Der "Andere" als Schurke: zur Rolle ethnisierter Feindbilder in den srilankischen Friedensverhandlungen
In: Internationales Asien-Forum: international quarterly for Asian studies, Volume 35, Issue 3-4, p. 245-261
ISSN: 0020-9449
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In: Internationales Asien-Forum: international quarterly for Asian studies, Volume 35, Issue 3-4, p. 245-261
ISSN: 0020-9449
World Affairs Online
In: Politik der Einmischung: zwischen Konfliktprävention und Krisenintervention, p. 67-75
Die Auseinandersetzung im ehemaligen Jugoslawien stellen die internationale Staatengemeinschaft zweifellos vor eine der größten Herausforderungen seit dem Zweiten Weltkrieg. Der vorliegende Beitrag referiert eine Reihe neuerer Studien über internationales Krisen- und Konfliktmanagement, um einige ihrer Erkenntnisse auf diesen Fall anzuwenden. Die Analyse kommt dabei zu dem Schluß, daß das Scheitern der Vermittlungsbemühungen in erster Linie auf eine Reihe miteinander verbundener Faktoren zurückzuführen ist: auf das Fehlen einer kohärenten Vermittlungsstrategie, auf divergierende Interessen unter den Vermittlern sowie auf das Fehlen eines glaubhaften militärischen Drohpotentials. All dies zusammen beschränkt die Verhandlungsmacht der Vermittler in einer Weise, daß sich die an die Adresse der Konfliktparteien gerichteten Anreize zur Konfliktbeendigung als unzureichend erwiesen haben. Inwieweit der Abschluß des Washingtoner Abkommens die Lage ändert, wird im abschließenden Kapitel diskutiert. (ICE)
In: Jahrbuch für Geschichte Lateinamerikas, Volume 10, Issue 1
ISSN: 2194-3680
Wladimir Putin eskalierte im September 2022 den russischen Krieg gegen die Ukraine. Er kündigte eine Teilmobilisierung an und wiederholte seine Drohung mit dem Einsatz von Nuklearwaffen. Es war aber vor allem die proklamierte Annexion der ukrainischen Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson, mit der er einen Schlussstrich unter die Friedensbemühungen seit dem 24. Februar 2022 zog. Wolodymyr Selenskyj hatte Putin seit seiner Wahl 2019 und auch in den ersten Wochen nach dem erneuten russischen Überfall immer wieder zu einem Gipfeltreffen aufgefordert. Am 4. Oktober 2022 erteilte er in Reaktion auf die Schritte der russischen Seite direkten Gesprächen per Dekret eine Absage. Die ukrainisch-russischen Verhandlungen seit dem Beginn der russischen Aggression 2014 sowie seit dem 24. Februar 2022 zeigen, wie sehr diese vom Kriegsverlauf, aber auch vom politischen Kontext abhängen.
In zahlreichen wissenschaftlichen Studien wird die Bedeutung des Westfälischen Friedens für die Geschichte des Alten Reiches und Europas herausgestellt. Trotz einer großen Fülle von wissenschaftlichen Abhandlungen zum Westfälischen Frieden sind in den letzten Jahren nur wenige Studien entstanden, die sich aus der Perspektive der Reichsstände mit den Friedensverhandlungen befassen. Die vorliegende Dissertation untersucht erstmalig die katholischen Maximalisten (Franz Wilhelm von Wartenberg, Adam Adami und Johann Leuchselring) und ihre Rolle als geistliche Reichsfürsten bzw. deren Vertreter auf dem Westfälischen Friedenskongress, die sich in einem Konflikt befanden - Geistlicher und weltlicher Herr zugleich zu sein und somit dem Kaiser und dem Papst verpflichtet. Die mehrfach verankerte Rechtsbindung des Reiches an das Papsttum bildete ein weit mehr als formales Problem. Ein geistlicher Reichsfürst war nicht nur von der Belehnung durch das Reichsoberhaupt, sondern auch von der Konfirmation des Papstes abhängig. Aufgrund seines doppelten Treueverhältnisses musste ein geistlicher Reichsfürst Kompromisse eingehen, die weder der eigenen Stellung und dem Heiligen Stuhl noch dem Reich und dem Kaiser zu sehr