung und Finanzpolitik. Diese hätten in der Forschung bislang wenig Beachtung gefunden. (DÜI-Sbd)
World Affairs Online
In: Genozid und Gedächtnis
In: Nomos eLibrary
In: Soziologie
Seit es eine kritische Geschichtsschreibung zu »Deutsch-Südwestafrika« gibt, ist mit Blick auf die deutschen Pazifizierungskriege‹ gegen Herero und Nama (1904–1908) von ›Genozid‹ die Rede. Während in der akademischen Debatte keine Zweifel bezüglich des ›Ob‹ bestehen, liegt hinsichtlich des ›Wie?‹ allerdings noch Manches im Dunkeln. Auf der Grundlage zum Teil noch unbekannter Quellen, etwa des handschriftlichen »Kriegstagebuchs« des berüchtigten Kommandeurs der südwestafrikanischen Schutztruppe, Generalleutnant Lothar von Trotha, liefert die vorliegende Studie eine Rekonstruktion des Krieges zwischen Herero und Deutschen und legt dabei ihr besonderes Augenmerk auf die Entfesselung genozidaler Gewalt. Dabei schränkt sie die im strengen Sinne genozidale Phase des Krieges gegenüber geläufigen Darstellungen nicht unerheblich ein. Die Studie will zeigen, dass und inwiefern die geläufige, an einem obsoleten Genozidbegriff orientierte Sicht korrekturbedürftig ist und sich die genozidale Intention erst im Zuge des Gewaltprozesses selbst bildete. Sie entwickelte sich im Laufe eines Feldzuges, der entgegen der üblichen Sicht eben nicht planmäßig, geschweige denn erfolgreich verlief, sondern von Fehlschlägen geprägt war. Dieser Umstand war für eine militärische »victory culture« wie das Deutsche Reich nur schwer hinzunehmen – und eben deswegen von entscheidender Bedeutung für die genozidale Eskalation, die im Zeichen einer »Scham-Wut«-Dynamik (Thomas J. Scheff) stand. Orientiert an der »neueren Gewaltforschung « (Trutz von Trotha), liefert die Studie eine »dichte Beschreibung « des Gewaltprozesses. Dabei nimmt sie verschiedene Akteursgruppen, deren spezifische Handlungslogiken und Wechselwirkungen in den Blick und macht somit klar, dass das Gewaltgeschehen sehr viel stärker von Kontingenz geprägt war, als gemeinhin angenommen wird. Darüber hinaus will sie zum Verständnis kolonialer Herrschaft und von Siedlergesellschaften beitragen, aber auch militärhistorische Zusammenhänge beleuchten, indem sie Konzepte wie ›Vernichtungskrieg‹ und ›Vernichtungsschlacht‹ zu schärfen sucht.
In: Zeitschrift für Genozidforschung, Band 20, Heft 2, S. 290-308
ISSN: 2589-1510
In: Jüdische Miniaturen Bd. 168