Zusammenhänge zwischen Ängstlichkeit, Angstbewältigung und Salutogenese in der Kindheit
In: Zeitschrift für Gesundheitspsychologie: European journal of health psychology, Band 17, Heft 4, S. 151-157
ISSN: 2190-6289
Zusammenfassung. In der vorliegenden Untersuchung wurde überprüft, ob der bei Erwachsenen mehrfach nachgewiesene Zusammenhang zwischen hoher Ängstlichkeit und einem geringen Kohärenzgefühl auch bei Kindern besteht. Das Kohärenzgefühl beschreibt, inwiefern ein Individuum die Welt als verstehbar, handhabbar und bedeutsam erachtet. Weiterhin wurde aufgrund theoretischer Überlegungen und empirischer Befunde untersucht, ob das Kohärenzgefühl ebenfalls mit der Auswahl bestimmter Emotionsbewältigungsstrategien in Zusammenhang steht. Ängstlichkeit und ihre Bewältigung wurden in dieser Untersuchung sowohl durch Selbsteinschätzung der Kinder als auch durch Fremdeinschätzung seitens der Eltern erfasst. Informationen über das Kohärenzgefühl wurden über die Selbsteinschätzung der Kinder gewonnen. Die Daten wurden bei 98 Kindern der dritten und vierten Klasse erhoben. Die Ergebnisse belegen Zusammenhänge zwischen Ängstlichkeit, Angstbewältigung und Kohärenzgefühl. Hoch ängstliche Kinder erleben ein geringeres Kohärenzgefühl als niedrig ängstliche Kinder. Darüber hinaus konnten Hinweise gefunden werden, dass Adaptive Bewältigungsstrategien mit einem ausgeprägten Kohärenzgefühl einhergehen.