Die Trennung von Politik und Religion und ihre "Globalisierung" in der Moderne
In: Religion und Politik im Zeichen von Krieg und Versöhnung: Beiträge und Materialien zur Jahrestagung der Internationalen Erich-Fromm-Gesellschaft Bad Marienberg/ Westerwald, 27. Mai bis 29. Mai 2005, S. 131-135
Der Beitrag befasst sich mit der Trennung der politischen und religiösen Macht, d.h. zwischen Kirche und Staat, als ein Spezifikum der westlichen Christenheit. Neben der historischen Betrachtung der Ausdifferenzierung von säkularen und geistlichen Institutionen im 11. Jahrhundert, welche von Papst Gregor VII und seinen Nachfolgern eingeleitet wurde, geht es zusätzlich um den Einfluss der Lutherischen Reformation und der französischen/amerikanischen Revolutionen auf die Idee einer päpstlichen Universalmonarchie sowie um das Verhältnis von Kirche und Territorialstaat im 19. Jahrhundert. Dabei wird insbesondere das Verhältnis der Römisch-Katholischen Kirche zur liberalen Moderne thematisiert. Erst im 20. Jahrhundert mit der Erklärung zur Religionsfreiheit auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil erkennt die katholische Kirche zumindest begrenzt bestimmte moderne Freiheiten an, und der Vatikan als nur noch symbolisch souveräner Staat gibt jeden eigenen machtpolitischen Anspruch auf. (ICH)