schadeten. Die katholischen Maximalisten nahmen daher eine unnachgiebige Haltung auf dem Kongress ein. In ihren Augen konnte es sich nur um eine "pax honesta" handeln, wenn die geschlossenen Friedensvereinbarungen mit dem kanonischen Recht und ihrer sich selbst auferlegten Gewissenspflicht vereinbar waren. Ihre Kompromisslosigkeit war mit dem Weg zum Verständigungsfrieden, der sich spätestens seit Ende 1647 anbahnte und von einflussreichen Reichsständen vorbereitet wurde, nicht vereinbar. Aus der Fremdwahrnehmung heraus spöttisch als "Triumvirn" bezeichnet, gerieten sie am Ende der Verhandlungen deshalb ins Abseits. Die Untersuchung folgt einer akteurszentrierten Perspektive, einem Forschungsansatz der neueren Kulturgeschichte, der sich gegen die traditionelle institutionengeschichtliche und makropolitische Sichtweise stellt. Dabei wurde u. a. analysiert, ob und wie eine aus der Fremdwahrnehmung heraus definierte intransigente Gruppe versuchte, den Frieden wiederherzustellen. Mit Hilfe einer Netzwerk- und Kontaktfeldanalyse wurde untersucht, ob eine Zusammenarbeit untereinander erkennbar ist und wenn ja, wie und mit wem zusammengearbeitet wurde. Dadurch konnten neue Erkenntnisse hinsichtlich der intransigenten Gruppe der Triumvirn gewonnen werden, die mit ihrer ideengeleiteten, am kanonischen Recht orientierten und auf ein transzendentes Ideal ausgerichteten Kongresspolitik die Friedensverhandlungen maßgeblich prägten.
BASE
In: Palästina-Journal: Zeitung der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft, Issue 29, p. 3-8
ISSN: 1436-252X
World Affairs Online
In: Beihefte der Francia Band 82
In: Working Paper / Österreichisches Institut für Internationale Politik, Volume 55
Das Projekt untersuchte die spezifischen Wirkungen in diachronen Friedensprozessen. Hier konnten empirisch fünf Beobachtungen herausgearbeitet werden: Erstens besteht ein enger, anhand der verhandelten Inhalte nachweisbarer Zusammenhang zwischen den verschiedenen Friedensprozessen. Insbesondere wirkt jeder geschlossene Friedensvertrag als Benchmark für kommende Prozesse. Obwohl diese Einsicht trivial wirkt zeigen beide Vergleichsfälle, dass dies dennoch nur unzureichend reflektiert und in laufende Verhandlungsprozesse eingespeist wird. Zweitens zeigen die Vergleichsfälle einen engen Zusammenhang zwischen den Friedensprozessen und der jeweils an der Macht befindlichen staatlichen Administration. Dies kommt in Kolumbien und den Philippinen durch die präsidiale Ausgestaltung des politischen Systems verstärkt zur Wirkung - angelegte Zeitleisten, Transitionsphasen und angesetzte Verhandlungsprozesse sind nahezu immer auf die Zeitfrist der laufenden Präsidentschaft (oder, im Falle Kolumbiens, mit Wiederwahlüberlegungen) verknüpft. Längerfristige Garantien werden kaum abgegeben. Drittens werden die Prozesse mit nur wenigen Ausnahmen (Kolumbien in den frühen 1990er Jahren) exklusiv gestaltet, es wird also von Seiten der staatlichen Administration - auch mit dem Ziel einer Vereinfachung des Prozesses - immer nur mit einer bewaffneten Gruppierung schwerpunktmäßig verhandelt. Viertens ist es nahezu ein Automatismus, dass nicht eingebundene oder sich in den Verhandlungen benachteiligt fühlende Akteure gewaltsam antworten - zum Teil aber auch durch eine entpolitisierte, kriminalisierte Gewalt. Fünftens schließlich ist die besondere Doppelrolle des Staates in solchen Verhandlungsprozessen zu beachten. Der Staat nimmt einerseits die Rolle als Verhandlungspartner, also als Akteur des Gewaltkonfliktes ein, andererseits kommt ihm allerdings auch eine Schiedsrichterrolle zu, die sich in diachronen Prozessen noch durch die getroffene Entscheidung, mit wem verhandelt und nicht verhandelt wird, verschärft.
In: Jus gentium 14
Über Jahrhunderte wurden wichtige Beschlüsse über das Schicksal des Landes von einer Loya Jirga gefasst, einer Versammlung der gewählten Stammesältesten aus allen Landesteilen. Eine Versammlung unter dem Namen Loya Jirga fand im November 2011 in Kabul statt. Präsident Karsai tut sich schwer damit, diese Versammlungsform und ihre Beschlüsse in seiner Politik zu berücksichtigen.
BASE
Zu den Voraussetzungen der 'alten' Diplomatie im 19. Jahrhundert gehörte eine gemeinsame, universal verständliche und verlässliche Formen- und Zeichensprache. Durch den Ersten Weltkrieg geriet die Diplomatie in eine Vertrauens- und Legitimationskrise, machte die Öffentlichkeit doch diplomatische Geheimverhandlungen für den Krieg verantwortlich. Der amerikanische Präsident Wilson forderte deshalb eine transparentere New Diplomacy. Das Austarieren von Geheimnis und (Medien-)Öffentlichkeit war nun Teil eines fundamentalen Wandlungsprozesses der 'alten' Diplomatie. Mit kulturgeschichtlichem Zugriff geht der Aufsatz diesem Wandel nach. Untersucht werden die Pariser Friedenskonferenz von 1919 und speziell die beiden Begegnungen zwischen alliierter und deutscher Delegation bei der Übergabe und Unterzeichnung des Friedensvertrags in Versailles. Anhand dieser Szenen wird diskutiert, wie die gemeinsame Sprache zwischen Diplomaten verloren ging, welche langfristigen Faktoren dafür verantwortlich waren und wie der Krieg als Katalysator für tiefgreifende Veränderungen wirkte. ; The 'old' diplomacy of the nineteenth century relied on face-to-face-interaction as a universally acknowledged language of diplomacy. This globally accepted character of diplomacy was challenged by the universal experience of crisis, violence, and destruction brought about by the First World War: The public held the 'old' European secret diplomacy responsible for the war. Once public trust had been lost, diplomacy fell into a crisis of legitimacy and representation. The public sphere and the media demanded that decision-making processes in diplomacy be visible and transparent – a claim summarised in President Wilson's emblematic New Diplomacy. Against the backdrop of current debates about a 'new' history of diplomacy, this article analyses the Paris Peace Conference of 1919 and especially the two official occasions of direct interaction between the Allied and German delegations at Versailles, where the Paris Peace Treaty was presented and signed. The article looks at the way in which the common language of diplomacy was lost during the course of these negotiations, which long-term factors were responsible for its disappearance, and how the war acted as a catalyst for these fundamental changes.
BASE
In: Zeithistorische Forschungen: Studies in contemporary history : ZF, Volume 8, Issue 3, p. 350-372
ISSN: 1612-6041
Zu den Voraussetzungen der 'alten' Diplomatie im 19. Jahrhundert gehörte eine gemeinsame, universal verständliche und verlässliche Formen- und Zeichensprache. Durch den Ersten Weltkrieg geriet die Diplomatie in eine Vertrauens- und Legitimationskrise, machte die Öffentlichkeit doch diplomatische Geheimverhandlungen für den Krieg verantwortlich. Der amerikanische Präsident Wilson forderte deshalb eine transparentere New Diplomacy. Das Austarieren von Geheimnis und (Medien-)Öffentlichkeit war nun Teil eines fundamentalen Wandlungsprozesses der 'alten' Diplomatie. Mit kulturgeschichtlichem Zugriff geht der Aufsatz diesem Wandel nach. Untersucht werden die Pariser Friedenskonferenz von 1919 und speziell die beiden Begegnungen zwischen alliierter und deutscher Delegation bei der Übergabe und Unterzeichnung des Friedensvertrags in Versailles. Anhand dieser Szenen wird diskutiert, wie die gemeinsame Sprache zwischen Diplomaten verloren ging, welche langfristigen Faktoren dafür verantwortlich waren und wie der Krieg als Katalysator für tiefgreifende Veränderungen wirkte.
In: Global view: unabhängiges Magazin des Akademischen Forums für Außenpolitik, Issue 1, p. 16-17
ISSN: 1992-9889
In: Militärgeschichte: Zeitschrift für historische Bildung, Volume 9, Issue 3, p. 48-55
ISSN: 0940-4163